Michelle Marly - Madame Piaf und das Lied der Liebe

Begonnen von Inge78, 04. April 2019, 13:06:27

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Inge78

Zitat,,Das Glück muss man mit Tränen bezahlen." Édith Piaf.

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt – und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen, einen ungelenken, aber talentierten jungen Sänger. Édith beginnt mit ihm zu arbeiten, und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende. Das Glück an Yves' Seite inspiriert Édith zu einem Lied, das sie zu einer Legende machen könnte – La vie en rose.

Édith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten

Michelle Marly entführt uns Leser ins Frankreich der 40er Jahre. Édith Piaf, die kleine große Chanson Sängerin begegnet dem damals noch unbekannten Yves Montand. Édith Piaf ist gerade selber in einer präkeren Lage, sie wird der Kollaboration verdächtigt. Trotzdem nimmt sie den jungen Mann unter ihre Fittiche und ist nicht nur in beruflicher Hinsicht von ihm faszniniert. In Rückblenden erfahren wir mehr über das Leben der Edith Piaf.

Die Autorin schafft ein lebendiges Bild der Vergangenheit. Da ich bislang über Édith Piaf nicht viel wusste hat das Buch mir diese großartige und einzigartige Persönlichkeit sehr nahe gebracht. Das Buch ist über einen Großteil richtiges Kopfkino und auch wenn ich bislang kein großer Chanson-Fan war so hat das Buch für mich einen wunderbaren Soundtrack, den ich während des Lesens auch gehört habe. Das Ganze lies mich die Zeit und die Personen noch lebendiger werden. Das Buch liest sich toll, der Sprachstil ist wunderschön und fließend. Die Stimmung ist oft melancholisch, was aber zur Zeit einfach wunderbar passt. Das Buch "französelt" sehr, was mich persönlich etwas stört weil ich einfach nicht frankophil bin . Aber bei dem Thema und der Autorin war das natütlich zu erwarten, Die Personen sind teilweise recht sperrig, allen voran Édith Piaf, die anscheinend eine sehr eigensinnige Frau war. Das ausführliche Nachwort rundet das Buch perfekt ab. Ich werde die Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" gerne weiter verfolgen.

[note2+]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

Danke für die tolle Rezi. Das klingt ganz nach einem Buch für mich - zum selber lesen und zum verschenken (uU zusammen mit einer CD voller Piaf-Chansons  :schmacht:).
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

Ich habe auch überraschend viel Chanson in letzter Zeit gehört. Dabei ist das eigentlich so gar nicht meine Musik.
Und dass Du als Frankreich-Fan dieses buch gut finden wirst denke ich mir.
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

Ich bin auch mit etlichen Piaf-Chansons (und auch Chansons aus der Zeit von anderen Sängern) groß geworden, weil meine Eltern die liebten. Von daher....  :->
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Esmeralda

Zitat von: Christiane in 04. April 2019, 13:30:18
Danke für die tolle Rezi. Das klingt ganz nach einem Buch für mich - zum selber lesen und zum verschenken (uU zusammen mit einer CD voller Piaf-Chansons  :schmacht:).

Geht mir genauso.
Ich liebe Bücher über Frankreich und / oder, die in Frankreich spielen.  :schmacht:
Danke, Inge, das Buch ist schon auf meinem Wunschzettel gelandet.  :schmusen:
Life is too short to read bad books. 

Kathrin

Auch von mir Danke für Deine Meinung. Ich glaub ich schenke das Buch meiner Mama zu Muttertag und leihe es mir dann mal aus :-)
Rock the Night!

Christiane

So, dank Inge, die mir ihr Exemplar von 'Madame Piaf' geliehen hat - ganz vielen Dank dafür   :knuddel: !! - habe ich das Buch nun auch gelesen.

Inges Rezi kann ich mich in weiten Teilen nur anschließen. Ich fand es sehr interessant, aus dieser Zeit einen Roman quasi durch die französische Brille zu lesen. Gerade über das Engagement der Künstler (Piaf und andere) gegen die Nazis, gegen die Besatzer war zu lesen, war sehr interessant und aufschlussreich. Und fast noch spannender fand ich dann den Umgang mit den Künstlern nach dem Krieg, als man Angst vor Denunziation hatte, man sich glücklich schätzen konnte, wenn man jüdische Fürsprecher hatte, um nicht ein Auftrittsverbot oder Lagerhaft zu bekommen.
Dann die Freundschaft von Piaf mit anderen Künstlern der Zeit, für die sie auch Förderin war - hier im Buch wird besonders die Beziehung zu Yves Montand hervorgehoben, andere nur am Rande erwähnt. Das ist so ein wenig der Wermuthstropfen: wenn man anderswo über die Piaf nachliest gab es noch so viele andere interessante Persönlichkeiten in ihrem Leben, so viele spannende Begegnungen, dass ich es schade finde, die alle unerwähnt zu lassen. Insbesondere wird ihr zweiter Mann, Théo Sarapo, nicht einmal im Nachwort erwähnt. Einiges aus Edith Piafs Leben wird erzählt, aber ich vermute, wenn das Buch doppelt so dick wäre, würde man sich als Leser auch noch nicht langweilen, denn diese Künstlerin hatte ein außerordentlich reiches Leben in vielerlei Hinsicht.
Um nochmal auf Inges Rezi zurückzukommen: das 'französeln', das Inge so ein wenig störend fand, ist mir gar nicht wirklich aufgefallen - aber im Gegensatz zu Inge liebe ich Frankreich ja auch sehr.  :-)

Alles in allem ein Buch, das ich gern weiterempfehle. Dazu die Musik der Zeit zu hören ist ein zusätzliches Vergnügen.

[note2]
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

Freut mich sehr, dass es Dir gefallen hat Christiane
:knuddel:

Bei mir "französelt" es schon wenn zu  viele französische Begriffe im Buch vorkommen, da bin ich wohl etwas empfindlich
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

nala11

Lesen ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung.
Du misst das Jahr nicht in Wochen und Monaten, sondern in Büchern.

Kathrin

sodele, ich hab's dann auch mal geschafft und meine Rezi finalisiert:

Meine Meinung:
,,Madame Piaf und das Lied der Liebe" von Michelle Marly ist für mich sowohl das erste Buch der Autorin wie auch das erste Buch aus der Reihe des atb-Verlags über ,,Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe." Ich habe schon vor diversen Romanen dieser Reihe gestanden und habe dieses schließlich gekauft, weil hier die kleine, große Sängerin Edith Piaf im Mittelpunkt steht und ich extrem neugierig auf ihr Leben war.

Meine Meinung zu dem Buch ist leider nicht so gut, denn meine Befürchtung, dass die Liebe und die Beziehung von Edith Piaf zu Yves Montand zu sehr im Mittelpunkt stehen könnte, hat sich bewahrheitet. Vielleicht hätte ich mit der Liebesgeschichte sogar ganz gut leben können, wenn diese nicht so kitschig und das Buch nicht schon fast darauf reduziert gewesen wäre. Eine allumfassende Romanbiografie wäre mir definitiv lieber gewesen wäre. Es werden zwar immer wieder Rückblicke in die Kindheit und Anfangszeit der Karriere geworfen, aber es war mir zu wenig. Genauso wie ich gerne noch mehr und intensiver über die späteren Jahre gelesen hätte. Ja, die Autorin hat ein Nachwort geschrieben, aber das hat mir alles nicht gereicht. Mir hat die Tiefe gefehlt, ich war nicht wirklich drin in der Geschichte, wodurch ich das Buch stellenweise als richtiggehend langweilig empfunden habe. Der Schreibstil von Michelle Marly war dabei nicht das Problem, denn der lies sich super flüssig und locker weglesen. Aber die Autorin konnte bei mir keine wirklichen Emotionen wecken, zumindest keine positiven. Denn wirklich negativ ist mir die Protagonistin Edith selbst aufgefallen. Edith Piaf ist in diesem Buch einfach nur arrogant und unsympathisch, herrisch und launisch beschrieben, die klassische (klischeehafte) Diva. Das ist zwar auch mutig von der Autorin, aber halt leider einfach nicht mein Fall. Der einzige der wirklich bei mir punkten konnte, war Yves Montand, auf den ich richtig gehend neugierig geworden bin und die Mitschnitte, die man von ihm bei YouTube zum Beispiel sehen kann, die haben mich überzeugt, ein attraktiver Mann mit einer Wahnsinns-Stimme!

Ich finde es wirklich schade, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte, hochgeschraubte Erwartungen, die vermutlich einfach nicht zu dieser Reihe um mutigen Frauen gepasst haben. Trotzdem schade, denn mit weniger Kitsch und mehr Tiefe, hätte das ein toller Roman sein können. Aber wer weiß, vielleicht ist meine Enttäuschung auch der Startschuss für mich, endlich mal wirkliche Biografien zu lesen. Es gibt so viele Biografien, die mich interessieren, unter anderem auch die über Edith Piaf und/ oder auch Yves Montand. Aber die Reihe um ,,Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" habe ich für mich abgehakt, auch wenn hierfür unterschiedliche Autoren und Autorinnen herangezogen wurden.

Bewertung:
[note3-]
Rock the Night!

Kathrin

Ach so, ja, Inge. das mit den getrockneten Tomaten ist für mich auch Premiere. Ist jetzt auch nicht wirklich viel Arbeit, muss man ja nur halbieren, die Kerne raus und den Rest macht der Backofen ja quasi von alleine. Es duftet auf jeden Fall hier gerade sensationell und morgen weiß ich dann auch, ob es schmeckt :-> Okay, vielleicht versuche ich auch nachher schon mal eine :funkey:
Rock the Night!