[Nordamerika, 19. Jh.] Himmel und Hölle (Fackeln im Sturm 03) - John Jakes

Begonnen von Kathrin, 01. August 2016, 15:48:24

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Kathrin

[isbn]3404116011[/isbn] Autor: John Jakes - andere Ausgabe -
ISBN: 3404116011
Seiten: 894
Ausgabe: Taschenbuch

Inhalt:
er amerikanische Bürgerkrieg ist vorüber. Stolz erhebt sich der siegreiche Norden über den gedemütigten Süden. Die Sklaverei ist besiegt, doch der Klu-Klux-Klan schürt neue Ängste. Vor dieser gespenstischen Kulisse begegnen sich auch die beiden Familien der Hazards und Mains wieder. Werden sie Sieg und Niederlage vergessen und ihre Freundschaft fortführen oder zerstören Hass und verletzter Stolz ihre gemeinsame Geschichte? Der dritte Teil der Familiensaga - ein monumentales Epos über Liebe, Hass und Krieg.

Meine Meinung:
,,Himmel und Hölle" ist der dritte Teil der Bürgerkriegs-Trilogie rund um die Familien Hazard und Main von John Jakes. Dieser abschließende Teil wurde 1994 als Staffel 3 der TV-Serie ,,Fackeln im Sturm" verfilmt.

Der Einstieg in das Buch ist mir erstaunlich leicht gefallen. Erstaunlich, weil ich direkt im Vorfeld  eines meiner absoluten Lieblingsbücher gelesen habe und da nur wenig andere Bücher wirklich mithalten können. Erstaunlich auch, weil ich von Band 2 der Trilogie ziemlich enttäuscht und genervt war. Allerdings waren dadurch auch meine Erwartungen nicht so hoch geschraubt, weshalb mich das Buch letztlich positiv überraschen konnte.

Da ich die dritte Staffel der TV-Serie nicht sonderlich mag, konnte ich mich in meiner Vorstellung relativ gut davon lösen. Die Figuren werden in meinem Kopfkino zwar immer so aussehen wie die Schauspieler, aber inhaltlich war die Geschichte für mich nahezu neu. Mir gefällt es gut, wie John Jakes über die verschiedenen Figuren die unterschiedlichsten Auswirkungen des Krieges deutlich macht, wobei mir die Passagen der Südstaatler mehr zusagten. Es kommt sehr intensiv rüber, wie jeder mit dem Erlebten und dem vor ihm/ ihr liegenden Schicksal umgeht und klarkommt. Vor allem der Erzählstrang um den völlig traumatisierten Charles Main hat es mir angetan. Ich mochte Charles schon immer sehr gerne, fand aber auch seine Verbindung und Verhandlungen mit den Indianerstämmen sehr interessant. Schwierig fand ich hingegen die Passagen um George und Stanley Hazard, das war meist extrem langatmig und anstrengend. Nichtsdestotrotz haben mir viele Figuren sehr gut gefallen, da ich sie als sehr lebendig empfunden habe. So zum Beispiel auch die wenig sympathische Ashton, die mir zwischenzeitlich sogar richtig fehlte. Mein Liebling war jedoch eindeutig Willa.

Den historischen Hintergrund empfinde ich als ziemlich verworren. Wer steht auf welcher Seite? Was genau wird Lincolns Nachfolger eigentlich vorgeworfen? Und das sind nur zwei Fragen, die sich mir im Laufe des Buches stellten. Mag sein, dass das für US-Bürger alles klar ist, aber ich persönlich habe im Schulunterricht nicht viel über den amerikanischen Bürgerkrieg und seine Folgen gelernt, da hätte ich schon sehr viel nachlesen müssen, um all meine Fragen wenigstens in Teilen beantwortet zu bekommen. Da hat leider auch das Personenregister im Anhang nicht weitergeholfen, denn hier sucht man viele historische Persönlichkeiten vergebens. Auch eine Landkarte für Nicht-Amerikaner wäre hilfreich gewesen, um zumindest grob zu wissen, wo sich gerade die einzelnen Figuren befinden.

Den Erzählstil empfinde ich als unmodern und anstrengend. Dass John Jakes für die unterschiedlichen Erzählperspektiven teilweise auf unterschiedliche Stilmittel zurückgreift gefällt mir hingegen gut. So wird beispielsweise die Sicht von Madeleine größtenteils in Form von Briefen an ihren gefallenen Mann Orry erzählt. Allerdings sind mir generell zu viele Rechtschreibfehler und holprig wirkende Übersetzungen negativ aufgefallen.

Trotz der genannten Kritikpunkte, mochte ich das Buch sehr, weil es mich überraschen konnte und gut unterhalten hat.

Bewertung:
[note2]
Rock the Night!