Die Liebe in den Zeiten der Cholera - Gabriel Garcia Márquez

Begonnen von Nebelpriesterin, 04. März 2008, 15:40:27

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Nebelpriesterin

Die Liebe in den Zeiten der Cholera - Gabriel Garcia Márquez


[isbn]3462032054 [/isbn]

Klappentext:
51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza. Schon als Achtzehnjähriger hat er sich unsterblich in sie verliebt, in ihren stolzen Gang und den schweren Zopf auf ihrem Rücken. In poetischen Briefen hat er um sie geworben, für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit gewonnen, und sie dann doch an Doktor Juvenal Urbino verloren. Aber nie hat er aufgehört, sie zu lieben.

Meine Gedanken zu den Buch:
Wie es mir schon bei einigen südamerikanischen Autoren aufgefallen ist, schreibt auch Marquez ohne eine kleinteilige Kapiteleinteilung. Sind die einzelnen Sätze selbst noch recht übersichtlich, geraten die Kapitel mit bis zu 100 Seiten doch recht lang.

Die erzählte Geschichte ist nicht gerade reich an Handlung oder gar Spannung. Nachdem Fermina Daza ihren glühenden Verehrer Florentino Ariza endgültig abgewiesen hat und Doktor Juvenal Urbino heiratet, beschließt Florentino Ariza auf sie zu warten, egal wie lange es auch dauert. Die Jahre vergehen und das Leben der drei Protagonisten vergeht mit ihnen. In diesem bunten Kaleidoskop an geschilderten vieler kleiner Ereignissen und Begebenheiten gibt es für mich kein Ereignis, das wirklich hervorsticht. Die Figuren kommen mir nicht richtig nahe, was vielleicht dadurch verstärkt wird, dass der Autor sie immer bei Vor- UND Nachnamen nennt. 

Der Erzählstrang verläuft nicht linear. Vielmehr fühle ich  mich bei Marquez wie in einem Labyrinth. Gerade wenn ich denke ich weiß worauf der Autor hinaus will und wie das Kapitel weitergeht, schlägt er geschickt einen Haken und schickt mich in eine ganz andere Richtung. Dabei wirbelt er auch verschiedene Zeitebenen bunt durcheinander. Dies tut er mit einer blumenreichen Sprache mit vielen Ausschmückungen und viel Liebe zum Detail. Und Zeit lässt er sich. Manchmal komme ich mir vor, als sähe ich einen Film von vor 50 Jahren bei dem ich mich über die langen Schwenks und Schnitte wundere.

Mein Fazit: Man muss wie ich den Stil von Marquez und sine Fabulierkunst mögen, um am Ball zu bleiben. Allein die Handlung oder gar Spannung vermag dies wohl nicht.

Annette B.

Hallo Nebelpriesterin,

deine Rezi ist wirklich sehr kritisch und macht irgendwie deutlich, dass dieses Buch tatsächlich nix für mich ist. :-)
Schon allein der Schreibstil wäre Gift für mich und Protagonisten die ständig mit Vor-und Zunamen im Text auftauchen würden mich einfach nur nerven, da könnte ich auch keine Beziehung zu den Personen aufbauen.
Welche Note würdest du denn aus deiner Sicht diesem Buch geben??? Eine 3- oder gar eine 4 ????
Vielen Dank für deine Meinung zu diesem Buch, so bin ich schon mal vor einem Fehlgriff bewahrt worden, denn der Titel hatte mich schon angesprochen. :zwinker:

Liebe Grüße
Annette
Liebe Grüße Annette