Kristin Valla: Das Haus über dem Fjord

Begonnen von SilkeS., 05. April 2023, 09:10:51

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SilkeS.

Meine Meinung
Das Haus über dem Fjord
Verlag: mareverlag
HC,  320 Seiten
ISBN: 9783866486492
ET 2022
Inhalt:
Mit Anfang 30 kehrt Elin, die als Journalistin in Oslo arbeitet, in ihr nordnorwegisches Heimatdorf zurück, um nach dem Tod der Mutter ihr Elternhaus aufzulösen. Ihre Kindheit endete jäh, als sie mit zehn Jahren die beiden älteren Brüder und den Vater durch einen Erdrutsch verlor, der ein Stück der Küste ins Meer riss. Während ihres Aufenthaltes trifft Elin ihre Jugendliebe Ola wieder, den besten Freund ihres ältesten Bruders, der sie nach dem Unglück damals auffing und mit dem sie doch nie richtig zusammenfand. Und dann entdeckt sie beim Aufräumen Hinweise auf ein großes Geheimnis ihrer Eltern, das ein ungeahntes Licht auf das Verschwinden ihres Vaters wirft und Elin auf eine Spurensuche bis in ein französisches Dorf führt. Endlich eröffnet sich für Elin die Chance, sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen und ihren eigenen Weg zu gehen.


Meine Meinung
Schon beim Erscheinen über den atmosphärischen Titel gestolpert.
Ausgelost als ,,Bestseller-Challenge-Buch" bei ERS-Podcast UND
Als Buch für den ers_Lesekreis_Heidelberg.
Leider konnte ich mit dem Plot ziemlich wenig anfangen. Bei mir ist der Funke nicht übergesprungen.
Es spielt in Norwegen für mich ein traumhaftes Setting und es war das einzige, was mir gefallen hat, das man sich vorstellen konnte wie dort alles aussieht, dies Hütten und die Landschaft.
Mit der Hauptprotagonistin Elin, da man in zwei verschiedenen Lebensphasen erlebt, wurde ich leider nicht warm. Meine Meinung ist natürlich subjektiv, vielleicht war es auch das falsche Buch zu diesem Zeitpunkt, aber ich hatte doch, dank dem Regenwetter viel Lesezeit und Möglichkeit auf die Geschichte einzulassen.
Wir erleben Elin als 10jährige, die störrisch weigert für eine Geburtstagsfeier, ein Kleid anzuziehen. Der Vater fährt mit den Brüdern alleine und kommt dabei ums Leben. Interessant und lehrreich hier, war Thema "Quickton".
(,,Als Quickton oder Fließton werden marine, feinsandige, stark wasserhaltige Tone bezeichnet, die in Europa vor allem im skandinavischen Küstengebiet vorkommen. Diese in Kanada auch als Quick Clay bekannten Tone wurden während der Eiszeit in küstennahem Meerwasser mit hoher Elektrolytkonzentration abgelagert. Nach Landhebung und Auswaschung des Kochsalzes ist die wasserreiche Struktur jetzt instabil. Bereits geringe Bodenerschütterungen genügen, sie auch bei geringer Hangneigung zum Abrutschen zu bringen. Es handelt sich bei diesem thixotropen Zustand (vgl. Bodenverflüssigung) um dasselbe Phänomen wie bei Quickerde und Treibsand."
=>Quelle Wikipedia  https://de.wikipedia.org/wiki/Quickton)
Während die toten Brüder geborgen werden können, wird die Leiche des Vaters nie gefunden, er wird später für tot erklärt. Elin und ihre Mutter bleiben zurück und müssen lernen, mit ihrer Trauer umzugehen. Leider hat mich dieser Verlust nicht berührt, ich konnte es beim lesen nicht fühlen wurde wenig an den Gefühlen beteiligt.
Jahre später, nach dem Tod der Mutter, kehrt Elin in das Elternhaus am Fjord zurück. Elin, ist inzwischen 30 Jahre. Sie will das Haus verkaufen und muß es daher ausräumen.
 
Ich fand den Prozess der Trauer, des Aufarbeitens von Erinnerungen gut gemacht. Gerade weil ich es letztes Jahr selbst erlebt habe, konnte ich das gut nachvollziehen, ABER der Tod der Mutter liegt ein paar Jahr zurück und ist nicht frisch, daher konnte ich die Lethargie von Elin nicht nachvollziehen.
.Generell fand ich sie sehr kühl und man erfährt wenig menschliche Regungen oder Gefühle und deswegen habe ich beim Lesen eine große Distanz zu ihr empfunden . Ich konnte sie einfach nicht verstehen und somit konnte ich auch ihre Beziehung, ihre Gefühle zu Ola nicht begreifen. Das ist häufig ein Problem bei Skanidinavien Büchern, aber gepaart mit dieser Thematik hätte es für mich viel Potenziel hergeben.
Auch Handlungstechnisch  wusste ich nicht was ich von dem Buch halten sollte. Der Plot plätschert so vor sich hin, es passiert nichts nennenswertes, es baut sich keine Spannung, keine Athmosphäre auf.
Viele die das Buch gelesen haben, waren von dem GROßEN Geheimnis, auf das der Plot zusteuert total begeistert, waren gefesselt, konnten nicht aufhören zu lesen... So ging es mir leider auch zum Ende nicht. Ich bin am Ende nur noch drangeblieben, weil ich es einfach zu Ende lesen wollte, in Erwartung von etwas tollem, was sich in meinen Augen nicht eingestellt hat.







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