Maurice Leblanc - Arsène Lupin – Der Gentleman Gauner

Begonnen von Annette B., 17. Januar 2023, 21:07:36

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Annette B.

Arsène Lupin – Der Gentleman Gauner von Maurice Leblanc

Taschenbuch ‏ : ‎ 280 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3963571586

Klappentext:

Arsène Lupin – Gentleman-Gauner' ist der erste Band der Abenteuer das Meisterdiebs Arsène Lupin. Der berühmte französische Einbrecher erscheint in verschiedenen Verkleidungen und führt die Polizei ständig an der Nase herum. Selbst bei seiner Verhaftung und dem Aufenthalt im berüchtigsten Gefängnis von Paris ist er seinen Gegnern stets voraus und macht sich über sie lustig. Weder große Geldbeträge noch Schmuck oder Kunstgegenstände sind vor ihm sicher. Sogar der weltbekannte britische Detektiv Sherlock Holmes hat gegen Lupin keine Chance. Nur die Liebe zu einer Frau kann dem Gentleman-Gauner zum Verhängnis werden.

Meine Meinung:

Man merkt diesem Buch an, dass es schon vor über hundert Jahren (1905) geschrieben wurde. Es sind viele lange und verschachtelte Sätze im Text, die ich manches mal zwei mal lesen musste, um die Aussage zu verstehen. Auch der nostalgische Sprachgebrauch ist etwas Gewöhnungsbedürftig, was jedoch gut zur Handlung passt.
Hinzu kommt das diese Geschichten in Frankreich spielen. Viele adelige Namen und französische Städtenamen haben mich manches mal verwirrt.
Die Abenteuer sind stellenweise ein wenig umständlich erzählt.
Dies war wohl dem damaligen Schreibstil und den Umgangsformen der Leser angepasst.
Daher war ich froh, dass jedes Kapitel immer nur einen von Arsène Lupin vollzogenen Diebstähle wieder gab.

So konnte ich nach jedem Kapitel das Buch leicht zur Seite legen und die Handlung überdenken.

Es wird erwähnt in der Handlung, dass diese Geschichten von einem Mitarbeiter einer Zeitung niedergeschrieben wurden, der mit Arsène Lupin befreundet war.  Zeitungsartikel spielen zudem häufig eine größere Rolle in der Handlung.
Auch die Geschwindigkeit mit der Arsène Lupins >Missetaten< in bestimmten Zeitungen erschienen, spielen schon mal  eine wichtige Rolle in der Handlung.
Somit besteht der Schreibstil aus einer Mischung von nüchterner Berichterstattung, gepaart mit detaillierten Hintergrund Informationen und interessanten Dialogen. Alles zusammen ergibt eine unterhaltsame Lektüre, wenn man sich erst einmal mit diesem Erzählstil angefreundet hat.
Arsène Lupin lebte  in einer Zeit, in der die Arroganz des Adels und der Behörden berechenbar war. Auch war er ein kluger Beobachter, der obendrein seine Mitmenschen sehr gut einschätzen konnte.
Selbst wenn er mal in die Bredouille kam, konnte er die Schwächen der Obrigkeit und der adeligen Bürger zu seinen Gunsten nutzen. Genau dieses gerissene Spiel mit der Arroganz der Oberschicht und der Ignoranz der Behörden, macht diese Handlung so spannend.
 
Wenn man über die einzelnen Missetaten nachdenkt und dabei erkennt, wie berechenbar die Gesellschaft damals war, dann findet man in den Geschichten einen feinen Humor.

Bei dem einen oder anderen Abenteuer hatte Arsène Lupin aber auch Fortuna auf seiner Seite, denn ALLES konnte er auch nicht so präzise vorausplanen. Diese kleinen Pannen haben dann noch zusätzlich für Spannung gesorgt.
 
Zähneknirschend und mit einer großen Portion Wut im Bauch, erzählt Arsène Lupin aber auch von einem Abenteuer bei dem sein perfekter Plan nicht aufging und er am Ende der Dumme war. Dieses Abenteuer hat mich sehr amüsiert.

Alles in Allem ist dieses Buch eine gelungene Mischung aus spannenden Abenteuern und der Beschreibung der adeligen Gesellschaft in Frankreich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundert.

Alle Abenteuer kommen ohne übermäßige Brutalität oder verstümmelte Leichen daher. Dies macht diese Krimigeschichten zu einem wahren Wohlfühlkrimi.

Ich kenne weder die Netfix Serie, noch kenne ich die Filme zu diesem Buch und das ist auch gut so.
Es lohnt sich dieses Buch zu lesen, manche Dinge kann nur ein Buch erklären und so den Leser zum Fan machen.

Note 2+

Liebe Grüße Annette

Inge78

Oh, da klingt gut
Danke für die Rezi, ich bin immer noch sehr gespannt, wann ich das Buch von meinem SUB befreie

Silke, hast Du es eigentlich zu Weihnachten bekommen?
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

SilkeS.

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