Nele Neuhaus – Wer Wind sät (5. Fall für Bodenstein und Kirchhoff)

[nirak]

[isbn] 978-3548284675[/isbn]

Meine Meinung: In dem fünften Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein geht es um ein sehr aktuelles Thema. Ein Windpark soll gebaut werden, eine Bürgerinitiative die dagegen ist, ein Grundstück das plötzlich Millionen wert ist  und ein Mord sorgen für Spannung.

Der Erzählstil von Nele Neuhaus ist leicht und flüssig zu lesen und kleine Rückblenden halten den Leser auf dem Laufenden was die vergangenen Fälle betrifft und vor allem was das Privatleben von Pia und Oliver betrifft.

Aber leider ist auch dieser Fall wieder übersät mit etlichen Tatverdächtigen und anderen Verbrechen. Die Handlung leicht verworren und versponnen und die Protagonisten scheinen diesmal komplett neben sich zu stehen. Vor allem Oliver von Bodenstein macht eine ziemliche Wandlung durch. Er wirkt auf mich völlig desorientiert und nicht wie ein Kriminalkommissar und Leiter einer Einheit.
Überhaupt ist die Polizeiarbeit diesmal ziemlich schlecht es werden Fehler gemacht die eigentlich nicht passieren dürften. Ein kleines Beispiel: Es wird ein Auto zur Fahndung ausgeschrieben und am Ende stellt sich heraus der oder die Tatverdächtige sind mit dem Fahrzeug gar nicht unterwegs. Ein Blick in die Garage hätte genügt um es zu bemerken. Die Ermittler wirken dadurch zwar menschlich, aber irgendwie fand ich es auch unglaubwürdig. Ich hatte irgendwie das Gefühl hier wurden einfach nur die Seiten gefüllt ohne echte Handlung, schade. Dabei fand ich das Thema Umweltschutz und Windparks interessant und ja auch aktuell gewählt.


Mein Fazit: ,,Wer Wind sät" ist der fünfte Fall dieser Reihe und für Quereinsteiger völlig ungeeignet. Viel von den Handlungsweisen der Protagonisten wird in den Vorgängerbänden erzählt und das Privatleben baut eben darauf auf. Die Kriminalfälle sind natürlich alle in sich abgeschlossen.

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1.   Eine unbeliebte Frau
2.   Mordsfreunde
3.   Tiefe Wunden
4.   Schneewittchen muss sterben
5.   Wer Wind sät
6.   Böser Wolf

[Kathrin]

Meine Meinung:

Oh je, ich und die Taunus-Krimis mit den Ermittlern Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein aus der Feder von Nele Neuhaus ... das ist ein Thema für sich. Ich war nachdem ich Band 1 (Eine unbeliebte Frau) und Band 4 (Schneewittchen muss sterben) gelesen hatte, felsenfest davon überzeugt, dass ich keine weiteren Bücher der Reihe lesen würde, doch dann wurde mir Band 8 (Im Wald) geschenkt und das fand ich so gut, dass ich neugierig auf die Bücher der Reihe wurde, die ich bis dato nicht gelesen hatte. Und was soll ich sagen: ,,Wer Wind säht" war leider wieder ähnlich enttäuschend in meinen Augen wie Band 1 und 4.

Die Autorin bleibt sich auch in ,,Wer Wind säht" treu: ihr Stil ist unkompliziert und flüssig zu lesen und auch der Fall ist verzwickt, mit vielen Figuren die mal mehr, mal weniger eng mit dem Fall um den toten Nachtwächter einer Windpark-Firma verknüpft sind. Aber zum ersten Mal hatte ich nicht das Gefühl, den Überblick bei den Figuren verloren zu haben. Im Gegenteil, ich fand den Aufbau gut durchdacht mit vielen Andeutungen und Fragen, die man sich als Leser stellt und auch die unterschiedlichen Handlungsstränge sind gut miteinander verknüpft und bilden dann im Endeffekt ein vollständiges Bild. Dennoch waren auch hier wieder einmal die Figuren (abzüglich der Ermittler) mein Hauptproblem: die verdächtigen Figuren und alle, die mit dem Fall zu tun haben, waren wieder einmal alle ,,drüber", zu böse, zu durchtrieben, zu egoistisch, zu niederträchtig und letztenendes auch teilweise echt klischeehaft.

Glücklicherweise freunde ich mich mit Pia und Oliver immer mehr an. Ich mag es inzwischen sogar, dass sie nicht perfekt sind (das macht sie einfach menschlich) und auch nicht immer sympathisch. Und ich denke, ich bin auch neugierig genug, um die Reihe weiter zu lesen. Allerdings ist das wohl eine Reihe, die ich nicht selbst haben muss, sondern mir auch gut von meiner Schwester leihen kann.

Bewertung:
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