Ravinia - Thilo Corzilius

Begonnen von mowala, 19. Januar 2020, 16:58:57

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mowala

Ravinia - Thilo Corzilius

Klappentext

"Was wäre, wenn dich ein einziger Schlüssel überallhin bringen könnte? An ihrem 16. Geburtstag erhält Lara einen Schlüssel, der sie in die Victoria Street in Edinburgh führt – egal, durch welche Tür sie tritt. Bald merkt das junge Mädchen, dass der Schlüssel auch das Tor in eine andere Welt öffnet: In der Stadt Ravinia, in der magisch talentierte Wesen ebenso wie Traumtänzer zu Hause sind, lernt Lara ihre Vergangenheit kennen und erfährt dabei von einer mysteriösen Verschwörung. Sie selbst muss über das Schicksal Ravinias entscheiden. Gemeinsam mit Tom Truska, dem geheimnisvollen Schlüsselmachergesellen, und dem Amerikaner Lee versucht Lara Ravinia zu retten."

Meine Meinung

Die Idee, das jemand Schlüssel anfertigen kann, die einen an einen bestimmten Ort bringen ist faszinierend (nebenbei und aktuell auch ausgesprochen klimaneutral :-) ) Auch die anderen Handwerke und Künste und was diese bewirken sind tolle Ideen. Das Zusammenspiel all dieser Künste in dem Bilöd, welches Winter gefabgen halten soll, ist grandios
Das schlussendlich ein Kampf Gut gegen Böse stattfindet ist ja nicht ungewöhnlich, die Mittel aber mal etwas anders.
Lara erscheint mir in der ganzen Geschichte als unspannenste Figur, manchmal arg der trotzige Teenager. Tom Truska hingegen ist eine spannende Persönlichkeit.
Insgesamt hat fast jede Person ein Geheimnis und eine bemerkenswerte Vergangenheit, über die man aber leider viel zu wenig erfährt. Selbst für ein Buch, dem noch ein 2. Band folgt, bleiben die durchweg interessant angelegten Figuren etwas arg geheimnisvoll.
Ich hätte mir ein wenig mehr Hintergrund gewünscht. Durch das Tagebuch von Laras Mutter gibt es zwar wieder ein paar Infoschnipsel, aber es kommen gleichzeitig mehr Geheimnisse dazu.

Corzilius' Sprache ist einfach nur schön, geradezu poetisch zu nennen. Im Zeitalter der Abkürzungen (von denen ich zugegebenermaßen viele kaum entschlüsseln kann) ist seine Schreibweise eine wahre Wohltat. Auch banale Dinge wir ein Regenschauer oder Sonnenaufgang werden durch ihn fast aufs Papier gemalt.

Insgesamt gesagt: eine wundervolle Sprache, spannende Ideen, interessante Charaktere, die leider etwas undurchsichtig bleiben, da wäre mehr drin gewesen.
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Das Leben ist zu kurz für später