Daniela Raimondi - An den Ufern von Stellata

Begonnen von Inge78, 08. März 2023, 14:55:33

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Inge78

ZitatDie Geschichte einer Familie, deren Geschicke so verschlungen sind wie der Lauf des Flusses.

Ein Dorf in der Lombardei zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts: Als ein Wagenzug des fahrenden Volkes nach sintflutartigen Regenfällen gezwungen ist, in Stellata zu überwintern, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Der schwermütige Giacomo Casadio verliert sein Herz an Viollca, eine Frau mit rabenschwarzer Mähne und Federn im Haar. Die beiden bekommen einen Sohn, der sich am Grab seines Vaters weiter lebhaft mit ihm – und mit anderen Toten – unterhält. Doch damit nicht genug. Für ihren Enkel Achill, der das Gewicht eines Atemzugs messen will, und Neve, die mitten im Sommer in einem Schneesturm zur Welt kommt, und auch für die unzertrennlichen Cousinen Norma und Donata, die über ihren Idealen sich selbst vergessen, hält das Leben die Herausforderung bereit, weder den Kopf in den Wolken zu verlieren noch in den Fluten unterzugehen.

Daniela Raimondi erzählt meisterhaft und voller Wärme von großen Träumen, Prüfungen des Lebens und den Legenden, die eine Familie über zweihundert Jahre im Inneren zusammenhält.

"Die Ankunft der zingari, wie man sie damals nannte, in Stellata, dem kleinen Ort, in dem meine Familie ihren Ursprung hat, ist in einem jahrhundertealtem Dokument verzeichnet, das bis zum heutigen Tage in den historischen Archiven der Biblioteca Arioska in Ferrara verwahrt wird."

Die Geschichte einer italienischen Familie, über 7 Generationen und gut 200 Jahre erzählt. Jede Generation wird anhand zweier Familienmitglieder exemplarisch dargestellt, dabei begegnen wir natürlich auch immer bereits bekannten Personen. Eng verknüpft mit der Familiengeschichte sind viele geschichtliche Ereignisse, ob Ereignisse der Weltgeschichte oder auch der italienischen Geschichte. Ich habe so viele der Charaktere ins Herz geschlossen, trotz oder vielleicht gerade auch wegen ihrer Schwächen. Wir erleben sie oft als Kinder, ihr Aufwachsen, ihre Ziele, ihr Straucheln. Sie sind so menschlich. So normal und gleichzeitig so speziell. Es gibt einen Teil der Geschichte, der leicht mystische Elemente aufweist, mir hat das richtig gut gefallen und es ist auch nicht ausufernd. Das Buch ist ganz charmant erzählt, voller Liebe zum Detail, mit viel italienischem Flair. Es werden viele italienische Lieder benannt, einige Serien und Filme, die mir dann persönlich nichts sagte, aber zur Atmosphäre des Buches beigetragen haben. Und ich habe trotz aller Dramatik und Traurigkeit der Ereignisse auch oft gelacht.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Atmosphäre ist warmherzig und ich habe immer wieder gerne zum Buch gegriffen, bin in der Geschichte und ihren Personen versunken und nur ungerne wieder in der Realität aufgetaucht. Und ich hätte die Familie gerne noch länger begleitet und bin traurig, Stellata zurücklassen zu müssen. Ein richtiger Leseblues.

[note 1]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

Das klingt ja richtig gut. Werd ich mal im Hinterkopf behalten...
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Ich bin da ganz bei Christiane. Habe das Buch schon länger im Hinterkopf und auf der WuLi. Klingt wirklich gut!
Rock the Night!

nala11

Lesen ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung.
Du misst das Jahr nicht in Wochen und Monaten, sondern in Büchern.

sisquinanamook

Viele Grüße
Daniela

Tara

Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Esmeralda

Life is too short to read bad books.