Nehmt Herrin diesen Kranz - Andrea Schacht

Begonnen von nirak, 31. August 2010, 19:06:30

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nirak

[isbn]978-3-442-37124-2[/isbn]

Köln 1402, Zeit der Weinlese, der Erntedankeiern und der aufkommenden Herbstwinde. Stürmisch geht es auch im Hause van Doorne zu. Alyss tobt, als sie erfährt, dass Gatte Arndt ihren geliebten Weingarten verscherbelt hat. Überdies entpuppt sich Jung-Kilian, dessen Alyss sich vorübergehend annimmt, als schier unbändiger Wirbelwind. Master John, ein Geschäftspartner des Hauses, kehrt von der Englandfahrt nach Köln zurück und sorgt für ungeahnte Turbulenzen.
Und dann wird Schützling Kilian entführt. Mit ihm zusammen verschwindet Alyss' Brautkrone, der wertvollste Bestandteil ihrer Mitgift. Stehen die beiden Untaten miteinander in Verbindung? Alyss hat einen schlimmen Verdacht...

Meine Meinung

Nehmt Herrin diesen Kranz
ist der zweite Band der Buchreihe um Alyss van Doorne geb. vom Spiegel, und ihrem Hauswesen. Er schließt direkt an den ersten Band Gebiete Sanfte Herrin mir an. In ihrem leicht zu lesenden Stil entführt uns Andrea Schacht wieder in ihr farbenprächtiges Mittelalter Kölns, wo wir einmal mehr Zeuge sein dürfen wie Alyss versucht sich gegen ihren Gatten zu behaupten. Auch hier lehnt die Autorin sich wieder an die im Mittelalter gebräuchlichen Satzstellungen und Begriffe an. So sprechen sich die Geschwister Marian und Alyss wieder mit ,,Schwester mein" und ,,Bruderlieb" an, was ich sehr lustig zu lesen finde und auch gut die Zuneigung der Geschwister zu einander vermittelt. Diese Art der Darstellung verleiht den Geschichten ihre ganz eigene Atmosphäre, die mir sehr gut gefällt.
Überhaupt vermittelt Andrea Schacht in ihrer Art zu schreiben einen ganz anderen Eindruck, was das Leben im Mittelalter betrifft. Sie zeichnet ein Bild, das weder hässlich noch brutal ist, sonder zeigt uns, dass es auch damals Frauen gab die in der Lage waren sich selbst zu behaupten und auch ein Geschäft geführt haben und sich durchsetzten konnten.
Oft musste ich beim lesen dieses Buches herzhaft lachen, wenn von ,,Käferwecken" und ,,Tavernenschlägereien" die Rede war oder wenn es heißt ,,Schnattertiere ins Fegefeuer zu bringen."
Auch der kleine Kilian, der zeitweise bei Alyss eingezogen ist, war ein kleiner Junge der es faustdick hinter den Ohren hatte und mir immer wieder Grund zum lachen gab. So musste er z.B. lernen dass auch ein schwarzer Hahn mit Respekt zu behandeln ist.

Wieder ist dieser Band mit Krimieelemeten bestückt. So muss Alyss, gemeinsam mit ihren Freunden und John, diesmal die Entführer Kilians ausfindig machen und ihre gestohlene Brautkrone suchen. Diese Rätsel beginnen mit den ersten Seiten und laufen als roter Faden durch die ganze Geschichte. Teile der Rätsel lösen sich während der Suche von allein, aber auch neue Rätsel tun sich auf, die erst in den nachfolgenden Bänden geklärt werden. Was bei mir den Wunsch auslöste auch den nächsten Band, der leider erst im nächsten Jahr erscheint, zu lesen.

Für mich sind Alyss, Marian, John und ihr gesamtes Hauswesen zu guten Freunden geworden, die ich immer wieder sehr gern besuche.
Ich kann Nehmt Herrin diesen Kranz sowie die gesamte Reihe nur jedem empfehlen der gute, humorvolle historische Romane liebt.

Bewertung: [note1]




Annette B.


Nehmt Herrin diesen Kranz von Andrea Schacht


Meine Meinung:

Diese Fortsetzung des Romans ,,Gebiete sanfte Herrin mir" hat mir sehr gut gefallen.
Frau Schacht knüpft hier geschickt an die Handlung im ersten Teil an. Im Hause van Doorne hängt nach wie vor der Haussegen schief und die Fragen um Roberts Tod sind auch noch nicht befriedigend beantwortet, auch wenn der Mörder im Kerker schmort.
Um es vorweg zu nehmen, auch am Ende dieses Buches bleiben wieder einige Fragen unbeantwortet, aber damit habe ich schon gerechnet, schließlich sollen hier ja noch weitere Bücher folgen.
Als Leser ist man wieder schnell mit den Personen in Alyss Haushalt vertraut und kann recht schnell in die Handlung eintauchen.
Auch wenn einige bekannte Personen aus der Almut Serie hier immer wieder auftauchen, so merkt man doch an Marian, John, Merten, Catrin, Gislindis, Lore u.s.w. das viele neue Protagonisten hier in einer ganz anderen Liga spielen. Ich hatte beim lesen schon den Eindruck, dass die Protagonisten aus der Almut Serie immer mehr in den Hintergrund treten und die Bühne frei machen für diese neue Generation.
Natürlich genieße ich die kurzen Auftritte von Ivo und Almut, aber noch mehr genieße ich die Auftritte der neuen Generation, wo ein jeder nach seinem Platz im Leben sucht. Darin liegt für mich die eigentliche Spannung in dieser neuen Serie und natürlich auch in dem Krimi-Anteil.
Frau Schacht hat ein einmaliges Talent mit viel Humor und Gefühl die Sorgen im Haus van Doorne zu beschreiben, besonders den Ärger mit diesem kleinen Satansbraten Kilian hat sie sehr schön beschrieben. Man war beim lesen immer wieder zwischen lachen und weinen hin und her gerissen.
Die Charaktereigenschaften der neuen Protagonisten, wie zum Beispiel der Magister Jakob oder Lore, hat die Autorin sehr einfühlsam und lebendig beschrieben. Es macht einfach Spaß diese Figuren im Buch zu begleiten und man verabschiedet sich am Ende von ihnen, wie von guten Freunden.

Für mich war dieses Buch eine wirklich gelungene Fortsetzung und ich habe beim lesen festgestellt, dass ich der Almut Serie gar nicht mehr so sehr nachtrauer. Im Gegenteil, ich fiebere jetzt schon dem nächsten Buch dieser Serie entgegen. Das weitere Schicksal von Alyss, Marian, John, Leocadi, Gislindis und Lore interessiert mich nun doch brennend.

Darum bekommt dieses Buch auch die volle Punktzahl von mir

[note1]
Liebe Grüße Annette