Lesung - Vom Zauber der Rauhnächte

Begonnen von mowala, 05. Dezember 2018, 16:53:23

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

mowala

.....Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren  von Vera Griebert-Schröder

Inhalt lt. Klappentext

Alte Bräuche neu und individuell leben

Es ist eine geheimnisvolle Zeit, die zwölf Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar, auch "Rauhnächte genannt. Nach altem Volksglauben sind diese Nächte eine Vorbereitung auf das kommende Jahr. Viele Brauchtümer, Orakel und Erzählungen ranken um sie. Neben Wissenswertem und spannenden Geschichten rund um die Rauhnächte erfahren Sie neue praktische Deutungen für die alten Bräuche. Aber auch Orakel, allerlei kreative Rituale und Wunderbares für Kinder befinden sich in diesem zauberhaft illustrierten Geschenkekoffer voller Ideen. Für jede Rauhnacht gibt es eine extra Seite - ein Zyklus, der Ihnen in verdichteter Form das ganze Potenzial dieser inspirierenden Zeit offenlegt. Stellen Sie die Weichen für ein kraftvolles, glückliches neues Jahr!


Wie angekündigt war ich Montag mit Firni bei o.g Lesung.
Ich war ja etwas aufgeregt, ob es nicht etwas abgehoben-esoterisch wird, aber dem war nicht so.
Die Autorin, eine sehr nette Dame, vom Geschäftsführer der gastgebenden Buchhandlung als "weise Frau"  eingeführt, keineswegs spöttisch gemeint, begann den Abend mit einer kleinen Einführung über Herkunft und Bedeutung der Rauhnächte.
In ihrem Buch geht es um die  "klassischen" Rauhnächte, die Lücke im Kalender, von Weihnachten bis zum 6.1.
Sie versucht die Bedeutung der alten Bräuche und Vorstellungen auf die heutige moderne Zeit umzusteigen und greifbarer zu machen.
Während der Lesung hat sie uns ein kleines Ritual gezeigt, mit dem man sich auf eine Gedankenpause, Meditation, wie man es auch bezeichnen möchte vorbereiten kann,
Sie hat mit den Zuhörern eine Phantasiereise gemacht, die uns quasi in unseren ganz privaten Garten der Dinge die wir begonnen und erreicht haben, eine Art Rückblick auf das Jahr.
Klingt vielleicht doch etwas spooky, war aber sehr interessant und macht Lust, diese "heiligen Nächte" auch etwas bewusster hingegeben und das Jahr entspannter ausklingen zu lassen.
Auf jeden Fall war es ein schöner Abend, der eine kleine Ruheinsel in der doch etwas stressigen Vorweihnachtszeit geboten hat.
Wenn das jetzt alles etwas blöd klingt, liegt es wohl eher an meiner Artikulationsschwäche als an Frau Griebert-Svhröder :->
Das Leben ist zu kurz für später

Kingsizefairy

Ich find das gar nicht spooky :-)

Eigentlich hatte ich mir da so einiges von einer Freundin abgeguckt und nachgemacht.

Das fing schon zur Wintersonnenwende an, als Auftakt zu den Jul Feiern. Gegen Mitternacht wurden sämtliche Lichter gelöscht, und nach Mitternacht eins nach dem anderen wieder angezündet (ich rede hier von Kerzen)

Gefeiert habe ich das ein paar Mal mit Freunden, meine Familie zog da nie so ganz mit. Jeder gab von seinem Essen was ab auf den Ahnenteller, der später nach draußen gebracht und auf die Erde gelegt wurde.

In der Mütternacht, dem 24. Dezember, hab ich mir meist die Karten gelegt, um so generel mal die Tendenz fürs nächste Jahr zu beleuchten. Ein wenig Räuchern dazu kommt gut. Wenn man zu Tarot keinen Bezug hat, ist es auch gut, einfach mal dem Rauch nachzusehen und die Gedanken fließen zu lassen. Es ist erstaunlich, was einem so alles begegnet...

In den Rauhnächten wird dann täglich eine Karte gezogen, die dann für den Monat steht und was zu erwarten ist (oder sein kann oder wie auch immer)

Wie gesagt, das sind natürlich rein persönliche Vorgehensweisen, die leider von meiner Familie nicht mitgetragen wurde.
Je älter ich werde, um so mehr merke ich, dass ich das vermisse. Also nicht die Kommentare, Mutter wat hasse wieder geraucht, datte son Quatsch machs...

Eigentlich könnte ich dieses Jahr wieder damit anfangen, das ist überhaupt die Idee :-)

Ach so, die Tradition, Grün ins Haus zu bringen, kommt wohl auch von den Zeiten. Also nicht nur der Weihnachtsbaum, sondern auch Stechpalme und sowas, das ist hier in GB noch sehr verbreitet...
That's what I do: I write, I read, I drink wine, and I know things.

mowala

Ich finde den Gedanken, sich bewusst vom Alten zu verabschieden und sich auf das Kommende vorzubereiten, sei es mit kleinen Ritualen oder was man bevorzugt, sehr schön.
Die Phantasiereise in den persönlichen  Lebensgarten fand ich auch schön. Einer der Zuhörer, fand die Autorin aber "doch sehr arrogant, auf die Ernte stolz zu sein" schließlich sei eine gute Ernte ja kein persönlicher Verdienst sondern eher ein Geschenk der Natur. Da hat wohl jemand an sehr echte Kartoffeln und Äpfel gedacht, nicht an die Dinge für die diese reiche Ernte stehen soll. :->
Vielleicht sollte er auch nur die Geschichte von seinem Opa erzählen, der sich jedes Jahr bei seinen Pflanzen bedankt hat.
Auch sehr schön, aber hierbei ging es, glaube ich, nicht um die dicksten Kartoffeln :-)
Das Leben ist zu kurz für später

Inge78

Vielen Dank für den Bericht
Es klingt schon schön was ihr das erlebt habt. Und ich hoffe dass ihr dieses Ritual vielleicht auch leben könnt um das alte Jahr bewusst ausklingen zu lassen und das neue Jahr entspannt begrüßen könnt
Ich mag auch Firnis Vorschlag, sich jeden Tag bis Weihnachten nun bewusst zu machen was war gut und was war vielleicht auch schlecht
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

DG7NCA

ich gehe jedes Jahr in einer der Rauhnächte beim Nachbarn durch die Ställe und räuchere die bösen Geister aus.
Außerdem gibts hier im Dorf noch einige andere Rituale die schon seit langem beachtet werden, Wie z. B. in den Rauhnächten keine große und Weiße Wäsche zu waschen und aufzuhängen, da könnte sich die Wilde Jagd und die bösen Geister verfangen. Und es brennt immer eine Kerze oder ein kleines Licht in einem der Fenster um das Licht nicht ausgehen zu lassen. usw.

Bin ja auch die Dorfhexe  :zwinker:

LG Carola
Liebe Grüße    
DG7NCA/Carola


Jedes neue Buch
ist wie eine Reise
in ein neues Land!

Bücherhexe

Ich liebe diese alten Bräuche und finde es schade, dass sie immer mehr in Vergessenheit geraten.

Ich habe zuhause auch ein sehr schönes Büchlein von Jeanne Ruland zum Thema Rauhnächte, das hole ich jeden Winter wieder hervor.
Was ich rette geht zu Grund, was ich segne muss verderben.
Nur mein Gift macht dich gesund. Um zu leben musst du sterben.
(Musical: Tanz der Vampire)