Ich habe mein Wanderbuch ausgesucht, weil mir das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe schon sehr gut gefallen hat.
Ich selbst hätte es nie gelesen - mein Vater fand es toll und hat es mir damals ausgeliehen.
Außerdem glaube ich, dass es niemand von euch kennt und es auch nicht doppelt vorkommt.
Und ich habe es ausgewählt, weil ich mir vorstellen kann, dass ihr so ein Buch vielleicht nicht so unbedingt von mir erwartet - also ist vielleicht auch ein kleiner Überraschungseffekt dabei.
und ich bekomme es als erste :bang:
Ich bin wirklich mal gespannt.
Kann alles sein.... richtig gut, so lala oder kompletter Flopp....
In einem Jahr werd ichs wissen :elch:
So ist es bei meinem Wanderbuch auch.
Ist das eigentlich ein weißes Cover im Sinn vom Bingo?
Ich ziehe die Frage zurück, ich dürfte es im Bingo ja lange Zeit nicht erwähnen, dann kann ich auch gleich ein anderen, eindeutiges Buch für die Kategorie nehmen.
:-)
Und da sind sie schon, die ersten Fallstricke :zwinker:
Dürfen wir auch mit bunten Finelinern reinschreiben, oder lieber nur mit Bleistift?
Habe mal das erste Kapitel gelesen, liest sich gut an. Werde jetzt aber erstmal was anderes lesen ... das ist zumindest der Plan.
Gerne auch mit bunten Finelinern.
Bei den bisherigen Wanderbüchern haben wir es so gemacht, dass man sich für eine Farbe entschieden hat und dann auch dabei geblieben ist, damit man später die Kommentare gut unterscheiden kann.
Zitat von: sisquinanamook in 18. Februar 2021, 17:19:20
Bei den bisherigen Wanderbüchern haben wir es so gemacht, dass man sich für eine Farbe entschieden hat und dann auch dabei geblieben ist, damit man später die Kommentare gut unterscheiden kann.
Alles klar, mache ich, wenn ich richtig damit anfange.
Ich habe jetzt die
ersten ca 70 Seiten gelesen und muss sagen, ich mag den Erzählstil auch wenn
Spoiler
die vielen Erzählperspektiven, ist ja quasi von Kapitel zu Kapitel ein neuen Hauptcharakter, vielleicht nicht jedem liegen. Ich mag das bislang sehr. Diese Art der Erzählung hatte ich jetzt ja erst bei Yaa Gyasis "Heimkehren." Bin hier jetzt sehr gespannt, ob es einen großen allesumspannenden Bogen gibt und wenn ja, wie der aussieht. Muss aber auch gar nicht sein. Könnte mir aber vorstellen, dass das ein Kritikpunkt für manche hier werden könnte, wenn die einzelnen Geschichten die hier erzählt werden, sehr zusammenhanglos sind. Wobei es einen Zusammenhang gibt, wenn auch bislang nur einen kleinen.
Ich bin durch mit dem Buch. Grundsätzlich mochte ich es wirklich gerne, vor allem der Erzählstil hat überzeugt. Ich bin aber noch am überlegen, ob ich es selbst haben will oder nicht lieber was anderes aus der gleichen Feder lesen möchte. Ich muss auch ich überlegen, wie ich das Buch bewerten werde, auf jeden Fall im 2er Bereich. 2 oder 2- denke ich. Zu einer 2+ reicht es aus Gründen, auf die ich in einer ausführlicheren Rezi eingehen werde, nicht aus.
So, und hier dann (wie versprochen als Spoiler) meine Rezi. Also alle, die hier mitmachen, Finger weg. Alle die nicht mitmachen können natürlich auch jetzt schon lesen.
Spoiler
Der Roman ,,Das Feld" von Robert Seethaler ist für mich das erste Buch des Autors und ohne unsere Wanderbuch-Tauschrunde im Forum hätte ich das Buch vermutlich auch nicht gelesen. Denn, auch wenn mir der Name des Autors nicht gänzlich unbekannt war, so war er doch nie bzw. nur selten Thema im Forum oder auch auf den Booktube-Kanälen, die ich regelmäßig schaue. Umso dankbarer bin ich, dass dieses Buch zum Wanderbuch erkoren wurde, denn es hat mir richtig gut gefallen.
In seinem Buch hat der Autor pro Kapitel die Gedanken von vielen Verstorbenen aufgeschrieben, wie sie sie evtl. nach ihrem Tod erzählt hätten. Diese Verstorbenen verbindet die Tatsache, dass sie alle in Paulstadt, einer fiktiven Stadt, gewohnt haben bzw. beerdigt sind. Und so unterschiedlich wie wir Menschen nun mal sind, so unterschiedlich sind auch die Geschichten und Gedanken der Verstorbenen und wie sie sie erzählen. Mit manchen Kapiteln kann man in diesem Episodenroman mehr anfangen, mit anderen weniger, einige Geschichten nehmen einen sehr mit, andere versteht man nicht (zumindest ging es mir so). Manche Kapitel wird man für immer im Herzen haben, andere hat man auf der nächsten Seite schon vergessen. Aber das passt auch irgendwie, denn im echten Leben kann man ja auch nicht mit jedem Menschen in seinem Bekanntenkreis gleich viel anfangen.
Vor allem sprachlich konnte mich der Autor überzeugen. Das erste Kapitel mit der Friedhofsszene hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Irgendwie mag ich Friedhöfe in Büchern, im echten Leben zerreißt es mich da regelmäßig, weshalb ich nur ungern auf den Friedhof gehe. Aber das ganze gerade mal 317 Seiten dünne Buch weist so viele, so tolle Sätze, Gedanken, Vergleiche auf, dass ich auf jeden Fall noch weitere Werke des Autors lesen will.
,,Das Feld" ist allerdings trotzdem kein 5-Sterne Highlight, auch wenn ich es sprachlich so großartig und schlau erzählt fand. Einen Punktabzug gibt es für mich, weil ich mir irgendwie doch einen klareren Bogen über allem gewünscht hätte und weil nicht alle Verstorbenen zu Wort gekommen sind, die aber mehr als einmal erwähnt wurden. Nichtsdestotrotz ist das ein Autor, den ich weiterverfolgen will, denn ich habe inzwischen doch die ein oder andere Stimme zu dem Buch gelesen, die alle sagten, dass seine anderen Bücher besser seien. Kann ja nur gut werden, wenn ich das hier so mochte.
Bewertung (die kann ich Euch ja verraten)
[note2]
Maaaaaaaaaaan, was würde das Buch so gut zu
Spoiler
Inges Freitagsfrage
passen :->
Ich habe das Wanderbuch von Daniela heute weitergeschickt zu Christiane. Bin gespannt, was Du dazu sagen wirst.
Ich auch :->. Manche von Danielas Büchern gefallen mir auch supergut. Aber wir haben in Teilen auch einen sehr unterschiedlichen Geschmack. Das ist also echt spannend!
Das Buch ist heute heil bei mir eingetrudelt. Mit einer ganz süßen Karte von Kathrin und interessanten Teesorten zum probieren. Ganz lieben Dank dafür :knuddel:. Ich stelle fest: Mit dem Tee geht es mir wie mit den Büchern - da sind Dinge dabei, die ich mir selbst nie holen würde :-). Aber Kathrin, ich werd die Tees auf jeden Fall probieren und Dir berichten.
Das Buch kenne ich nicht. Aber von dem Autor hat mein Sohn ein Buch als Schullektüre fürs Abi gelesen: 'Der Trafikant'. Das fand er so interessant, dass ich es dann auch gelesen hab. Der Stil war schon etwas sperrig, aber insgesamt war das ein wirklich gutes Buch. Auf dies Buch bin ich nun mal gespannt.
Oha scheint noch ein Buch von meiner Wunschliste sein, denn von dem Autoren habe ich gutes gehört, aber noch ncihts gelesen. "Der Trafikant" wurde auch verfilmt, hat sein Sohn das in der Schule auch geschaut? Lief neulich in ARD oder ZDF oder sooo
Ich bin nicht sicher, ob sie das in der Schule geschaut haben. Das Buch war für ihn eines von mehreren möglichen, die er fürs Abi lesen sollte. Aber im TV kam es auch früher schon mal und da hat er es geschaut.
Na, Silke. Hast Du Dich jetzt selbst gespoilert was Danielas Buch angeht? Zumindest mal was den Autoren angeht?
Zitat von: Kathrin in 26. April 2021, 08:34:25
Na, Silke. Hast Du Dich jetzt selbst gespoilert was Danielas Buch angeht? Zumindest mal was den Autoren angeht?
Nein habe ich nicht, Christiane hatte geschrieben:
Zitat von: Christiane in 24. April 2021, 16:36:15
Das Buch kenne ich nicht. Aber von dem Autor hat mein Sohn ein Buch als Schullektüre fürs Abi gelesen: 'Der Trafikant'. Das fand er so interessant, dass ich es dann auch gelesen hab. Der Stil war schon etwas sperrig, aber insgesamt war das ein wirklich gutes Buch. Auf dies Buch bin ich nun mal gespannt.
Tja und wenn man weiß wer "Der Trafkant" geschrieben hat, weiß man wer der Autor ist :flirt: :zwinker:... der aber nie namentlich von mir erwähnt wurde :->
Zitat von: SilkeS. in 26. April 2021, 08:37:47
Zitat von: Kathrin in 26. April 2021, 08:34:25
Na, Silke. Hast Du Dich jetzt selbst gespoilert was Danielas Buch angeht? Zumindest mal was den Autoren angeht?
Nein habe ich nicht, Christiane hatte geschrieben:
...
Naja, ich vermeide halt die Postings der Wanderbücher, die erst in ein paar Monaten bei mir einziehen.
Zitat von: Kathrin in 26. April 2021, 08:40:00
Zitat von: SilkeS. in 26. April 2021, 08:37:47
Zitat von: Kathrin in 26. April 2021, 08:34:25
Na, Silke. Hast Du Dich jetzt selbst gespoilert was Danielas Buch angeht? Zumindest mal was den Autoren angeht?
Nein habe ich nicht, Christiane hatte geschrieben:
...
Naja, ich vermeide halt die Postings der Wanderbücher, die erst in ein paar Monaten bei mir einziehen.
DAs erhöht für mich dann aber die Vorfreude....
Bei Dem Buch von Inge wußte ich aber nicht, denn hinter die Spoiler schaue ich nicht...
Aber hier im Thread kann ich doch eigentlich solche Dinge schreiben, dachte ich. Oder hab ich da was falsch verstanden? :rotwerd:
Ja Christiane, alles gut.
Ich habe da kein Problem mit und im Gegenteil, ich freue mich schon sehr auf ein Buch von dem Autor, den ich gerne ausprobieren möchte---
Ich hab das Buch gestern begonnen und nachdem der Einstieg ein bisschen mühsam war, fluppt es jetzt wie nix. Mir gefällt das Buch inzwischen richtig gut, bin aber noch nicht sicher wie die abschließende Beurteilung wird, wie es sich entwickelt.
Und schon fertig - ich hab mich einfach durchgesuchtet. Nun muss ich nur noch die Rezi schreiben ;-).
War gut, ne?
Ja, es hat mir wirklich richtig gut gefallen und es gibt wenig zu 'meckern'.
Hier wurde das Buch übrigens für den DeutschlandFunkKultur rezensiert:
Spoiler
https://www.deutschlandfunkkultur.de/robert-seethaler-das-feld-wenn-die-toten-ueber-das-leben.1270.de.html?dram:article_id=419476 (https://www.deutschlandfunkkultur.de/robert-seethaler-das-feld-wenn-die-toten-ueber-das-leben.1270.de.html?dram:article_id=419476)
Oh, das freut mich aber, dass ich euch mit dem Buch eine Freude machen konnte :yahoo1:
Zitat von: Christiane in 31. Mai 2021, 18:13:44
Ja, es hat mir wirklich richtig gut gefallen und es gibt wenig zu 'meckern'.
Hier wurde das Buch übrigens für den DeutschlandFunkKultur rezensiert: Spoiler
https://www.deutschlandfunkkultur.de/robert-seethaler-das-feld-wenn-die-toten-ueber-das-leben.1270.de.html?dram:article_id=419476 (https://www.deutschlandfunkkultur.de/robert-seethaler-das-feld-wenn-die-toten-ueber-das-leben.1270.de.html?dram:article_id=419476)
@Christiane: ich habe die Rezi, die Du hier bei DeutschlandFunkKultur eingestellt hast, in Spoiler gesetzt, könnte sein, dass das jemand gesehen hat, der es noch nicht sehen wollte.
Ooooh shit, da dachte ich gerade noch 'ich war's nicht, ich war vorsichtig' und dann das :heul:. Dass da der Titel im Link-Dings auftaucht ist mir völlig entfleucht. Entschuldigung, es tut mir total leid. Ich bin ein Dussel. :dong:
Danke Kathrin, dass Du aufgepasst hast und auch gleich repariert hast. :knuddel:
Hier nun meine Rezi zum Buch:
Spoiler
Das Feld von Robert Seethaler
Klappentext:
Was bleibt von einem Leben?
Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment sich sein Leben entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen von ihnen hat sie geliebt. Einer war vernünftig genug, sich seine Träume nicht zu erfüllen. Und einer dachte: Man müsste mal raus hier. Doch dann blieb er.
In Robert Seethalers Roman ,,Das Feld" geht es um das, was sich nicht fassen lässt. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden. Sie fügen sich zum Roman einer kleinen Stadt und zu einem Bild menschlicher Koexistenz.
Mein Eindruck:
Dieses Buch habe ich durch eine Tauschbuchrunde bekommen, kannte den Autor aber schon durch sein Buch ,Der Trafikant', das mir recht gut gefallen hatte. Sprachlich finde ich ,Das Feld' noch um einiges besser. Der Autor webt so besondere, so fantasievolle Bilder, schafft damit so viel Atmosphäre, dass das Lesen einfach eine Freude ist. Seethaler ist ein Wortakrobat, ein Künstler der Prosa.
Das erste Kapitel ist eine Art Einleitung, in der ein alter Mann auf einem Friedhof überlegt, wie es wohl wäre, wenn die Toten noch einmal die Gelegenheit bekämen, gehört zu werden. Allein diese Idee hat mich gleich gefangen genommen und mich überlegen lassen, wie das wohl wäre. Um dann in den folgenden Kapiteln genau darauf Antworten zu bekommen. In jedem lesen wir die ,famous last words' eines anderen Menschen. Und sie sind so verschieden wie eben auch die Menschen verschieden sind. Es gelingt Seethaler ganz wunderbar, diese vielen Facetten und Charaktere mit wenigen Worten (oder sogar nur mit einem einzigen!), mit kleinen Szenen und Begebenheiten, mit Einblicken in das Beziehungsgeflecht der kleinen Stadt Paulstadt für den Leser lebendig werden zu lassen. Ja, ich konnte nicht mit jedem Kapitel, jeder Figur etwas anfangen – aber genau so ist es eben im Leben und deshalb passen auch diese Passagen des Buches hinein, runden das Bild ab.
Ein Wermutstropfen war für mich, dass doch sehr viele Geschichten melancholisch, deprimiert, traurig im Ton sind. Nur einige wenige Personen scheinen auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückzublicken.
Richtig gut wurde es immer, wenn so ein leiser, aber treffsicherer Humor aus den Zeilen blitzte. (Herrlich die Frau, die sich an ihre vielen Liebhaber erinnert oder der Bauer, der sich vom korrupten Bürgermeister eben nicht übern Tisch ziehen lässt.) Oder wenn Lebensweisheiten in kleine, einfache Sätze verpackt und dadurch besonders beeindruckend sind. (,,Denk an die Toten und verzeih ihnen." – ,,Die einzige Möglichkeit, im Alter nicht lächerlich zu werden, ist die eigene Lächerlichkeit anzuerkennen.") Es ist auf jeden Fall ein Buch, das nachhallt, eines, aus dem man viel mitnehmen kann. So viele Sätze und Gedanken, die ich mir merken möchte – gut möglich, dass ich mir das Buch noch selbst kaufe...
Bewertung: [note1] (13 Punkte)
Eingepackt ist das Buch - morgen früh, wenn es kühl genug für Kaba ist, wandere ich mit den Hunden zur Post und bring es auf den Weg.
So, wir sind von unserer kleinen Wanderung zurück und dafür hat sich jetzt das Buch auf Wanderschaft begeben :flirt:.
Das Buch ist angekommen
Also eigentlich sind sogar 3 Bücher angekommen
Danke Christiane :knuddel:
Und der Tee riecht toll, ich bin gespannt
Und Muscheln, hach Se(e)hnsucht
Aufs Wanderbuch bin ich sehr gespannt, von dem Autor wollte ich auch immer mal was lesen.
Freue mich drauf
Ich lese übrigens auch in den anderen Wanderbuch Threads auch nie bevor ich nicht das Buch habe, auch wenn es manchmal echt reizt , blöde Neugierde, blöde :dong:
Hui, das ging ja superschnell! Da hat die Post sich ja selbst übertroffen.
Ich starte jetzt mit dem Wanderbuch
Ich bin sehr gespannt
Bin bei Seite 70
Es ist schon ein deprimierendes Buch
Ich mag den Stil, ich mag die Idee hinter dem Buch sehr aber es zieht mich beim Lesen auch runter
Da legst Du zielsicher den Finger auf den einzigen wirklichen Kritikpunkt, den ich auch hatte: dass zu oft Melancholie, negative Stimmung herrscht.
So Buch gestern beendet und es macht sich heute auf den Weg zu Tara
Ich bin weniger begeistert als ihr
Spoiler
"Das Feld" war tatsächlich mein erstes Buch von Robert Seethaler. Und bestimmt nicht mein Letztes. Denn schreiben kann der Autor richtig gut, er hat eine tolle Bildsprache und ich liebe seine Ausdrucksweise. Wenn ich das Buch zur Hand genommen habe, dann habe ich es auch gerne gelesen und es auch recht schnell weggelesen. ABER: ich habe das Buch viel zu selten zur Hand genommen. Es hat mich einfach nicht dahin gezogen. Was einfach an dieser episodenhaften Erzählung gelegt hat. Mir fehlten da Zusammenhänge. Es war interessant, wenn man Verbindungen ziehen konnte, aber mir war es zu wenig, dass es eben einfach alles "nur" Bewohner der gleichen Stadt waren. Und insgesamt war es dann doch recht deprimierend, viele Tote waren in ihrem Leben sehr unglücklich. Was schade ist, mir fehlten hier einfach viel mehrm positive Momente. Von daher lässt das Buch mich etwas zwiegespalten zurück, einerseits gut geschrieben, ein paar Highlights aber insgesamt bei mir nur eine 3+ [note3+]
Spoiler
Kathrin, was ist eigentlich aus deiner Idee geworden, die Du im Buch aufgeworfen hast, dass Du überlegt hast, was wir hier so als Tote erzählen würden :kopfkratz:, wolltest Du da nicht hier was zu schreiben?
Spoiler
Zitat von: Inge78 in 25. August 2021, 08:18:37"Das Feld" war tatsächlich mein erstes Buch von Robert Seethaler. Und bestimmt nicht mein Letztes. Denn schreiben kann der Autor richtig gut, er hat eine tolle Bildsprache und ich liebe seine Ausdrucksweise. Wenn ich das Buch zur Hand genommen habe, dann habe ich es auch gerne gelesen und es auch recht schnell weggelesen. ABER: ich habe das Buch viel zu selten zur Hand genommen. Es hat mich einfach nicht dahin gezogen. Was einfach an dieser episodenhaften Erzählung gelegt hat. Mir fehlten da Zusammenhänge. Es war interessant, wenn man Verbindungen ziehen konnte, aber mir war es zu wenig, dass es eben einfach alles "nur" Bewohner der gleichen Stadt waren. Und insgesamt war es dann doch recht deprimierend, viele Tote waren in ihrem Leben sehr unglücklich. Was schade ist, mir fehlten hier einfach viel mehrm positive Momente. Von daher lässt das Buch mich etwas zwiegespalten zurück, einerseits gut geschrieben, ein paar Highlights aber insgesamt bei mir nur eine 3+ [note3+]
Im Grunde hast Du die gleichen Kritikpunkte wie ich. Nur wiegen sie anscheinend für dich schwerer. Ich fand die Idee einfach klasse, aber wie Du sagst: ich hätte auch gern von mehr gelungenen Lebensentwürfen gelesen. Daher rührte das 'Minus' bei meiner Bewertung. Trotzdem hatte mich das Buch wirklich gefangen genommen.
Bei mir ist es schon ein schlechtes Zeichen, wenn ich das Buch eher nicht anfasse und immer zum Zweitbuch greife :nixweiss1:
Ich denke, ohne den "Druck" des Wanderbuches wäre ich immer noch nicht durch
Wieder ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.
Danke für Deine Einschätzung Inge.
Für mich wird es das 2. Buch von dem Autor sein, daher bin ich schon vorbereitet, dass da weniger glückliche Lebensentwürfe zu lesen sein werden.
Ich bin jetzt echt mega gespannt. Auch auf eure Kommentare.
Ich bin auch schon total gespannt, was da neues auf mich zukommt! :dong:
Zitat von: Inge78 in 25. August 2021, 08:18:37
Spoiler
Kathrin, was ist eigentlich aus deiner Idee geworden, die Du im Buch aufgeworfen hast, dass Du überlegt hast, was wir hier so als Tote erzählen würden :kopfkratz:, wolltest Du da nicht hier was zu schreiben?
Spoiler
Ideen, die man so im Laufe des Tages hat und schnell umsetzen kann sollte man auch schnell umsetzen, das ist mir nämlich total entfallen.
Letztlich kann ich ja nur über was berichten, was ich bisher erlebt habe oder über eine Person, die bislang meinen Weg gekreuzt hat. Ich weiß ja nicht, was in den nächsten 40-50 Jahren noch so passieren wird in meinem Leben und was vielleicht noch erzählenswerter ist, als das was ich jetzt vermutlich erzählen würde. Aber wenn ich heute was erzählen würde, dann wüsste ich was das wäre ("Zwoa Brettl a gführiger Schnee: juchhe")
Bist Du Skifahren :-)
Zitat von: Inge78 in 25. August 2021, 13:06:49
Bist Du Skifahren :-)
Das wäre auf jeden Fall nix deprimierendes, sondern was schönes zum lesen!!!
Stimmt :->
Spoiler
Ich fände es auch schwierig, mir zu überlegen, was ich als Tote sagen würde. Ich hoffe ja, ich werde keine verbitterte Alte sondern habe noch sehr lange viel Spaß im Leben.
Ich lese ja gerade "Das rote Adressbuch" und ich glaube, am Schlimmsten ist am Ende die Einsamkeit und da kann ich mir schon vorstellen dass man einfach den Spaß und die Lust am Leben verliert, wenn man so "übrigbleibt". Wir sollten doch mal unsere Senioren-WG planen ;-)
Zitat von: Inge78 in 25. August 2021, 13:13:50
Spoiler
... Wir sollten doch mal unsere Senioren-WG planen ;-)
Dafür!!!
Auch dafür :dance:.
Ich auch. :ausrast:
Die Alters-WG aber nur mit hundeverträglichen Katzen und katzenverträglichen Hunden. Und die Raubtiere müssen wir vor den Schweinchen fernhalten, damit die nicht um ihr Leben fürchten müssen.
Das hab ich auch schon gedacht. Oder wir brauchen 2 Haushälften und eine Tierschleuse :-).
Die "Viecher" hätten auf jeden Fall genügend Hände zum knuddeln und streicheln
Wo ein Wille, da ein Weg.
Wir werden schon ne Lösung finden. :asbachuralt:
Als erstes müssen wir uns auf einen Ort einigen :gruebel:.
Müssten wir mal schauen, wo die goldene Mitte ist :zwinker:
Zitat von: Christiane in 25. August 2021, 14:25:19
Als erstes müssen wir uns auf einen Ort einigen :gruebel:.
Ich wäre für irgendwo am Wasser
Zitat von: Inge78 in 25. August 2021, 14:26:14
Zitat von: Christiane in 25. August 2021, 14:25:19
Als erstes müssen wir uns auf einen Ort einigen :gruebel:.
Ich wäre für irgendwo am Wasser
Das ist aber nie und nimmer die goldene Mitte, genauso wenig wie die Berge, da wäre ich nämlich für!
Ich werf mal den Wald in die Waagschale... :-)
Gibt ja auch Orte mit Wald UND Wasser. :nixweiss1:
Zitat von: sisquinanamook in 25. August 2021, 16:16:41
Gibt ja auch Orte mit Wald UND Wasser. :nixweiss1:
Hey, und was ist mit meinen Bergen????????????
Zitat von: Kathrin in 26. August 2021, 09:24:53
Zitat von: sisquinanamook in 25. August 2021, 16:16:41
Gibt ja auch Orte mit Wald UND Wasser. :nixweiss1:
Hey, und was ist mit meinen Bergen????????????
Zu anstrengend im Alter ;-)
ZitatMobbt mich nur raus!
Ach nö, das nun auch nicht
Wie wärs mit dem Bodensee? Wasser, Wald und Berge.
Zitat von: sisquinanamook in 26. August 2021, 09:52:44
Wie wärs mit dem Bodensee? Wasser, Wald und Berge.
Ja, da ist schön
Ich hab noch keine Ahnung um welches Buch es sich handelt, aber ich komm mit! :dance:
Zitat von: Tara in 26. August 2021, 10:30:34
Ich hab noch keine Ahnung um welches Buch es sich handelt, aber ich komm mit! :dance:
:-)
Es geht gar nicht mehr ums Buch, sondern um unsere Alters - WG
Und ne, irgenwie hat die Idee nichts mit dem Thema des Buches zu tun, also nicht direkt :gr: :dong:
Zitat von: Kathrin in 26. August 2021, 09:34:50
Zitat von: Inge78 in 26. August 2021, 09:26:15
Zitat von: Kathrin in 26. August 2021, 09:24:53
Zitat von: sisquinanamook in 25. August 2021, 16:16:41
Gibt ja auch Orte mit Wald UND Wasser. :nixweiss1:
Hey, und was ist mit meinen Bergen????????????
Zu anstrengend im Alter ;-)
Mobbt mich nur raus!
Liebes, es ist doch nur eine Frage dessen, was man als 'Berg' definiert. Das Bremer 'Umzu' hat auch einen Berg :->.
Hier bei mir gibt es sogar die "Sonsbecker Schweiz"
:guckstduhier: https://www.roemerlipperoute.de/entdecken/vorstellung-etappenorte/sonsbeck/sonsbecker-schweiz-mit-aussichtsturm/
Zitat von: Christiane in 26. August 2021, 13:58:04
Zitat von: Kathrin in 26. August 2021, 09:34:50
Zitat von: Inge78 in 26. August 2021, 09:26:15
Zitat von: Kathrin in 26. August 2021, 09:24:53
Zitat von: sisquinanamook in 25. August 2021, 16:16:41
Gibt ja auch Orte mit Wald UND Wasser. :nixweiss1:
Hey, und was ist mit meinen Bergen????????????
Zu anstrengend im Alter ;-)
Mobbt mich nur raus!
Liebes, es ist doch nur eine Frage dessen, was man als 'Berg' definiert. Das Bremer 'Umzu' hat auch einen Berg :->.
Das ist kein Berg. Ich lasse ja noch nicht einmal die Mittelgebirge rund um Schlüchtern als Berg gelten!
Buch ist angekommen! Danke liebe Inge! Der Götterbote hats wieder direkt selbst vorbeigebracht :-)
Von dem Autor habe ich schon gehört, aber vom Buch selbst habe ich noch keine Ahnung. Ich bin gespannt was mich erwarten wird!
Zitat von: Inge78 in 26. August 2021, 10:44:32
Zitat von: Tara in 26. August 2021, 10:30:34
Ich hab noch keine Ahnung um welches Buch es sich handelt, aber ich komm mit! :dance:
:-)
Es geht gar nicht mehr ums Buch, sondern um unsere Alters - WG
Und ne, irgenwie hat die Idee nichts mit dem Thema des Buches zu tun, also nicht direkt :gr: :dong:
Ah achso! Na da bin ich trotzdem dabei. :->
Ob jetzt Berge oder Meer oder Wald. Die WG ist doch bestimmt inmitten einer Bibliothek, wenn wir dann alle Bücher zusammentragen....
Da kann dann jeder im Buch reisen, wohin er will!
Wir brauchen ein verdammt großes Haus
Tara, was ist denn mit dem Jagdschloss in Regensburg? :elch:
Das wäre perfekt!
Omchen wird heuer 90. Die leistet uns bestimmt gerne Gesellschaft!
Und was die für Geschichten erzählen kann
Absolut. Eine bewegende Geschichte!
Wahrscheinlich wird sie auch selbst noch als Schlossgespenst vor Ort bleiben, sie geht da nie mehr weg
Zitat von: Inge78 in 27. August 2021, 10:43:11
Wir brauchen ein verdammt großes Haus
Tara, was ist denn mit dem Jagdschloss in Regensburg? :elch:
Das wäre perfekt!!!!!
Ich bin gerade auf Seite 137. Es ist wirklich ganz schön schwermütig, das Buch.
Sagt mal.... einige Kapitel sind aus der Ich-Perspektive geschrieben. Würde das für euch fürs Bingo passen?
Hm, ich finde, es sind zu wenige Kapitel oder erinnere ich mich nicht mehr gut :kopfkratz:
Also ich hätt jetzt gesagt, das Buch hat genügend Ich-Perspektive und das Kreuz ist o.k. :meditate1:
Zitat von: Inge78 in 06. Oktober 2021, 12:31:12
Hm, ich finde, es sind zu wenige Kapitel oder erinnere ich mich nicht mehr gut :kopfkratz:
Ich schätze, ich bin da eher bei Inge, es sollte schon mehrheitlich in der ich-Perspektive sein. Daniela hatte mir die Kategorie für Silkes Wanderbuch vorgeschlagen (ich meine es war Daniela) und da würde es für mich auch nicht passen.
Okay!
Ich bin jetzt mit dem Buch durch und schreibe die nächsten Tage meine Rezi!
Meine Rezi:
Spoiler
Der Tod ist schon immer fest in der österreichischen Kultur vorhanden, welche der Autor hier aufleben lässt. Allerdings nicht in so fröhlicher Weise, wie es bekannte Lieder besingen: ,,Es lebe der Zentralfriedhof", doch lässt der Autor hier im Buch die Toten auch wieder leben.
Robert Seethaler nimmt uns in diesem Episodenroman mit in eine Kleinstadt und lässt einige Bewohner ihre letzten Momente mit uns teilen.
Die meisten Geschichten dieser Bewohner sind von starker Melancholie geprägt und meist voller Reue für das gelebte Leben, bzw. die darin verpassten Gelegenheiten. Sind geprägt vom Miteinander der Menschen und zeigt auf, wie unterschiedlich die Sichtweisen der handelnden Personen sein können.
Ich sehe das Buch als einen Fingerzeig für uns noch lebende Leser. Nutze die Gelegenheiten, sprich dich mit den dir nahen Personen aus, lebe dein Leben, bevor es zu spät ist.
Würdest Du noch verraten, wieviele Kisten Du vergibst?
Ich habe mit dem Wanderbuch angefangen und kann nicht so recht was damit anfangen
Spoiler
zum einen sind Kurzgeschichten nicht so wirklich meins zum anderen sind die Geschichten sehr deprimierend: Tod, Krankheit, Verlust, der wahnsinnige Pfarrer. Kommen da auch noch ein paar schönen Geschichten?
Ich glaube es war nicht so recht das ideale Buch mit dem Autor klar zukommen ...
Ich habe das Buch heute auf die Post gebracht, nachdem ich die Weihnachtsfeiertage noch mit Lesen beschäftigt war.
Über meine Rezension muß ich noch etwas brüten, das ist nicht so einfach...
Oh, ich bin gespannt....
Ich hab jetzt auch mit meinem Wanderbuch angefangen und lese es tatsächlich parallel zu meinem aktuellen Buch.
Die kurzen Kapitel bieten das an.
Ich bin erst am Anfang und kann noch gar nicht viel dazu sagen, aber bisher gefällt es mir - auch sprachlich - gut.
Sorry wegen meiner aktuellen Situation hatte ich noch keinen Kopf für eine Rezi
Daher hier nur ganz kurz.
Ich fand die Idee die Geschichte rückblickend aus Sicht von Toten zu erzählen "mal was anderes".
Alles in allem aber waren mir die Geschichten zu traurig und deprimierend. Da war kein Leben dabei, wo der Tote hinterher wirklich zufrieden war oder auf ein glückliches erfülltes Leben zurückblickte. Es herrschte viel Einsamkeit und Traurigkeit.
Wenn auch die Geschichten aus diesem kleinen Städtchen teilweise "übergreifend" war, man kannte den ein oder anderen Namen schon aus anderen Geschichten, mußte ich mich immer orientieren und sortieren, wer das nun war, aus deren/dessen sich da erzählt wurde. Auch und trotz Überblick von Kathrin, hinten im Buch. :rotwerd:
Ich habe das Buch ja mit Jenny als Buddyread gelesen, die bereits "Der Trafikant" gelesen hatte und sie meinte, dass das ein sehr langweiliges Buch sei, Seethaler könne es besser. Hätte ich diese Aussage nicht, würde ich vermutlich nie wieder zu einem Buch des Autoren greifen.
Mir hat das Buch einfach nichts "gegeben", mich nicht unterhalten, hat mich, außer zu deprimieren, nicht wirklich berührt.
Schade, ich hatte mir von dem hochgelobten Autoren mehr erwartet.
Note 5 [note5]
Oh, das ist echt schade Silke. Aber so ist das einfach. Geschmäcker sind einfach verschieden.
Hoffentlich geht es in der nächsten Runde besser für Dich aus.
Das tut mir Leid Silke, dass Du so gar keinen Zugang zum Buch gefunden hast.
Seethaler schreibt generell recht deprimierend. Ich hab "Ein ganzes Leben" von ihm gelesen und das sprüht auch nicht grade vor Lebensfreude.
Von daher war mir schon fast klar, dass das Buch "schwere Kost" sein wird.
ZitatDa war kein Leben dabei, wo der Tote hinterher wirklich zufrieden war oder auf ein glückliches erfülltes Leben zurückblickte
Das stimmt aber nicht. Ich hatte jetzt schon eine Person (die Lehrerin), die nicht unglücklich sondern ihr ganzes Leben mit ihrer großen Liebe verheiratet war und auch der Gemüsehändler war ja jetzt in seinem Leben recht zufrieden und ich mega unglücklich.
Und bei manchen weiß man es gar nicht so recht, weil so wirr erzählt wird, aber auch das ist von der Idee des Buches her völlig legitim finde ich.
Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, was mich da noch so alles erwartet. Hab ja grade mal so 80 Seiten rund gelesen.
Ich drück Dir auch die Daumen, dass Du bei der nächsten Runde mehr Bücher hast, die Dich begeistern können.
Zitat von: sisquinanamook in 18. Januar 2022, 15:44:25
Ich drück Dir auch die Daumen, dass Du bei der nächsten Runde mehr Bücher hast, die Dich begeistern können.
Ich habe mein eigenes noch nicht gelesen, aber immerhin habe ich 3 von 5 Bücher mit 2/2-3 bewertet. Also ist der Schnitt gut.
So, ich habe heute mein Wanderbuch beendet.
Mir hat mein Buch total gut gefallen und es war ziemlich genau das, was ich von dem Autor auch erwartet habe.
Im großen und ganzen unterschreibe ich Christianes Rezi und erlaube mir daher, diese hier nochmal abschließend hinzukopieren:
Christianes Rezi:ZitatMein Eindruck:
Dieses Buch habe ich durch eine Tauschbuchrunde bekommen, kannte den Autor aber schon durch sein Buch ,Der Trafikant', das mir recht gut gefallen hatte. Sprachlich finde ich ,Das Feld' noch um einiges besser. Der Autor webt so besondere, so fantasievolle Bilder, schafft damit so viel Atmosphäre, dass das Lesen einfach eine Freude ist. Seethaler ist ein Wortakrobat, ein Künstler der Prosa.
Das erste Kapitel ist eine Art Einleitung, in der ein alter Mann auf einem Friedhof überlegt, wie es wohl wäre, wenn die Toten noch einmal die Gelegenheit bekämen, gehört zu werden. Allein diese Idee hat mich gleich gefangen genommen und mich überlegen lassen, wie das wohl wäre. Um dann in den folgenden Kapiteln genau darauf Antworten zu bekommen. In jedem lesen wir die ,famous last words' eines anderen Menschen. Und sie sind so verschieden wie eben auch die Menschen verschieden sind. Es gelingt Seethaler ganz wunderbar, diese vielen Facetten und Charaktere mit wenigen Worten (oder sogar nur mit einem einzigen!), mit kleinen Szenen und Begebenheiten, mit Einblicken in das Beziehungsgeflecht der kleinen Stadt Paulstadt für den Leser lebendig werden zu lassen. Ja, ich konnte nicht mit jedem Kapitel, jeder Figur etwas anfangen – aber genau so ist es eben im Leben und deshalb passen auch diese Passagen des Buches hinein, runden das Bild ab.
Ein Wermutstropfen war für mich, dass doch sehr viele Geschichten melancholisch, deprimiert, traurig im Ton sind. Nur einige wenige Personen scheinen auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückzublicken.
Richtig gut wurde es immer, wenn so ein leiser, aber treffsicherer Humor aus den Zeilen blitzte. (Herrlich die Frau, die sich an ihre vielen Liebhaber erinnert oder der Bauer, der sich vom korrupten Bürgermeister eben nicht übern Tisch ziehen lässt.) Oder wenn Lebensweisheiten in kleine, einfache Sätze verpackt und dadurch besonders beeindruckend sind. (,,Denk an die Toten und verzeih ihnen." – ,,Die einzige Möglichkeit, im Alter nicht lächerlich zu werden, ist die eigene Lächerlichkeit anzuerkennen.") Es ist auf jeden Fall ein Buch, das nachhallt, eines, aus dem man viel mitnehmen kann. So viele Sätze und Gedanken, die ich mir merken möchte
Einzig und allein mit der Schwermütigkeit geh ich nicht ganz mit. Der Tod an sich ist ja schon kein so leichtes Thema und dass die Toten in einem ganzen Leben nicht nur tolle, wunderbare und phantastische Dinge erlebt haben, ist normal.
Seethaler hat hier ganz normale Menschen aus einer ganz normalen Kleinstadt sprechen lassen, die ein mehr oder weniger normales Leben geführt haben. Ausreißer gibt es in jedem Ort - in die eine und in die andere Richtung, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Großteil der Toten mit ihrem Leben ganz zufrieden war - auch wenn wir das von außen vielleicht anders beurteilen würden.
Meine Bwertung: [note1]