Klüpfel/Kobr: Schutzpatron (Kluftingers 6. Fall)

Begonnen von ClaudiC, 28. Januar 2014, 06:00:20

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ClaudiC

[isbn]9783492303057[/isbn]

Klappentext:
Endlich kehrt der prachtvolle Burgschatz mit der Reliquie von St. Magnus, dem Schutzpatron des Allgäus, nach Altusried zurück. Vor Jahrzehnten wurde unter der Burgruine Kalden der sagenhafte Schatz gefunden und ging auf weltweite Ausstellungsreise. Nun muss Kluftinger an einer Arbeitsgruppe teilnehmen, die eigens für die Sicherung der Kostbarkeiten gegründet wurde. Priml! abei hat er doch ganz andere Probleme: Er hat den Mord an einer alten Frau aufzuklären, der zunächst als natürlicher Tod eingestuft wurde. Oder hat das eine gar mit dem anderen zu tun? Kluftingers Nachforschungen werden dadurch erheblich erschwert, dass sein Auto gestohlen wird, was er aus Scham allerdings allen verschweigt – den Kollegen und sogar seiner Frau Erika. Das bringt ihn mehr als einmal in Bedrängnis. Vor allem natürlich, wenn Dr. Langhammer mit von der Partie ist ...

Meine Meinung:
Schallend gelacht habe ich während des Lesens. Zum Beispiel, wenn Kluftinger eine Rede hält, über deren Anlass er überhaupt nicht Bescheid weiß. Oder wenn er, entgegen der Dienstvorgesetztenanweisung, statt des elektronischen Kontakts lieber die Rufen-über-den-Flur-Methode einsetzt. Der Leser von "Schutzpatron" erlebt Kluftinger in Höchstform, manchmal sehr zum Leidwesen seiner Frau und seines Sohnes.

Zu ermitteln gibt es dieses Mal dreierlei: Eine alte Dame wird tot aufgefunden. Dass sie ermordet wurde, kommt fast nur zufällig ans Tageslicht. Außerdem sollen kostbare Reliquien, die vor 30 Jahren im Allgäu entdeckt wurden, in ihre Heimat zurückkehren und Kluftinger und sein Team haben haarscharf kombiniert, dass diese gestohlen werden sollen. Sie haben nämlich ein Modell der Monstranz und des Ausstellungsraumes gefunden. Hier hat doch sicher ein Team in Mission-Impossible-Manier den Diebstahl geprobt!? Zu guter Letzt, und für den Kommissar natürlich ein Schlag ins Gesicht, wird auch noch der ehrwürdige Passat gestohlen. Natürlich, die Diebe wissen Qualität zu schätzen, aber Kluftinger ist nicht bereit, vor den Kollegen einzugestehen, dass sein Wagen gestohlen wurde und ermittelt geheim. Und lustig.

Die Szenen, in denen Kluftinger eben Kluftinger ist haben mir sehr sehr gut gefallen. Der Fall allerdings hat mich kaum interessiert. Der Leser erlebt in kurzen Passagen von 2 bis 3 Seiten zwischen den Kapiteln mit, was die Diebesbande treibt, während die Polizei nach ihr sucht. Wie schon geschrieben, kam mir das Ganze eher nach Mission Impossible vor und nicht nach dem beschaulichen Allgäu. Leider war dann auch die Auflösung schon vor der Hälfte vorhersehbar.
Nichtsdestotrotz lesenswert aufgrund der Charaktere. Ich habe diesen Teil nach Band 2 gelesen. Die Handlung ist trotzdem lückenlos zu verstehen. Ich werde aber in nächster Zeit meine Kluftinger-Lücke schließen.

[note2]

Kathrin

Meine Meinung:
,,Schutzpatron"  ist der nunmehr sechste Fall für Kommissar Kluftinger aus der Feder von Volker Klüpfel und Michael Kobr, der in meinen Augen jedoch nicht mit den bisherigen Fällen den beliebten aber schrulligen Kommissars mithalten kann.

Auf unseren Kommissar wartet viel Arbeit. Der Tod einer alten Frau entpuppt sich eher durch Zufall als Mord, den es aufzuklären gilt und der Burgschatz von Altusried kehrt in seine Heimat zurück – ein Ereignis, das besondere Aufmerksamkeit erfährt und mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen versehen ist durch eine Arbeitsgruppe, in der der Kommissar mitzuarbeiten verdammt ist. Dem nicht genug ist auch noch der heißgeliebte, 30-Jahre alte Kluftinger'sche Passat wie vom Erdboden verschluckt – gestohlen, ist doch klar, denkt zumindest der Kommissar.

Die offiziellen Fälle, den Mord an der alten Frau sowie die Bedrohung des Burgschatzes durch eine Diebesbande finde ich leider nur bedingt spannend, wobei die Diebesbande dabei irgendwie sogar meine Sympathien hat, denn ihr Plan, wie sie sich des Burgschatzes bemächtigen wollen ist wirklich gut und schlau ausgetüftelt. Da die Kluftinger'sche Nebenschauplätze jedoch für mich das eigentliche Salz in der Suppe der Bücher sind, waren mir die Fälle nicht so wichtig...dumm nur, dass die Nebenschauplätze – der gestohlene Passat und die Intimfeindschaft zu Dr. Langhammer – mich dieses Mal nicht vom Sockel hauen. 

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich nicht Kluftinger-müde werde, denn eigentlich sind die Romane des Autorenduos Klüpfel/ Kobr immer ein kurzweiliges Lesevergnügen mit viel Gelegenheit zum Schmunzeln und Lachen. Aber wirklich Angst habe ich vor der ,,Müdigkeit" nicht, denn ich habe genügend Rezensionen gelesen, die ,,Rauhnacht" (Band 5) nicht gut fanden, welcher für mich zusammen mit Band 3 das Highlight der Reihe war. Also hoffe ich mal, dass mich der nächste Teil wieder mehr toucht und freue mich jetzt schon darauf.

Bewertung:
[note3+]
Rock the Night!