Anna Burns - Milchmann

Begonnen von Inge78, 05. März 2020, 13:43:55

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Inge78

Zitat»"Milchmann" ist stilistisch vollkommen unverwechselbar. In einem Moment beängstigend, dann wieder inspirierend. Überwältigend.«
Jury des Man Booker Prize

- Man Booker Prize 2018 (Fiction)
- National Book Critics Circle Award 2018 (Fiction)
- Orwell Prize 2019

»Der Tag, an dem Irgendwer McIrgendwas mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb.« Mit Milchmann legte Anna Burns das literarische Großereignis des vergangenen Jahres vor. Ein Roman über den unerschrockenen Kampf einer jungen Frau um ein selbstbestimmtes Leben – weltweit gefeiert und ausgezeichnet mit dem Man Booker Prize.

Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme sie steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als »interessant« – etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein.

Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist? Milchmann ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht – in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht.


Stimmen zur englischen Ausgabe

»Ein einzigartiger Blick auf Irland in Zeiten des Aufruhrs.«
Jury des Man Booker Prize

»Brillant. Die beste Booker-Preisträgerin seit Jahren.«
Metro

»Tiefgründige, ausdrucksstarke, eindringliche Prosa.«
Sunday Telegraph

»Auf ein solches Buch haben wir dreißig Jahre lang gewartet.«
Vogue

»Originell, witzig, entwaffnend schräg. Einzigartig.«
The Guardian

»Beeindruckend, wortstark, lustig.«
Irish Times

»Milkman blickt mit schwarzem Humor und jugendlicher Wut auf die Erwachsenenwelt und deren brutale Absurditäten.«
The New Yorker

»Dieser Roman knistert vor intellektueller Kraft.«
New Statesman

In ihrem Roman Milchmann nutzt die Autorin Anna Burns ein ungewöhnliches Stilmittel. Weder wird der Ort der Handlung genannt, noch haben die handelnden Figuren richtige Namen. Statt dessen nutzt sie unpersönliche Umschreibungen wie Schwager 1, älteste Schwester, Tablettenmädchen, Nicht-Freund, Vielleicht-Freund,  etc. Und eben der titelgebende Milchmann, der der 18-jährigen Protagonisten nachstellt. Die Idee, das Setting unpersönlich zu gestalten, finde ich generell gut. Und ich kenne bereits solche Bücher. Aber in diesem Buch hat es mich extrem genervt, weil ich mit den Personen überhaupt nicht warm geworden bin. Die Protagonistin verliert sich gedanklich immer wieder in Belanglosigkeiten und erst Seiten später wird die Handlung fortgesetzt. Die Autorin kommt aus Irland, ihr Roman soll den irirschen Bürgerkrieg versinnbildlichen. Das Setting beschreibt auf jeden Fall sehr gut eine zerrissene Welt, in der Irrsinn regiert, in der Nachbarn zu Feinden werden und in der keiner niemandem traut. Kleinigkeiten werden aufgebauscht, echte Verbrechen verharmlost. Leider lässt mich die Situation oft einfach kalt. Und aufgrund der ausgeprägten Schachtelsätze habe ich auch oft den Faden verloren. Die Handlung zieht sich, es gibt keine Höhepunkte.

Idee gut, Umsetzung für mich nicht passend. Durch dieses Buch habe ich mich wirklich durchgequält
Offensichtlich bin ich nicht intellektuell genug
   
[note5]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

mowala

die Leseprobe hatte ich mir auch runter geladen, dann aber nicht für ein Exemplar beworben. Ich fand das mit  der Schwager, der Onkel was weiß ich der dritte neffe vom Schwippschwager der Tante schon zu anstrengend :-> :->
Ich bin definitiv nicht intellektuell genug :-)
Das Leben ist zu kurz für später

Inge78

Zitat von: mowala in 05. März 2020, 14:40:01
die Leseprobe hatte ich mir auch runter geladen, dann aber nicht für ein Exemplar beworben. Ich fand das mit  der Schwager, der Onkel was weiß ich der dritte neffe vom Schwippschwager der Tante schon zu anstrengend :-> :->
Ich bin definitiv nicht intellektuell genug :-)

DA dachte ich noch: cool, das ist mal was Anderes
Tja, so kann man sich täuschen

Ich habe letztes Jahr Miroloi so geliebt, da ist das Prinzip ähnlich, aber viel besser
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf