Taras Wanderbuch 2021 - Peter Voß der Millionendieb von Ewger Seeliger

Begonnen von Tara, 15. Februar 2021, 14:14:59

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Kathrin

Zitat von: Tara in 13. Juli 2021, 14:43:50
Interessant! Danke, Kathrin, für deine Meinung bisher!
Ich drücke die Daumen, dass es dir vielleicht noch ein bisschen besser gefällt mit dem weiteren lesen.
Finde es auch echt schade, dass ich momentan noch so unglücklich damit bin. Denn ich finde die Grundidee schon spannend und auch warum Du es ausgesucht hast.

Spoiler
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Geschichte auch für mich funktionieren könnte, wenn sie moderner erzählt wäre. Dabei passt der Erzählsstil des Autors irgendwie auch. Er hat es in den 20er Jahren geschrieben und so grob wird es wohl auch in der Zeit spielen. Insofern ist es wohl recht autentisch, auch gerade was die Ausdrücke angeht, die er nutzt und an denen ich mich reibe. Und ich finde die Kapitel recht lange, wobei ich das vermutlich vor allem deshalb so empfinde, weil ich mich halt durch das Buch quäle. Ich habe mal geschaut, die Kapitel sind alle so um die 20 Seiten (+/-) lang, an sich okay von der Länge, wobei meine letzten Bücher eher kürzere Kapitel hatten. Aber da ich ein Buch schlecht während eines Buches zur Seite legen kann, überlege ich mir halt schon, ob ich abends um halb 10 noch mal 20 Seiten lese oder nicht. Die Frage stellt sich bei 5-Seiten-langen Kapiteln nicht.
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Kathrin

Spoiler
Ich merke gerade, dass mir das Buch leider echt die Lust am Lesen verdirbt. Ich habe mich heute morgen wieder ein Kapitel gequält und habe jetzt schon keine Lust auf das Kapitel, dass ich dann morgen lese. Es sind noch 12 Kapitel, also noch  12 Tage Qual ... ich weiß es nicht, ob ich mir das antun will. Da wird auch gleich meine Laune schlechter bei. Mal schauen, wie es sich mit Ellen Sandberg verträgt. Vielleicht kann ich ein Peter Voß-Kapitel besser ertragen, wenn ich mich anschließend auf das andere Buch freuen kann. Das schlimme ist halt echt, dass Danielas Spoiler auf meine Frage mir echt keine Hoffnung auf Besserung macht. :umfall: :wah:
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Tara

Ich finds immer wieder interessant wie die Meinungen auseinander gehen!


Kathrin, wenn du dich quälen musst, dann lass es lieber!
Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Kathrin

Ich probiere morgen noch ein Kapitel. Wenn's dann immer noch eine Qual ist, dann lass ich's.
Rock the Night!

Kathrin

Zitat von: Kathrin in 15. Juli 2021, 16:29:13
Ich probiere morgen noch ein Kapitel. Wenn's dann immer noch eine Qual ist, dann lass ich's.

Spoiler
Das "morgen" ist inzwischen heute und ich habe nicht weitergelesen. Was aber hauptsächlich daran liegt, dass meine anderes Buch einfach zu stark ist und ich es nicht aus der Hand legen kann. Ob ich es danach weiter mit Peter Voß versuche, weiß ich noch nicht. Ich rede mir momentan noch ein, dass ich es nur unterbrochen habe aber ich fürchte ich werde nich weiter lesen werde. Wir werden sehen.
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sisquinanamook

Schade, dass Du dem Buch so gar nichts abgewinnen kannst.

Ich fand ja die eigentliche Story, wie bereits geschrieben, auch nicht so richtig mega gut, aber mich hat halt das Drumherum gecatched.
Ich mag Subtexte in Büchern sehr und dieses ist ja quasi voll davon.

Wenn einem das nicht zusagt wird es schon schwierig.
Viele Grüße
Daniela

Kathrin

Vielleicht ist das auch ein Problem. Ich musste tatsächlich, wie Alex auch, erstmal schauen, was Du genau mit Subtext meinst.

Spoiler
Das hier habe ich in Wikipedia gefunden:
ZitatHäufig wird als Subtext auch dasjenige definiert, was ,,eigentlich" gesagt werden soll; diese Definition ist jedoch ungenau und sogar problematisch, da die beiden Bedeutungsebenen in gegenseitigem Abhängigkeitsverhältnis stehen. Im Gegensatz zur expliziten Aussage, die im Idealfall für alle verständlich ist, erschließt Subtext sich nur solchen Lesern, Hörern usw., die über besondere zusätzliche Informationen verfügen. Das Verstehen von Subtext ist immer eine Interpretation, die auch als ,,Zwischen-den-Zeilen-Lesen" bezeichnet wird und meistens äußerst vieldeutig ist. Ohne zu wissen, wer die Interpretation vornimmt und welche Vorerfahrungen dieser mitbringt, ist nicht vorhersehbar, wie die Interpretation des Subtextes ausfällt, was als Subtext verstanden wird oder ob überhaupt ein Subtext erkannt wird oder ob auch nur der Versuch des Erkennens gemacht wird.

Alleine das Wort "Interpretation" lässt mir schon die Haare zu Berge steigen, weil ich da sofort an Bücher/ Werke denken muss, die wir im Deutsch-, Englisch-, Französisch- und sogar Musik-Unterricht überinterpretiert hatten. Ich mochte das damals nicht, und ich mag es heute auch nicht. Ich finde auch nicht, dass das von Dir zum Sub-Text Aufgeführte ein Sub-Text in der Definition von oben ist. Denn es ist eigentlich ziemlich offensichtlich, wirklich zwischen den Zeilen muss ich das nicht suchen (okay, vielleicht haben mir Deine Anmerkungen im Buch dabei geholfen). Ich habe an sich kein Problem damit, auch mal zwischen den Zeilen zu lesen und ich liebe ja auch Leserunden (wobei Leserunden für mich nichts mit Interpretation zu tun hat, sondern einfach nur ein Austausch mit anderen Lesenden ist), aber wenn der Schreibstil nicht meinem Lesegeschmack entspricht (und das ist hier genau der Fall), dann kann ich auch an dem Zwischen-den-Zeilen-Lesen keine Freude empfinden, dann rege ich mich über die Sprache auf, steigere mich rein und dann auch noch irgendwelche versteckten Sachen zwischen den Zeilen zu finden, das ist nicht meins.

Ich habe auch grundsätzlich ein Problem mit Klassikern und altem Sprachgebrauch. Und ich bin auch ganz klar der Meinung, dass man (manche) Klassiker nicht gelesen haben MUSS. Ich habe bislang kaum einen Klassiker gelesen (ich rede von Büchern, die mal mindestens 100 Jahre als sind), der mich wirklich begeistern konnte, das ist mir alles zu verstaubt und vor allem viel zu oft viel zu übertrieben in der Sprache, in den Gefühlen. Mal ganz ohne Scheiß, wie kann eine Frau denn bitte "halb in Ohnmacht fallenl." Die ruhmreiche Ausnahme bilden die Bücher von Lucy Maud Montgomery um das Waisenmädchen Anne auf Green Gables. Das mögen Kinder-/ Jugendbuch-Klassiker sein, die vielleicht von der Lebensweise der Protagonisten auf eine weiter liegende Vergangenheit hinweisen, aber sprachlich wirklich nicht antiquiert wirken. Ich habe schon mit Büchern sprachlich Probleme, die in den 70er/ 80er Jahren geschrieben wurden, weil mir das oft viel zu übertrieben ist. Die Geschichte von Egwer Seeliger hier, in einem modernen Gewand/ einer modernen Sprache hätte mich vielleicht sogar unterhalten können, vielleicht ist sogar ein Film echt nett anzuschauen, aber sprachlich zu lesen für mich eine totale Katastrophe. Udn jetzt, wo ich das so runterschreibe, steht auch fest, dass ich das Buch wirklich ABGEBROCHEN und nicht bloß UNTERbrochen habe.
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sisquinanamook

Spoiler
Zitat(okay, vielleicht haben mir Deine Anmerkungen im Buch dabei geholfen)
:zwinker:

Ich finde es halt toll, wie der Auto hier seine Meinung in die Dialoge packt und Geschehnisse doch sehr treffend vorher sieht.

Zitatdie wir im Deutsch-, Englisch-, Französisch- und sogar Musik-Unterricht überinterpretiert hatten
Ich fand das immer toll und hat mir immer großen Spaß gemacht. Fiel mir auch immer sehr leicht.

Zitataltem Sprachgebrauch
Findest Du den Sprachgebrauch hier echt so krass alt? Ich hab das gar nicht so empfunden. Tatäschlich sogar fast gegensätzlich. Ich fand den Schreibstil echt frisch, dafür dass das Buch fast 100 Jahre alt ist.
Mit der Sprache hatte ich absolut kein Problem - aber das ist ja, wie so vieles, Geschmacksache und am Ende entscheidest ja auch Du, was Dir gefällt und was nicht.

ZitatLucy Maud Montgomery um das Waisenmädchen Anne auf Green Gables.

Siehst Du, das wiederum gefällt mir überhaupt nicht. Konnte damit noch nie was anfangen.

ZitatMal ganz ohne Scheiß, wie kann eine Frau denn bitte "halb in Ohnmacht fallenl."

Also hier gibt es schon den Spruch: "Da bin ich halb in Ohnmacht gefallen, als xy mir das erzählt hat.  :->
Und es gibt auch durchaus moderne Bücher die man von der Sprache durchaus furchtbar finden kann.
Ich sag nur:" Die Infantin trägt den Scheitel links". Das Buch hat mich wirklich nachhaltig negativ beindruckt.

Aber es hilft ja alles nix und es ist wie es ist: wenn es Dir nicht gefällt, dann ist das so. Und ich finde auch, dass man sich nicht durch ein Buch quälen sollte.
Da ist Dir garantiert auch niemand böse.

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Viele Grüße
Daniela

Kathrin

Spoiler
Zitat von: sisquinanamook in 16. Juli 2021, 13:56:56
Zitatdie wir im Deutsch-, Englisch-, Französisch- und sogar Musik-Unterricht überinterpretiert hatten
Ich fand das immer toll und hat mir immer großen Spaß gemacht. Fiel mir auch immer sehr leicht.
Du hast sicherlich auch noch nie den kleinen Prinzen von Saint-Exupery mit Jesus vergleichen müssen. :rollen:
So ein schönen Buch und das hat mir unser Französischlehrer für immer verdorben. Und was finden eigentlich alle an Homo Faber? Das habe ich nieeeeeeeee verstanden.
Ich bin zugegebenerweise auch etwas ketzerisch und bin der Meinung, dass viele Subtexte/ Interpretationen, mit denen SchülerInnen wie ich gequält wuden, in der Absicht vom Autor/ der Autorin lagen.

ZitatFindest Du den Sprachgebrauch hier echt so krass alt? Ich hab das gar nicht so empfunden. Tatäschlich sogar fast gegensätzlich. Ich fand den Schreibstil echt frisch, dafür dass das Buch fast 100 Jahre alt ist.
Mit der Sprache hatte ich absolut kein Problem - aber das ist ja, wie so vieles, Geschmacksache und am Ende entscheidest ja auch Du, was Dir gefällt und was nicht.
Ja, fand ich ganz schlimm. Und ich hänge mich an so was vor allem auch auf und kann da leider auch nicht drüber weglesen. Ich sehe auch grundsätzlich jede Spinne und die mag ich nicht, aber ich sehe sie! Die ziehen meinen Blick quasi magisch an, nur um mich zu ärgern. Ich freue mich z.B. eigentlich auf ein Buch, das hoffentlich dieses Jahr noch erscheint, wo ich aber jetzt schon weiß, dass ich mich an bestimmten Ausdrücken wieder aufhängen werde und dass das mein Lesevergnügen eintrüben wird.

ZitatAlso hier gibt es schon den Spruch: "Da bin ich halb in Ohnmacht gefallen, als xy mir das erzählt hat.  :->
Hmmm, vielleicht war es auch nicht "halb in Ohnmacht fallen", aber es war irgendwas mit in Ohnmacht fallen und ich habe mich gefragt, wie das gehen soll. Und es war hier in diesem Buch. Aber vielleicht hatte ich mich da auch schon viel zu sehr in dieses Sprach-Thema reingesteigert.

ZitatUnd es gibt auch durchaus moderne Bücher die man von der Sprache durchaus furchtbar finden kann.
Ich sag nur:" Die Infantin trägt den Scheitel links". Das Buch hat mich wirklich nachhaltig negativ beindruckt.
Da hast Du natürlich recht, auch wenn ich das Buch bewusst! nicht kenne und auch nicht kennen will. Ich habe nur leider die Befürchtung, dass ... ach ne, das verrate ich Dir hier nicht. Das wirst Du in ein paar Monaten schon selbst sehen  :hau: :dong: :umfall:

ZitatAber es hilft ja alles nix und es ist wie es ist: wenn es Dir nicht gefällt, dann ist das so. Und ich finde auch, dass man sich nicht durch ein Buch quälen sollte.
Da ist Dir garantiert auch niemand böse.
Es gibt einen Grund, warum ich mich über 100 Seiten durch dieses Buch gequält hat, aber das kann ich Dir aus einem ähnlichen Grund nicht sagen, wie oben das mit der Befürchtung. Aber vielleicht sollte ich das in dem betreffenden Thread auch noch mal explizit dazu sagen.
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Tara

Zumindest gibts zum Buch doch einiges zum diskutieren  :->
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With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Christiane

Ich hatte das Buch mit im Urlaub, dort aber keine Lust, die schmale Zeit am Meer mit 'Rezi abtippen' zu verschwenden. Im Buch hatte ich mein Fazit schon verewigt, meine Notizen gemacht. Und so kommt jetzt endlich mein kleiner Abschlussbericht zu diesem Buch:

Spoiler

Ich hatte von dem Film aus dem Dreißigern (mit Filmgrößen wie Willi Forst, Paul Hörbiger und Ida Wüst) gehört.  Eine (etwas) neuere Verfilmung hatte ich als Kind wohl auch mal gesehen, aber daran kann ich mich kaum noch erinnern. Das Buch habe ich nun durch unsere Tauschbuchrunde bekommen und hatte mich aufs Lesen gefreut.
Am Ende hat es mir dann nur so mittelprächtig gefallen. Ja, es gab tolle Ideen, es war teils echt witzig, mit dem Schreibstil kam ich zumindest in der ersten Hälfte gut klar. Den Stil kann man natürlich nicht an heutigen Lesegewohnheiten messen, aber das Buch las sich für mich trotzdem gut und flüssig weg.
Allerdings hätte man m.E. nichts Wichtiges weggelassen, wenn das Buch um 1/3 kürzer wäre. Es hat einfach Längen, je weiter ich beim Lesen kam, desto mehr zog es sich wie Kaugummi, ohne dass der Autor es geschafft hat, die Spannung wirklich zu transportieren. Um mit den Kursschwankungen der Rolley-Elektric wirkliche Spannung zu erzeugen, hätte es für meinen Geschmack auch mehr bedurft als nur die nackten Zahlen, die immer mal eingestreut wurden.
Das Ende war mir dann viel zu abgedreht: Diese Blitz-Lovestory, diese abgedrehten Ideen von Dr. Immer, diese teils wirren Dialoge von Voss & Dodd – nein, das hat mir nicht gefallen.
Von daher hab ich eine Idee, warum es mit der Verfilmung des Buches so gut geklappt hat: Der Plot an sich ist gut und in der filmgerecht gekürzten Version kann es dann wirklich spannend sein und bleiben. Das Buch kann man aber durchaus in manchen Passagen ,querlesen' 😉.

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Note: [note3+]
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Tara

Vielen lieben Dank Christiane!
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With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Christiane

Liest Du unsere Rezis jetzt eigentlich schon oder wartest Du damit bis Du das Buch selbst gelesen hast?
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Tara

Ja, bei meinem Buch lese ich alles, da ich eure Eindrücke zum Buch wissen will.

Bei allen anderen Wanderbüchern lese ich nur soweit wie ich im Buch bin und die Rezis erst, wenn ich meine fertig habe.

Wie machst du es Christiane?
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With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Kathrin

Zitat von: Christiane in 15. Oktober 2021, 13:33:06
Spoiler

...
Das Ende war mir dann viel zu abgedreht: Diese Blitz-Lovestory, diese abgedrehten Ideen von Dr. Immer, diese teils wirren Dialoge von Voss & Dodd – nein, das hat mir nicht gefallen.
Von daher hab ich eine Idee, warum es mit der Verfilmung des Buches so gut geklappt hat: Der Plot an sich ist gut und in der filmgerecht gekürzten Version kann es dann wirklich spannend sein und bleiben. Das Buch kann man aber durchaus in manchen Passagen ,querlesen' 😉.
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Irgendwie bin ich gerade richtig froh, dass ich das Buch dann doch nicht beendet habe, auch wenn ich echt ein schlechtes Gewissen hatte.
Spoiler
Deine 'idee, dass das Buch filmgerecht gekürzt, eine gute und spannende Story liefert, kann ich mir auch durchaus vorstellen. Aber wenn Du auch sagst, dass es teilweise langatmig war und man manche Passage auch querlesen kann, bestärkt mich darin, dass es wohl nicht meine Story war und ist. Zumal ich ja schon relativ früh genervt war.
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Rock the Night!