Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek

[Inge78]

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.

Ein schwieriger Einstieg, da die Geschichte gerade zu Anfang sehr deprimiert. Nachdem ich mich aber auch Charakter und Stimmung eingelassen konnte, habe ich das Buch recht gerne gelesen. Ich liebe die Idee der Mitternachtsbibliothek, die Möglichkeit der vielen Leben. Auch die Aussage des Buches ist gut und wichtig. Ein paar Lebensweisheiten wurde vielleicht etwas plakativ dargestellt und die Kritik, dass sich Kalenderblattweisheiten aneinanderreihen, kann ich verstehen, empfinde ich aber nicht als so extrem. Es ist kein Buch, dass Depressionen erklären oder gar heilen will, dafür ist es sicherlich zu oberflächlich. Aber die Geschichte geht schon tiefer und hat viele tolle Momente und auch unterhaltsame Szenen. Und ich würde gerne auch mal in das eine oder andere Leben ausprobieren
3.5 Sterne, wohlwollend aufgerundet aufgrund des tollen Covers

[note3+]

[Esmeralda]

Dann poste ich hier auch noch meinen kurzen Leseeindruck:

Im Gegensatz zu Inge hatte ich keinen Schwierigkeiten in den Roman hineinzufinden.
Die scheinbare Ausweglosigkeit der Protagonistin war für mich authentisch und nachvollziehbar.
Und so kam es, dass mich das Buch 'ruck-zuck' in seinen Bann gezogen hat und ich es quasi in einem Rutsch durchgelesen habe.

Für mich ist "Die Mitternachtsbibliothek" ein tiefsinniger Roman mit vielen philosophischen Elementen.
Der Autor, Matt Haig, kennt sich mit dem Thema Depressionen aus und hat von einer ungewöhnlichen Grundidee einen sehr bewegenden aber auch lebensbejahenden Roman geschrieben, der mir vom Anfang bis zum Ende gut gefallen hat.

[note2]

[Kathrin]

Mein Buch war es leider nicht. Ich habe es nach ca. 150 Seiten abgebrochen. Vielleicht hätte ich dem Buch noch länger eine Chance geben oder gar wie Inge durchhalten sollen, aber ich habe zu Nora einfach keinen Zugang gefunden und den braucht man denke ich schon, um mit dem Buch was anfangen zu können. An sich lies es sich gut lesen, gerade zu Beginn waren die Kapitel schön kurz, aber das erste Leben, das Nora in der Mitternachtsbibliothek ausprobiert, fand ich nicht richtig rund. Nach dem zweiten oder dritten Leben und diesen dahingeklatschten Kalenderblatt-Weisheiten hatte ich dann keine Lust mehr. Das Leben ist zu kurz für Bücher, die mich nicht interessieren oder mir nichts geben können.

[Tara]

Ich fand das Buch ganz nett.
Wie das Buch ausgeht war mir schon ziemlich von Anfang an klar... allerdings habe ich es gerne gelesen. Die Inhalte würde ich jetzt nicht als Kalenderblatt Weisheiten bezeichnen. Eher vielleicht als Erinnerung daran was man prinzipiell eh schon weiss, es aber vielleicht nur nicht umsetzt.

[Dante]

Mein Buch war es leider nicht. Ich habe es nach ca. 150 Seiten abgebrochen. Vielleicht hätte ich dem Buch noch länger eine Chance geben oder gar wie Inge durchhalten sollen, aber ich habe zu Nora einfach keinen Zugang gefunden und den braucht man denke ich schon, um mit dem Buch was anfangen zu können. An sich lies es sich gut lesen, gerade zu Beginn waren die Kapitel schön kurz, aber das erste Leben, das Nora in der Mitternachtsbibliothek ausprobiert, fand ich nicht richtig rund. Nach dem zweiten oder dritten Leben und diesen dahingeklatschten Kalenderblatt-Weisheiten hatte ich dann keine Lust mehr. Das Leben ist zu kurz für Bücher, die mich nicht interessieren oder mir nichts geben können.

Kathrin, ich verstehe dich vollkommen, der Anfang fiel mir persönlich sehr schwer, ich hätte es am liebsten weggelegt, weil ich zum Zeitpunkt der Lektüre mental schon über die Phase hinwegwar, in der Nora sich da befand. Ich war ungeduldig und genervt - und ein wenig ärgerlich, weil mich der Ansatz der vielen Leben so sehr an mein eigenes Buch ÜBER LEBEN 2 erinnert hat. Aber es wurde tatsächlich besser und am Ende - ab Seite 236 hat es mich dann richtig abgeholt und mir nochmal bewusst gemacht, worauf es für mich ankommt: Sei zufrieden!

[Note 1,3]

[Esmeralda]

Freut mich sehr, dass Dir der Roman so viel geben konnte, Susanne. 
Ich bin da ganz bei Dir.

[Kathrin]

Ich freu mich, dass es für Dich ein gutes Buch war, Susanne.