2. Abschnitt Seite 61 bis S. 123

Begonnen von Inge78, 01. Januar 2023, 13:35:14

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Inge78

letzter Satz:

Vielleicht wäre dann auch alles andere nicht passiert.
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

#1
Ich bin jetzt im zweiten Abschnitt unterwegs. Und ohne da schon viel gelesen zu haben muss ich eines gleich los werden: Diese Sache mit der Lederjacke ist ja sowas von Pubertier - unbedingt will sie eine. Aber von diesem Typen? Nee, dann lieber komplett gegen die eigenen Wünsche und Interessen mal cool und stur sein  :wieher: .

Und dann diese Schnodderigkeit: 'Hab genug gehört, um zu wissen, dass Benno nur ein weiteres Post-it werden wird.' Da könnt ich mich ja wegschmeißen  :-) . - Aber ich bin ja auch nicht ihre Mutter :-> .

Dann wird der Typ natürlich sofort ergoogelt. Man, als verliebte Alleinerziehende hat man es echt nicht leicht  :rollen: . Allerdings ist die Mama nun auch nicht so zartfühlend. Gleich am ersten Tag, an dem der Typ dort daheim aufkreuzt der Tochter erklären, dass man ihn zum Einziehen eingeladen hat  :doof: .

Natürlich ist es völlig unvernünftig, da aufs Eis des Weihers zu gehen. Aber irgendwie find ich trotzdem klasse, dass Larry den Schwan retten will. Und dann zieht ausgerechnet Timo sie aus dem Teich. Der ist vlt. doch nicht ganz so doof?! Wär dies eine Liebesschmonzette, dann wäre das die Steilvorlage für ein dramatisches Dreieck: Larry verliebt sich in ihren Retter, Sarina ist eifersüchtig, Timo sitzt zwischen zwei Stühlen, äh - Mädchen  :wieher: .

Diese Idee mit dem Kriegsreporterinnen-Job hilft Larry glaub ich auch, in der Gegenwart mit Situationen zurecht zu kommen, für die ihr eigentlich gerade das Selbstbewusstsein fehlt. Das macht sie wohl nicht bewusst, ist aber schon echt geschickt.  :applaus1:

Und dann wieder die alte Frau Dahlbrock: Was sagt ihr dazu, dass Steffan sie die ganze Packerei allein machen lässt? Oder denkt ihr, sie will das so haben?

Hinter der Trennung von Larrys Eltern scheint sich eine Tragödie zu verbergen, das scheint mit dem Tod ihres älteren Bruders zu tun zu haben. Larrys Mama hat es echt nicht leicht....

So, nun muss ich, Buch hin oder her, dringend in die Falle.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

SilkeS.

#2
Heute morgen war der Zug zu schnell am Ziel, daher habe ich die letzten 10 Seiten gerade in der Mittagspause gelesen.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 00:57:19Diese Sache mit der Lederjacke ist ja sowas von Pubertier - unbedingt will sie eine. Aber von diesem Typen? Nee, dann lieber komplett gegen die eigenen Wünsche und Interessen mal cool und stur sein 
Ja, das klang echt nach pubertierend. Sowas kann ich aber heute auch noch ...
Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 00:57:19Hab genug gehört, um zu wissen, dass Benno nur ein weiteres Post-it werden wird.' Da könnt ich mich ja wegschmeißen  :-) . - Aber ich bin ja auch nicht ihre Mutter
Nun scheinbar wechselt die Mutter ja häufiger mal die Freunde und Larry mit ihrer scheinbar guten Beobachtungsgabe hat da schon schnell rausgefunden, wenn es oder dass es nicht passt.
Schade für sie, evtl könnt sie ja mit einem dauerhaften Freund evtl. auch ihrer Vorteile daraus ziehen.
Ihr Vater war ja scheinbar schon immer viel unterwegs, wir erfahren ja später, dass er LKW Fahrer ist und evtl. würde eine Männliche Erwachsenenperson Larry gut tun.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 00:57:19Natürlich ist es völlig unvernünftig, da aufs Eis des Weihers zu gehen. Aber irgendwie find ich trotzdem klasse, dass Larry den Schwan retten will. Und dann zieht ausgerechnet Timo sie aus dem Teich. Der ist vlt. doch nicht ganz so doof?! Wär dies eine Liebesschmonzette, dann wäre das die Steilvorlage für ein dramatisches Dreieck: Larry verliebt sich in ihren Retter, Sarina ist eifersüchtig, Timo sitzt zwischen zwei Stühlen, äh - Mädchen  :wieher: .
Ja, ich dachte auch nur: tu's nicht und es war klar, dass das Eis sie nicht hält und ich hatte auch geahnt dass Timo sie rettet. Ich stelle die Behauptung auf, er finde sie cool und wäre schon an mehr interessiert, denn sie machen ja diese Ertrinkungs"simulation" zusammen.
Ganz schön gefährlich... Puh...

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 00:57:19Und dann wieder die alte Frau Dahlbrock: Was sagt ihr dazu, dass Steffan sie die ganze Packerei allein machen lässt? Oder denkt ihr, sie will das so haben?
ALso vielleicht WILL Frau Dahlbrock ihre Sachen selbstzusammenpacken, so als Abschied.
Immerhin hat ja STeffan ihr ja die Kartons besorgt und bring Interessen für Porzillan und Küche etc.
So kann sie ihr eigenes Tempo vorlegen und bei allem nochmal überlegen was wegkommt und in Erinnerung schwelgen.
Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 00:57:19Hinter der Trennung von Larrys Eltern scheint sich eine Tragödie zu verbergen, das scheint mit dem Tod ihres älteren Bruders zu tun zu haben. Larrys Mama hat es echt nicht leicht....
Tja, das muß tragisch gewesen sein, Sohn tot, Ehemann weg und seit dem wechselnde Partner und alleinerziehend.


Ich habe mir das Buch thematisch echt anstrengender vorgestellt, bisher liest es sich echt flott und leicht.









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Inge78

Ich habe den Abschnitt auch beendet
Und ich mag das Buch, ich mag Larry
Wie sie da mit diesem Benno umgeht, sehr gut  :-)

Ja, die Geschichte am Teich war echt gefährlich und sie unterschätzt das auch sehr
Aber ich fand es schon großartig, dass sie diesen Schwan retten will, jetzt macht vielleicht auch das Cover Sinn

Ja, Timo rettet sie. Dass er noch eine Rolle spielt, da bin ich auch von ausgegangen. Und verkehrt ist er wahrscheinlich nicht. Ich glaube übrigens, dass er der Sohn von Steffan ist und damit der Enkel von Frau Dahlbrock
Und ja, warum lässt Steffan sie das alleine machen. Offensichtlich hat er (mindestens) einen Selbstmordversuch hinter sich und sein Leben nicht im Griff. Und wahrscheinlich will seine Mutter (?) ihn schonen. Würde auch erklären, warum Timo unabhängig von seinem Vater sein will und nach der 9. von der Schule abgegangen ist und selber Geld verdienen will.

Die Idee mit dem Waterbording war schon echt heftig. Und ich hätte schon gerne erfahren, wie es weitergegangen ist, was Timo noch gesagt hat, ob Larry es auch noch ausprobiert hat. Da wurde mir die Szene zu schnell ausgeblendet.

Richtig unheimlich fand ich die Erinnerungen an die Russen, die Frau Dahlbrock da überkommen. Und dann mit dem Gedanken an das, was in Demmin passiert ist, gruselig. Bin gespannt ob wir noch mehr über die "alten" Gespenster von Demmin erfahren. Es ist so traurig dass die alte Frau da mit ihren Erinnerungen alleine ist

Und wir erfahren, dass Larry einen älteren Bruder hatte, der vor ihrer Geburt gestorben ist. Und einen Vater, der immerhin ein bisschen für sie da ist. Bin gespannt ob wir auch über diese "Geister" der Vergangenheit noch mehr erfahren.

Ich bin überrascht, mit wie wenig Seiten und mit wie wenig handelnden Personen die Autorin auskommt und trotzdem eine Tiefe in die Geschichte rein bringt.

ZitatAllerdings ist die Mama nun auch nicht so zartfühlend. Gleich am ersten Tag, an dem der Typ dort daheim aufkreuzt der Tochter erklären, dass man ihn zum Einziehen eingeladen hat  :doof: .

Die Mutter erscheint mir ziemlich verzweifelt in ihrem Versuch, einen Mann zu finden. Sie greift nach jedem Strohhalm. Aber sie macht es dabei leider falsch, in dem sie ihre Tochter vor solche Tatsachen stellt, das geht halt nicht. Sie kennt ihn gar nicht und plötzlich lebt er bei ihnen.
Bin gespannt, wann er mitbekommt, was da in den Kartons in der Garage so liegt.

ZitatDiese Idee mit dem Kriegsreporterinnen-Job hilft Larry glaub ich auch, in der Gegenwart mit Situationen zurecht zu kommen, für die ihr eigentlich gerade das Selbstbewusstsein fehlt. Das macht sie wohl nicht bewusst, ist aber schon echt geschickt.  :applaus1:

Und es ist ein Ziel, was sie dann auf jeden Fall auch weit weg von zu Hause bringt und ich glaube, das ist auch was, was sie will. Und vielleicht steht sie auch ein bisschen auf die Gefahr

ZitatIch habe mir das Buch thematisch echt anstrengender vorgestellt, bisher liest es sich echt flott und leicht.

ja, das stimmt,  aber ich finde, dass es trotzdem Tiefe hat und nicht nur oberflächlich ist
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Christiane

#4
Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ich habe den Abschnitt auch beendet
Und ich mag das Buch, ich mag Larry
Wie sie da mit diesem Benno umgeht, sehr gut  :-)
Ich hab immer mehr das Gefühl, dass Benno Timo sich davon mehr angezogen fühlen könnte als von Sarinas unbeholfenen Anbaggereien. Und hoffe nach wie vor, dass es nicht zu sehr in einen 'junge Liebe'-Schmöker abgleitet.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ja, die Geschichte am Teich war echt gefährlich und sie unterschätzt das auch sehr
Aber ich fand es schon großartig, dass sie diesen Schwan retten will, jetzt macht vielleicht auch das Cover Sinn
Ach richtig, auf Eurem Cover ist ja der Schwan abgebildet.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ja, Timo rettet sie. Dass er noch eine Rolle spielt, da bin ich auch von ausgegangen. Und verkehrt ist er wahrscheinlich nicht. Ich glaube übrigens, dass er der Sohn von Steffan ist und damit der Enkel von Frau Dahlbrock
Und ja, warum lässt Steffan sie das alleine machen. Offensichtlich hat er (mindestens) einen Selbstmordversuch hinter sich und sein Leben nicht im Griff. Und wahrscheinlich will seine Mutter (?) ihn schonen. Würde auch erklären, warum Timo unabhängig von seinem Vater sein will und nach der 9. von der Schule abgegangen ist und selber Geld verdienen will.
Auf die Idee wär ich jetzt nicht gekommen, aber Du könntest recht haben.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Die Idee mit dem Waterbording war schon echt heftig. Und ich hätte schon gerne erfahren, wie es weitergegangen ist, was Timo noch gesagt hat, ob Larry es auch noch ausprobiert hat. Da wurde mir die Szene zu schnell ausgeblendet.
Das ging mir auch zu schnell. Aber vielleicht kommt ja noch was und es erklärt sich auch noch, was Timo für ein Problem mit seinem Arm hat.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Richtig unheimlich fand ich die Erinnerungen an die Russen, die Frau Dahlbrock da überkommen. Und dann mit dem Gedanken an das, was in Demmin passiert ist, gruselig. Bin gespannt ob wir noch mehr über die "alten" Gespenster von Demmin erfahren. Es ist so traurig dass die alte Frau da mit ihren Erinnerungen alleine ist
Und wenn man sich anschaut, wie ihr Sohn drauf ist, wie fast schon distanziert ihr Verhältnis zu ihm ist und wie sich das in die Enkelgeneration fortpflanzt, dann zeigt sich einmal mehr, dass solche schweren traumatischen Erlebnisse nicht nur einen selbst, sondern auch die nachfolgenden Generationen prägen.
Diesen Gedanken find ich auch ganz schlimm in Bezug auf all die aktuellen Kriege auf der Welt. Zu wissen, dass die Menschen aus diesen Gegenden für Generationen von den Geistern des Krieges verfolgt sein werden...

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Und wir erfahren, dass Larry einen älteren Bruder hatte, der vor ihrer Geburt gestorben ist. Und einen Vater, der immerhin ein bisschen für sie da ist. Bin gespannt ob wir auch über diese "Geister" der Vergangenheit noch mehr erfahren.
Find ich gut, dass der Vater sich immer noch bemüht, den Kontakt zu Larry zu halten. Gibt ja genug Väter, die nach einer Trennung einfach aus dem Leben ihrer Kinder verschwinden. Und ja, mich würde schon sehr interessieren, wie der Junge gestorben ist, was es damit auf sich hat. Und ob die Trennung der Eltern daran lag oder (auch) andere Ursachen hatte?

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ich bin überrascht, mit wie wenig Seiten und mit wie wenig handelnden Personen die Autorin auskommt und trotzdem eine Tiefe in die Geschichte rein bringt.
Das ist wirklich großartig gemacht. Zudem noch in diesem leicht lesbaren Schreibstil. Das gefällt mir total gut.

Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

ZitatIch hab immer mehr das Gefühl, dass Benno sich davon mehr angezogen fühlen könnte als von Sarinas unbeholfenen Anbaggereien. Und hoffe nach wie vor, dass es nicht zu sehr in einen 'junge Liebe'-Schmöker abgleitet.

Da meinst Du aber jetzt Timo, oder? Benno ist ja der Möchtegernrockerliebhaberpapa

Zitatdann zeigt sich einmal mehr, dass solche schweren traumatischen Erlebnisse nicht nur einen selbst, sondern auch die nachfolgenden Generationen prägen.
Diesen Gedanken find ich auch ganz schlimm in Bezug auf all die aktuellen Kriege auf der Welt. Zu wissen, dass die Menschen aus diesen Gegenden für Generationen von den Geistern des Krieges verfolgt sein werden...

ja, wirklich schlimm, dass Traumata sich ja auch nachgewiesen vererben können
Uns geht es einfach echt verdammt gut, das muss ich mir immer wieder sagen



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SilkeS.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18a, die Geschichte am Teich war echt gefährlich und sie unterschätzt das auch sehr
Aber ich fand es schon großartig, dass sie diesen Schwan retten will, jetzt macht vielleicht auch das Cover Sinn
Ja stimmt, die Verbindung habe ich noch garnicht gezogen.  :respekt3:


Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ja, Timo rettet sie. Dass er noch eine Rolle spielt, da bin ich auch von ausgegangen. Und verkehrt ist er wahrscheinlich nicht. Ich glaube übrigens, dass er der Sohn von Steffan ist und damit der Enkel von Frau Dahlbrock
Interessanter Gedanke, wie kommst Du darauf?
Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Die Idee mit dem Waterbording war schon echt heftig. Und ich hätte schon gerne erfahren, wie es weitergegangen ist, was Timo noch gesagt hat, ob Larry es auch noch ausprobiert hat. Da wurde mir die Szene zu schnell ausgeblendet.
Was hättest Du dir denn da gerne noch gewünscht? Ob Timo sich verletzt hat, wie es ist zu ertrinken?
Ich war froh, dass Larry so geistesgewärtig war und Timo auf die Seite geschmissen hat.
Das hätte echt ins Auge gehen können.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18ichtig unheimlich fand ich die Erinnerungen an die Russen, die Frau Dahlbrock da überkommen. Und dann mit dem Gedanken an das, was in Demmin passiert ist, gruselig. Bin gespannt ob wir noch mehr über die "alten" Gespenster von Demmin erfahren. Es ist so traurig dass die alte Frau da mit ihren Erinnerungen alleine ist
Oja, das war echt schlimm zu lesen. Aber ich denke viele älter oder inzwischen auch junge Menschen müssen mit solchen ERinnerungen umgehen (lernen).
Die ältere Generation hat vermutlich gelernt damit zu leben und suchen sich keine Hilfe.
Manche gehen damit an die ÖFfentlichkeit bzgl Aufklärung.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Und wir erfahren, dass Larry einen älteren Bruder hatte, der vor ihrer Geburt gestorben ist. Und einen Vater, der immerhin ein bisschen für sie da ist. Bin gespannt ob wir auch über diese "Geister" der Vergangenheit noch mehr erfahren.
Witzig, dass Du auch Geister sagst, dabei heißt der Titel "Gespenster"   :zwinker:  Ich verwechsel das auch immer ...

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Ich bin überrascht, mit wie wenig Seiten und mit wie wenig handelnden Personen die Autorin auskommt und trotzdem eine Tiefe in die Geschichte rein bringt.
Ja, darüber bin ich auch postitiv überrascht

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Die Mutter erscheint mir ziemlich verzweifelt in ihrem Versuch, einen Mann zu finden. Sie greift nach jedem Strohhalm. Aber sie macht es dabei leider falsch, in dem sie ihre Tochter vor solche Tatsachen stellt, das geht halt nicht. Sie kennt ihn gar nicht und plötzlich lebt er bei ihnen.
Bin gespannt, wann er mitbekommt, was da in den Kartons in der Garage so liegt.
und was das für Folgen hat ? (Vielleicht zieht er postwendend wieder aus?)
Ja, sie scheint einsam zu sein, weil eben wie ihre Tochter wenig hat was sie machen kann in dieser Einöde, wird auch die Mutter wenig haben als Ausgleich neben ihrer Arbeit und ihrer Tochter.

Zitat von: Inge78 in 11. Januar 2023, 13:57:18Und es ist ein Ziel, was sie dann auf jeden Fall auch weit weg von zu Hause bringt und ich glaube, das ist auch was, was sie will. Und vielleicht steht sie auch ein bisschen auf die Gefahr
Letztes bestimmt. So der Nervenkitzel macht ihr Leben interessant(er),
Tja und wenn die Mutter inre Freunde zu Hause hat, kann ich verstehen, dass Larry da nicht viel Zeit verbringen will.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Ich hab immer mehr das Gefühl, dass BennoTimo sich davon mehr angezogen fühlen könnte als von Sarinas unbeholfenen Anbaggereien. Und hoffe nach wie vor, dass es nicht zu sehr in einen 'junge Liebe'-Schmöker abgleitet.
Ja, sie ist eben anders, sie ist "taff" nicht so oberflächlich kichernd.... Das könnte sie schon interessant für Timo machen.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Ach richtig, auf Eurem Cover ist ja der Schwan abgebildet.
WAs ist bei Dir drauf?


Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Das ging mir auch zu schnell. Aber vielleicht kommt ja noch was und es erklärt sich auch noch, was Timo für ein Problem mit seinem Arm hat.
Ja, was mit dem Arm passiert ist, er ist ja dann später auch krank, würde mich auch interessieren.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Und wenn man sich anschaut, wie ihr Sohn drauf ist, wie fast schon distanziert ihr Verhältnis zu ihm ist und wie sich das in die Enkelgeneration fortpflanzt, dann zeigt sich einmal mehr, dass solche schweren traumatischen Erlebnisse nicht nur einen selbst, sondern auch die nachfolgenden Generationen prägen.
WArum führst Du das auf ihre Kriegstraumata zurück?
Es gibt doch auch Eltern-Kind beziehungen die einfach schon so nicht liebevoll und harmonisch und distanziert sind.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Find ich gut, dass der Vater sich immer noch bemüht, den Kontakt zu Larry zu halten. Gibt ja genug Väter, die nach einer Trennung einfach aus dem Leben ihrer Kinder verschwinden. Und ja, mich würde schon sehr interessieren, wie der Junge gestorben ist, was es damit auf sich hat. Und ob die Trennung der Eltern daran lag oder (auch) andere Ursachen hatte?
Ja, damit machst Du schon recht haben.









 



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ZitatInteressanter Gedanke, wie kommst Du darauf?

Steffan hat einen Sohn, der im Alter von Timo ist und raucht
Timo hat Probleme mit seinem Vater , von einer Mutter ist nie die Rede
Und irgendwie wird ja bestimmt ein Bogen gezogen
 :nixweiss1:
Mal abwarten :meditate1:

ZitatWas hättest Du dir denn da gerne noch gewünscht? Ob Timo sich verletzt hat, wie es ist zu ertrinken?

Wie Timo sich gefühlt hat, wie Larry mit der Situation umgeht, wie die Beiden auseinander gegangen sind

ZitatDie ältere Generation hat vermutlich gelernt damit zu leben und suchen sich keine Hilfe.

Früher gab es ja diese Hilfe auch gar nicht

ZitatWArum führst Du das auf ihre Kriegstraumata zurück?
Es gibt doch auch Eltern-Kind beziehungen die einfach schon so nicht liebevoll und harmonisch und distanziert sind.

Es passt aber hier schon sehr gut, es macht hier einfach auch Sinn, ihre Distanziertheit so erklären zu können

Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
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Christiane

#8
Zitat von: SilkeS. in 12. Januar 2023, 08:29:39Die ältere Generation hat vermutlich gelernt damit zu leben und suchen sich keine Hilfe.
Manche gehen damit an die ÖFfentlichkeit bzgl Aufklärung.
Nun ja, bei vielen heißt das allerdings, sie haben es in sich rein gefressen und die Auswirkungen davon haben sie ignoriert.

Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Ach richtig, auf Eurem Cover ist ja der Schwan abgebildet.
WAs ist bei Dir drauf?[/quote]
Der Hinterkopf eines Teenagers mit blondem Pferdeschwanz. Das Mädchen läuft quasi gerade rechts aus dem Bild.
Guckst Du hier: https://www.amazon.de/Die-Gespenster-Demmin-Reihe-Hanser/dp/3423627573/ref=tmm_pap_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1673511049&sr=8-1

Zitat von: SilkeS. in 12. Januar 2023, 08:29:39
Zitat von: Christiane in 11. Januar 2023, 22:35:55Und wenn man sich anschaut, wie ihr Sohn drauf ist, wie fast schon distanziert ihr Verhältnis zu ihm ist und wie sich das in die Enkelgeneration fortpflanzt, dann zeigt sich einmal mehr, dass solche schweren traumatischen Erlebnisse nicht nur einen selbst, sondern auch die nachfolgenden Generationen prägen.
WArum führst Du das auf ihre Kriegstraumata zurück?
Es gibt doch auch Eltern-Kind beziehungen die einfach schon so nicht liebevoll und harmonisch und distanziert sind.
Da wir ja immer wieder mit den Erinnerungen von Frau Dahlbrock konfrontiert werden, ist das ja schon ein Kernthema des Buches. Dann diese Sprachlosigkeit: Frau Dahlbrock wird immer wieder von ihren Erinnerungen an den Krieg, an diesen Massenselbstmord, an die Angst vor 'dem Russen' gequält und sie ist so in sich gefangen, dass das sicher auch Einfluss auf ihr Verhältnis zu Steffan hatte. Dann kommt von ihr auch dieser Gedanken bzgl. Steffan: Was stellt der sich so an? Der hat doch gar keinen Grund, weiß doch gar nicht wie es ist, wenn man sich wirklich fürchten muss, wenn Bomben fliegen, wenn die Russen kommen,... Und das hat ihr womöglich häufig den Blick auf die dennoch vorhandenen Nöte des Jungen (jetzt natürlich des Mannes) verstellt.

Und ja, natürlich gibt es auch sonst solche schwierigen Beziehungen. Aber das ist hier meiner Meinung nach gerade nicht das Thema.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

SilkeS.

Zitat von: Inge78 in 12. Januar 2023, 08:43:20Steffan hat einen Sohn, der im Alter von Timo ist und raucht
Timo hat Probleme mit seinem Vater , von einer Mutter ist nie die Rede
Und irgendwie wird ja bestimmt ein Bogen gezogen
Gut kombiniert, würde ich sagen  :detektiv:

Zitat von: Inge78 in 12. Januar 2023, 08:43:20Wie Timo sich gefühlt hat, wie Larry mit der Situation umgeht, wie die Beiden auseinander gegangen sind
kommt bestimmt noch
Zitat von: Inge78 in 12. Januar 2023, 08:43:20Früher gab es ja diese Hilfe auch gar nicht
Nein, das stimmt, obwohl sich, denke viele mit "aufklärungsarbeit" evtl. geholfen haben.
Meine Oma hat mir später auch von ihren Fluchterfahrungen erzählt. ICh denke solche Sachen suchen sich ihren Weg.

Zitat von: Inge78 in 12. Januar 2023, 08:43:20Es passt aber hier schon sehr gut, es macht hier einfach auch Sinn, ihre Distanziertheit so erklären zu können
Ja, kann schon sein  :nixweiss1:

Zitat von: Christiane in 12. Januar 2023, 09:19:29Nun ja, bei vielen heißt das allerdings, sie haben es in sich rein gefressen und die Auswirkungen davon haben sie ignoriert.
Auswirkungen wie Verbitterung, jahrelange Ängste ... 
Es geht eben jeder Anders damit um,  Es gibt immernoch zuviel Bücher, über Zeugenberichte, habe jetzt gerade MAUS gelesen, da hat der Sohn seinen Vater genötigt, ihm seine GEschichte zu erzählen und dieser hat es in Comicform der WElt zur Verfügung gestellt. Es verliert auch für mich nach Jahren nicht an Schrecken.

Zitat von: Christiane in 12. Januar 2023, 09:19:29Der Hinterkopf eines Teenagers mit blondem Pferdeschwanz. Das Mädchen läuft quasi gerade rechts aus dem Bild.
Das Cover sehe ich zum ersten Mal...
Zitat von: Christiane in 12. Januar 2023, 09:19:29Da wir ja immer wieder mit den Erinnerungen von Frau Dahlbrock konfrontiert werden, ist das ja schon ein Kernthema des Buches. Dann diese Sprachlosigkeit: Frau Dahlbrock wird immer wieder von ihren Erinnerungen an den Krieg, an diesen Massenselbstmord, an die Angst vor 'dem Russen' gequält und sie ist so in sich gefangen, dass das sicher auch Einfluss auf ihr Verhältnis zu Steffan hatte. Dann kommt von ihr auch dieser Gedanken bzgl. Steffan: Was stellt der sich so an? Der hat doch gar keinen Grund, weiß doch gar nicht wie es ist, wenn man sich wirklich fürchten muss, wenn Bomben fliegen, wenn die Russen kommen,... Und das hat ihr womöglich häufig den Blick auf die dennoch vorhandenen Nöte des Jungen (jetzt natürlich des Mannes) verstellt.
ja du magst recht haben. Ich habe schon den Satz: Was stellt Du dich so an, etc. verstanden.
Kriegserfahrungen und -ängste sind mit Alltagsängsten nicht zu vergleichen.
Häufig haben (ältere) Menschen mit Kriegserfahren Unverständnis für andere, die nicht solche Traumas durchmachten mußten. Anderers rum ist es aber auch so.

Die Gesellschaft hat sich einfach die letzten Jahre total verändert. Man wird offener für Neurosen, für Psychosen, für Ängste für Depressionen, für Traumas.
Da stößt man bei der älteren Generation ganz schnell auf Unverständnis.

Meine Schwester bekommt beim Autofahren Panikattacken und muß immer jemanden haben, der sie fährt: zu meine Mutter zu meinem Vater etc.
Meine Mutter und auch mein Vater tut das ab, als würde meine Schwester sich anstellen und soll sich nicht so haben.
Sie hat aber vor vielen Jahren schonmal mit Panikattaken zu tun gehabt, war jahrelang in Behandlung.
Woher das kommt  :nixweiss1:, aber meine Eltern bringen dafür kein Verständnis auf.








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Zitat von: SilkeS. in 12. Januar 2023, 11:55:48Nein, das stimmt, obwohl sich, denke viele mit "aufklärungsarbeit" evtl. geholfen haben.
Meine Oma hat mir später auch von ihren Fluchterfahrungen erzählt. ICh denke solche Sachen suchen sich ihren Weg....

Auswirkungen wie Verbitterung, jahrelange Ängste ... 
Es geht eben jeder Anders damit um,
Was die Aufklärungsarbeit angeht, so sind das glaub ich nicht sooo viele, die da wirklich aktiv sind. Zudem wohl am ehesten Menschen, die auch das Gefühl haben, von anderen als Kriegsopfer anerkannt zu werden. Wer Sorge hat (ob berechtigt oder nicht), dass andere ihn eher für einen Täter oder Mitläufer halten könnten, wird sich da vermutlich noch mehr zurückhalten. Aber auch die brauchen glaub ich Hilfe.

Und ich glaub auch nicht, dass sich das immer so einen Weg sucht. Das hängt doch sehr davon ab, wie die Menschen grundsätzlich gestrickt sind. Zum Beispiel hat meine Mutter immer mal wieder vom Krieg erzählt. Zum Beispiel auch davon, dass sie und einige ihrer Geschwister nach der Möhnekatastrophe zu den Aufräumkommandos gehört haben, die die ganzen Leichen eingesammelt haben. Dass sie lang nicht wussten, ob alle aus der Familie überlebt haben, weil einige zu dem Zeitpunkt im Nachbarort auf der anderen Seite der Ruhr gewesen waren. Da die Brücke zerstört war, hat es Tage gedauert, bis die Möglichkeit bestand, mit einem LKW auf einem Riesenumweg ans andere Ufer zu kommen.
Bei meinem Vater war es ganz anders. Der hat nie von seinen Kriegserlebnissen gesprochen. Und wenn meine Mutter das nicht mal irgendwann erzählt hätte, wüsste ich bis heute nicht, woher seine Abneigung gegen Österreich und (das im Dialekt für unsere Ohren ähnlich klingende) Bayern lebenslang so ein rotes Tuch war. Vom Verstand her nicht. Da war ihm absolut klar, dass er da verallgemeinert, aber seine Gefühle waren immer deutlich. Und trotz Urlauben mit unseren Tanten in der Region hat keins von uns Kindern einen Draht dorthin. Ich bin ziemlich sicher, dass da ein Zusammenhang ist. Das tradiert sich, ohne dass man es will, ohne dass man es auch nur mitbekommt.  :nixweiss1:
Ich bin sicher, es hätte meinem Vater gut getan, mehr zu reden. Aber so war er halt nicht. Dafür kenne ich dies 'Ihr wisst gar nicht wie gut es euch geht' sehr gut von ihm. Er wurde regelrecht zornig, wenn jemand aus der jüngeren Generation zum Beispiel keine Lust auf Schule hatte. Er musste mit 14 die Schule verlassen, konnte nicht studieren.

Zitat von: SilkeS. in 12. Januar 2023, 11:55:48Die Gesellschaft hat sich einfach die letzten Jahre total verändert. Man wird offener für Neurosen, für Psychosen, für Ängste für Depressionen, für Traumas.
Da stößt man bei der älteren Generation ganz schnell auf Unverständnis.
Ich merke bei mir auch oft, dass ich dies 'jetzt stell Dich nicht so an' sehr von meinen Eltern übernommen hab. Ja, ich bin da nicht so extrem wie mein Vater es war, aber dies ganze 'Psychogedöns' heute empfinde ich auch oft als übertrieben und wehleidig. Da kann ich auch nicht aus meiner von der Kriegsgeneration geprägten Haut.  :nixweiss1:
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)