Vorwort und Einleitung

Begonnen von Mobi, 15. Mai 2017, 13:10:14

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Mobi

Hier kann über das Vorwort und die Einleitung diskutiert werden.

Tina

In der Einleitung wird erwähnt, dass Krsna sagt "Wer in sein Reich zurückgelangt, der muss nie mehr in die materielle Welt." Da wir alle vorher da waren (denn er spricht ja von Rückkehr) stellt sich mir die Frage, warum wir überhaupt da weg sind?

Mobi

Zitat von: Tina in 15. Mai 2017, 22:27:19
In der Einleitung wird erwähnt, dass Krsna sagt "Wer in sein Reich zurückgelangt, der muss nie mehr in die materielle Welt." Da wir alle vorher da waren (denn er spricht ja von Rückkehr) stellt sich mir die Frage, warum wir überhaupt da weg sind?

Da sprichst du eines der kontroversesten Themen überhaupt an...  :flirt:

Im dreizehnten Kapitel wird erwähnt, dass wir hier sind, weil wir die materielle Natur beherrschen wollen. Also genießen wollen, unabhängig von Krishna.
Wenn wir also selber Gott spielen wollen und materielle Wünsche haben, dann voilá... sind wir hier  :rollen:
Aber im Grunde hast du Recht, da muss man ganz schön blöd sein  :doof:

Tina

genau das habe ich auch gedacht... warum will man da weg bzw. warum wird es zugelassen? es sei denn siehe Bibel. Dort wird ja gesagt, dass man fällt, wenn einem oben quasi zu langweilig ist und man "mehr" möchte also selbst Gott werden... höchstinteressant

Mobi

#4
Zitat von: Tina in 15. Mai 2017, 22:56:13
warum will man da weg bzw. warum wird es zugelassen?

Warum will man da weg haben wir ja schon beantwortet, um selbst genießen und 'Gott spielen' zu können. Nur aus diesem Grund existiert die materielle Welt.
Warum wird es zugelassen: Krishna gibt uns freien Willen, weil er unsere Liebe will und die kann nicht auf Zwang beruhen. Dh. wenn wir nicht wegkönnten, hätte es keine Bedeutung, dass wir bei ihm sind. Wenn es nicht unsere freie Entscheidung ist.

Ich lese sonst auf Englisch, habe aber mal die deutsche Ausgabe rausgeholt und mir ist prompt was zur Übersetzung aufgefallen... Kann das leider nicht ganz abstellen  :gr:
Das Kapitel 'Setting the scene' wurde auf Deutsch mit 'Geschichtlicher Hintergrund der Bhagavad-gita' übersetzt! Jetzt weiß ich wieder, warum ich normalerweise im Original lese  :->
Das klingt so als ob man Krishna zu einer historischen Persönlichkeit degradiert und den Dialog zu einer reinen historischen Begebenheit. Ist das in der zweiten Auflage eigentlich auch so? Du hast ja die neue rote Ausgabe, oder?

Vom Inhalt her ist die Zusammenfassung aber echt genial... Da hat man einen guten Überblick, wer wer ist  und über die Zusammenhänge, wie es zur Schlacht von Kuruksetra gekommen ist, etc.

Tina

Tatsache da steht Geschichtlicher Hintergrund.... Nun ich denke, dies wird viel mit der deutschen Mentalität zu tun haben.
Wie will man Setting the Scene übersetzen? Ich finde, es passt in den Zusammenhang. Mich würde nun wirklich die Original Sanskrit Überschrift interessieren.

Mobi

Originalsanskrit gibt's nicht, denn der Text wurde ja von den Herausgebern verfasst.

Stimmt, es ist schwierig zu übersetzen, aber das mit dem 'geschichtlich' geht halt garnicht. Hab grad nachgeschaut, wörtlich übersetzt heißt set the scene - den Rahmen abstecken...
Ich hätte es eher freier mit 'Hintergründe' oder 'Wie es zur Schlacht von Kuruksetra kam' übersetzt. Sowas bereitet beim Übersetzen immer Kopfzerbrechen  :gr:

Tina

Ist eher ne Kurzübersicht des Inhalts. Aber siehst Set the scene hätte ich wieder anders übersetzt. Nämlich mit in Szene setzen oder die Szene beschreiben. Dictionary decription: describe a place or situation in which something is about to happen... Hieran kann man schön sehen, wie Übersetzungen zu betrachten sind... künstlerische Interpretationsfreiheit 

Mobi

Genau aus dem Grund lese ich eben lieber Original... Ich will eben keine Interpretation von irgendwem, sondern Prabhupads Worte  :flirt:
Und speziell weil seine Bücher von Devotees übersetzt wurden, die in dem Bereich nicht unbedingt ausgebildet waren... und selbst bei einer sehr guten Übersetzung geht trotzdem was verloren.

Tina

ich schau mir parallel zur deutschen Version dann immer mal die englische an

Tina

Seite 18 Einleitung: Hier wird gesagt: Die Transzendentalisten, die am Ende ihres Lebens entweder an das brahmajyoti, den Paramātmā oder die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī K􏰇􏰉􏰆a, denken, gehen in jedem Fall in den spirituellen Himmel ein, doch nur der Gottgeweihte, das heißt derjenige, der eine persönliche Beziehung zum Herrn hat, erreicht die Vaiku􏰆􏰊ha-Planeten oder Goloka V􏰇ndāvana.

Und wieder stellt sich mir die Frage, wer als Gottgeweihte/r gilt.

Tina

Letzte Seite der Einleitung - Die Schülernachfolge von Krsna....
Zu Beginn der Einleitung wird gesagt, Krsna habe Arjuna unterwiesen, damit die Schülernachfolge - die unterbrochen war - wieder vervollständigt wird.
Arjuna war ja auch Krsna´s Schüler. Warum wird er am Ende bei der Auflistung nicht erwähnt?

Mobi

Es ist ja im Text schon näher beschrieben als 'derjenige, der eine persönliche Beziehung zum Herrn hat'. Die persönliche Beziehung baut man vor allem durch das Chanten des Hare Krishna Mantras auf.

Und klar, es mag äußerliche Kennzeichen geben für Gottgeweihte, aber im Grunde ist es eine persönliche Entscheidung zwischen einem selbst und Krishna. Sobald man sein Leben Krishna widmet und ihm dient...

Die Liste ist von unserer Sampradaya (Lehrer-Schülernachfolge), also der Brahma-Madhva-Gaudiya Sampradaya. Ich weiß grad garnicht, ob Arjuna eine Sampradaya gegründet hat oder von welcher er Teil ist.

Mobi

Liebe Tina,

wir hatten es ja vor einiger Zeit von den fünf Grundthemen der Bhagavad-gita und mir ist aufgefallen, dass Prabhupad die in der Einleitung sehr schön beschreibt. Ist mal wieder so ein Fall von 'x-mal gelesen, aber nie realisiert'... Ich hätte dir nämlich vorher nicht sagen können, wo die beschrieben werden, aber jetzt bin ich darübergestolpert  :-> Echt interessant, wie man bei jedem erneuten Lesen wieder was Neues lernt oder etwas entdeckt, was einem vorher nicht aufgefallen ist!
In meiner Ausgabe geht es auf Seite 7 los, kann sich aber in der neuen Ausgabe etwas verschoben haben.

Interessant fand ich auch, dass von den fünf Themen, also isvara (Gott), jiva (die Lebewesen), prakriti (die materielle Natur), kala (Zeit) und karma (Tätigkeiten) nur die Tätigkeiten nicht ewig sind.

LG, Mobi

Tina

#14
Zitat von: Mobi in 24. Mai 2017, 16:07:15
Liebe Tina,

wir hatten es ja vor einiger Zeit von den fünf Grundthemen der Bhagavad-gita und mir ist aufgefallen, dass Prabhupad die in der Einleitung sehr schön beschreibt. Ist mal wieder so ein Fall von 'x-mal gelesen, aber nie realisiert'... Ich hätte dir nämlich vorher nicht sagen können, wo die beschrieben werden, aber jetzt bin ich darübergestolpert  :-> Echt interessant, wie man bei jedem erneuten Lesen wieder was Neues lernt oder etwas entdeckt, was einem vorher nicht aufgefallen ist!
In meiner Ausgabe geht es auf Seite 7 los, kann sich aber in der neuen Ausgabe etwas verschoben haben.

Interessant fand ich auch, dass von den fünf Themen, also isvara (Gott), jiva (die Lebewesen), prakriti (die materielle Natur), kala (Zeit) und karma (Tätigkeiten) nur die Tätigkeiten nicht ewig sind.



LG, Mobi

Ach soooo... ja das hatte ich eher realisiert, weil ich ja nun zum dritten Mal das gleiche Kapitel lese  :funket:
nee Karma ist auch nicht ewig glaub ich... ahhhh jetzt muss ich das noch mal lesen... okay