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Leserunden => aktuelle Leserunden => Juliet Marillier: Die Tochter der Wälder => Thema gestartet von: Firnsarnwen in 08. Oktober 2021, 11:52:56

Titel: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Firnsarnwen in 08. Oktober 2021, 11:52:56
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Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Firnsarnwen in 09. Oktober 2021, 15:09:40
Schon gestern abend beim "Anlesen" wusste ich wieder, warum ich das Buch damals (es ist ca. 20 Jahre her, dass ich es gelesen habe) soooo schön fand.  :schmacht:
Da ist so eine magische Atmosphäre; es ist als ob man ein Märchen für Erwachsene liest.
Vom Inhalt wusste ich natürlich noch die grundlegende Story und trotzdem war ich (wieder) verzaubert, als Sorcha berichtet, wie sie inmitten der magischen Natur von ihren sechs Brüdern aufgezogen wird, die- so unterschiedlich sie auch dargestellt werden- doch eint, dass sie zusammenhalten und ihre kleine Schwester beschützen.
Das Ende dieses Leseabschnitts passt perfekt, beginnt doch an dieser Stelle Sorchas Aufbruch, um sich der unlösbar scheinenden Aufgabe zu stellen, ihre Brüder wieder zu gewinnen.
Ich bin sehr gespannt, wie es Euch gefällt.  :flirt:
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 11. Oktober 2021, 19:53:48
So, Abschnitt 1 beendet.
Und ich habe mega viel markiert  :wah:, ich verschone euch damit, dazu auch so viel zu schreiben  :dong:

Ich liebe das Buch auch wieder sehr und ich muss sagen, bis auf die grobe Haupthandlung weiß ich nicht mehr viel. Ich habe auch nur eine wage Ahnung, wie es enden wird. Keine Ahnung wie lange es bei mir her ist mit dem Lesen, meine Weltbild Ausgabe ist von 2006, also habe ich es da wahrscheinlich gelesen :kopfkratz:

Aber ich liebe die Atmosphäre im Buch, dieses märchenhafte und dann dieser ständige gefährliche Unterton, da weiß man sofort, Unheil zieht auf und es wird schlimm werden. Ich will ständig eingreifen, ich will die Kinder warnen, will sie antreiben zur Eile, will den Vater schütteln, all das.

Ich hatte das Buch anstrengender in Erinnerung, ich dachte es ließe sich nicht so gut lesen.  :kopfkratz: Dabei finde ich es gerade sehr rutschig zu lesen und bin immer voll in der Geschichte drin. Der Vergleich zu den "Nebeln von Avalon" drängt sich natürlich auf, gerade wenn es um die alten und neuen Religionen geht, Druiden und Christentum, die Briten.

Ich bin auch ähnlich verzaubert wie Du, Firni. Gerade von den Brüder, die so unterschiedlich sind, und so sehr ihre Charaktere haben, so individuell sind. Und dann natürlich von Sorcha, die ich mir total gut vorstellen kann, so ein bisschen Ronja Räubertocher, so ein bisschen Disneys Merida. Sie ist ein toller Charakter, ich liebe ihre Stärke, ich liebe es, wie sie sich kümmert, gerade auch um Simon. Und ich liebe diese Gedankensprache. 

Und immer wenn Deirdre, die Herrin des Waldes auftaucht, sehe ich dich, so mit ein bisschen Moos im Haar, wie Du da stehst, von Nebel umwabert in einem grünen Gewand.  :wahrsagen:

Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Firnsarnwen in 11. Oktober 2021, 20:12:58
Zitat von: Inge78 in 11. Oktober 2021, 19:53:48
Und immer wenn Deirdre, die Herrin des Waldes auftaucht, sehe ich dich, so mit ein bisschen Moos im Haar, wie Du da stehst, von Nebel umwabert in einem grünen Gewand.  :wahrsagen:

:umfall: :umfall: :schmacht:

Hat Deirdre nicht dunkles Haar?
*Zitat such*


Zitat»... und sie hieß Deirdre, Herrin des Waldes, aber niemand sah sie jemals. Nur bei Nacht, wenn man unter den Birken entlangging, konnte man vielleicht einen Blick auf ihre hochgewachsene Gestalt in einem mitternachtsblauen Umhang erhaschen, und ihr langes Haar, wild und dunkel, hing ihr auf den Rücken. Sie trug eine kleine Krone aus Sternen ...«



Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 12. Oktober 2021, 07:45:18
Ach, immer diese Details  :knuddel: :-)
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: mowala in 13. Oktober 2021, 07:54:41
So, schnell bevor der Kollege kommt und ich beschäftigt werde...
Ich liebe das Buch. Diese Atmospäre von alter Magie hat mich absolut verzaubert.
Die Geschwister und ihre Beziehung zueinander, das spüren, wenn einer Hilfe braucht dasfüreinander da sein ist für sich schon ein Zauber.
Jeder hat seine besondere Fähigkeit und zu´sammen bilden sie ein Ganzes, was alles Widrigkeiten bestehen kann (Fast jedenfalls :heul:)
Schön finde ich auch ihr gemeinsams Ritual am Baum der Mutter.
Umso schlimmer, dass Oonagh (habe das Buch grad nicht zur hand, wegen der Schreibweise) dieses Vertrauen in sich selbst und zueinander dermaßen stört und teils zerstört.

die Sache mit Padraigs Tieren fand ich furchtbar, wie muss er es erst empfunden haben.
Die Zerstörung von Sorchas Garten ist ein ebenso grausamer Schritt Oonaghs auf dem Weg wohin auch immer.
Aber sie hat offenbar erkannt, dass die Schwester ein starkes Band inmitten der Geschwister ist.
Wer ist diese grausame Frau, wo kommt sie her, was will sie. Es kann ja nicht reine Bosheit sein, die sie treibt.

Die Herrin des Walds erscheint ja auch nicht immer dann wenn man sie braucht und dann ommt sie mit solch einer Aufgabe daher.
Ich erinnere mich nur dunkel an das Märchen "die 7 Schwäne" aber da musste die Schwester zwar Hemden nähen aber nicht unter solchen Regeln, glaube ich. Mehr Leinen oder so, weiß ich aber nicht mehr genau.

Sorchas Sorge und Mühe um Simon ist bemerkenswert und spricht für ihr Wesen.
Bestimmt begegnen wir Simon wieder, das kann noch nicht alles gewesen sein.



Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 13. Oktober 2021, 08:50:39
Zitatdie Sache mit Padraigs Tieren fand ich furchtbar, wie muss er es erst empfunden haben.

Ja, da ist es wieder. Gewalt gegen Tiere, das geht einfach nicht :dong:

ZitatUmso schlimmer, dass Oonagh (habe das Buch grad nicht zur hand, wegen der Schreibweise) dieses Vertrauen in sich selbst und zueinander dermaßen stört und teils zerstört.
ZitatWer ist diese grausame Frau, wo kommt sie her, was will sie. Es kann ja nicht reine Bosheit sein, die sie treibt.

Die böse Hexe ... aber so richtig ihre Motivation ist noch nicht klar :kopfkratz:
Macht sie das "nur" um ihr Kind an die Macht zu bringen? Oder will sie die Herrin des Waldes schwächen und es ist ein alte Kampf "Gut gegen Böse" ?


ZitatIch erinnere mich nur dunkel an das Märchen "die 7 Schwäne" aber da musste die Schwester zwar Hemden nähen aber nicht unter solchen Regeln, glaube ich. Mehr Leinen oder so, weiß ich aber nicht mehr genau.

Ich habe auch schon überlegt dass ich das Märchen noch mal lesen will , also die "6 Schwäne" , vielleicht kennst Du ja noch ein anderes  :-)

Hab gerade DAS bei Google gefunden
Es könnte aber SPOILER enthalten für unser Buch


Die sechs Schwäne Märchen
Ein Märchen der Brüder Grimm Brüder Grimm
8.7/10 - 289 Bewertungen
Die sechs Schwäne
Es jagte einmal ein König in einem großen Wald und jagte einem Wild so eifrig nach, daß ihm niemand von seinen Leuten folgen konnte. Als der Abend herankam, hielt er still und blickte um sich, da sah er, daß er sich verirrt hatte. Er suchte einen Ausgang, konnte aber keinen finden. Da sah er eine alte Frau mit wackelndem Kopfe, die auf ihn zukam; das war aber eine Hexe.

"Liebe Frau," sprach er zu ihr, "könnt Ihr mir nicht den Weg durch den Wald zeigen?"

"O ja, Herr König," antwortete sie, "das kann ich wohl, aber es ist eine Bedingung dabei, wenn Ihr die nicht erfüllt, so kommt Ihr nimmermehr aus dem Wald und müßt darin Hungers sterben."

"Was ist das für eine Bedingung?" fragte der König.

"Ich habe eine Tochter," sagte die Alte, "die so schön ist, wie Ihr eine auf der Welt finden könnt, und wohl verdient, Eure Gemahlin zu werden, wollt Ihr die zur Frau Königin machen, so zeige ich Euch den Weg aus dem Walde."

Der König in der Angst seines Herzens willigte ein, und die Alte führte ihn zu ihrem Häuschen, wo ihre Tochter beim Feuer saß. Sie empfing den König, als wenn sie ihn erwartet hätte, und er sah wohl, daß sie sehr schön war, aber sie gefiel ihm doch nicht, und er konnte sie ohne heimliches Grausen nicht ansehen. Nachdem er das Mädchen zu sich aufs Pferd gehoben hatte, zeigte ihm die Alte den Weg, und der König gelangte wieder in sein königliches Schloß, wo die Hochzeit gefeiert wurde.

Der König war schon einmal verheiratet gewesen und hatte von seiner ersten Gemahlin sieben Kinder, sechs Knaben und ein Mädchen, die er über alles auf der Welt liebte. Weil er nun fürchtete, die Stiefmutter möchte sie nicht gut behandeln und ihnen gar ein Leid antun, so brachte er sie in ein einsames Schloß, das mitten in einem Walde stand. Es lag so verborgen und der Weg war so schwer zu finden, daß er ihn selbst nicht gefunden hätte, wenn ihm nicht eine weise Frau ein Knäuel Garn von wunderbarer Eigenschaft geschenkt hätte; wenn er das vor sich hinwarf, so wickelte es sich von selbst los und zeigte ihm den Weg.

Der König ging aber so oft hinaus zu seinen lieben Kindern, daß der Königin seine Abwesenheit auffiel; sie ward neugierig und wollte wissen, was er draußen ganz allein in dem Walde zu schaffen habe. Sie gab seinen Dienern viel Geld, und die verrieten ihr das Geheimnis und sagten ihr auch von dem Knäuel, das allein den Weg zeigen könnte. Nun hatte sie keine Ruhe, bis sie herausgebracht hatte, wo der König das Knäuel aufbewahrte, und dann machte sie kleine weißseidene Hemdchen, und da sie von ihrer Mutter die Hexenkünste gelernt hatte, so nähete sie einen Zauber hinein. Und als der König einmal auf die Jagd geritten war, nahm sie die Hemdchen und ging in den Wald, und das Knäuel zeigte ihr den Weg. Die Kinder, die aus der Ferne jemand kommen sahen, meinten, ihr lieber Vater käme zu ihnen, und sprangen ihm voll Freude entgegen. Da warf sie über ein jedes eins von den Hemdchen, und wie das ihren Leib berührt hatte, verwandelten sie sich in Schwäne und flogen über den Wald hinweg. Die Königin ging ganz vergnügt nach Haus und glaubte ihre Stiefkinder los zu sein, aber das Mädchen war ihr mit den Brüdern nicht entgegengelaufen, und sie wußte nichts von ihm. Anderntags kam der König und wollte seine Kinder besuchen, er fand aber niemand als das Mädchen.

"Wo sind deine Brüder?" fragte der König.

"Ach, lieber Vater," antwortete es, "die sind fort und haben mich allein zurückgelassen," und erzählte ihm, daß es aus seinem Fensterlein mit angesehen habe, wie seine Brüder als Schwäne über den Wald weggeflogen wären, und zeigte ihm die Federn, die sie in dem Hof hatten fallen lassen und die es aufgelesen hatte. Der König trauerte, aber er dachte nicht, daß die Königin die böse Tat vollbracht hätte, und weil er fürchtete, das Mädchen würde ihm auch geraubt, so wollte er es mit fortnehmen. Aber es hatte Angst vor der Stiefmutter und bat den König, daß es nur noch diese Nacht im Waldschloß bleiben dürfte.

Das arme Mädchen dachte: Meines Bleibens ist nicht länger hier, ich will gehen und meine Brüder suchen. Und als die Nacht kam, entfloh es und ging gerade in den Wald hinein. Es ging die ganze Nacht durch und auch den andern Tag in einem fort, bis es vor Müdigkeit nicht weiterkonnte. Da sah es eine Wildhütte, stieg hinauf und fand eine Stube mit sechs kleinen Betten, aber es getraute nicht, sich in eins zu legen, sondern kroch unter eins, legte sich auf den harten Boden und wollte die Nacht da zubringen. Als aber die Sonne bald untergehen wollte, hörte es ein Rauschen und sah, daß sechs Schwäne zum Fenster hereingeflogen kamen. Sie setzten sich auf den Boden und bliesen einander an und bliesen sich alle Federn ab, und ihre Schwanenhaut streifte sich ab wie ein Hemd. Da sah sie das Mädchen an und erkannte ihre Brüder, freute sich und kroch unter dem Bett hervor. Die Brüder waren nicht weniger erfreut, als sie ihr Schwesterchen erblickten, aber ihre Freude war von kurzer Dauer.

"Hier kann deines Bleibens nicht sein," sprachen sie zu ihm, "das ist eine Herberge für Räuber, wenn die heimkommen und finden dich, so ermorden sie dich."

"Könnt ihr mich denn nicht beschützen?" fragte das Schwesterchen.

"Nein," antworteten sie, "denn wir können nur eine Viertelstunde lang jeden Abend unsere Schwanenhaut ablegen und haben in dieser Zeit unsere menschliche Gestalt, aber dann werden wir wieder in Schwäne verwandelt." Das Schwesterchen weinte und sagte: "Könnt ihr denn nicht erlöst werden?"

"Ach nein," antworteten sie, "die Bedingungen sind zu schwer. Du darfst sechs Jahre lang nicht sprechen und nicht lachen und mußt in der Zeit sechs Hemdchen für uns aus Sternenblumen zusammennähen. Kommt ein einziges Wort aus deinem Munde, so ist alle Arbeit verloren." Und als die Brüder das gesprochen hatten, war die Viertelstunde herum, und sie flogen als Schwäne wieder zum Fenster hinaus.

Das Mädchen aber faßte den festen Entschluß, seine Brüder zu erlösen, und wenn es auch sein Leben kostete. Es verließ die Wildhütte, ging mitten in den Wald und setzte sich auf einen Baum und brachte da die Nacht zu. Am andern Morgen ging es aus, sammelte Sternblumen und fing an zu nähen. Reden konnte es mit niemand, und zum Lachen hatte es keine Lust; es saß da und sah nur auf seine Arbeit. Als es schon lange Zeit da zugebracht hatte, geschah es, daß der König des Landes in dem Wald jagte und seine Jäger zu dem Baum kamen, auf welchem das Mädchen saß. Sie riefen es an und sagten: "Wer bist du?" Es gab aber keine Antwort. "Komm herab zu uns," sagten sie, "wir wollen dir nichts zuleid tun." Es schüttelte bloß mit dem Kopf. Als sie es weiter mit Fragen bedrängten, so warf es ihnen seine goldene Halskette herab und dachte sie damit zufriedenzustellen. Sie ließen aber nicht ab, da warf es ihnen seinen Gürtel herab, und als auch dies nicht half, seine Strumpfbänder, und nach und nach alles, was es anhatte und entbehren konnte, so daß es nichts mehr als sein Hemdlein behielt. Die Jäger ließen sich aber damit nicht abweisen, stiegen auf den Baum, hoben das Mädchen herab und führten es vor den König.

Der König fragte: "Wer bist du? Was machst du auf dem Baum?" Aber es antwortete nicht. Er fragte es in allen Sprachen, die er wußte, aber es blieb stumm wie ein Fisch. Weil es aber so schön war, so ward des Königs Herz gerührt, und er faßte eine große Liebe zu ihm. Er tat ihm seinen Mantel um, nahm es vor sich aufs Pferd und brachte es in sein Schloß. Da ließ er ihm reiche Kleider antun, und es strahlte in seiner Schönheit wie der helle Tag, aber es war kein Wort aus ihm herauszubringen. Er setzte es bei Tisch an seine Seite, und seine bescheidenen Mienen und seine Sittsamkeit gefielen ihm so sehr, daß er sprach: "Diese begehre ich zu heiraten und keine andere auf der Welt," und nach einigen Tagen vermählte er sich mit ihr.

Der König aber hatte eine böse Mutter, die war unzufrieden mit dieser Heirat und sprach schlecht von der jungen Königin. "Wer weiß, wo die Dirne her ist," sagte sie, "die nicht reden kann: Sie ist eines Königs nicht würdig" Über ein Jahr, als die Königin das erste Kind zur Welt brachte, nahm es ihr die Alte weg und bestrich ihr im Schlafe den Mund mit Blut. Da ging sie zum König und klagte sie an, sie wäre eine Menschenfresserin. Der König wollte es nicht glauben und litt nicht, daß man ihr ein Leid antat. Sie saß aber beständig und nähete an den Hemden und achtete auf nichts anderes. Das nächste Mal, als sie wieder einen schönen Knaben gebar, übte die falsche Schwiegermutter denselben Betrug aus, aber der König konnte sich nicht entschließen, ihren Reden Glauben beizumessen. Er sprach: "Sie ist zu fromm und gut, als daß sie so etwas tun könnte, wäre sie nicht stumm und könnte sie sich verteidigen, so würde ihre Unschuld an den Tag kommen." Als aber das dritte Mal die Alte das neugeborne Kind raubte und die Königin anklagte, die kein Wort zu ihrer Verteidigung vorbrachte, so konnte der König nicht anders, er mußte sie dem Gericht übergeben, und das verurteilte sie, den Tod durchs Feuer zu erleiden.

Als der Tag herankam, wo das Urteil sollte vollzogen werden, da war zugleich der letzte Tag von den sechs Jahren herum, in welchen sie nicht sprechen und nicht lachen durfte, und sie hatte ihre lieben Brüder aus der Macht des Zaubers befreit. Die sechs Hemden waren fertig geworden, nur daß an dem letzten der linke Ärmel noch fehlte. Als sie nun zum Scheiterhaufen geführt wurde, legte sie die Hemden auf ihren Arm, und als sie oben stand und das Feuer eben sollte angezündet werden, so schaute sie sich um, da kamen sechs Schwäne durch die Luft dahergezogen. Da sah sie, daß ihre Erlösung nahte, und ihr Herz regte sich in Freude.

Die Schwäne rauschten zu ihr her und senkten sich herab, so daß sie ihnen die Hemden überwerfen konnte; und wie sie davon berührt wurden, fielen die Schwanenhäute ab, und ihre Brüder standen leibhaftig vor ihr und waren frisch und schön; nur dem Jüngsten fehlte der linke Arm, und er hatte dafür einen Schwanenflügel am Rücken. Sie herzten und küßten sich, und die Königin ging zu dem Könige, der ganz bestürzt war, und fing an zu reden und sagte: "Liebster Gemahl, nun darf ich sprechen und dir offenbaren, daß ich unschuldig bin und fälschlich angeklagt," und erzählte ihm von dem Betrug der Alten, die ihre drei Kinder weggenommen und verborgen hätte. Da wurden sie zu großer Freude des Königs herbeigeholt, und die böse Schwiegermutter wurde zur Strafe auf den Scheiterhaufen gebunden und zu Asche verbrannt. Der König aber und die Königin mit ihren sechs Brüdern lebten lange Jahre in Glück und Frieden.

Quelle

https://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/die_sechs_schwane


Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: mowala in 13. Oktober 2021, 09:29:51
oder 6 , ist ja auch passender.  :-> :->

Sternenblumen klingt schon nach der Miere, die hat ja wohl auch sternenartige Blüten. Ich hatte was weicheres im Sinn :gruebel:

Danke, Inge, Das Märchen meinte ich.

Die Tochter der Wälder ist natürlich komplexer und viel schöner und magischer, sooo schön.
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 13. Oktober 2021, 09:32:38
Zitat von: mowala in 13. Oktober 2021, 09:29:51
oder 6 , ist ja auch passender.  :-> :->

Immer diese blöden Handys, die schreiben was sie wollen  :schmusen:
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: mowala in 13. Oktober 2021, 09:35:35
Zitat von: Inge78 in 13. Oktober 2021, 09:32:38
Zitat von: mowala in 13. Oktober 2021, 09:29:51
oder 6 , ist ja auch passender.  :-> :->

Immer diese blöden Handys, die schreiben was sie wollen  :schmusen:

Nö, das war diesmal meine Fehlleistung :-), hatte halt dies 7 im Kopf, die ja viel magischer ist als die 6 :-)
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Firnsarnwen in 14. Oktober 2021, 18:13:03
ZitatÜber ein Jahr, als die Königin das erste Kind zur Welt brachte, nahm es ihr die Alte weg und bestrich ihr im Schlafe den Mund mit Blut. Da ging sie zum König und klagte sie an, sie wäre eine Menschenfresserin.

Ich hatte das Märchen nicht mehr so grausam in Erinnerung. *schauder*
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 15. Oktober 2021, 07:27:49
Zitat von: Firnsarnwen in 14. Oktober 2021, 18:13:03
ZitatÜber ein Jahr, als die Königin das erste Kind zur Welt brachte, nahm es ihr die Alte weg und bestrich ihr im Schlafe den Mund mit Blut. Da ging sie zum König und klagte sie an, sie wäre eine Menschenfresserin.

Ich hatte das Märchen nicht mehr so grausam in Erinnerung. *schauder*

Das denke ich so oft bei irgendwelchen Märchen  :gr:
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Tara in 15. Oktober 2021, 08:44:54
Und sagt mal, heiratet da der König seine eigene Tochter, die er wohl nicht wiedererkennt? Oder ist es ein anderer König? Oder versteh ich da was falsch vom Originalmärchen?
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 15. Oktober 2021, 08:59:35
Ne, das ist ein anderer König
Weil, der Vater ist ja mit der bösen Stiefmutter verheiratet
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Tara in 15. Oktober 2021, 09:27:33
Ja stimmt, der Punkt passt auch nicht. Ist aber wirklich ein bisschen undeutlich geschrieben  :rotwerd:
Titel: Re: Kapitel 1 -4 (bis Seite 192)
Beitrag von: Inge78 in 15. Oktober 2021, 09:31:47
Zitat von: Tara in 15. Oktober 2021, 09:27:33
Ja stimmt, der Punkt passt auch nicht. Ist aber wirklich ein bisschen undeutlich geschrieben  :rotwerd:

Ja, das stimmt
Man kann es anders interpretieren
Mich stört es eh, dass es keine Namen gibt