Dan Brown: Inferno (Robert Langdon 04)

Begonnen von Kathrin, 06. September 2021, 16:52:44

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Kathrin

Herausgeber ‏ : ‎ Lübbe
Taschenbuch ‏ : ‎ 688 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3404169751

Inhalt:
Robert Langdon, Harvard-Professor für Symbologie, erwacht mit einer Schusswunde in einem Krankenhaus in Florenz und kann sich nicht an die letzten zwei Tage erinnern. Doch viel Zeit zur Erholung bleibt ihm nicht, denn nach einem Anschlag muss er mit der jungen Ärztin Sienna Brooks in deren Wohnung flüchten. Dort stellt sich heraus, dass Langdon dabei war, die versteckte Botschaft in einem jahrhundertealten Gemälde zu Dantes "Inferno" zu entschlüsseln. Die Spur führt sie in den Palazzio Vecchio, wo sie sich von Dantes Totenmaske konkretere Hinweise erhoffen, doch diese ist gestohlen worden. Nun beginnt eine Jagd durch halb Europa, bei der Langdon die Maske wiederfinden und einen perfiden Plan vereiteln muss.

Meine Meinung:
Ei ei ei, wie gut, dass meine Super-Duper-Excel-Liste über alle gekauften und gelesenen Bücher schon so lange existiert, denn den letzten Roman von Dan Brown habe ich vor 16 (sechzehn!!!) Jahren gelesen. Ob das nun ein Zeichen dafür ist, dass ich alt werde oder mit Dan Brown und sein bekanntester Protagonist Robert Langdon nicht sonderlich gefehlt haben, lasse ich mal lieber unkommentiert, weder die eine noch die andere Antwort wäre schmeichelhaft. Dass ich nach so lange Zeit nun doch mal wieder mit ,,Inferno" nach Robert Langdon-Roman gegriffen habe, ist eher Zufall gewesen, denn es ist mir beim Lebensmitteleinkauf als Mängelexemplar in meinen Einkaufswagen gehüpft und da es außerdem so schön ins Bingo passte, hab ich mir gedacht, warum eigentlich nicht. Viel falsch machen kann ich da ja nicht.

Und im Endeffekt war auch ,,Inferno", der vierte Fall für den berühmten Symbologen ein gutes Buch, vielleicht ein wenig zu viel Katz- und Maus-Spiel, aber im Großen und Ganzen spannend und hat sich gut hat weglesen lassen - auch dank der kurzen Kapitel und dem vielen Platz der verschenkt wurde, weil ja unbedingt jedes Kapitel auf der nächsten rechten Seite anfangen musste, sprich es waren etliche leere oder fast leere Seiten dazwischen. Aber es war nicht so gut, wie ich ,,Sakrileg" oder ,,Illuminati" in Erinnerung habe. Ob mir diese beiden heute noch so gut gefallen würden, wie damals weiß ich nicht. Ich denke, kennt man einen Robert Langdon-Roman, kennt man alle. Die sind schon alle sehr nach dem gleichen Schema gestrickt. Aber das sind Romane von anderen Autor*innen auch. Diese Tatsache und auch die inhaltlichen (kleinen) Problemchen, die ich mit dem Buch hatte, lassen mich aber doch daran zweifeln, ob ich nochmal zu einem Dan Brown/ Robert Langdon-Roman greifen werde. Dafür müssten mir Band 3 (Das verlorene Symbol) oder Band 5 (Origin) wahrscheinlich ähnlich plump vor Füße fallen.

Wie ich schon sagte, lässt sich das Buch gut und schnell weglesen, aber es hatte auch seine Längen. So spannend und faszinierend auch die kunsthistorischen Aspekte und Objekte und deren Verknüpfung zu einem Fall waren, so konnte ich Robert Langdon nicht immer folgen. In meinen Augen hat der Autor da ein wenig zu viel des Guten gewollt, hat sich verzettelt und in Beschreibungen/ Erklärungen verloren. Das hätte man auch kürzer fassen können. Denn nicht jede dieser Informationen waren in irgendeiner Art von Relevanz für den Fall und teilweise sogar mit der Holzhammermethode sehr plump und ohne großen Zusammenhang in den Plot geworfen. Teilweise las es sich wie ein Wikipedia-Artikel.

Mein größtes Problem hatte ich mit dem Thema des Buches und der Bedrohung durch ein künstlich hergestelltes Pathogen, das eine Pandemie auslösen würde. Ich wusste nicht worum es in diesem Buch ging und habe auch bewusst nicht den Klappentext gelesen und der Text verrät es auch in der Form nicht wirklich. Aber wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich das Buch zur Zeit der Corona-Pandemie sicherlich nicht gelesen. Spannend ist  dabei, dass das Buch 2013 veröffentlicht wurde und Worte wie Aerosole nicht in jedermans Sprachgebrauch üblich waren. Und auch neben dem Pandemie-Thema greift Dan Brown Themen auf, die vor 8 Jahren noch nicht die Relevanz hatten, wie heutzutage. Und wenn Dan Brown mit seiner weltweiten Fan-Base auch nur einen seiner Leser zum Nachdenken über sein Verhalten z.B. der Umwelt gegenüber gebracht hat, hat er schon was bewirkt ... und wir alle wissen, dass Dan Brown in der ganzen Welt gelesen wird.

Bewertung:
[note3+]
Rock the Night!