[18 Jh. Krefeld] Die Frau des Seidenwebers - Ulrike Renk

Begonnen von nirak, 12. Juni 2011, 14:15:58

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nirak

[isbn]9783746626185[/isbn]

Im Jahre 1753 reist die 25-jährige Mennonitin Anna von Radevormwald nach Krefeld. Sie soll ihrem Onkel den Haushalt führen. Unterwegs lernt sie Claes kennen, der sich bei einem Überfall schützend vor sie stellt. Anna verliebt sich in ihn, doch fühlt  er sich schon einer anderen versprochen. Die Geschichte einer Frau, die ihren eigenen Weg geht, bis sie endlich den Mann findet, der sie liebt.

Rezension

,,Die Frau des Seidenwebers" ist mein erster Roman den ich von dieser Autorin gelesen habe. In einem leichten Erzählstil schickt Fr. Renk den Leser ins 18 Jahrhundert nach Krefeld. Sie erzählt die Geschichte der jungen Mennonitin Anna. Diese soll ihren Onkel unterstützen und bei der Erziehung seiner Kinder helfen. Sie erlebt glückliche und leidvolle Stunden und Tage in Krefeld.
Die Autorin gewährt hier Einblicke in das Leben dieser Zeit. Sie bringt die Lebensgewohnheiten und Glaubensbekenntnisse der Menschen glaubhaft näher. Auch den 7 jährigen Krieg, der zu dieser Zeit herrschte, übergeht sie nicht. In klaren direkten Worten beschreibt Fr. Renk die Greul die so ein Krieg mit sich brachte.
Neu war mir die Glaubensgemeinschaft der Mennonitin. Von daher fand ich diesen Teil sehr interessant geschrieben.

Gar nicht gefallen hat mir, dass die Autorin sich dafür entschieden hat in ihrer Geschichte diverse brutale Übergriffe auf eine Frau zu beschreiben. Ich bin mir nicht so sicher ob dieses Buch diese Passagen wirklich gebraucht hat um glaubwürdig zu sein.  Mir hätte es durchaus gereicht kurz zu erwähnen, dass etwas passiert ist und nicht so im Detail wie Fr. Renk es getan hat. Zumal die Lebensumstände der Anna auch so interessant genug waren.

Wiederum sehr gut gefallen hat mir, dass ,,Die Frau des Seidenwebers" auf historisch belegten Figuren aufgebaut ist. In einem leider sehr kleinen Nachwort geht die Autorin auch noch mal kurz darauf ein.

Mein Fazit: ,,Die Frau des Seidenwebers" ist ein durchaus lesenswerter, historisch korrekter Roman. Allerdings nichts für sensible Leser. Ich selbst hatte angenehme Lesestunden und würde auch jederzeit wieder zu einem Roman von Ulrike Renk greifen.

Bewertung: [note3]