Konsik, Manuel - Einsame Wahrheit

[Dante]

Einsame Wahrheit – Manuel Konsik
Seiten: 314
ISBN: 9783753435572
Verlag: BoD
Erscheinungsdatum: 31.05.2021


Klappentext:
In der beschaulichen Stadt Hürth häufen sich die Ereignisse: Zunächst verschwindet ein kleiner Junge spurlos. Dann wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau im Wald nahe des Otto-Maigler-Sees aufgefunden. Alles dreht sich nur noch um die eine Frage: Wer ist der Täter? - Mit diesen grausamen Bildern im Kopf versucht Roman Konkork krampfhaft seine kleine Tochter vor dem frei herumlaufenden Mörder zu beschützen. Und plötzlich wird er ungewollt ein viel größerer Teil der Tragödie...

Meine Meinung:
Wer dieses Buch in die Hand nimmt, begleitet Roman Konkork als Haupterzähler durch einen temporeichen Thriller mit sehr gut recherchiertem Lokalkolorit. Abgerundet wird die Handlung durch zahlreiche Perspektivenwechsel, gelungen verpackt in kurze Kapitel. Die Handlung fesselte mich regelrecht, die vielen überraschenden Wendungen trieben mich an, weiterzulesen. Wohin geht die Reise? Wer ist der Mörder? Wer ist dieses ominöse ,,es"? Und warum nur kann ich nicht in die Seiten eintauchen und den Jungen retten! Ist er schon tot?

Um das Genre ,,Thriller" mache ich eigentlich einen großen Bogen, habe es dennoch zur Hand genommen, weil es mir empfohlen wurde als ,,Einstiegs-Model", das mit wenig Blut daherkommt und Lesende zwar hart an, aber nicht unnötig über die Grenzen bringt.

Obwohl mich gerade das Schicksal des Kindes sehr bewegt hat, schaffte ich es am Ende nicht, das Buch aus der Hand zu legen; habe es am Stück (!) binnen 5 Stunden gelesen und konnte danach (so gegen 04:20 Uhr) trotz aller Spannung gut schlafen.

Für echte Thriller-Fans dürfte selbst die m.E. heftigste Szene (Stichwort Obduktion) kein Problem darstellen, im Gegenteil wahrscheinlich den gewünschten Gänsehaut-Schüttel-Gruselfaktor erzeugen. Lesende, die derart harte Kost nicht gewohnt sind, könnte es an dieser Stelle vielleicht aus der Handlung werfen. Ohne zu viel zu verraten, würde ich daher eine Triggerwarnung aussprechen für die Seiten 202-207 (eBook Abschnitt "Herbst" – Kapitel 7), ermutige jedoch ausdrücklich alle, diese kurze Passage notfalls quer- und ab S. 208 auf jeden Fall weiterzulesen. Denn wer vorzeitig abbräche, verpasste die wahre Qualität dieses Buches.

Der ohnehin schon sehr temporeiche Thriller nimmt danach nämlich noch einmal an Fahrt auf! Sie glauben zu wissen, wer der Mörder ist? Eines kann ich verraten: der Gärtner ist es nicht ... Die Figuren sind stimmig aufgebaut; wer selbst Kinder hat, wird vor allem mit Roman Konkork leiden.

Manuel Konsik schafft es mit seinem Debut, Lesende immer wieder auf Fährten zu locken, die in einer Sackgasse enden – oder doch nicht? Das Buch würde ich jedem Thriller-Fan ans Herz legen und allen anderen als Einstieg in das Genre empfehlen. Ein – wie ich finde – gelungenes Debut, das neugierig macht auf weitere Werke.

[note1]
(4,7 / 5 Sterne)