Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

Begonnen von Mobi, 12. April 2008, 18:06:52

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Mobi

Hallo!

:kopfkratz: Gibt es noch garkeinen Thread zu diesem Buch oder habe ich ihn nur übersehen?


[isbn]3492246885[/isbn]


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Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, womit sich Walter Moers, Schöpfer von "Das kleine Arschloch" und "Käpt'n Blaubär" in seiner knapp bemessenen Freizeit beschäftigt: Er übersetzt zamonische Literatur ins Deutsche. Soeben erschienen ist Die Stadt der Träumenden Bücher, ein autobiographisches Werk des legendären Hildegunst von Mythenmetz, dessen "Mythenmetzsche Abschweifung" bereits in Ensel und Krete viele Leser an den Rand des Wahnsinns getrieben hat -- und darüber hinaus.

Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem "Dichtpaten" ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.

Leider kennt Hildegunst den Namen des Autors nicht, denn Danzelot hatte die Erzählung von einem angehenden Schriftsteller erhalten und diesem empfohlen, sein Glück in der Bücherstadt Buchhaim zu versuchen. Und so macht sich Hildegunst auf den Weg in die Stadt der Träumenden Bücher, wo an jeder Straßenecke finstere Antiquariate auf Kunden lauern, magisch begabte Buchimisten ihr Unwesen treiben und auch sonst zahllose Gefahren die dem ahnungslosen Bücherliebhaber drohen ...

Um es gleich zu sagen: Moers' Übersetzung aus dem Zamonischen ist vorzüglich gelungen. Mit großer Sprachgewalt beschwört er die exotische Bücherstadt mit all ihren merkwürdigen Lebensformen herauf. Ob gepanzerte Bücherjäger, Nebelheimer Trompaunenkonzerte oder Katakomben voller Erstausgaben und "Gefährlicher Bücher" -- das vorliegende Werk ist eine Großtat der Völkerverständigung. Nicht nur die gekonnt ins Deutsche gerettete Makrostruktur des Buches und die zahllosen Illustrationen legen Zeugnis ab von Moers' Kunst, auch im Detail hat er Herausragendes geleistet.


Meine Meinung:

Anfangs hatte ich kleinere Probleme, mich an den Stil zu gewöhnen und überhaupt mich zurechtzufinden. Das hat sich aber schnell gegeben und dann war ich total in dem Buch drin. Es ist schön spannend und Moers hat echt abgefahrene und lustige Ideen. Am besten haben mir die Buchlinge gefallen, die sich vom Lesen ernähren. Manche müssen auch Diät halten, andere haben Glück: ''Ich kann lesen was ich will, ich nehme einfach nicht zu.''  Breitgrins Der Humor ist teilweise echt super, auch zum Beispiel die Straße die aus Totenschädeln besteht. ''Da bekommt der Begriff Kopfsteinpflaster eine ganz neue Bedeutung.''  Klatschen
Aber auch die anderen Figuren, wie die Bücherjäger oder der Schattenkönig sind einfach super.

Die Aufmachung des Buches ist einfach genial, es wird mit verschiedenen Schriftgrößen/-arten gespielt und es sind viele Illustrationen vorhanden. Einmal wird auch weiß auf schwarz geschrieben und so kommen die Gefühle des Protagonisten viel besser rüber.

Ein kleines Manko gab es für leider trotzdem, denn Hildegunst gerät in die gefährlichsten Situationen und entkommt diesen jedesmal wie von Zauberhand. So richtig mitgefiebert habe ich dadurch nicht, denn es war ja klar, dass er aus der Situation schon irgendwie wieder rauskommt. Er schlittert wirklich von einer Gefahr zur nächsten und ich fand es ein wenig unglaubwürdig, dass er immer ohne größere Blessuren davonkommt. Noch dazu, weil er keine besonderen Fähigkeiten als Kämpfer hat, andere wie die Bücherjäger dagegen schon.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen und ich werde sicher weitere Bücher von Walter Moers lesen. Insgesamt eine Note Abzug für den Anfang und manche etwas unrealistische Situationen.


[note2]


LG, Mobi

jaqui

Ich liebe dieses Buch.

Meine Meinung: Nach den ersten 70 Seiten habe ich mir noch gedacht: Was finden alle an dem Buch so toll? Es ist einfach nur langweilig und langatmig. Aber ich wollte es lesen und habe dann eben weitergelesen. Und ganz plötzlich beginnt "das Buch zu leben".
Man ist mitten drin in der Geschichte und vor allem in den Katakomben Buchhaims und kommt nicht mehr raus. Man muss einfach weiter lesen, das geht nicht anders.
Moers hat es geschafft Figuren und Wesen zu erschaffen die man sich bildlich fabelhaft vorstellen kann. Meine Favoriten waren die Buchlinge, die Bücher lieben und sie hegen und pflegen.
"Die Stadt der träumenden Bücher" ist meiner Ansicht nach eine Liebegeschichte an die Bücher selbst. Jeder sollte es gelesen haben. Und man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass es der vierte Band einer Reihe ist, die in Zamonien spielt. Dies war mein erstes Moers´ Buch und ich hatte nicht den Eindruck, dass man Vorwissen benötigt.

Die anderen Moers Bücher haben mich wegen der komischen Titel bisher immer abgeschreckt zu lesen, aber nun werde ich sie sicher lesen. Wenn Moers es immer schafft so zu schreiben, dann ist er ein Wahnsinns Schriftsteller.

Die Stadt der träumenden Bücher ist zu meinem Lieblingsbuch geworden, ich habe noch nie eine schönere Geschichte über Bücher gelesen.

Katrin

Inge78

Hallo zusammen

Ich habe das Buch auch schon vor Jahren gelesen und sehr geliebt
Ich liebe eh die Zamonien Romane, schade dass wir immer noch auf die Fortsetzung hier warten müssen

Nun hat Walter Moers einen seiner Träume verwirklicht und zu dem Buch zwei Graphic Novels herausgebracht mit einem Zeichner zusammen
Total schön gemacht, mit viel Liebe zum Detail

Klar, wenig Text, die Geschichte geht etwas verloren aber für Liebhaber und Kenner der Geschichte ein ganz tolles (wenn auch teures) Extra
Aber ich bin sehr verliebt und zwar so verliebt dass ich mir Band 2 gestern auch gekauft habe und nun auch direkt im Anschluß lesen werde

Es gibt auch am Ende der Story ein paar tolle Seiten mit viel Text und Bildern als "Erklärungsbedürftiges Lexikon..." , einfach toll gemacht

[isbn]3813505014[/isbn] [note1]

[isbn]3813505022[/isbn]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf