Tödlicher Aschermittwoch - Lorenz Stassen

Begonnen von hexenaugen, 31. Oktober 2023, 16:56:39

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hexenaugen

ZitatDer Karneval ist vorüber. Nun wird abgerechnet.

Der Karneval ist vorbei. In der letzten Nacht wird eine große Strohpuppe verbrannt, die für die Sünden steht, die während der närrischen Tage begangen wurden. Im Morgengrauen danach wird Gustav Zabel aus dem Bett geholt. Denn auf dem Platz vor einer Kirche liegen nicht die verkohlten Überreste der Strohpuppe, sondern die eines Menschen. Der Leiche fehlt die rechte Hand, und Zabel weiß daher sofort, wer der Tote ist. Halb Köln hat ein Motiv, den Mann umzubringen. Doch bald führt eine Spur hinein in die Kölner Oberschicht, und Zabel muss gegen seine eigenen Freunde ermitteln. Bis noch eine Leiche auftaucht und Zabel alles in Frage stellen muss, was er zu wissen glaubt ... 

Meinung:


Köln vor ca. 200 Jahren.
Interessant, spannend und auch für alle Nicht-Kölner und Karnevalsmuffel gut zu lesen.
Ein sympathischer Kommissar, Gustav Zabel, der nicht so ganz glücklich in Köln ist.
Aber dank seiner Beziehungen zur preußischen Königsfamilie entging er mancherlei Fallstricken, die er als Nicht-Kölner nicht absehen konnte.
Reale und fiktive Persönlichkeiten sind in der vorliegenden Geschichte auf interessante Weise kombiniert.
Man versucht als Leser mit Zabel ständig zu ergründen, wer der Schuldige ist, der so grausam getötet hat.
Schließlich ist es eine winzige Nebensächlichkeit, die Zabel auf die entscheidende Spur bringt.
Der Autor versteht es, von Anfang an einen Spannungsbogen aufzubauen.
Durch kurze Kapitel und den flüssigen Schreibstil taucht man rasch in die Geschichte ein.

Fazit:


Ein spannender historischer Krimi mit reichlich Lokalkolorit und vielen interessanten Protagonisten.
Die Protagonisten haben an vielen Punkten im Kölner Dialekt gesprochen, das ist auch bei mehrfachem Lesen für nicht Kölner fast nicht verständlich und unterbricht den Lesefluss doch sehr. (Es gibt aber z.B. den interaktiven Kölsch-Hochdeutsch-Übersetzer, wenn man mal gar nicht weiter kommt) Aber das ist der einzige Minuspunkt.
Eine Leseempfehlung möchte ich hier trotzdem gerne geben.

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Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten,
aus den Stuben über die Sterne.

©Jean Paul