[9 Jh. Norwegen] Das Opfer des Wikingers - Heidrun Hurst

Begonnen von nirak, 29. Oktober 2011, 17:29:44

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nirak

[isbn]9783842923034[/isbn]

Rezension

Es ist das Jahr 802 n. Chr. Diese Geschichte spielt in einer Wikingersiedlung irgendwo in Norwegen. Leif Svensson ist der typische Nordmann groß und blond. Allerdings für diese Zeit ungewöhnlich, er ist ein Christ und lebt mit seiner Frau Aryana unter den Heiden. Die Versuche seine Mitmenschen zu dem rechten Glauben zu geleiten führen immer wieder zu Schwierigkeiten und Streitereien.
Der Erzählstil von Heidrun Hurst ist einfach zu lesen und so folgen die Seiten nur so dahin. Ihre Darstellung des täglichen Lebens mit all ihren Höhen und Tiefen ist ihr ausgesprochen gut gelungen. Sie hat nicht nur die Lebensumstände lebhaft geschildert sondern auch die Landschaft wunderbar beschrieben, so dass ich das Reich der Wikinger deutlich vor Augen hatte. Es war ein wunderbares Kopfkino. Wobei ich allerdings bemerken möchte, diese Zeit war auch eine ziemlich grausame Zeit mit ihren Ritualen und Opfergaben. Auch diese werden ansatzweise geschildert.

,,Das Opfer des Wikingers" ist allerdings schon der zweite Band. Die eigentliche Geschichte beginnt bereits mit dem Roman ,,der weiße Rabe". Dieses Buch habe ich nicht gelesen und ich hatte auch nicht den Eindruck dass es zwingend erforderlich gewesen wäre. Auch ohne die Vorkenntnisse habe ich mich bei den Nordmännern sehr wohl gefühlt. Nichts desto trotz steht ,,der weiße Rabe" nun auf meiner Liste der Bücher die ich unbedingt noch mal lesen möchte.

So gut mir dieses Buch auch gefallen hat, einen kleinen Mangel hat es doch. Es gibt hier leider kein Nachwort in dem die Autorin darauf eingeht was Fiktion und Wahrheit betrifft oder vielleicht woher ihre Idee zu dem Roman stammt. Auch ein Personenregister wäre nicht schlecht gewesen, da es doch einige Protagonisten mit schwierigen Namen gibt. Dafür gibt es aber ein Glossar der fremden Begriffe. Dies fand ich wiederum sehr gut. Eine Karte wäre natürlich auch schön gewesen, die ich in diesem Fall aber nicht zwingend gebraucht hätte da ich mich im Norden Europas ganz gut auskenne. Ich mag solche Dinge eben einfach sehr gern in historischen Roman und vermisse sie immer wenn sie nicht vorhanden sind.

Mein Fazit: ,,Das Opfer des Wikingers" ist ein interessanter, spannender Roman aus einer längst vergangen Zeit. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und kann es auch nur jedem ans Herz legen der gerne historische Romane aus dem Norden Europas lesen möchte. Vielleicht nur mit dem Hinweis darauf dass es sich hier um eine kleine Buchreihe handelt. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann noch mal einen dritten Band, wer weiß?

Bewertung: [note2]