Maja Lunde "Die Geschichte des Wassers"

Begonnen von nala11, 01. November 2019, 11:04:13

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nala11

ZitatKurzbeschreibung
Norwegen, 2017. Die fast 70-jährige Umweltaktivistin Signe begibt sich auf eine riskante Reise: Mit einem Segelboot versucht sie die französische Küste zu erreichen. An Bord eine Fracht, die das Schicksal des blauen Planeten verändern kann.

Frankreich, 2041. Eine große Dürre zwingt die Menschen Südeuropas zur Flucht in den Norden, es ist längst nicht genug Trinkwasser für alle da. Doch bei dem jungen Vater David und seiner Tochter Lou keimt Hoffnung auf, als sie in einem vertrockneten Garten ein uraltes Segelboot entdecken. Signes Segelboot.

Virtuos verknüpft Maja Lunde das Leben und Lieben der Menschen mit dem, woraus alles Leben gemacht ist: dem Wasser. Ihr neuer Roman ist eine Feier des Wassers in seiner elementaren Kraft und ergreifende Warnung vor seiner Endlichkeit.


"Die Geschichte des Wassers", der zweite Teil des Klima-Quartetts von Maja Lunde.
Nach "Der Geschichte der Bienen", das ein düsteres Bild unserer Zukunft zeichnet, geht es diesmal um das Wasser und um den Mangel an Wasser.
Maja Lunde erzählt in zwei Zeitebenen.
Zum einen spielt das Buch 2017, größtenteils in Norwegen und 2041 in Bordeaux, Frankreich.
In Norwegen lernen wir Signe kennen, eine alternde Frau, ein bisschen wirr, wie sie sich selbst bezeichnet. Sie ist in Norwegen geboren und aufgewachsen und durch ihren Vater früh auf die Umweltprobleme durch "Fortschritt" aufmerksam geworden. Sie lernt Magnus kennen, der ihre Ansichten teilt und mit ihr kämpft. Sie erzählt, wie ihr Heimatland sich verändert und was das für Folgen, für sich und Magnus und für die Natur hat.
In der Zukunft lernen wir David und seine Tochter Lou kennen. Sie sind auf der Flucht vor der Dürre und landen in einem
Lager, in dem David hofft, dort auf seine Frau Anna und den Sohn August zu treffen. Die Familie ist auf der Flucht getrennt worden und sie hatten verabredet sich zu diesem Lager durchzuschlagen. Er erzählt, dass es seit fünf Jahren nicht mehr geregnet hat und dass die Menschen von Süden her, Richtung Norden fliehen, da sie dort mehr Wasser und weniger Trockenheit erhoffen. David berichtet von den Zuständen im Lager und wie er versucht, sich mit Lou Freiraum zu erschaffen, indem er mit ihr die unmittelbare Gegend erkundet.

Ich habe vor knapp zwei Jahren die "Bienen" gelesen und war sehr beeindruckt, wie Maja Lunde ein so düsteres Szenario schaffen konnte, dass leider nicht so weit hergeholt war und immer noch ist.
So ist es auch hier. Ihre Zukunft spielt in ungefähr 20 Jahren und die Vorstellung, dass ich diese Zukunft erlebe, macht mir schon Angst.
Sie hat es sehr gut hinbekommen mit tollen Sätzen und Beschreibungen die Geschichten um Signe, David und "des Wassers" zu erzählen und auch später zu verknüpfen, dass ich diesmal noch beeindruckter bin.
Es hat mich mitgezogen, ich musste wissen, wie es für alle Protagonisten weitergeht und was mit ihnen passiert. Habe ich nicht gelesen, hing ich trotzdem gedanklich in der Geschichte und habe überlegt...
Auch diesmal wieder ein sehr nachdenklich machendes Buch, dass sich absolut lohnt es zu lesen.
Ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil "Die letzten ihrer Art", der bereits auf meinem Weihnachtswunschzettel gelandet ist.

[note2+]
Lesen ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung.
Du misst das Jahr nicht in Wochen und Monaten, sondern in Büchern.

Inge78

Ich bin ein bisschen enttäuscht, muss ich zugeben. Ich habe die Geschichte der Bienen sehr geliebt und bin mit großen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Vielleicht zu hohe Erwartungen. Ich mochte beide Geschichten, ich fand die Personen spannend und das Szenario atmosphärisch. Aber mir fehlte es an Eindringlichkeit, die ich von Maja Lunde aus den Bienen kenne. Und das Ende kam mir zu abrupt, da fehlten mir noch einige Antworten. Ein Buch dass sich super lesen lässt, das aktuelle Probleme super beschreibt und auch deren mögliche Auswirkungen zeigt. Aber mit Schwächen im Abschluss

[note3+]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf