Freddie Mercury - Leben in eigenen Worten

Begonnen von Kathrin, 15. Oktober 2020, 10:27:26

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Kathrin

ISBN-10 :  3854452802
Gebundene Ausgabe :  220 Seiten
Größe und/oder Gewicht :  22 x 3 x 22 cm
Herausgeber :  Hannibal Verlag; 1. Auflage (15. Mai 2007)

Meine Meinung:
Was tue ich nicht alles für die Bingo-Challenge? Ich lese sogar ein Genre, das ich noch nie zuvor gelesen habe: eine Biografie. Doch ist ,,Leben in eigenen Worten" über Freddie Mercury und sein Wirken als Sänger von ,,Queen" wirklich eine Biografie, wie ich sie erwartet habe? Nein, sicherlich nicht. Denn dieses Buch ist so besonders und einzigartig wie Freddie es war. Auch wenn ich mich erst einmal einlesen musste, eben weil ich eine Biografie erwartet habe, die mit der Geburt von Farrokh Bulsara beginnt und mit dem viel zu frühen Tod der Musik-Legende Freddie Mercury endet. Aber mal ehrlich, meine Lieben, eine 08/15 Biografie wäre Freddie doch gar nicht gerecht geworden, oder?

Die Herausgeber Greg Brooks und Simon Lupton haben Freddie seine Geschichte und die seiner Band Queen selbst erzählen lassen. Im wahrsten Sinne ,,in eigenen Worten", denn das Buch besteht aus lauter O-Tönen des Sängers aus den unterschiedlichsten Interviews, die er im Laufe seines Lebens gegeben hat,  zu den verschiedensten Aspekten seines Lebens und Wirkens. Deshalb kann es auch vorkommen, dass sich der Sänger anscheinend selbst widerspricht, aber kennen wir das nicht auch von uns selbst, dass wir mit Mitte 20 eine andere Meinung zu bestimmten Dingen hatten als später mit Ende 30? Oder dass Antworten je nach Tagesform vielleicht auch mal unterschiedlich ausfallen können? Nichtsdestotrotz spürt man, dass er eine Entwicklung gemacht hat, erwachsen wurde. Und eins ist mal sicher, die O-Töne von Freddie zu lesen, auch wenn er eine besondere Art hatte sich auszudrücken und auch während eines Interviews (nennen wir es mal ,,interessante") Gedankensprünge macht, das bringt ihn mir als Mensch irgendwie näher. Macht ihn für mich greifbarer. Für seine grandiose Stimme und sein musikalisches Genie vergöttere ich ihn ja schon lange. Aber er ist halt mehr als das.

Was mir extrem gut gefällt, ist die Tatsache, dass seine Krankheit  und sein Tod hier so gut wie kaum erwähnt wird. Wenn überhaupt, denn schließlich wurde es ja erst kurz vor seinem Tod öffentlich bekannt, dass er todkrank war, sprich er hat auch in Interviews zumindest mal seine Krankheit nicht thematisiert – seinen Tod und seine Einstellung zum Leben und  Sterben hingegen schon. Freddie hat sein Leben gelebt, geliebt und es genossen, auch wenn ihn das letztlich krank machte. Mitten im Buch habe ich angefangen zu weinen, nicht weil es tragisch geworden wäre, sondern weil er für mich der Musiker ist, den ich von allen ,,großen" verstorbenen Stars am meisten vermisse. Dieses Verständnis für den Menschen hinter dem Star hat ihn für mich ,,schön" gemacht (auch wenn er vielleicht nicht der hübscheste Mann auf der Welt war) und er musste sich hinter denjenigen, die er selbst bewundert hatte, nicht verstecken. Er ist und bleibt für mich unerreichbar!

Das Buch hat eine wunderschöne Aufmachung, quadratisch, ein völlig ungewohntes Format für mein Buchregal und ist gespickt mit vielen Bildern von Freddie und Queen. Seine O-Töne sind sicherlich kein literarischer Hochgenuss, aber es ist echt und authentisch und deshalb bekommt das Buch aus tiefstem Herzen die beste Bewertung von mir.

Bewertung:
[note1]

Rock the Night!

Christiane

Wow, das ist mal eine Bewertung, die zum lesen lockt! Klingt ja wirklich sehr besonders, sehr spannend und interessant.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)