Eva-Isabel Schmid - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

Begonnen von nirak, 05. Mai 2021, 18:47:21

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

nirak

Eva-Isabel Schmid - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele Paracelsus Band 1
ISBN: 9783492504003
Seiten: 436
Verlag: Piper
Ausgabe: TB
ET: 2020


Aus dem Leben eines Medizinstudenten

Theophrastus Bombast von Hohenheim und sein Freund Caspar studieren gemeinsam in Basel Medizin. Sie haben eine Sondergenehmigung der katholischen Kirche zur Öffnung von Leichen. Ihr Ziel ist es, zu beweisen, dass die menschliche Seele existiert. Doch dann gelangt ein neuer Bischof an die Macht und so wird aus Wissenschaft schnell Ketzerei. Caspar beschließt, ab jetzt nur noch Medizin zu studieren, doch sein Freund, der von allen nur Paracelsus genannt wird, ist von seinem Ehrgeiz zerfressen und sucht weiter nach der unsterblichen Seele. Jetzt aber mithilfe von schwarzer Magie.

Die Autorin Eva-Isabel Schmid arbeitet eigentlich als Ärztin und hat nun beschlossen, einen Roman über das Leben Paracelsus zu schreiben. Es ist ihr Roman-Debüt und in meinen Augen durchaus gelungen. In diesem ersten Teil schildert sie das Leben von Theophrastus Bombast von Hohenheim. Sein Leben als Student der Medizin. Zur Seite hat sie ihm einige Freunde gestellt, die ihn auf seinem Lebensweg eine Weile begleiten werden.

Ausführlich wird geschildert, wie der junge Mann sich auf die Suche nach der unsterblichen Seele macht und welche Umstände es dabei zu bewältigen galt. Schnell wird klar, für den Wissensdurst der jungen Leute ist in dieser Epoche nicht wirklich viel Platz. Die Autorin schildert ausführlich, wie viel Freiheiten die Studenten hatten.

Die politischen Machtverhältnisse in Basel sind Bestandteil dieses Romans und rücken teilweise sogar in den Vordergrund. Eva-Isabel Schmid beschreibt anschaulich, wie die Zünfte über die Zukunft der Stadt streiten, die katholische Kirche fordert ihr Mitspracherecht zur Not auch mit Waffengewalt. Gleichzeitig macht sich die Reformation bemerkbar. Der neue Glaube sorgt für Verwirrung und auch für Neugier. Die Menschen müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollen. Für die Wissenschaft bleibt da nicht mehr viel Spielraum. Dies alles wird ausführlich geschildert und ist durchaus spannend zu lesen, lenkt aber auch von dem Leben des Paracelsus ein wenig ab.

Da Paracelsus wie ein Getriebener immer weiter macht auf seiner Suche nach der Seele, kommt er auch automatisch der dunklen Seite näher. So haben auch der Aberglaube sowie Hexen und Dämonen ihren festen Bestandteil in dieser Handlung. Mir hat die Mischung durchaus gefallen. Die Besessenheit, mit der der junge Mann seine Ziele verfolgt, wird dadurch anschaulich geschildert.

Gut gefallen haben mir die Freunde, die die Autorin ihm zur Seite gestellt hat. Sie hatten zwar auch ihre Kämpfe auszutragen, standen ihm aber trotzdem immer treu zur Seite. Diese Schicksale fügen sich glaubhaft in die Geschichte rund um Paracelsus.

Die Geschichte von Paracelsus fand ich durchaus spannend zu lesen, auch die politischen Ereignisse waren gut geschildert, allerdings fand ich es schon fast ein wenig zu viel an Informationen. Der Fokus, der ja eigentlich auf den jungen Medizinstudenten ruhen sollte, geriet so manches Mal ins Hintertreffen. Obwohl es mir im Gesamtbild dann auch wieder gefallen hat. Zumal der Erzählstil nicht nur facettenreich war, sondern durchaus der Epoche angepasst. Leider gibt es keine näheren Zeitangaben im Buch, sodass man sich als interessierter Leser selbst auf die Suche nach der Wahrheit machen muss, denn auch ein klärendes Nachwort ist nicht vorhanden.



Fazit:

,,Auf der Suche nach der unsterblichen Seele" erzählt das Leben von Paracelsus in seinen Studentenjahren zunächst in Basel und auch ein wenig darüber hinaus. Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Es gab interessante Einblicke in diese Epoche. Die Kirche und der Aberglaube wurden spannend geschildert. Eva-Isabel Schmid hat es gut verstanden, eine spannende Geschichte zu erzählen. Jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Teil.

[note2-]