(http://ec1.images-amazon.com/images/P/3401060899.01._AA240_SCLZZZZZZZ_V47007753_.jpg) | | Verlag: Arena ISBN: 3401060899 Seiten: 323 Ausgabe: Hardcover Preis: € 14,95
[isbn]3401060899[/isbn] |
Kurzbeschreibung:In einem Barcelona, das nicht ganz von unserer Welt ist, lebt das Mädchen Catalina bei einem alten Kartenmacher. Nach dem Tod ihres Vaters hat ihre Mutter sie dort einfach abgegeben und ist verschwunden. Doch inzwischen fühlt Catalina sich wohl in der alten Windmühle und hat beim Kartenmacher schon viel gelernt. Aber dann ihr Leben wird von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt: Ein fliegendes schwarzes Schiff erscheint, und mit ihm kommen die Schatten, die die Menschen und Tiere der Stadt befallen und zu gefühllosen Monstern machen. Und sie alle suchen offenbar nur nach einer Person: Catalina! Mithilfe des Windes, der schon seit Kindertagen ihr Freund ist, und des Lichterjungen Jordi, der gerade seinem gewalttätigen Vater davongelaufen ist, kann Catalina fliehen. Doch die Schatten sind ihr auf den Fersen. Und dann entdeckt Catalina, dass sie ein ebenso unglaubliches wie verhängnisvolles Talent hat. Ist sie eine Hexe, so wie ihre Mutter angeblich eine ist? Warum sind die Schatten hinter ihr her? Wie haben sie sie überhaupt aufgespürt? Während Catalina und Jordi durch das fantastische Barcelona fliehen, erfährt Catalina immer mehr über sich und ihre Familie. Dinge, die sie lieber nicht wissen würde. Und sie merkt, dass ihr besonderes Talent einen schrecklichen Preis fordert...
Meine Meinung:Und ich dachte, ich hätte mit ,,Lumen" das Marzi-Fieber erfolgreich überwunden...niemals, eine hartnäckige ,,Krankheit", deren Symptome bei ,,Rückfällen" nur noch schlimmer ausfallen. Aber ganz ehrlich, will ich von dieser ,,Krankheit" überhaupt geheilt werden?
Mit ,,Malfuria" ist Christoph Marzi wieder ein toller Einstieg in eine neue Fantasy-Trilogie gelungen, die allerdings diesmal eher im Kinder-/ Jugendbuch-Bereich anzusiedeln ist. Aber auch die halbwegs erwachsenen Marzi-Fans lassen sich wieder gerne in Catalinas Welt und Barcelona, die singende Stadt, entführen. Direkt auf den ersten Seiten hat es mich wieder voll erwischt, ich weiß nicht, ob ich sonst einen Autor/ Autorin kenne, der mich so schnell packt und in eine andere Welt bringt wie er. Ein Schauder jagt den anderen und gleich zu Beginn herrscht wieder eine absolut düstere und bedrückende Grundstimmung, die einen den Atem anhalten lässt.
Die Atmosphäre erinnert an eine Mischung aus der Lycidas-Trilogie, Harry Potter, Die kleine Hexe, Momo, Märchen wie ,,Die Schneekönigin" und ,,Die sieben Raben" und auch ein Schuss von ,,Der Fluch der Karibik" darf nicht fehlen. Das Buch hat alles zu bieten, was mein Herz zu diesem Zeitpunkt brauchte: gruselige Gestalten, die die Welt ändern wollen, traurigen Geschichten über Verrat, temporeiche Verfolgungsjagden, die erste zarte Liebe zweier Jugendlicher und die zeitweise sehr traurige Geschichte von Catalina und ihrer Familie, bei der mir die Tränen über das Gesicht strömten und gar nicht mehr versiegen wollten...und das alles an einem verregneten Wochenende im Mai, wo man auf der Couch rumlümmeln kann und ähnlich wie bei den Dementoren aus Askaban am besten literweise heiße Schokolade in sich reinschüttet.
Zu den Figuren des Buches hab ich mir erstaunlich wenig für unsere Leserunde notiert, was aber nicht bedeuten soll, dass sie mir weniger oder nicht ans Herz gewachsen oder gruselig/ unsympathisch erschienen sind. Manchmal fehlt vielleicht eine gewisse Schrulligkeit und Skurilität bei den Figuren, so dass ich im Vergleich zur ,,Lycidas"-Trilogie das Gefühl habe, dass die absoluten Mega-Lieblinge fehlen, aber wer kann schon meine Lieblinge aus der Uralten Metropole toppen??? Grundsätzlich hat Christoph Marzi auch in ,,Malfuria" wieder tolle Ideen und Figuren umgesetzt oder auftreten lassen, die sehr lebendig und bunt sind.
Was gut und böse angeht, hat mich Marzi am Ende erstmal voll in die Falle tappen lassen, aber in Bezug auf ,,Gut" und ,,Böse" geht ,,Malfuria" dennoch etwas mehr in die Schwarz-Weiß-Malerei, als die Uralte-Metropole-Trilogie, aber gut, es gehört zu den Jugendbüchern, da kann es ruhig etwas eindeutiger und vielleicht auch klischeehafter sein. Marzi verzeihe ich sowieso alles, er kann einfach tolle Geschichten erzählen. Dennoch empfinde ich es nicht ganz so krass als "Kinder-/ Jugendbuch" wie beispielsweise "Die Chroniken von Narnia" oder "Frostfeuer" (von Kai Meyer), denn der Gruselfaktor und Unwohl-Fühl-Charakter sind meiner Meinung nach schon sehr ausgeprägt. Ob ich dieses Buch jedem Kind/ Jugendlichen in die Hand drücken würde, weiß ich nicht, kommt wahrscheinlich auf das Kind/ Jugendlichen an!
Das Ende des Buches kommt viel zu schnell und auch, wenn einige Rätsel für's erste geklärt zu sein scheinen, die Anzahl der offenen Fragen ist doppelt so hoch und ich gehe marzi-typisch ziemlich verwirrt und fix und fertig aus dem Buch raus und kann es kaum erwarten, bis die Fortsetzung endlich erscheint. Bei Marzi-Büchern sollte man wahrscheinlich wirklich am besten abwarten, bis alle Bände einer Serie erschienen sind, bevor man einsteigt. Das Warten auf die Fortsetzung kann einen auf eine harte Probe stellen!
[note1]
lg
kathrin
Ich habe das Buch gerade für das Bücher Bingo 2020 gelesen und ich fand es einen richtig schönen Marzi.
Kathrins Rezi ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Für mich gibt es einen Punktabzug für die manchmal für mein Empfinden doch sehr langgezogenen Fluchtsequenzen (was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist :zwinker:).
Für alle Marzi Fans ein empfehlenswertes Buch, bei dem man kaum merkt, dass es eigentlich ein Jugendbuch ist.
[note2]