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Jugendbücher & New Adult => Rezensionen => Thema gestartet von: Annette B. in 25. Januar 2021, 22:45:37

Titel: Lea Catthofen - Admiral Lord Mizius Teil 1 und 2
Beitrag von: Annette B. in 25. Januar 2021, 22:45:37
Admiral Lord Mizius und die vergessenen Gewölbe Teil 1 und 2

Herausgeber : Independently published
Taschenbuch : 428 Seiten
ISBN-10 : 1689947772


Inhalt
"Es gibt einen Geheimgang im Haus?", hakte Lord Mizius nach. Mit einem Satz war Bonnie wieder auf dem Baum. "Ich habe nichts gesagt!", rief sie herunter. "Ich weiß gar nichts!"
Admiral Lord Mizius zieht mit seiner Menschenfreundin Kitty nach Rosenburg. Sofort bemerkt der kluge Kater, dass in seinem Revier merkwürdige Dinge vor sich gehen. Bald darauf stolpert Kitty auf ihrem Job im 'Dom-Museum' in einen Kriminalfall um gestohlene Museumsartefakte. Während Kitty als Detektivin auf eigene Faust ermittelt, hat Lord Mizius alle Pfoten voll zu tun, um seine Menschenfreundin vor dem Schlimmsten zu bewahren.
Denn ist es möglich, dass ein wertvollen Kunstwerk gleichzeitig ein magisches Artefakt ist?
Kitty kann bald Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden, und sie muss erkennen, was der Admiral natürlich schon lange weiß: Man sollte auf sein Herz hören und nicht auf das Gemaunze der anderen ...
Ein lustiger Katzenkrimi voller Magie mit dem Ermittler-Duo Kitty und ihrem klugen Kater Admiral Lord Mizius. Dieses Buch ist der zweite Teil der magischen Fantasy-Serie um kniffelige Kunst-Kriminalfälle und mächtige Artefakte und um Liebe und Freundschaft, Lüge und Wahrheit.


Meine Meinung:

Dieses Buch soll ein Katzenkrimi mit Humor sein. Das ist für mich schon mal ein Grund ein solches Buch auf meinen Kindle zu laden.
Zumal ich den ersten Teil als kostenloses E-Book herunter geladen habe.
Theoretisch könnte ich meine Eindrücke recht kurz zusammen fassen.

Schreibstil: - Umstand lässt Grüßen !
Humor: - Eher Albern als Humorvoll – nicht mein Humor !
Kriminalfall: - Das hätte man besser machen können.
Katzenanteil in der Handlung: - Sehr hoch
Hauptdarstellerin: - Oh jeh, sehr naiv.

So mit diesen Stichpunkten hätte ich wahrscheinlich schon alles wichtige gesagt, aber damit wäre ich weder der Autorin, noch der Geschichte gerecht geworden. Und das wäre nicht fair.
Denn Fakt ist auch:

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Für ein Erstlingswerk ist das schon ein enormer Pluspunkt, zumal das Buch zunächst nur als E-Book erschien. Es gab vielleicht zwei oder drei Wort Doppelungen, die mir aufgefallen sind. Ansonsten ordentliche Sätze, Absätze und Kapitelüberschriften.
Auch finde ich die Idee sehr gut, dass eben Katzen ein viel empfindlicheres Gespür für Gefahren in ihrer Umgebung haben und selbst Steine oder Münzen als gefährlich wahrnehmen können. Tierische Instinkte eben, an die wir Menschen niemals herankommen werden.
Wer schon öfter Katzenromane gelesen hat, der hat auch immer wieder besonderes sensible Hauptdarstellerinnen erlebt, die das Gemauze und jeden Blick ihre Katze auch ohne Worte versteht. In diesem Punkt ist das Buch sehr Liebevoll geschrieben.

Die Idee das Katzen eben gefährliche Artefakte und Gegenstände sammeln, die den Menschen schaden können, fand ich daher sehr gut.

Das Buch startet auch recht unterhaltsam und man wartet darauf das etwas passiert. Tja und dann liest man, und liest, und liest....
Und erst nach der Hälfte des ersten Teils, kommt dann endlich etwas Schwung in die Handlung. Der Kriminalfall zeichnet sich immer deutlicher ab und wird leider sehr schnell vorhersehbar. Die Handlung plätschert vor sich hin und die Katzen beobachten und beraten sich.
Und genau hier liegt jetzt der Hase im Pfeffer!
Es gibt eine Katzenvereinigung, die sich zwei bis dreimal täglich zu Beratungen trifft. Die Beschreibung der Beratungen ist immer die Selbe. Die Katzen sitzen zusammen, putzen sich, hören zu was die Katzen-Scouts - oder Finder berichten, putzen sich, warten bis der Boss-Kater etwas sagt, putzen sich und so weiter!
Die Katzenkinder streiten sich mit immer den selben Schimpfwörtern während der Versammlung, aber sie vertragen sich auch wieder.

Das soll dann wohl witzig sein und unterhaltsam.
OK, am Anfang ist es auch noch zum schmunzeln, aber schon zum Ende des ersten Teils, wurde es nervig.

Die Katzen haben Namen wie Kleopatra, kleiner Napolion, Leopardo di Lasagne, Tiffany oder Doc Wollyday u.s.w.

Die menschlichen Akteure haben dann so Namen wie:
Kitti Katzrath (Hauptdarstellerin), Sissy Phuls (Sekretärin), Candy von Zucker (Bäckerei-Besitzerin), Dr. Adonis Schnurz (gut aussehender Arzt), Dr. Heuchelheimer oder Marvin Cognito (Undercover Agent) u.s.w.

Diese Namens-Schöpfungen finde ich zwar fantasievoll, aber andersherum auch albern und zu übertrieben. Jedoch sollten diese Namen und einige Streiche der Katzen offensichtlich der humorvolle Anteil in der Handlung sein. Und das ist halt Geschmackssache.
Über diese ganzen Albernheiten kann man aber noch recht gut hinweg lesen. Jedoch über die Umständliche Erzählweise kann man sich spätestens am Ende des ersten Teils nur noch ärgern. Und dafür gibt es einen triftigen Grund, denn das Buch hört mitten in der Handlung auf. Einfach so – Ein Satz ist in der Handlung zu Ende und Cut - und Ende Teil 1.
Da ist man echt irritiert und baff!
Dabei wurde es genau an dieser Stelle zum ersten mal etwas spannend, um dann im zweiten Teil wieder lahm zu starten.

Im zweiten Teil wird dann noch eine Liebesgeschichte von Kitty und auch von Lord Mizius erzählt. Dazwischen geht die Suche nach den Artefakten weiter und auch die Suche nach den Dieben. Natürlich wieder mit endlosen Katzenversammlungen und unüberlegten, naiven Aktionen der Hauptdarstellerin.
Wie gesagt, diese Aufklärung und Erzählung zieht sich auch noch einmal über 424 Seiten leise plätschernd dahin. Genau genommen war mir schon am Ende des ersten Teils klar wie die Handlung endet, aber man will ja auch wissen, ob man mit seiner Spekulation am Ende richtig liegt.
Darum habe ich auch Teil 2 direkt hinterher gelesen und auch wegen des ungeschickten Endes des ersten Teils.

Fazit:

Nun klingen diese Kritikpunkte zunächst einmal sehr Negativ, aber das sind sie vielleicht nur für Erwachsene Leser.
Bei diesem Buch steht aber auch dick und fett dabei, dass es ein Lese-Spaß für Leser von 9 – 99 Jahren sein soll.
Darum muss man diese Bücher etwas anders bewerten, denn die Liebesgeschichten sind sehr dezent erzählt. Es gibt keine Thriller Aspekte und auch keine blutigen Grausamkeiten. Der Sprachgebrauch ist einfach, aber nicht zu simpel. Die Handlung ist für erwachsene Leser vorhersehbar, aber auch mit einigen unerwarteten Wendungen ausgestattet.
Dies dürfte jugendlichen Lesern gefallen und die Spannung bringt keinen Schüler um den Schlaf.
Hinzu kommt noch, dass ich durch die Katzenromane von Andrea Schacht vielleicht etwas zu kritisch und verwöhnt bin.
Somit ist es jetzt nicht fair diese Bücher als schlecht zu bewerten. Im Gegenteil, als Jugendbuch würde ich sie unseren Enkeln in die Hand drücken.
Einem erwachsenen Leser würde ich raten, mit nicht all zu großen Erwartungen diese Bücher zu lesen. Sie sind unterhaltsam und vertreiben die Langeweile in dieser Lockdown Zeit.
Nicht mehr und nicht weniger.

Als Jugendbuch: Note 2

[note2] (Note 2)

Titel: Re: Lea Catthofen - Admiral Lord Mizius Teil 1 und 2
Beitrag von: Inge78 in 26. Januar 2021, 07:56:51
Danke für die Rezi
Klingt gar nicht so schlecht, auch wenn ich mich da gerade nicht so als Zielgruppe fühle
Titel: Re: Lea Catthofen - Admiral Lord Mizius Teil 1 und 2
Beitrag von: mowala in 26. Januar 2021, 07:59:39
Danke für diese Rezi, Annette. Sehe mich auch nicht als Zielgruppe, aber für Kids sicher  nett. Sehe ich genau wie du
Titel: Re: Lea Catthofen - Admiral Lord Mizius Teil 1 und 2
Beitrag von: Annette B. in 28. Januar 2021, 17:27:48
Zitat von: mowala in 26. Januar 2021, 07:59:39
Danke für diese Rezi, Annette. Sehe mich auch nicht als Zielgruppe, aber für Kids sicher  nett. Sehe ich genau wie du
Zitat von: IngeDanke für die Rezi

Klingt gar nicht so schlecht, auch wenn ich mich da gerade nicht so als Zielgruppe fühle
Gern geschehen  :schmusen:

Ja genau Moni & Inge, die Zielgruppe ist hier sicher nicht unsere und genau darum habe ich auch diese Rezi geschrieben.
Beim großen A..... steht in keiner einzigen Rezension, dass diese Bücher eher als Jugendbücher zu sehen sind.
Allerdings fühle ich mich auch nicht berufen, nun meine Rezi bei Am.... einzustellen.  :->

Mir war es wichtig hier für uns einen "Warnhinweis" zu verfassen.  :bang1:

Hin und wieder sucht man ja für Nichten oder Enkelkinder ein schönes Buch und da könnte diese Rezi für uns hilfreich sein.