Madeline Miller - Galatea

Begonnen von Inge78, 19. Januar 2023, 07:48:52

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Inge78

ZitatEin Gefängnis hoch oben auf einer Klippe. Darin eine Frau, die Tag und Nacht von Ärzten und Schwestern überwacht wird. Ein Mann, der sie immer wieder besucht. Wenn er kommt, erstarrt sie zu Stein – und wird unter seinen Händen wieder lebendig. In dieser Erzählung führt Madeline Miller den berühmten Mythos von Pygmalion fort: Der Bildhauer erschafft eine Statue, die so makellos ist, dass er sich in sie verliebt: Galatea. Die Göttin Venus erhört seine Gebete und erweckt Galatea zum Leben. Sie gebiert eine Tochter und ist zunächst glücklich in der Ehe mit Pygmalion – doch als sie beginnt, ihren eigenen Willen zu haben, und die Kontrollversuche und Eifersucht ihres Gatten nicht mehr ertragen kann, ereilt sie ein grausames Schicksal. Galatea will Freiheit. Sie schmiedet einen Plan. Und kalt und hart wie Stein setzt sie ihn um

"Alles auf der Welt verwandelt sich ständig."

Der bekannte Pygmalion in neuer Form weiter erzählt , als Geschichte einer starken Frau.

Pygmalion kannte ich als Erzählung, vor Allem auch die Geschichte von Shaw, die als Vorlage für "My Fair Lady" dient. Autorin Madeline Miller gibt der anonymen Statue der Erzählung einen Namen und einen eigene Willen. Und macht den Stoff damit zu einer feministischen Kritik. Die Erzählung ist leider sehr kurz, wurde aber wunderbar illustriert und damit zum Leben erweckt. Der ursprüngliche Pygmalion Text ist auch in diesem kleinen Buch enthalten, sowie eine Deutung und historische Einordnung. Interessant und durchaus lesenswert aber ein sehr kurzer Spaß.

[note 3+]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf