Agnes Lovise Matre: Das Grab am Fjord

Begonnen von Kathrin, 26. März 2024, 10:52:19

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Kathrin

Das Grab am Fjord von Agnes Lovise Matre
Herausgeber ‏ : ‎ Knaur TB
Taschenbuch ‏ : ‎ 384 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3426528673

Inhalt:
ZitatKrimi-Hochspannung aus Norwegen:
Auch im 2. Teil der atmosphärischen Krimi-Reihe um Kommissar Bengt Alvsaker treffen atemberaubende Landschaften auf menschliche Abgründe.

In Øystese am Hardanger-Fjord stößt eine Frau bei der Gartenarbeit auf menschliche Knochen. Allem Anschein nach handelt es sich dabei um die Überreste von Morten Vik, der in den 80er Jahren einer der ersten offen schwulen Jugendlichen im Dorf war und kurz darauf spurlos verschwand. Dass Kommissar Bengt Alvsaker und sein Team den Cold Case neu aufrollen, scheint einige im Ort zu beunruhigen – einen jungen Polizisten kostet es sogar das Leben. Erschüttert setzt Kommissar Alvsaker alles daran, die beiden Fälle aufzuklären. Einen dritten Mord kann er trotzdem nicht verhindern ...

Meine Meinung:
Nachdem ich ,,Das Schweigen des Fjords" von Agnes Lovise Matre, den ersten Band der Reihe um Kommissar Bengt Alvaskar mit absoluter Begeisterung gelesen hatte, habe ich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass auch Band 2 ins Deutsche übersetzt worden ist. Ich habe mir ,,Das Grab am Fjord" recht schnell nach Erscheinen gekauft, aber einige Zeit ins Land streichen lassen, bis ich es gelesen habe.

Grundsätzlich kann ich auch zu diesem zweiten Band sagen, dass auch ,,Das Grab am Fjord" ein richtiger Pageturner und genau das richtige Buch nach einer heftigen Geschichte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs für mich war. Ich sollte wirklich mehr Krimis im SUB haben und Reihen vervollständigen, wenn ich nach eher schwieriger Lektüre dringende Abwechslung brauche. Und was ist da besser, als zu einer Figur, in dem Fall einem Ermittler, zurückzukehren, den man schon aus anderen Büchern kennt und mag.

,,Das Grab am Fjord" ist ein vielschichtiger Roman. Es gibt einen Cold Case, was ich grundsätzlich sehr spannend finde und einen aktuelle Fall um einen verschwundenen Ermittler aus Bengt Alvaskars Team. Es geht in dem Buch aber auch um Familiengeheimnisse und das Queer-Sein in den 80er Jahren. Das Verhalten mancher Menschen macht so unfassbar wütend.

Im Gegensatz zu dem ersten Band der Reihe fand ich ,,Das Grab am Fjord", vor allem die Fortschritte bei den Ermittlungen etwas zu gewollt und etwas schlechter als Band 1. Ich musste mich jetzt beim Schreiben der Rezension schon sehr anstrengen, um mich an Details zu erinnern. Doch alles in allem, war es eine gute und spannende Lesezeit. Ein Buch, das man problemlos in wenigen Tagen wegsuchten kann und ein Teil einer Reihe, die ich gerne weiterverfolgen würde.

Bewertung :Box1:  :Box1:  :Box1:  :Box1:  :Box_grau1:
Rock the Night!

Annette B.

Zitat von: KathrinEs geht in dem Buch aber auch um Familiengeheimnisse und das Queer-Sein in den 80er Jahren. Das Verhalten mancher Menschen macht so unfassbar wütend.

Es ist schön zu lesen, dass dieses unmögliche Verhalten mancher Menschen in Bezug auf das Queer-Sein auch mal deutlicher thematisiert wird in einem Buch.
Und so wie ich deine Erwähnung im Text verstehe, wurde es auch deutlich, dass diese dämlichen Vorurteile nicht neu sind und auch schon vor mehr 40 Jahren existierten.

Das dieser zweite Teil schwächer ist als der erste Teil, ist wohl der typische Tribut an das "Gesetz der geplanten Serie".
Manches mal denke ich, dass diese festgelegte Ausrichtung zur Serie, die Autoren*innen unter Druck setzt beim schreiben und konstruieren einer Fortsetzung.
Liebe Grüße Annette

Kathrin

Zitat von: Annette B. in 26. März 2024, 20:42:37Es ist schön zu lesen, dass dieses unmögliche Verhalten mancher Menschen in Bezug auf das Queer-Sein auch mal deutlicher thematisiert wird in einem Buch.
Wobei das jetzt in meinen Augen schon öfter vorkommt. Und das unmögliche Verhalten war in den 80er Jahren noch "normaler" als heute. Für mich ist Queer-sein halt normal, damals war es das nicht. Wütend werde ich, weil ich mit meinem Blick auf das Thema die Vorurteile zwar kenne und in gewisser Weise verstehen, aber halt nicht gutheißen kann.
Rock the Night!