Kéthévane Davrichewy - Am Schwarzen Meer

Begonnen von Xandi, 31. Mai 2018, 17:27:09

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Xandi

978-3100145109

Inhalt: Quelle amazon
Tamouna erwacht an ihrem 90. Geburtstag in ihrer Pariser Wohnung. Sie erwartet ihre georgische Großfamilie zum Feiern. Sie erwartet auch Tamaz, die Liebe ihres Lebens. Und erinnert sich an ihre Kindheit am schwarzen Meer, an ihre erste Begegnung mit Tamaz, und, als Georgien von den russischen Bolschewiken annektiert wurde, an die Flucht nach Frankreich. Die Flucht zerstört ihre Liebe, und macht sie gleichzeitig unsterblich. Und als Tamaz dann vor der Tür steht, ist ihr Herz immer noch das des jungen Mädchens aus Batumi.
Kéthévane Davrichewy verwebt Tamounas Vergangenheit und Gegenwart auf kunstvolle und berührende Weise. Ein ganzes Leben liegt vor dem Leser, ein Leben voller Widersprüche, und dennoch erfüllt. Das Leben einer starken und verletzlichen Frau und das mitreißende Epos eines fernen Landes: Georgien.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist für mich Anfangs fast unerträglich gewesen. Kurze Sätze (wie "Er ist hier. Endlich.") und kein einziger Dialog.
Das Buch kommt ohne Direkte Reden aus. Es ist sozusagen in der Reported Speech geschrieben. (wie "Sie meint, dass sie jetzt zu Bett gehe.Die Cousine
sagt, sie würde ihr gleich folgen.")
Aber irgendwann hab ich mich daran gewöhnt und das Buch ist wirklich gut. Auch wenn ich bei den Namen nie wußte, ob das Familienmitglied nun weiblich oder männlich ist und wer mit wem nun blutsverwandt ist.

Tamunas Vater ist in der Sozialdemokratischen Regierung und will natürlich ein freies Georgien. Aber das wollen die Russen und dann die Bolschewiken
nicht und die Familie muss flüchten. Zusammen mit den anderen Regierungsmitgliedern und deren Familien kommen sie nach Frankreich.
Die schöne Kindheit mit Großeltern und Tanten und Spielgefährten ist plötzlich vorbei.
Sie sind Migranten und die Franzosen meiden die Georgier. Umgekehrt genauso.
Ein Cousin meint auch, dass er zwar Französich spricht, aber immer mit georgischem Akzent, damit er er selbst bleibt.
Das Thema Flucht und Flüchtlinge ist ja irgendwie ein Dauerthema und immer aktuell.
Und eine traurige Liebesgeschichte gibt es auch.

Das Buch hat zwar ein wirkliches geschichtliches Thema, aber das wird nur gestreift. Hauptsächlich geht es um Tamuna und ihr Leben.

Fazit:
Dank des Bücherbingos hab ich mich auf anderes Terrain begeben und meine Lesekomfortzone verlassen. Es war nicht schlecht mal was anderes
zu lesen, aber ich bin froh, dass das Buch nur 220 Seiten hatte.  :->
[note3-]
Bücher, Schoko und Rock'n'Roll

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