[11 Jahr.] Die Tochter des Münzmeisters - Marion Henneberg

Begonnen von nirak, 20. August 2012, 17:12:33

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nirak

[isbn]978-3548269603[/isbn]

Inhalt:
Erzählt wird die Geschichte zweier junger Frauen im 11 Jahrhundert. Zum einen Henrika, die junge Tochter des Münzmeisters zu Goslar und zum anderen die traurige Geschichte ihrer Mutter Hemma die bei ihrer Geburt starb. Henrika wächst behütet auf und erst als junge Erwachsene will sie ihre Wurzeln kennen und verstehen lernen. Sie will herausfinden warum ihre Familie ermordet wurde und die Ehre des Großvaters wieder herstellen. Dieser war der Vogt der Kaiserpfalz.

Meine Meinung:
Der bildhafte und flüssige Erzählstil der Autorin machte es mir möglich sehr schnell in dieser Geschichte zu versinken. Gerade das hier nicht nur die Geschichte der fiktiven Hemma und ihrer Familie erzählt wird sondern auch die politischen Verhältnisse des Königreichs erläutert werden hat mir gut gefallen. Marion  Henneberg hat sich bei diesem Roman dazu entschieden zwei Lebensgeschichten zu erzählen und diese mit Hilfe von Rückblenden miteinander  verbunden. So lernt der Leser zunächst im Prolog Hemma und ihre Familie kurz kennen. Im ersten Kapitel ist es dann 16 Jahre später und man ist bei der jungen Henrika der eigentlichen Protagonistin dieser Geschichte.

In einigen Rückblenden erzählen jetzt die einzelnen Protagonisten wie z.B Henrikas Onkel Goswin oder ihre heimliche Liebe Randolf von dem Leben und der Liebe Hemmas. Mir haben gerade diese Rückblenden sehr gut gefallen. Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl direkt in den Gedanken des jeweiligen Protagonisten zu sein der gerade von dieser Zeit vor 16 Jahren sprach oder dachte. Auch fand ich, dass die Autorin diese Episoden sehr geschickt eingebaut hat eigentlich immer dann, wenn es um Henrika spannend wurde und ich eigentlich lesen wollte wie es bei ihr weitergeht. Dadurch wurde aber auch die Spannung im Buch schön hoch gehalten und gerade dies hat mir gut gefallen.

Die einzelnen Charaktere sind facettenreich gestaltet und haben ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, dass sie sich im Laufe der Geschichte entwickeln und nicht von Anfang an stark und gut sind. Dadurch wird die Handlung lebendig und es machte mir Spaß sie zu lesen.

Sehr interessant fand ich die politischen Hintergründe dieser Zeit. Fr. Henneberg versteht es wunderbar dem Leser die historischen Begebenheiten näher zu bringen. Vor allem da ich die Verwicklungen um die Könige aus dem 11 Jahrhundert schon immer etwas verworren fand, hier hatte ich das Gefühl ein bisschen dazu gelernt zu haben ohne dabei ein Geschichtsbuch zu lesen.

Für den Geschichtsinteressierten Leser gibt es am Schluss noch eine kleine Zeittafel die die chronologischen Abläufe der Zeit erklärt. Ich fand es interessant. Leider gibt es kein Nachwort der Autorin und so wird es wohl ein Geheimnis bleiben ob die Protagonistin Henrika ein reales Vorbild hatte oder ob ihre Familie tatsächlich gelebt hat. Auf jeden Fall ist die Geschichte hier so gut erzählt, dass sie sich genauso zugetragen haben könnte.

Mein Fazit: ,,Die Tochter des Münzmeisters" ist ein toller historischer Roman mit einem sehr gut recherchierten historischem Hintergrund, einer Liebesgeschichte die Glaubwürdig und authentisch ist dabei aber zugleich nicht aufdringlich wirkt sondern das Gesamtbild erst abrundet. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

Bewertung: [note2+]