Kalix, Werwölfin von London - Martin Millar

Begonnen von Aurian, 21. Juni 2009, 21:51:44

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Aurian

[isbn]9783596184965[/isbn]

Verlag: Fischer
752 Seiten
ISBN: 978-3596184965
Preis: 9,95 €
Format: Taschenbuch

Über den Autor
Martin Millar wurde in Glasgow geboren und lebt seit vielen Jahren in London. Auf Deutsch erschien u.a. ,,Die Elfen von New York". Martin Millar wurde mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Er schreibt gerade an der Fortsetzung zu ,,Kalix".

Inhalt
London: Werwölfin Kalix MacRinnalch streift allein durch die Stadt. Sie hat ihren Vater, den Anführer des Werwolfclans, attackiert – eine unverzeihliche Tat. Nun wird sie nicht nur von mörderischen Werwolfjägern verfolgt, sondern auch von ihren rachsüchtigen Verwandten. Kalix findet jedoch Unterschlupf bei Daniel und Moonglow. Diese werden dadurch in einen Konflikt hineingezogen, der vom schottischen Hochland bis nach London reicht – und noch ein paar Dimensionen weiter. Denn die Werwölfe rüsten sich zum Krieg um die Führung des Clans, und Kalix steht im Zentrum des Geschehens.

Meine Eindrücke
Die Handlung spielt zum einen in London, wo die Menschen nichts von den magischen Wesen ahnen, die sie umgeben. Daniel und Moonglow, zwei Studenten, sind bald die Einzigsten, die in diese Geheimnisse eingeweiht werden und die interessantesten Wesen tummeln sich auf ihrem Sofa, was für einiges Chaos in ihrem Leben sorgt.
Der Autor hat das mit viel Humor und einer der Jugend angepassten Sprache beschrieben und ich habe mich beim Lesen königlich amüsiert. Ein besonderes Highlight war hier die theatralische Feuerkönigin Malveria, die in ihrem Reich alle Kriege gewonnen hat und nun im Bereich der Mode neue Schlachten schlägt, mit Unterstützung der Werwölfin Thrix, ihrer  persönlichen Modeschöpferin.
Nicht immer überzeugt hat mich die Handlung, die sich in Schottland abspielt, wo Intrigen um die Nachfolge des Werwolffürsten gesponnen werden. Vielleicht lag es daran, dass es hier keinen Werwolf gab, der mir sympathisch war und bei dem ich mitfühlen bzw. mitfiebern konnte. Dennoch hat mir die Schilderung der Werwolf-Hierarchie und der Kultur der Werwölfe gut gefallen.
Mit ausführlichen Beschreibungen der Orte, der Landschaft oder der Räumlichkeiten hält sich der Autor nicht auf, dafür ist ihm die Beschreibung der Charaktere umso besser gelungen. Sie sind in ihrem Wesen so unterschiedlich, dass man es kaum beschreiben kann. Neben der depressiven und selbstzerstörerischen Kalix gibt es so viele interessante Personen, dass sie oft etwas in den Hintergrund gerät.
Insgesamt habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten, außer bei einigen Längen, wenn es um die vielen Clans in Schottland ging. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und zum Schluss sind zwar fast alle Fragen geklärt, aber es gibt noch einige interessante offene Punkte, die hoffentlich in der Fortsetzung geklärt werden.
Etwas gestört haben mich die sehr kurzen Kapitel. Es sind 236 Kapitel bei gerade mal 752 Seiten. Durch die schnellen Wechsel kommt zwar Drive in die Geschichte, doch etwas mehr Seiten pro Kapitel hätten mehr Ruhe reingebracht. Trotzdem:

Fazit: Ein unterhaltsames und spannendes Lesevergnügen, mit einem auf jugendliche Leser abgestimmten Schreibstil.

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