Der mexikanische Fluch - Silvia Moreno-Garcia

Begonnen von Inge78, 02. November 2022, 08:10:39

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Inge78

ZitatEin entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen. Eine mutige junge Frau. Und ein dunkles Geheimnis.

Mexiko, 1950: Ein verstörender Brief führt die junge Noemí in ein entlegenes Herrenhaus in den mexikanischen Bergen: Dort lebt ihre frisch vermählte Cousine Catalina, die behauptet, ihr Mann würde sie vergiften. Sofort tauscht Noemí die Cocktailpartys der Hauptstadt ein gegen den Nebel des gespenstischen Hochlands. High Place ist der Sitz der englischen Familie Doyle, in die Catalina überstürzt eingeheiratet hat. Doch das Ansehen der Doyles ist längst verblasst und ihr Herrenhaus zu einem dunklen Ort geworden. Gut, dass Noemí keine Angst hat – weder vor Howard Doyle, dem widerwärtigen Patriarchen der Familie, noch vor Catalinas eitlem Ehemann Virgil. Aber als Noemí herausfindet, was auf High Place vor sich geht, ist es zu spät: Sie ist längst in einem Netz aus Gewalt und Wahnsinn gefangen ...

"Women needed to be liked or they´d be in trouble. A Woman who ist not liked is a bitch and a bitch can hardly do anything: all avenues are closed to her."

Noemí erhält einen verstörenden Brief ihrer Cousine, diese erzählt von ungewöhnlichen Vorkommnissen. Noemí reist zu Cataline und gerät selber in größte Gefahr.

Das Buch spielt Anfang der 1950er Jahre im mexikanischen Hinterland. Im Stile der "gothic novels" erzählt die Autorin eine Gruselgeschichte mit vielen klassichen Elementen. Das abgeschiedene Haus, eine Familie die mit mehreren Generation in diesem Haus lebt und sich ziemlich abschottet, ungeklärte Todesfälle in der Vergangenheit, unerklärlichen Ereinissen in der Gegenwart. Die Geschichte beginnt sehr langsam, die bedrohliche Atmosphäre baut sich auf. Die Auflösung war nicht unglaublich innovativ aber gut und auch rund erzählt. Die Charaktere waren schwierig auch wenn der "klassische Bösewicht" recht schnell erkennbar war. Einige Personen blieben mir aber zu blass und ich hätte gerne mehr Gruselmomente erlebt, mehr Action. Zum Ende zieht das Tempo noch mal ziemlich an, überschlagen sich die Ereignissen. Davon ein bisschen mehr früher hätte mir wirklich gut gefallen. Ich habe das Buch im englischen Original gelesen, was erstaunlich gut ging, die Sprache war relativ einfach, was das Buch wirklich rutschig zu lesen macht.
Für Fans von klassischen Gruselgeschichten.

[note2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf