Majgull Axelsson - Die Aprilhexe

Begonnen von Nerolaan, 15. Oktober 2018, 17:08:16

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Nerolaan

Schweden in den 50er Jahren: die kleine Desireé wird geboren. Aber sie ist kein gewöhnliches Kind. Sie ist schwerstbehindert und kann weder gehen, noch sprechen. Daher wächst Desireé, wie es damals üblich war,  nicht bei ihrer Mutter Ellen auf, sondern im Heim. Dort bleibt sie ihr Leben lang.
Anders als Christina, Margareta und Birgitta – ihre Schwestern. Und doch sind sie nicht ihre Schwestern. Alle drei bleiben bei Desireés Mutter Ellen als Pflegekinder und leben vielleicht das Leben, was für Desireé bestimmt ist. Zumindestens glaubt diese daran.

Die Autorin erzählt in ihrem Roman ,,Die Aprilhxe" von den Schicksalen von vier Frauen, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Die einzigen Komponenten, die alle Frauen verbindet, sind eine unglückliche Kindheit und Ellen.

In Rückblenden -aus der Sicht von Desireé – erzählt die Autorin, was die Frauen in ihrem Leben durchmachen mussten, wie sie zu dem wurden, was sie heute sind.

An sich sind die Ereignisse, die Axelsson schildert, für sich genommen erschreckend. Wir lesen von Kindesmisshandlung und den zerstörten Träumen, Wünschen und Hoffnungen von kleinen Mädchen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Stellenweise musste ich das Buch daher für eine kleine Pause beiseite legen. Einfach so ,,runter" lesen ging mit diesem Buch nicht.

Doch mein eigentliches Problem an dem Buch waren nicht die geschilderten Familienprobleme, sondern die Frauen selbst.
Bis zum Schluß waren mir alle vier Frauen absolut unsympathisch und ich konnte keine Frau in ihrem Handeln verstehen. Bei allen fehlte mir ein Puzzlestück, das mir gewisse Dinge erklärt hätte. Warum wird Birgitta z.B. Drogen – und Alkoholsüchtig? Wieso fällt es Margareta schwer eine Beziehung zu führen? Klar, die Familiengeschichten erklären es schon ein wenig, aber hier ist mir das Spiel  mit Klischees (alkoholsüchtige Mutter = alkoholsüchtiges Kind) dann doch zu einfach und zu auffällig.

Auch der Schluss hat mich nicht wesentlich besser mit den Figuren versöhnt. Er kam leider zu abprubt und wirkte fast lieblos.

Der Roman ist leider keine klare Leseempfehlung.

[note3]