Hallo zusammen,
Ich habe diesen ersten Leseabschnitt nun über den Tag hinweg gelesen.
Ich bin nicht soooo begeistert bisher wie ihr.
Also ich merke dass es kein Buch für nebenbei ist. Man braucht, Ruhe und Kontration um eben wie Esmeralda, Der Verwandtschaftsverhältnise zu verstehen:
Nach und nach kristallisiert sich heraus wer in welchem Verwandtschaftsgrad zu wem steht
Ich tue mich da echt schwer mit, vielleicht weil ich eben das Buch neben bei lese: beim Frühstück, wenn ich die Uhr im Blick behalte, weil ich ja noch was im Haushalt tun will, Wartezeit wo ich auf Akkupunkteuse warte und mit einem Ohr Richtung Klingel lausche, Wartezeit, dass das Essen fertig ist.
Dafür ist das Buch nix, denn man muß echt schon konzentriert lesen
Nach und nach kristallisiert sich heraus wer in welchem Verwandtschaftsgrad zu wem steht ...
Da habe ich ganz schnell zu meiner altbewährten Methode gegriffen und mir direkt einen Stammbaum gemalt, nicht dass der sehr ausschweifend wäre, aber das hat mir direkt geholfen, den Überblick zu behalten.
Ein Stammbaum hätte hier nicht geschadet um den Überblick zu behalten.
Mit gefällt das Buch und die Erzählweise schon nach den ersten paar Seiten und ich finde es extrem gelungen wie wir nach und nach an die Protagonisten herangeführt werden.
Ich komme mit er "Erzählweise" zum Beispiel nicht klar, sie ist mir zu nüchtern, zu emotionslos:
Als sich Ida erhängt. Das war so nüchtern, so kalt, so emotionslos.
Ich mag auch sehr das Plattdüütsch, den Lokalkolorit und einige Momente, in denen der Protagonist genau so handelt, wie ich auch schon gehandelt habe; wie z.B. Annes Reaktion mit Leon im Dandkasten - herrlich! 
Ja, auch später als Anna und ihren Mann und die Lektorin "enttarnt" und einfach auszieht. So still und leise, ohne Vorwürfe ohne Reden ohne Tränen.
Auf der einen Seite ist das genau meins, ich bin auch keine "Laute", die rumschreit, hysterisch wird und eine Szene macht, aber das war für mich als Leser zu Kalt, zu wenig Atmosphäre...
So Mittagspause ist rum, leider. Ach ich hätte die jetzt problemlos auf den Rest des Nachmittags ausdehnen können.
Nein, ich habe mich beim Lesen entschlossen, dass ich noch eine anderes Buch nebenbei brauche.
Das Buch und die Stimmung deprimieren mich irgendwie..
Und ich muss sagen, ich wusste nicht wirklich, ob das ein Buch für mich ist. Ich hatte zwar schon viel Gutes darüber gehört, aber irgendwie war das nie wirklich mein Beuteschema. Dass ich es tatsächlich bei mir zu Hause habe, liegt daran, dass ich es irgendwann mal meiner Mama schenken wollte, aber dann hatte ich gesehen, dass sie es schon hatte und seitdem lag es noch in Folie im Geschenkeschrank. Und jetzt packt es mich so, ich bin echt hin und weg. Das sind doch echt die schönsten Überraschungen, wenn Du "out of your box" liest und dann so positiv überrascht wirst.
Das ist ja interessant, dass Du Bücher verschenkst, die Du nicht kennst.
Oder hast Du es gemacht, weil Deine Mutter die Autorin so gerne mag?
Ich habe schon mehrfach laut gelacht, sei es über Veras Garten, der in etwa so aussieht, wie meiner oder auch die Verschrobenheit mancher Charaktere. Ich mochte tatsächlich Ida von Anfang an und fand es schade, dass sie so schnell sterben musste. Aber ich schätze, dass Vera jetzt die Rolle der kauzigen Tante übernehmen wird.
Mich hat die eine Szene S. 84 , als sie bei Veras Mutter zu Besuch waren irgendwie an die Stimmung bei "Unter Leuten" von Juli Zeh erinnert. Habe da zwar nur die Verfilmung gesehen, aber das hat sich beim schauen ähnlich angefühlt, wie beim Lesen von dieser Szene
Im Vordergrund stehen für mich echt sämtliche Figuren, die auf mich einfach "echt" wirken. Und nicht nur die Hauptcharaktere, sondern eben auch solche Figuren, wie Karl, Veras Vater. Auch der ist in seiner vom Krieg zerbrochenen, gebeugten Art einfach echt. Und trotzdem toll. Ich habe mir z.B. die Stelle markiert (so klein die Szene auch war), als er im zu großen Anzug "fast gerade" bei Veras Abschlussfeier war. Spätestens da hatte er mein Herz gewonnen.
Oja, die fand ich großartig!
Ich finde, die Autorin glänzt an vielen Stellen mit ihrem Schreibstil. Oft sagt sie mit wenigen Worten so viel. Vieles steht zwischen den Zeilen oder Worten. Dann wieder malt sie so tolle Bilder. Annes Wut zum Beispiel "Das Problem war ihre Wut. Rasende schäumende Wellen, riesige Brecher, Kaventsmänner. Ein Weltmeer von Wut und in ihrem Schiff ein Leck" Oder ihre Gedanken zu ihrem Bruder "Er war kein Feind, er war ihr Bruder, und er kapierte nichts" Und dabei trotzdem ihre Einsamkeit und Eifersucht so deutlich zu spüren, dass sie im Licht des Bruders nicht zu sehen ist.
Ja, es ist nicht so 0815 ausgedrückt und es steckt ganz viel drin, aber ich habe irgendwie andere Erwartungen an das Buch. Aber vielleicht dreht sich das auch noch, wie damals bei Brilka, bei mir

Übrigens Hinni mag ich auch. Fand zum Beispiel auch die Beschreibung seiner immer summenden/ singenden Frau
Ich kann da deine Begeisterung verstehen, ...
So, ich habe meine Mittagspause (erlaubt) etwas ausgedehnt, ich kann ja hier stempeln. Und habe deshalb den Abschnitt beendet
An einem Stück

, die liest ja scheinbar wahnsinnig schnell! Wie lange war denn Deine Mittagspause?
Grad bei sei einem "unbequemen" Schreibstil mutiere ich gerne zur Schneckenleserin...

und ich finde es extrem gelungen wie wir nach und nach an die Protagonisten herangeführt werden.
Erst war ich ja verwirrt, ob des Zeitsprungs.
Ja genau so ging es mir anfangs auch...
Aber auch Hinni Lührs mag ich.
Ja, den mag ich auch.
Ich finde auch eh, dass die vermeintlichen Nebencharaktere hier viel Platz bekommen, dass viel erzählt wird, zB auch über Hinnis Frau Elisabeth und über ihren Tod. Dörte Hansen packt wahnsinnig viel rein in ihre Sätze, so dass ich das Gefühl habe auf den ersten Seiten ist schon so irre viel passiert. Das ist gut, denn gefühlt ist das Buch jetzt schon zu kurz.
Ja, deswegen habe ich vermutlich den Eindruck, dass es kein Buch ist, was man mal eben beim Fühstück, beim WArten lesen kann.
Gerade am Schluß habe ich auch so sehr über diesen noch unbekannten Jungen mit dem Spielzeugtraktor gelacht der "Frostspanner" sagt, das Insekt zertritt und wegfährt. Das sind so kleine Szenen, die sind großartig.
Mir ist da Leon irgendwie eingefallen und sein Verhältnis nur Mutter. Irgendwie ist sie ja immer in Eile und ungeduldig mit ihm und er tat mir dann so leid, als ich genau diese Szene gelesen habe
Die Mütter Mafia - war noch nie ein Buch was mich gereizt hätte. Habe keine Kinder und bin bei Kindern immer froh, dass ich sie wieder abgeben kann, wenn es mir zuviel wird...
Gruß Silke