Zeruya Shalev - Schicksal

Begonnen von Inge78, 09. Juli 2021, 07:57:39

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Inge78

ZitatAtara ist zum zweiten Mal verheiratet, mit ihrer großen Liebe, doch neuerdings scheint Alex sich immer weiter von ihr zu entfernen. Noch größere Sorgen macht ihr der gemeinsame Sohn, ein Elitesoldat, der nach dem letzten Einsatz kaum mehr das Haus verlässt. Vielleicht um ihre Familie besser zu verstehen, vielleicht um ihr zu entkommen, sucht Atara Rachel auf, die erste Frau ihres Vaters, das große Tabu in Ataras Kindheit ... Die Idealistin Rachel scheint die Vergangenheit zu verkörpern - sie kämpfte mit dem Vater in der Untergrundmiliz gegen die Engländer und für einen israelischen Staat. Doch die Begegnung der beiden Frauen mündet in eine Katastrophe in der Gegenwart ... Meisterlich erzählt Zeruya Shalev eine große Geschichte von Liebe und Verantwortung.

Ein Buch, was ich wirklich gerne mögen wollte.
Ein unglaublich spannender Ansatz, den Konflikt in Israel aus der sicht von zwei Frauen in unterschiedlichen Zeitebenen zu schildern.
Atara hat sich ihrem Mann entfremdet und macht sie Sorgen um ihren gemeinsamen Sohn, einen Soldaten, der aktuell wieder bei ihnen zu Hause lebt. Sie sucht Rachel auf, die erste Frau ihres Vaters, um das Leben des Vaters zu rekonstruieren.
Rachel und Atara sind Frauen, deren Leben durch Konflikte bestimmt werden. Durch sie erfahren wir viel über das Leben in Israel und über die politische Situation im Land. Ich habe einige interessante Details erfahren. Aber für mich war es zu wenig israelische Geschichte. Im Vordergrund steht klar das Innenleben der beiden Protagonistinnen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Atara und Rachel geschrieben und genauso wie ihre Gedanken um immer wieder die gleichen Probleme kreisen, genauso verliere ich mich als Leser in ihren Gedanken. Das war teilweise sehr anstrengend zu lesen, weil vieles wiederholend war. Und trotz der vielen Gedanken sind mir beide Frauen emotional leider nicht nahe gekommen. Schade

[note3-]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf