Fazit zu "ÜBER LEBEN - Gespräche mit meiner Romanfigur"

Begonnen von Dante, 16. April 2020, 16:15:16

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Christiane

Au weia - das war ja wohl offensichtlich der Sprung mit Schwung in den Fettnapf  :rollen:. Ich mach da auch nicht so einen Unterschied, wobei ich bei genauerem Nachdenken immerhin das Gefühl habe: wenn ich ein Wort suchen würde, um etwas Abwertendes zu sagen, dann würd ich eher 'Laden' sagen als 'Geschäft'. Aber das Wort ist für mich nicht per se negativ besetzt. Tja ...
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Wiebke

Zitat von: Dante in 11. Juni 2020, 19:41:46
Explizit steht es dann wahrscheinlich nirgends, wenn es sich nicht aus dem Vorwort erschließt. Da habe ich m.W. erläutert, dass ich mir vorstellen kann, nun doch ein Buch aus Dantez zu machen...
Aber wenn du jetzt meinst, warum ich tatsächlich Gespräche mit Dantez angefangen habe... Das hat sich ergeben...
Ehrlicherweise hat es sich drüben im "Zirkel" ergeben, weil ich da irgendwann nur noch diese Zwiegespräche gepostet hatte und die Rückmeldung war, dass speziell das locker-flockig zu lesen wäre und ich merke, dass es locker-flockig von der Hand geht. Wahrscheinlich weiß es einfach jeder aus dem Zirkel und mir ist nicht aufgefallen, dass es ein Außenstehender nicht nachvollziehen kann.
Störte es deinen Lesefluss? (Ich könnte es ohnehin nicht mehr ändern... wüsste gar nicht, wo ich das anbringen soll...)

Nein, den Lesefluss hat es nicht gestört.
Das blieb mir am Ende nur irgendwie offen....dadurch, dass ich Zugang zum Zirkel habe, wusste ich ja dass sich das dort entwickelt hat und du die Passagen dort einfach eingestellt hast.
Ich habe jetzt selbst nochmal alles überflogen, weil es für mich keinen Sinn ergab und eine Lücke blieb in der Erzählung...mir fehlte der MOment, in dem du erzählst dass du auf die Meta-Ebene gegangen bist.

Aber Kapitel 19....alles gut. Ich bin wirklich so da durch gebrettert, dass ich am Ende nicht mehr wusste ob das irgendwo steht oder nicht. Man wirft auch schon ein bisschen durcheinander von dem was man halt einfach weiß und dem, was aber auch tatsächlich im Buch stand.

Mach dir keinen Kopf!
Es überfordert mich ab und an ein bisschen, das alles aufzuholen und dabei den Überblick zu behalten  :wuschig:
Aber so langsam sortiert sich alles. Wie gesagt, man gut ich habe Urlaub und Zeit mich da intensiv mit zu beschäftigen!


Kathrin

Zitat von: Dante in 02. Mai 2020, 16:16:43
Zur Erinnerung park ich das hier schon mal:
Zitat von: Dante in 01. Mai 2020, 16:30:27
Zitat von: Christiane in 01. Mai 2020, 15:10:52
Zitat von: Dante in 01. Mai 2020, 13:14:48
Zitat von: Esmeralda in 28. April 2020, 07:52:13
...ich finde gerade diese für den Leser vermeintlich lustigen Passagen lockern das Ganze ein wenig auf.  :schmusen:
Heißt das, wenn ich "Destino" in diesem Stile schriebe - also kein klassisches historisches Drama wie "Kakao" oder "Schachmatt" - das würdet ihr akzeptieren? Wenn ich mit Dantez genauso weiter machte? Oder wäre das bei einer ausführlicheren Version von Dantez etwas anderes?
Es würde ein ganz anderes Buch daraus machen. Ohne solche Einschübe ist es wohl am Ende ein weiterer historischer Roman, vielleicht ein guter, vielleicht einer der mir gefällt, der anderen gefällt (wahrscheinlich ist es so  :zwinker:), aber nichts, das sich besonders von anderen Histos abhebt.
Mit solchen Einschüben hätte das Buch ein totales Alleinstellungsmerkmal. Manch einer fühlt sich vielleicht im Lesefluß gestört und macht es am Ende wie ich in einem der Gabaldons: Fähnchen dran und erst die eine, dann die andere Schiene lesen. (Da könntest Du überlegen, ob Du Deinen Lesern das Fähnchen setzen abnimmst und die Passagen irgendwie farblich absetzt?) Vielleicht würde man nicht ganz so tief in die gruseligen, düsteren, gewalttätigen oder sonstwie emotionalen Szenen hineingezogen. Aber das ist ja u.U. auch nicht schlecht. Ich bin da ja bekennendes Weichei, lese z.B. eher keine Thriller, und für mich wären diese anekdotischen, witzigen Passagen eine Erholung. Auf jeden Fall würde es das Buch zu etwas ganz Besonderem machen.

Das ist eine interessante Herangehensweise... Ich bin zwiegespalten zwischen "Alleinstellugsmerkmal" und "Leseflussunterbrechung". Kathrin z.B. hatte es damals bei der Novelle total im Lesefluss gestört; und wollte auch nur den Histo-Teil, wartet bis heute eigentlich auf die Reinfassung des Romans ohne Zeitbrüche...

Im Moment sieht es nämlich so aus, dass ich selbst am Ende des Romans in ein Gespräch mit Dantez verfalle. Also habe ich überlegt, ob ich den Roman in einen Rahmen stecke - quasi einen Prolog und einen Epilog - ohne Unterbrechung dazwischen. Es sei denn, ich muss die Leserin zwischendrinn erst einmal beruhigen... Allerdings muss ich dazu auch sagen... Ach nee, das kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, ohne zu spoilern... Halten wir das zurück, bis ihr mit dem Buch durch seid und lasst uns das diskutieren nach Kapitel 32. Vielleicht sogar besser nach der Apodosis. Vielleicht sogar besser im Fazit...

Wenn dann alle durch sind, würde mich Eure Meinung interessieren, worauf ihr neugieriger wäret: reines historisches Drama mit "nur" Dantez oder seine Geschichte im Stile "Überleben" oder seine Geschichte eingebettet in ein Gespräch mit ihm - oder andere Vorstellungen.

So, hierauf wollte ich noch antworten. Bei Deiner Frage hab ich tatsächlich mit mir selbst gestritten. Mal wollte ich ganz viele Dispute zwischen Dir und Dantez, dann eine reine historische Geschichte. Zwischendurch hab ich mich sogar gefragt, ob ich den Roman über Dantez überhaupt noch lesen wollen würde, ob Du ihn in meinen Augen überhaupt noch schreiben musst, oder ob es so nicht genau richtig ist. (Sag ihm, er braucht sich auf Deiner Schulter nicht gleich zu echauffieren, ich relativiere den Gedanken gleich, aber ...) Ganz ehrlich, wenn Du DESTINO nicht mehr schreiben würdest, könnte ich da auch mit leben, denn für mich hat ÜBER LEBEN vor allem auch den Sinn und Zweck, dass Du mit Dantez weitestgehend Deinen Frieden gemacht hast. Und dass er bzw. das Schreiben seiner Geschichte Dir nicht mehr so schlimm auf der Seele lastet, Dich so belastet, wie vor ÜBER LEBEN. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich neugierig auf Dantez' Geschichte und würde sie sofort lesen. Er hat uns jetzt ja doch schon alle schon eine Zeit lang begleitet (nicht so intensiv wie Dich), da will ich seine Geschichte auch komplett kennenlernen. Destino würde aber ohne ÜBER LEBEN vermutlich eine ganz andere Geschichte werden.

Ich denke, komplett in dem Stil wie ÜBER LEBEN würde ich Destino aber trotzdem nicht lesen wollen. Ich würde es vermutlich einbetten. Am Anfang vielleicht noch mal kurz Bezug nehmen auf das Ende von ÜBER LEBEN als Deine Lehrerin ihm Platz gemacht hat auf Deiner Schulter. Und am Ende  dann nochmal irgendwie damit abschließen.

Ich hatte zwischenzeitlich überlegt ob man die einzelnen Teile/ großen Abschnitte des Romans (so es sie denn geben sollte) eventuell mit Schnipseln in der Art von ÜBER LEBEN einbetten könnte. Aber das könnte zu viel werden. Nur mal im Vergleich, KAKAO (liegt grade hier, weil ich da die Rezi noch schreiben will) hat 7 Teile auf 447 Seiten, und der ein oder andere Teil ist so dünn (25-30 Seiten), dass ich mich frage, warum das ein "Teil"  des Romans geworden ist? Vom Inhalt verständlich, kein Thema. Sprich, bei einem Buch mit 450 Seiten, das in 7 Teilen gegliedert ist, wäre es mir zu viel. Bei einem Buch mit 450 Seiten und drei Teilen, würde mir es persönlich gut gefallen. Aber ich bin da auch parteiisch, weil ich ÜBER LEBEN so mag. Mag ja auch Leser geben, die mit ÜBER LEBEN nix anfangen können, aber trotzdem sehnlichst auf einen weiteren hist. Roman von warten.

Deshalb wäre ich vermutlich bei einer Einbettung am Anfang und am Ende des kompletten Werks und Du kannst es ja in einer Vorbemerkung erklären, warum es diesen Rahmen gibt und dass der eigentliche Roman über Dantez auf Seite X anfängt und auf Seite Y endet und es den Rahmen nur gibt, weil ich es gerne so hätte  :-) :dong:

Ach ja, und ich wollte nochmal was zu dem Ende von ÜBER LEBEN sagen. Wenn das Buch auf Seite 179 geendet hätte, wäre es für mich ein tolles und rundes und gutes Ende gewesen. Da dachte ich echt, alles gut, alles fein. Susanne geht es gut und hat ein tolles Buch geschrieben. Aber der Epilog und das Kapitel APODOSIS haben es noch mal toller gemacht. Da hab ich so gejubelt, als Deine Lehrerin den Platz auf Deiner Schulter für ihn geräumt hat! :ausrast: :yahoo1:

So, und jetzt hab ich Hunger!

Liebe Grüße
Kathrin
Rock the Night!

Dante

Zitat von: Kathrin in 19. August 2020, 12:00:56
Zitat von: Dante in 01. Mai 2020, 16:30:27
Wenn dann alle durch sind, würde mich Eure Meinung interessieren, worauf ihr neugieriger wäret: reines historisches Drama mit "nur" Dantez oder seine Geschichte im Stile "Überleben" oder seine Geschichte eingebettet in ein Gespräch mit ihm - oder andere Vorstellungen.

So, hierauf wollte ich noch antworten. Bei Deiner Frage hab ich tatsächlich mit mir selbst gestritten. Mal wollte ich ganz viele Dispute zwischen Dir und Dantez, dann eine reine historische Geschichte. Zwischendurch hab ich mich sogar gefragt, ob ich den Roman über Dantez überhaupt noch lesen wollen würde, ob Du ihn in meinen Augen überhaupt noch schreiben musst, oder ob es so nicht genau richtig ist. (Sag ihm, er braucht sich auf Deiner Schulter nicht gleich zu echauffieren, ich relativiere den Gedanken gleich, aber ...) Ganz ehrlich, wenn Du DESTINO nicht mehr schreiben würdest, könnte ich da auch mit leben, denn für mich hat ÜBER LEBEN vor allem auch den Sinn und Zweck, dass Du mit Dantez weitestgehend Deinen Frieden gemacht hast. Und dass er bzw. das Schreiben seiner Geschichte Dir nicht mehr so schlimm auf der Seele lastet, Dich so belastet, wie vor ÜBER LEBEN. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich neugierig auf Dantez' Geschichte und würde sie sofort lesen. Er hat uns jetzt ja doch schon alle schon eine Zeit lang begleitet (nicht so intensiv wie Dich), da will ich seine Geschichte auch komplett kennenlernen. Destino würde aber ohne ÜBER LEBEN vermutlich eine ganz andere Geschichte werden.

Ich denke, komplett in dem Stil wie ÜBER LEBEN würde ich Destino aber trotzdem nicht lesen wollen. Ich würde es vermutlich einbetten. Am Anfang vielleicht noch mal kurz Bezug nehmen auf das Ende von ÜBER LEBEN als Deine Lehrerin ihm Platz gemacht hat auf Deiner Schulter. Und am Ende  dann nochmal irgendwie damit abschließen.

Ich hatte zwischenzeitlich überlegt ob man die einzelnen Teile/ großen Abschnitte des Romans (so es sie denn geben sollte) eventuell mit Schnipseln in der Art von ÜBER LEBEN einbetten könnte. Aber das könnte zu viel werden. Nur mal im Vergleich, KAKAO (liegt grade hier, weil ich da die Rezi noch schreiben will) hat 7 Teile auf 447 Seiten, und der ein oder andere Teil ist so dünn (25-30 Seiten), dass ich mich frage, warum das ein "Teil"  des Romans geworden ist? Vom Inhalt verständlich, kein Thema. Sprich, bei einem Buch mit 450 Seiten, das in 7 Teilen gegliedert ist, wäre es mir zu viel. Bei einem Buch mit 450 Seiten und drei Teilen, würde mir es persönlich gut gefallen. Aber ich bin da auch parteiisch, weil ich ÜBER LEBEN so mag. Mag ja auch Leser geben, die mit ÜBER LEBEN nix anfangen können, aber trotzdem sehnlichst auf einen weiteren hist. Roman von warten.

Deshalb wäre ich vermutlich bei einer Einbettung am Anfang und am Ende des kompletten Werks und Du kannst es ja in einer Vorbemerkung erklären, warum es diesen Rahmen gibt und dass der eigentliche Roman über Dantez auf Seite X anfängt und auf Seite Y endet und es den Rahmen nur gibt, weil ich es gerne so hätte  :-) :dong:

Ach ja, und ich wollte nochmal was zu dem Ende von ÜBER LEBEN sagen. Wenn das Buch auf Seite 179 geendet hätte, wäre es für mich ein tolles und rundes und gutes Ende gewesen. Da dachte ich echt, alles gut, alles fein. Susanne geht es gut und hat ein tolles Buch geschrieben. Aber der Epilog und das Kapitel APODOSIS haben es noch mal toller gemacht. Da hab ich so gejubelt, als Deine Lehrerin den Platz auf Deiner Schulter für ihn geräumt hat! :ausrast: :yahoo1:

Michael hat vor zwei Tagen etwas ähnliches in den Raum gebworfen. Ich musste ihm erklären, was genau ich eigentlich auf Instagram mache und da kam raus, dass ich dort so gerne bin, weil ich die Dantez-Diskussionen anbringen kann. Dauern oft nicht länger als die Kapazität eines Instagram-Beitrages, machen mir persönlich fürchterlich Spaß, weil es schnell geht - ein Quicki sozusagen

"Sowas aus DEINEM Mund?". Dantez schaut mich entsetzt an.
"WAS! Glaubst du, nur DU darfs schlüpfrige Witze machen?!"
"Naja... Ich habe langsam das Gefühl, dass ich gesetzter werde, während du... Also... Das ist eine Entwicklung, von der ich nicht weiß, ob ich sie gut finde."
Gut, damit hat er mich jetzt... Hat er am Ende Recht?

Ich schweife ab...

Also, mein Mann... Der war ja gerade das Thema. Er meinte, er fände die Gespräche eigentlich am witzigsten. Vielleicht auch, weil er letztens den Eindruck hatte, ich zerdiskutiere eine Szene. Hier war er unfreiwilliger Zuhörer eines Telefonats mit Andreas, der versucht hat, meine Schreibwünsche zu korrigieren und dabei möglichst nah an meinen Vorstellungen zu bleiben. Dabei hatte ich mich schon wieder so dermaßen in eine Szene verbissen, die wahrscheinlich unter Dein Urteil "zu konstruiert" gefallen wäre, wenn Andreas nicht mit Engelsgeduld gewartet hätte, dass ich selbst darauf komme. In meiner Vorstellung ist er auf- und abgesprungen, als ich den Vorschlag gemacht habe, die Fläche des Karren nicht mit den Maßen von Dantez zu beschreiben, sondern einfach mit drei ausgewachsenen Rindern. Die schwere der Szene war plötzlich weg und ich habe gemerkt, dass das mal wieder nicht das ist, worum es mir eigentlich geht.

Ich hätte tatsächlich auch lieber, dass er erzählt und ich es kommentiere, weil ich es einfach nicht verstehen kann, wie er sich benimmt...

Langer Rede kurzer Sinn war dann der Vorschlag meines Mannes, Dantez genauso zu schreiben, wie ÜBER LEBEN. Das fühlte sich dann aber auch wieder nicht gut an. Ein gesundes Maß erschien uns dann tatsächlich ein Prolog und ein Epilog in dem Stile. Damit gehe ich jetzt schwanger und wir werden sehen, was am Ende geboren wird... Ich habe nämlich aktuell beschlossen, dass ich jetzt tatsächlich erst mal alles niederschreibe, was er so redet - und zwar in Form eines Romans. Die Gespräche parallel dazu halte ich fest entweder hier in der Schreibwerkstatt oder auf Insta - sie sind auf jeden Fall nicht verloren. Und wenn es sich am Ende anbietet, mach ich es - vielleicht auch eine Spezial-Kathrin-Version, die ihr dann exklusiv bekommt vorab. Und dann höre ich mir eure Meinung an - um am Ende zu entscheiden, wie es rausgeht.



Instagram: @susanne_pilastro_autor