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Storica => Rezensionen => Thema gestartet von: Lena in 24. April 2007, 13:36:52

Titel: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lena in 24. April 2007, 13:36:52
Birgit Jaeckel-Die Druidin

(http://img.derclub.de/70/088414.jpg)

Klappentext:


Süddeutschland, 120 v. Chr. Talia wächst als Ziehkind unter Druiden auf, wo sie die Heilkunst erlernt. Bald entdeckt sie, dass ihre Fähigkeiten viel weiter reichen: Sie kann die Seelen der Menschen sehen und sie vor Schrecklichem bewahren. Als der oberste Druide ihre Gabe entdeckt, gerät sie in höchste Gefahr. Rettung bietet ihr nur die Flucht in die Alte-Stadt. Dort regiert das Oberhaupt des vindelikischen Volks: der mächtige Caran, ihr leiblicher Vater. Doch wird er sie beschützen und sie in seine Sippe aufnehmen? Denn einst hatte er befohlen, sie nach ihrer Geburt töten zu lassen ... Das bewegende Schicksal einer jungen Druidin. Spannend und magisch - das höchst gelungene Debüt einer jungen deutschen Autorin über die faszinierende Frühgeschichte der Menschheit.

Meine Meinung:

Die Druidin ist der erste Roman von Birgit Jaeckel. Dieses Buch hatte ich innerhalb von drei Tagen verschlungen und ich kann es wirklich jedem empfehlen es zu lesen.

Von Anfang an hat mir die Geschichte um Talia, die Druidin, sehr gut gefallen. Besonderst Talias widersprüchliche Gefühle ihrem Vater gegenüber fand ich sagenhaft geschildert. Die Charakteren der Hauptfiguren sind sehr gut beschrieben und auch die Nebenfiguren wurden von der Autorin nicht außer acht gelassen. Sie versteht es den Figuren leben einzuhauchen und man möchte gerne mehr über die Protagonisten erfahren.

Sehr Gewöhnungsbedürftig waren für mich zunächst die Namen der handelnden Personen sowie die Namen der Volksstämme und Orte. Aber Gottseidank gibt es ein Personenregister, das aber auch nicht zu viel verrät, sowie ein Register der Handlungsorte und der Stämme. Dies war für mich doch sehr hilfreich da ich des öfteren nach blättern konnte.

Die Autorin versteht es detailgetreu zu schreiben und sprachlich gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Es gab kein modernes Wort das mir negativ aufgefallen wäre.

Eine kleine Kritik gibt es schon noch....ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet. Die Geschichte um Talias Mutter, die ja bei der Geburt gestorben ist, hätte mich doch sehr aus der Sicht des Vaters interessiert. Dies wurde mir ein wenig zu kurz gehalten.

Ansonsten kann ich dieses Buch, wie schon gesagt, weiterempfehlen und das Ende lässt vielleicht doch auf eine Fortsetzung hoffen.

Note: 2+

[note2+]

Das es keine 1 geworden ist liegt nur daran das dem Buch 100-200 Seiten mehr nicht geschadet hätten und wir somit mehr von Talias Mutter erfahren hätten.

Lieben Gruß
Lena 
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: uschi in 24. April 2007, 15:58:57
Hallo Lena,

das freut mich, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat wie mir. Ich hatte auch so das Gefühl, als ob noch ein weiterer Band folgen könnte.

Übrigens, du hast die Bücherkisten vergessen, ich bin doch soooo neugierig, welche Note du vergibst.  :->

Liebe Grüße
Uschi
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lena in 24. April 2007, 19:45:35
Hallo Uschi,

upps da hab ich wirklich die Benotung vergessen....peinlich  :rotwerd:.
Wird aber sofort nachgeholt.

Lieben Gruß
Lena
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kati in 27. Mai 2007, 14:20:58
Oh Lena, das war sooooo schön. Und das Ende *schnief* könnte glatt ein paar Freudentränen verdrücken  :->
Ich muss mich erstmal sammeln, dann versuch ich ne kleine Rezi zu schreiben.

LG Kati
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: uschi in 27. Mai 2007, 21:25:28
Hallo Kati,

ich könnte mir zu diesem Buch gut eine Fortsetzung vorstellen. Was meint Ihr dazu?

Liebe Grüße
Uschi
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kati in 27. Mai 2007, 21:26:17
Das Buch war echt toll. Ich habe schon lange keinen so vielschichtigen, interessanten und liebevollen Roman mehr gelesen. Talia ist natürlich die absolute Hauptperson. Als "Seelenwächterin" ist sie auf der Flucht, einerseits vor sich selbst und andererseits vor dem Druiden Ientus, der Talia mit ihrer besonderen Gabe zu seinem eigenem Vorteil benutzen will.
Nach dem Tod ihrer Ziehmutter flieht sie nach Alte-Stadt, wo Caran (ihr leiblicher Vater) regiert. Talia ist hin- und hergerissen, ihre Gefühle leiten sie und das was man ihr erzählt und einredet. Es gibt viele Personen die in eine Intrige um den Machtkampf verstrickt sind. Alle, wirklich alle wichtigen Charaktere sind so genial ausgearbeitet und bunt beschrieben, dass es einem schwerfällt, sich eine Person auszusuchen mit der man mitfiebern kann.
Interessant ist auch der Einblick in die Geschichte der Kelten, ihre Kämpfe, ihr Leben und ihre Verbündeten. Die Warmherzigkeit des keltischen Volksstammes und der Kontrast zu den rauhen Nordmännern werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Obwohl das Buch eine schöne abenteuerliche Liebesgeschichte beinhaltet und ein super tolles Ende hat *Tränchen verdrück*   wünsche ich mir eine Fortzsetzung. Die Geschichte hat noch soviel Potenzial. Weiteres werde ich hier natürlich nicht verraten. 

Es gibt übrigens am Ende des Buches eine Übersicht der Personen, der wichtigsten Orte und der Volksstämme. Sehr hilfreich für den Anfang, aber schnell werden alle Personen vertraut (trotz der gewöhnungsbedürftigen Namen, die natürlich für diese Epoche normal sind/waren).

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen einen halben Punkt abzuziehen, da ich unbedingt wissen will wie das Leben hier und dort weiter geht. Jetzt sofort   :-> (EDIT: wink zu Uschi)  :->
Aber den Punktabzug bringe ich nicht übers Herz.

[note1]

LG Kati

Ich fühl mich echt, als hätte ich meine Familie verlassen. Wahnsinn  :-)
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kati in 27. Mai 2007, 21:30:14
Ach Mädels... eine Frage hab ich noch.
Ich glaub ich hab zum ersten Mal einen Fehler in einem Buch entdeckt. War so drin in der Geschichte, dass mir das einfach auffiel.
Anfang des 10. Kapitels wird Sumelis als Samis Halbschwester bezeichnet, aber das stimmt doch nicht.
War das so gewollt und für die Kids so dargestellt, weil sie ja fast gleich alt sind?  :kopfkratz: Oder hat sich Frau Jaeckel da vertan ...

LG Kati
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lena in 27. Mai 2007, 22:19:03
@Kati-schön das Dir das Buch auch so gut gefallen hat. Ich war auch sofort von Talia fasziniert und die Geschichte hat mich sofort gefesselt. Deine Frage kann ich aber leider nicht beantworten da es jetzt doch schon ein wenig her ist und ich mich da nicht mehr so gut erinnern kann.

@Uschi-Also eine Fortsetzung könnte ich mir sehr gut vorstellen und würde mir dies auch wünschen. Dann könnte man ja glatt eine LR draus machen  :->.

Lieben Gruß
Lena
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: uschi in 29. Mai 2007, 18:12:52
Hallo Ihr Lieben,

Zitat von: Lena in 27. Mai 2007, 22:19:03

@Uschi-Also eine Fortsetzung könnte ich mir sehr gut vorstellen und würde mir dies auch wünschen. Dann könnte man ja glatt eine LR draus machen  :->.

Oh, gute Idee, da wäre ich sofort dabei  :->

Zitat von: Kati in 27. Mai 2007, 21:30:14
Ach Mädels... eine Frage hab ich noch.
Ich glaub ich hab zum ersten Mal einen Fehler in einem Buch entdeckt. War so drin in der Geschichte, dass mir das einfach auffiel.
Anfang des 10. Kapitels wird Sumelis als Samis Halbschwester bezeichnet, aber das stimmt doch nicht.
War das so gewollt und für die Kids so dargestellt, weil sie ja fast gleich alt sind?  :kopfkratz: Oder hat sich Frau Jaeckel da vertan ...

Bei mir ist es noch länger her, ich habe hier das Buch als erste gelesen. Also, mir ist in dieser Richtung auch nichts aufgefallen  :kopfkratz:

Liebe Grüße
Uschi
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Nebelpriesterin in 02. Juli 2007, 21:21:31
Hallo,

nachdem ihr mir ja hier den Mund so wässerig gemacht habt, habe ich das Buch flugs bei ebay ersteigert und am Wochenende angefangen. Ich bin jetzt ungefähr auf Seite 250 und es gefällt mir ziemlich gut.

Talia ist keine dominante Hauptfigur, sondern 19 als die Geschichte beginnt und voller Unsicherheiten und Zweifel. Sie ist z. B. unsicher, wie sie ihre Gabe einsetzen soll und kann. Positiv finde ich, dass sie vor dem Hintergrund ihrer Zeit agiert und keine moderne Heldin ist. Die Widersprüchlichkeit ihrer Gefühle Caran ihrem Vater gegenüber finde ich glaubwürdig geschildert. Atharic ist blond, gut gebaut und hat einen angenehmen Charakter. Auch er ist nicht der alles überstrahlende Held. Diese fehlende Überzeichnung tut der Geschichte gut. Die beiden sind in die Handlungen aller Personen eingebettet und die anderen Personen dienen nicht nur als Staffage für die Liebesgeschichte. Auch das empfinde ich als positiv.
Was mich an der Beziehung zwischen Talia und Atharic stört, ist, dass sie nie wirklich über ihre Gefühle reden. Sicherlich war das um das Jahr 100 v. Chr. auch nicht üblich, aber aus meiner Sicht empfinde ich es als störend. Sie sieht zwar in seine Seele, kann aber seine Gefühle zu ihr nicht sehen. Das nun wiederum erscheint mir ein wenig unlogisch.

Mal sehen, was noch kommt. Ein tolles Ende habt ihr ja schon angekündigt.

LG, Nebelpriesterin
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Schnecke in 02. Juli 2007, 22:14:53

Oh mann muß es diese blöde Funktion geben !?  :zwinker: :meckern:

Kaum klicke ich " Ungelesene Beiträge..." an, schon hab ich ein neues Buch auf der WL !  :meckern: :meckern: :schrei:

Die Richtung ist zwar nicht unbedingt mein Favorit, aber das Buch hört sich trotzdem  echt gut an.  :-)
Und langsam weiß ich ja, wie  ich euren  Bewertungen trauen kann.

Mal sehen wann ich mir das kauf!!  :->

Schöne Grüße an alle !

Schnecke
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kathrin in 03. Juli 2007, 10:35:36
Ich hab's gestern bestellt! Quartalskauf ist dadurch schon wieder erledigt.
Ich bin auch sehr gespannt auf das Buch, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass es bestimmt noch ein paar Monate dauern wird, bis dazu komme, es zu lesen. Aber immerhin hab ich es dann schon mal.

lg
kathrin
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lannie in 03. Juli 2007, 10:56:05
Zitat von: Kathrin in 03. Juli 2007, 10:35:36
Ich hab's gestern bestellt! Quartalskauf ist dadurch schon wieder erledigt.
Ich bin auch sehr gespannt auf das Buch, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass es bestimmt noch ein paar Monate dauern wird, bis dazu komme, es zu lesen. Aber immerhin hab ich es dann schon mal.

lg
kathrin

:-) Noch ein Buch für unser Projekt 2008, Kathrin.  :-> Subt bei mir nämlich auch schon.

LG
Lannie
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kathrin in 03. Juli 2007, 13:54:18
Sehr schön, Lannie! Ich freu mich auch schon ganz dolle auf unser Projekt, wobei ich den Februar vermutlich für uns schon wieder freischaufeln darf, aber auf ein Re-Read der Siedler von Catan kann ich auch verzichten, dann lieber was unbekanntes mit Dir!!!!!

lg
kathrin
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lannie in 03. Juli 2007, 14:26:45
 :-) Dafür wird es bei mir im Januar etwas knapp, aber wenn wir was nicht ganz so dickes aussuchen, klappt das schon. Vermutlich müssen wir langsam mal mit der Planung anfangen.  :->

LG  :-B
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kathrin in 03. Juli 2007, 14:56:13
 :-), ja sollten wir wohl, langsam mal planen  :dance:
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Nebelpriesterin in 09. Juli 2007, 14:07:36
Hallo,

gestern Abend habe ich ,,Die Druidin" fertig gelesen und kann mich der teilweise hier geäußerten Begeisterung anschließen. Es ist ein spannender, flüssig geschriebener Roman mit glaubwürdigen Hauptfiguren.

Das Ende war schön, fröhlich, optimistisch, fast mit einem Augenzwinkern. Es war aber nicht übertrieben oder kitschig. Das hat mir sehr gut gefallen!
Eine Fortsetzung würde mir auch gut gefallen. Vor allem würde mich interessieren, wie es mit Sumelis' Fähigkeiten weitergeht.

LG, Nebelprieserin
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Wuschl* in 13. August 2007, 09:41:50
Hallo zusammen!

Die Druidin hat mir auch ausgesprochen gut gefallen. Gerade, daß es bei uns in der Gegend spielt, hat mich besonders angesprochen. Ich fand es auch hervorragend recherchiert, soweit ich das beurteilen kann.
Mein einziger Kritikpunkt ist, daß die Liebesgeschichte ein bisserle dünn ausgefallen ist, da hätte ich mir mehr gewünscht.

Meine Bewertung: [note2+]

LG, Wuschl
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Kathrin in 24. Februar 2008, 21:16:34
Meine Meinung:
,,Die Druidin" ist als erster Roman von Birgit Jaeckel als Clubpremiere erschienen und spielt 120 Jahre v. Chr. im Süden Deutschland. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, auch wenn die Namen der Figuren und Orte zunächst etwas seltsam anmuten. Da ich mir aber direkt vor Lesestart mit Hilfe des Personenregisters am Ende des Buches einen kleinen Stammbaum gemalt habe, der die verwandtschaftlichen Beziehungen aufzeigt, konnte ich die Figuren sehr schnell zuordnen und das Buch liest sich wirklich flüssig an und vor allem die Seiten des ersten Teils blättert sich wirklich wie von alleine um. Im Hinblick auf das gesamte Buch hätte mir eine Karte sehr geholfen, die die verschiedenen Gebiete, Völker, Stämme und ihre Standorte aufgezeigt hätte, da ich mich im Altertum wirklich nicht gut auskenne und eigentlich immer nachvollziehen will, wer sich wo befindet bzw. wo wer hingehört. Ich persönlich habe der Autorin irgendwann nicht mehr folgen können, welcher Stamm jetzt wohin zieht und wer gegen wen kämpft. Da mich das Geschichtliche sehr interessiert, hätte ich es gerne, neben der fehlenden Karte, einfach auch besser und ausführlich erklärt und beschrieben bekommen, was damals in Süddeutschland mit den ganzen Stämmen und Völker wirklich los war.

Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert und einfach gehalten, wodurch sich das Buch sehr gut weglesen lässt, allerdings war mir die Sprache (manche Ausdrücke) etwas zu modern. Ich habe z.B. nicht wirklich nachvollziehen können, warum Flüsse und Ortschaften mit den alten Namen der damaligen Zeit benannt wurden, gleichzeitig aber von Italien als ganzem, der Grippe oder einer Trompete die Rede war. Irgendwie haben diese Begriffe nicht zum ,,Danuius" oder ,,Altimoennis" gepasst. Vielleicht auch auf Grund der teilweise modernen Begriffe fühlte ich mich nicht immer wirklich ins Altertum und in die Zeit vor Christus versetzt. Wenn die Druiden nicht aufgetaucht wären, dann hätten wir uns irgendwie schon fast im Mittelalter befinden können, der Unterschied wird erst mit dem Glauben, der Religion der Druiden/ Kelten deutlicher. Die eine Marktszene hätte durchaus auch im Mittelalter spielen können.

Positiv ist mir Birgit Jaeckels Umgang mit der keltischen/ druidischen Kultur und Religion aufgefallen. Auch der kleine ,,übersinnliche" Touch mit Talias Gabe, Seelen sehen zu können, hat mich keineswegs gestört, sondern sehr gut gefallen, zumal er auch wohl dosiert und nicht übertrieben dargestellt war. Grundsätzlich mag ich übersinnliche Aspekte in hist. Romanen nicht unbedingt, aber in einem Buch, das ,,Die Druidin" heißt, musste ich wohl eh damit rechnen und für mich hat die Autorin das genau richtig dosiert eingesetzt und zudem schöne Bilder gemalt, mit schönen Ideen für den Glauben der Menschen der damaligen Zeit. Dennoch gab es auch im Hinblick auf den Glauben eine Szene, die mir zu lang geraten ist. Wenn die Autorin da gekürzt hätte, dafür aber Talias Entwicklung, wie sie und später auch Sumelis lernen mit ihrer Gabe umzugehen, etwas ausführlicher beschrieben hätte, hätte mir das Buch deutlich besser gefallen. Zwischenzeitlich hatte ich echt das Gefühl, dass an den falschen Stellen gekürzt worden ist.

Die Figuren habe ich eigentlich gleich zu Beginn sehr lebendig empfunden, weil sie agieren, intregieren und Pläne schmieden, auch wenn sie vielleicht teilweise ein wenig zu eindimensional sind. Sie sind entweder nur ,,böse" oder nur ,,gut", wobei ich die bösen Charaktere erstmal faszinierender finde. Vor allem Atharic war mir oftmals viel zu viel der strahlende Held, der die weibliche Hauptfigur zu oft aus brenzligen Situationen rettet. Grundsätzlich war er mich eh zu glatt, zu perfekt, ohne Ecken und Kanten. Talia, die weibliche Hauptfigur, mochte ich eigentlich recht gerne, allerdings ist sie mir fast ein wenig zu blass geblieben, vielleicht auch dadurch bedingt, dass in meinen Augen wichtige Phasen ihres Lebens zu kurz oder gar nicht beschrieben wurden. Ihr Vater Caran ist eigentlich der einzige, der so richtig aus der Masse raussticht, er ist nicht nur sympathisch und gut, manchmal agiert er auch auf eine Art und Weise, die mich echt wütend auf ihn machen. Er ist eindeutig mein Held des Buches!

Auch den Epilog fand ich knuffig, wie Atharic Sumelis fragt, ob Talias Seele funkeln würde...wie die beiden (für mich Vater und Tochter) sich ein wenig gegen Talia verschworen und sie in eine kleine emotionale Falle gelockt haben. Ein knuffiges, süßes Ende.
Gut gefallen hat mir das Ende des Buches, das kein klassisches Happy End war, sondern die Zukunft der Figuren noch ein Stück weit offen gehalten wird. Und der Epilog war richtig knuffig *smile*. Die Figuren erwartet eine spannende Zukunft, allerdings bin ich von dem Buch momentan noch nicht soo überzeugt, dass ich automatisch eine evtl. Fortsetzung lesen würde, Hier müsste ich erstmal wissen, was z.B. über eine evtl. Fortsetzung und deren Inhalt bekannt werden würde. Ich werde also abwarten und beobachten, wann es soweit sein wird.

Alles in allem ist das Buch für mich ein 2-, aber es war knapp zur 3+ hin und letztlich hat das Buch auch nur deshalb die bessere Bewertung bekommen, weil ich heulen konnte (das ist immer ein Plus-Punkt für mich) und weil ein Bestandteil des Buches, für den ich normalerweise gar nicht so zu haben bin (der Hokuspokus-Aspekt) mir sehr gut gefallen hat und wohl dosiert war.

[note2-]

lg
kathrin
Titel: Re: Birgit Jaeckel- Die Druidin
Beitrag von: Lannie in 25. März 2008, 11:51:08

Meine Meinung

Normalerweise lese ich eher historische Romane über das Mittelalter und die Neuzeit, daher brauchte ich doch ein wenig mehr Zeit, um mich in dieser Epoche zurecht zu finden. Ich hatte Schwierigkeiten mit den gewöhnungsbedürftigen Namen und auch mit der doch sehr langsam anlaufenden Handlung. Ich mag es, wenn es gleich im ersten Kapitel rasant beginnt. Darauf muss man in ,,Die Druidin" verzichten. Hier nimmt die Handlung erst im Laufe einiger Kapitel richtig Fahrt auf. Aber nach einer Eingewöhnungszeit konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich glaube, ich habe es in zwei Zügen verschlungen. Ich konnte einfach beim besten Willen nicht aufhören zu lesen.

Der Stil ist flüssig und angenehm, wenn mich auch die ab und an zu moderne Sprache ein wenig gestört hat. Meistens ist sie mir aber gar nicht richtig aufgefallen, da ich so in der Handlung gefangen war. Gefehlt haben mir allerdings ein wenig die Details zum Leben in dieser Zeit. Historischer Hintergrund, Alltag, Kleidung und Bräuche hätten gerne mehr beachtet werden können. Eine altertümliche Atmosphäre kommt so gut wie nie auf. Sehr oft hätte die Handlung eigentlich auch in einer ganz anderen Zeit angesiedelt sein können. Gerade die Vorboten der Völkerwanderung hätten mehr Raum einnehmen dürfen. Es wäre wirklich interessant gewesen, darüber deutlich mehr zu erfahren. Nur selten merkt man wirklich, dass man sich im 2. Jahrhundert vor Christus befindet, was ich ein wenig schade finde und auch mein größter Kritikpunkt ist.

Obwohl ich um Bücher, die auf Hokuspokus in einem historischen Roman setzen normalerweise einen großen Bogen mache, hat es mich hier nicht im geringsten gestört, dass die Hauptfigur übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Hier, zur Zeit der Druiden, hat es gepasst und da Birgit Jaeckel den Anteil an Magie nicht ausgeschlachtet hat und auch der religiöse Anteil in einem sehr gut verträglichen Maß geblieben ist, hat es mir sogar gefallen. Es gehörte einfach zu Talia dazu und wirkte nie störend.

Besonders begeistert war ich von der sehr greifbaren. Das Buch hat mich oft berührt und bewegt. Ich konnte mitleiden, mitfiebern, mich mit freuen, was nicht zuletzt an den wirklich wunderbar sympathischen Figuren lag. Den Protagonisten kam ich äußerst nahe und sie sind mir im Laufe der Handlung doch sehr ans Herz gewachsen. Besonders interessant ist die Entwicklung Talias. Man lernt sie zunächst als junge Frau kennen, begleitet sie ein Stück ihres Weges, um dann nach einem Zeitsprung eine reifere, erwachsenere Talia wieder zu treffen, die sich in den Jahren doch sehr verändert hat. Mir gefällt, dass die Figuren nicht starr in einen Rahmen gepresst wurden, sondern Raum haben sich zu verändern. Und ich finde, dass ist der Autorin sehr gut gelungen.

Allerdings muss ich im Zusammenhang mit dem Zeitsprung auch ein wenig Kritik üben. In dieser Zeit, in der der Leser nicht ,,live" dabei sein durfte, geschieht so viel interessantes und spannendes in Talias Leben, dass es mir ein Leid tat, darüber nur in Nebensätzen zu erfahren. Gerne hätte ich gerade über diese Zeit der Veränderungen in Talias Leben mehr gelesen. Schade, dass hier gekürzt wurde. Zweihundert Seiten mehr hätten dem Buch nicht weh getan, im Gegenteil, mir hätte der Roman nicht lang genug sein können. Aber ich muss der Autorin auch noch ein großes Lob zu ihrem Ende machen. Ich hatte befürchtet, dass es mir schwer fallen würde, mich von dieser Geschichte zu lösen, aber Dank des wunderbaren und runden Finales, habe ich Talia ohne Bedauern, aber tief zufrieden ziehen lassen.

Insgesamt war ich äußerst begeistert von Birgit Jaeckels Debüt und freue mich schon sehr auf weitere Romane der Autorin. ,,Die Druidin" hat mir zwei volle Tage lang wunderbar spannende und berührende Stunde geschenkt und ich kann es jedem ans Herz legen, der gut und gerne auch einmal auf einen ausgefeilten historischen Hintergrund verzichten kann.

Bewertung

[note2+]