SilkeS. Wanderbuch 2021 - Jules Barnes: Die einzige Geschichte

Begonnen von SilkeS., 15. Februar 2021, 14:13:48

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sisquinanamook

Ja, die Tees waren dann wohl von mir.
Viele Grüße
Daniela

Christiane

Zitat von: Kathrin in 24. Juni 2021, 09:34:37
Die weiteren Fälle müssen noch übersetzt werden. Im Original gibt es sie.
Oh super, da hatte ich gar nicht nachgeschaut. Da freu ich mich...

Zitat von: Kathrin in 24. Juni 2021, 09:34:37
Die Teekollektion war schon im Paket, ich vermute von Silke. Ich hatte mir 1-2 Beutel rausgenommen, aber noch nicht probiert. Bin eh nicht sooooo der Teetrinker und im Frühling/ Sommer schon gleich gar nicht.
Dann mach ich das auch so :-). Ich trink rund ums Jahr Tee, aber fast ausschließlich reine Schwarztees.

Zitat von: Kathrin in 24. Juni 2021, 09:34:37
Was das Buch von Silke angeht, bin ich sehr gespannt, was Du am Ende sagen wirst.
Ich bin auch schon gespannt ob das was für mich ist...
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

sisquinanamook

Diesmal hab ich auch keinen Tee ins Paket getan und hoffe dann mal, dass Kathrin damit mehr anfangen kann als mit den Tees 🙈

Ich bin richtig gespannt was Du sagen wirst Christiane. Ich hatte mit dem Buchbja so meine Probleme.... :nixweiss1:
Viele Grüße
Daniela

Kathrin

Oh ja, Daniela, diese Beigabe finde ich MEGA! Wie funktioniert denn da die Dosierung, sprich, wenn ein Rezept 1 Liter Gemüsebrühe verlangt, wie viel Löffel von der Paste gebe ich in einen Liter Wasser?
Rock the Night!

sisquinanamook

Ich mach immer so 1,5 Esslöffel auf 1Liter.
Musst ein bisschen ausprobieren, wie würzig Du es haben möchtest.
Viele Grüße
Daniela

Kathrin

Ah, super! Danke. Ich probiere das demnächst mal aus. Solche Sachen liebe ich ja!
Rock the Night!

Christiane

Den ersten Teil des Buches hab ich jetzt geschafft und ich muss sagen, ich hakel mich so durch. Das ist für mich kein Wohlfühlbuch. - Ich schreib mal lieber im Spoiler weiter...

Spoiler
Ich werd mit den Protagonisten einfach nicht warm. Nur eine von ihnen finde ich sympathsich, und die ist eine Randfigur  :rollen:. Die anderen finde ich alle auf die ein oder andere Art sehr nervtötend. Auch der Schreibstil ist überhaupt nicht mein Ding. Nun, ich hab die Hoffnung, dass die anderen beiden Teile stilistisch etwas anders sind und lese tapfer weiter...
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Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

SilkeS.

Danke Christiane für Deinen ersten Eindruck.
ich finde es echt spannend, wie sehr das Buch die Gemüter spaltet.
Bisher habe ich eine eine Naja-Stimme und eine begeisterte Stimme, deine scheint wieder so in die Naj-Richtung zu gehen.
Ich hatte soviel positive Stimmen über das Buch gelesen und es selbst schon ewig auf der WuLi.
Bin mega neugierig wie es MIR am Ende gefällt.

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Christiane

Ja, darauf bin ich auch mal gespannt - und das eigentlich bei allen, nicht nur bei Deinem Buch.

Heute hab ich den zweiten Abschnitt begonnen und die ersten Seiten lassen sich GsD deutlich besser an als der erste Teil. Der hatte mir wirklich nicht gut gefallen  :rollen:. Wenn das so weitergeht wie es jetzt scheint, dann wird das eine interessante Rezi  :-).
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Christiane

#24
Gestern hab ich das Buch endlich beendet. Leider war der positivere Eindruck zu Beginn von Teil zwei für mich nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. Hier nun meine Rezi (die ihr erst lesen solltet, wenn ihr das Buch schon gelesen habt, denn ihr wollt ja noch nicht wissen, welches Buch euch erwartet  :asbachuralt:):

Spoiler
Die einzige Geschichte von Julian Barnes

Klappentext:
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast zwanzig Jahre älteren Susan den gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher, in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die Anforderungen, die die Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es jemals für möglich gehalten hätte.
,,Die einzige Geschichte" ist ein tief bewegender Roman über die Liebe. Der große englische Romancier und Essayist Julian Barnes beweist aufs Neue, dass er ein Meister im Ausloten menschlicher Abgründe ist.


Mein Eindruck:
Dieses Buch hätte ich ohne die Tauschbuchrunde sicher nicht in die Hand genommen und ich hatte keine Ahnung was mich erwartet. Titel und Klappentext lockten mich zudem irgendwie auf eine falsche Spur, ließen mich einen ,rosaroten Liebesroman' befürchten. Der erste Teil des Buches lief auch zunächst in diese Richtung. Nur sprachlich fehlte ein wenig der ,Zuckerguss'. Dafür fand ich den jugendlichen Protagonisten Paul extrem nervig, das Setting in einer englischen Kleinstadt der 60er uninteressant und die Personen sehr blass. Die Handlungsweise von Paul, seiner großen Liebe Susan und deren Mann Gordon sind die meiste Zeit mehr als merkwürdig.
Im zweiten Teil des Buches begleitet man Paul beim Erwachsen werden und es zeigt sich, dass die Geschichte eine einschneidende Wendung hin zum Suchtdrama nimmt. Leider hatte mich das Buch bis hierhin schon so weit verloren, dass es mir schwergefallen ist, diesem Bogen zu folgen. Einiges an der Geschichte erscheint recht unlogisch. Die Erzählweise ist irgendwie sprunghaft, weist Lücken auf.
Der letzte Teil des Buches ist dann einerseits eine Art langer, melancholischer Abgesang auf die Liebe von Paul und Susan, die dem Alkohol zum Opfer fällt. Und andererseits blickt der alte Paul auf ,den Rest seines Lebens' zurück, in dem er es sich ohne große Höhen und Tiefen leidlich bequem gemacht hat und ,sich die Zeit vertreibt' bis zum Ende.

Die Erzählweise hatte großen Anteil daran, dass ich nie wirklich in die Geschichte hineingekommen bin. Ein alter Mann erzählt rückblickend von seiner ,einen Liebesgeschichte'. Dabei spricht er im ersten Teil von sich selbst als ,er', wechselt dann zur ,ich'-Form und streckenweise zu einem distanzierten ,du'. Daneben wird der Leser vom Erzähler immer wieder auch direkt angesprochen. Ja, man könnte nun als Leser sicher viel hineininterpretieren und darüber sinnieren, warum der Autor wann welche Perspektive wählt. Aber ehrlich gesagt erscheint mir das alles recht aufgesetzt und bemüht. Letztlich haben mich diese Kapriolen immer wieder hinauskatapultiert auf eine rein beobachtende, distanzierte Position, haben gekonnt mein Eintauchen in die Geschichte untergraben. Auch mit dem Sprachstil konnte ich wenig anfangen.

Besonders im mittlere Teil gab es durchaus Passagen mit interessanten Gedanken, über die es lohnt nachzudenken. Leider blieben sie einzelne Lichtblicke und liefen immer Gefahr, im häufig langatmigen und nervigen Geschwurbel unterzugehen. Von den Personen ist mir einzig eine Nebenfigur, Joan, ein wenig ans Herz gewachsen. Sie hat wirklich Profil, überzeugt mit pointierten Kommentaren und mit ihrer Individualität.
Sicher, das Thema Sucht/Alkoholismus ist per se keines, über das ich unbedingt ein Buch lesen möchte. Aber wenn ich es schon tue, würde ich mir wünschen, dass es mehr bietet als eine Beschreibung des unabänderlichen Niedergangs, der Resignation. Das ist nicht hilfreich, bringt einen nicht weiter. Mag sein, es lag teilweise an meiner falschen Erwartungshaltung, aber mich konnte das Buch leider nicht begeistern.


Note: [note3]
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Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

sisquinanamook

Da sind wir uns sehr einig Christiane.
Deine Rezi könnte ja tatsächlich auch meine sein.
Ich glaube, wir haben uns da tatsächlich an denselben Dingen gestoßen.
Viele Grüße
Daniela

Christiane

Ja, das Gefühl hatte ich auch schon beim Lesen Deiner post-its. Und ich denke, wenn ich das Buch 'einfach so' in die Hand bekommen hätte, hätte ich es abgebrochen. So aber fand ich es doch auch spannend, Deine und Kathrins Kommentare parallel zum Buch zu lesen und meinen Senf dazu zu geben. Das hat mich letztlich bei der Stange gehalten und hat dann schon auch Spaß gemacht.
Zudem ist es ja auch die Idee der Tauschrunde, dass man mal ein wenig neben den eigenen Jagdgründen grasen geht  :umfall:.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

Buch ist angekommen, vielen Dank Christiane, danke fürs das schön gefüllte Paket

Und ich kenne das Buch bereits , habe es 2019 gelesen. Muss mal schauen, wie ich das jetzt mache, ob ich es jetzt nur quer lese oder noch mal komplett lese
Kann auf jeden Fall später ganz entspannt mal in eure "Romane" reinlesen, die ihr ins Notizbuch geschrieben habt

Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

SilkeS.

Zitat von: Inge78 in 03. September 2021, 16:09:00
Und ich kenne das Buch bereits , habe es 2019 gelesen.
GENAU DAS hatte ich bei Dir befürchtet.  :dong: :-)
Mein Blog
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Inge78

Bin´s ja selber schuld, dass ich hier im Forum nie eine Rezi geschrieben habe  :dong:
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf