Barbara Kingsolver -Demon Copperhead

Begonnen von Inge78, 19. April 2024, 12:57:59

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Inge78

ZitatEin Trailer in den Wäldern Virginias. Das Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der »Hillbilly-Cadillac«-Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups, aufgegeben von sämtlichen Superhelden und dem Rest der Nation. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt – die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, trotz allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslichen Verlust. Es ist seine Geschichte, erzählt in seinen Worten, unbekümmert, vorwitzig, von übersprudelnder Lebenskraft. Ein mitreißender Roman über ein Leben auf Messers Schneide, in dem in jedem Moment Hoffnung aufscheint.

"Das Wunder ist, dass man sein Leben mit nichts beginnen kann, mit nichts enden kann und zwischendurch so viel verlieren kann."

Demon hat die denkbar schlechtesten Vorraussetzung für sein Leben. Er wächst bei seiner süchtigen Teeniemutter in einer Wohnwagensiedlung auf. Das Leben meint es nicht gut mit ihm, doch irgendwie fällt er immer wieder auf die Füße.

Der Titel des Romans erinnert an sein berühmtes Vorbild "David Copperfield", ein Buch, dass ich vor Jahren mal gelesen habe. Ich muss zugeben, viele Parallelen kann ich aus der Erinnung her nicht mehr ziehen.
Die Geschichte hat mich mitgenommen und ich habe ziemlich mit Demon mitgelitten. Er hat es wirklich nicht leicht. Er trifft auch einige wirklich falsche Entscheidungen, aber sie sind aus seiner Sicht nachvollziehbar, und das macht das Buch so echt. Man glaubt die Geschichte, man glaubt dass es einen Demon dort draußen irgendwo gibt, einen Menschen, dem solche Dinge wiederfahren, der aber trotzdem immer weiter macht und sein Glück sucht.
Manchmal verlor sich die Autorin in Details, ich hätte da einige Sachen gerne kürzer erzählt bekommen. Das Ende ist fast zu kitschig für die Geschichte aber es hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Eine tolle Geschichte und ein Charakter, den ich so schnell nicht vergessen werde.

[note 2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf