Eure Schullektüre! :-)

Begonnen von Steffi, 17. August 2007, 09:46:55

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Steffi

Hallo Ihr Lieben!

Da ich denke, das viele in der Schule diese Art von Literatur lesen mussten, wollte ich mal fragen, was Ihr da so gelesen habt und wie Ihr das gefunden habt.

Mein Deutschlehrer war ein bisschen schnarchig, aber er hat was die Literatur angeht wenigstens mal ein bisschen Mut gezeigt. Wir haben neuere Sachen gelesen, was dazu geführt hat, das ich in meiner Schulzeit nicht einmal Onkel Goethe gelesen habe.

Wir haben gelesen:

in der 11. Klasse:
Patrick Süskind: Das Parfum
Ich erinnere mich kaum noch daran, aber ich werde das Buch noch mal irgendwann für mich lesen.

in der 12. Klasse:
Bertold Brecht: Der gute Mensch von Sezuan
von Berti Brecht haben wir auch in der Unterstufe einiges gelesen und irgendwie mag ich den.

Robert Schneider: Schlafes Bruder
ein sehr sehr interessantes Buch. Auch hier erinnere ich mich nur schemenhaft, aber ich werde es sicherlich auch noch mal lesen. Die Verfilmung hat mir auch gut gefallen. Besonders die auch im Buch so wichtige Orgelszene.

Theodor Fontane: Effi Briest
tja - ich mag Effi Briest. Viele finden es langweilig, ich fand es damals schon einigermaßen gut! *G*

In der Unterstufe haben wir so typische Sachen wie "Die Wolke" von Gudrun Pausewang gelesen. Darüber rege ich mich heute furchtbar auf. Ich verstehe nicht, warum man mit 12jährigen Kindern so was lesen muss. Da gibt es doch noch wirklich bessere Bücherr, die intensiver sind, aber nicht so angsteinflößend. Ich hoffe das Buch ist mittlerweile von der Lektüreliste der Schulen gestrichen worden.

In Englisch haben wir Adrian Mole von Sue Townsend gelesen - war zum wegschmeißen genial. Und in der Oberstufe haben wir "Per Anhalter durch die Galaxis" gelesen. Das habe ich gehasst und nach 5 Seiten aufgegeben.  Erfahrungsgemäß kann man Klausuren auch ganz gut schreiben, wenn man die Bücher nicht gelesen hat! *GGG* Ich war bekannt dafür (auch im Deutsch-LK) sehr gute Arbeiten zu schreiben, ohne das Buch gelesen zu haben. Nun ja - Deutsch war einfach mein Glanzfach. Ich fürchte, ich wurde mit diesem Talent geboren. Wir hatten eine 1er Schülerin in unserem Kurs, die war immer ganz neidisch auf misch, weil sie sich immer so abrackern musste für ihre Note. Ich habe für deutsch nie lernen müssen. Allerdings hatte sie auch in allen anderen Fächern eine 1 - im Gegensatz zu mir!  :->

An mehr Bücher erinnere ich mich jetzt nicht.

Ich denke es war ganz hilfreich, das ich damals schon ein Bücherwurm war und wusste, das es auch noch außerhalb dieser Literatur etwas gab, was sich zu lesen lohnt. Ich denke Kinder oder Jugendliche, die sonst nicht lesen und dann gleich mit so was konfrontiert werden, werden schon abgeschreckt. Deswegen fände ich es gerade in der Unterstufe wichtig, auch mal etwas unterhaltsames zu lesen. Gibt ja auch unterhaltsame Bücher, bei denen man was lernt. Aber das schnallen leider weder die meisten Lehrer noch das Schulministerium.

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Susanne

Hallo Steffi,

Du stellst aber im Augenblick viele Fragen  :-), schön  :knuddel:.

Schullektüre, oh je. Da muß ich aber mal in meinem alten Hirn kramen ... .
In der Mittelstufe haben wir glaube ich: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo und Jackkob der Lügner gelesen und jede Menge schreckliche Gedichte. Meine Deutschlehrerin war leider nicht so der Hit und hat einem fast jedes Buch kaputt gemacht und uns ziemlich lange mit Gedichten gequält. Wie Du siehst immer noch ein traumatisches Erlebnis bei mir. Ich kann mich noch an eine Arbeit erinnern, wo wir Gedichte interpretieren mußten und mir wirklich keins etwas gesagt hat. Für mich waren sie eigentlich alle nur schrecklich  :rotwerd:, bin in der Richtung wohl ein Banause. Aber ich glaube/glaubte einfach nicht, daß der Verfasser sich beim dichten wirklich so viele Gedanken über jeden Bustaben und jedes Wort gamcht hat.

In der Oberstufe haben wir dann "der gute Mensch von Sezuan", "Woyzeck"  :wah:, "Die Verwandlung", "Nathan der Weise" (das mir damals super gut gefallen hat), "Iphigenie auf Tauris" gelesen. Zumindest sind das die Bücher an die ich mich noch in meinem Deutschuntericht erinnere.
In Englisch kann ich mich eigentlich nur noch an "The Pearl" erinnern.

Auf alle Fälle hat mir das Interpretieren vor allem in der Oberstufe immer super viel Spaß gemacht.

Zum Glück sind wir aber mit solchen Büchern wie die Wolke oder Rolltreppe abwärts verschohnt geblieben.
Ich weiß nur, daß an einem Elternabend damals wild darüber diskutiert worden war, daß wie Christiane F. gelesen haben. Die armen "unaufgeklärten" Kinder würden durch das Buch total verdorben. So war zumindest die Meinung einiger Eltern.

Liebe Grüße
Susanne

AnjaB

Hallo Steffi, Hallo Susanne,


Schullektüre ist ein schönes Thema.

An meine Grundschullektüre habe ich kaum noch Erinnerungen wir haben wohl Casius den Lausbub aus Rom gelesen, den Rest weiß ich nicht mehr. Ich hatte ab der 4. oder 5. Klasse das Amt die Klassensätze Bibliothek zu verwalten und habe  da soviel gelesen das ich es echt nicht auseinander bekomme. Halt doch in der 6. Klasse mußten wir mal John Maynard auswendig lernen ...

Oberschullektüre.

Also Klasse 7-9  muß ich echt lügen, da kann ich mich an absolut gar nichts erinnern.  Da haben wir überwiegend im Lesebuch gelesen.

Und hier alles was ich noch zusammenbekomme was wir später gelesen haben.


10. Klasse oder E-Phase

Fontane:  Mathilde Möhring
Frisch : Homo Faber
Gottfried Benn: Gedichte (kleine Aster)
Schiller: Don Carlos
Plenzdorf "Die neuen Leiden des Jungen W" könnte aber auch früher gewesen sein.
Ausserdem noch ein Theaterstück aus der Neuen Sachlichkeit von Holz und Schlaf der Titel ist mir allerdings entfallen.
Einiges aus der DDR: "der Fall Nora ?" Sowie andere Kurzgeschichten die ich aber nur auf Kopierten Zetteln hatte zum "Bitterfelder Weg"

Eine sehr bekannte Deutsche Autorin war auch dabei kann mich allerdings nicht mehr an Ihren Namen erinnern.
Schreckliche GEschichten hab ich wieder verdrängt.
Alfred Andresch hab ich auch was gelesen allerdings fehlt mir da der Titel.

Im Deutsch Leistungs Kurs hatte ich erst einen Lehrer Marke verrückter Professor, der wäre an einer Uni glaub ich besser aufgehoben gewesen, als an einer Schule, jedenfalls bekam jeder von uns ein Thema und sollte dazu dann die Bücher lesen und ein Referat halten.
Ich hab Bildungsroman erwischt und mußte Lesen

Einen Roman von Novalis Titel ist mir entfallen
Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre oder Wanderjahre oder so
Thomas Mann Zauberberg (würg)

Er hatte es sehr mit den Klassikern wir haben auch gelesen
Faust Teil 1 aber nur in Ausschnitten besprochen und dann wutschte sein Geist zum nächsten Thema

Dann wechselten wir zu einer anderen Lehrerin und da haben wir dann gelesen

Briefwechsel Karoline von Günderode mit Bettine Brentano (in ausschnitten)  War auch mein Abi-Thema
Gedichte von Clemens Brentano

Ja da verlassen sie mich dann auch schon meine Erinnerungen.
Ein oder zwei Klassische Dramen haben wir noch gelsen Sophokles Antigone irgend wann mal aber was sonst  noch ???
Keine  Ahnung wir haben jede Menge gelber Reclam Heftchen gehabt aber erinnern kann ich mich fast gar nicht. Spricht wohl nicht für meine Lehrer oder auch nur Zwangslektüre   :kopfkratz:

Ich habe immer gerne Interpretiert und konnte mich auch immer gut in meine Lehrer hinenin versetzen um zu wissen was sie hören wollen *grins*

Pausewang oder so haben wir auch gelesen bzw vorgelesen bekommen, war im Zusammenhang mit Tschernobyl (ich war in der 6. Klasse ) echt nicht witzig.

Aber wenn ich Susannes Liste lese, Brechts Guten Menschen haben wir gelsen in der 11. Klasse.
Mutter Courage in  der 8. und Gallileo Galilei in der 7.

Woyzeck war auch noch dabei
Leonce und Lena
Jede Menge Nachkriegsliteratur sprich Borchert :
Nachts schlafen die Ratten doch u.ä.


Mitgenommen aus dieser Zwangslektüre habe ich
ein Interesse für Max Frisch , Borchert undn die Romantischen Frauen.

Zitatch denke es war ganz hilfreich, das ich damals schon ein Bücherwurm war und wusste, das es auch noch außerhalb dieser Literatur etwas gab, was sich zu lesen lohnt. Ich denke Kinder oder Jugendliche, die sonst nicht lesen und dann gleich mit so was konfrontiert werden, werden schon abgeschreckt. Deswegen fände ich es gerade in der Unterstufe wichtig, auch mal etwas unterhaltsames zu lesen. Gibt ja auch unterhaltsame Bücher, bei denen man was lernt. Aber das schnallen leider weder die meisten Lehrer noch das Schulministerium.

Hallo Steffi Ja dass war auch bei mir hilfreich.
Und ich fände es ganz hilfreich wenn man die Lektüre etwas Splitten würde, kurze Texte für Leseschwache Schüler, längere für fittere Schüler, damit jeder seinen Text wenigsten zu Ende liest. Aber das geht ja nicht bei all der Gleichmacherei die unsere Lehrer noch gelernt haben.

LG
AnjaB






Verliebte sehen sich an, Liebende blicken in die gleiche Richtung
Antoine de Saint-Exupéry

Nebelpriesterin

#3
Hallo Ihr Lieben,

was für ein nettes Thema am Freitagnachmittag. Dass ihr das alles noch so genau wisst, finde ich ja erstaunlich. Ich versuche mal mich zu erinnern. Da ich 1982 Abi gemacht habe (ich sehe nicht so alt aus, ehrlich!), muss ich ganz schön kramen in meinem Gedächtnis.

Angefangen haben wir in Deutsch mit: Das kalte Herz Wilhelm Hauff und Der Schimmelreiter von Theodor Storm. Das kalte Herz war so eine typische Schülerausgabe in grün, irgendwas mit Lesehefte. Ich fand die Geschichte an den Haaren herbeigezogen und blöd.

Es waren viele schreckliche Gedichte dabei. Ganz besonders verhasst ist mir bis heute Gottfried Benn. Erinnern kann ich mich außerdem an Woyzeck von Büchner. An den Inhalt habe ich keinerlei Erinnerung mehr. Homo Faber von Frisch hat mir dagegen gefallen.

Antigone von Sophokles und von Jean Anouilh und die Berliner Antigone von Rolf Hochhuth  - war wohl so ein Literaturvergleich. Und von Brecht Mutter Courage. An anderer Stelle habe ich ja schon erwähnt, dass unsere Deutschlehrerin uns lange mit Kafka gequält hat. Erinnerungen an einzelne Werke habe ich wohl verdrängt.

Leider war nichts von Goethe oder Schiller dabei. Da fällt mir ein, dass mein Vater damals schon mokiert hat, dass keine Klassiker (also in seinen Augen Goethe und Schiller) mehr gelesen würden.

In Englisch (hatte ich als GK, 3. Fach)
Haben wir 1984 von George Orwell gelesen, ein Buch, das mich damals stark beeindruckt hat. Darüber habe ich dann auch meine Abiarbeit geschrieben. Vorher haben wie Lord of the Flies und Animal Farm gelesen.

Am schlimmsten war für mich jedoch Lektüre in Latein – Cornelius Nepos hieß der Kerl. Grusel, Schlachtgetümmel und ganz wichtig Schlachtanordnungen, dazu langatmige Beschreibungen. Was hat mich als Jugendliche interessiert, wie die Römer ihre Stiefel schnüren. Heute würde ich gerne den ,,Bello gallico" lesen können.  :hau:

Liebe Grüße,
Nebelpriesterin

Susanne

Hallo Zusammen,

Da sind mir doch gerade noch ein paar Bücher eingefallen, die wir in der Schule gelesen haben  :->,
"Nora und ein Puppenheim", "Der Besuch der alten Dame" und "die Physiker".

In Latein haben wir auch "Bello Gallico" gelesen und "Ciceros Reden gegen Verres"  :wah:. Ein anderer Kurs hat so etwas nettes wie Asterix Heftchen gelesen  :gr:.

Liebe Grüße
Susanne

Sabine

Hallo zusammen,

ich muss mich doch auch mal wieder, nach laaanger Zeit, hier blicken lassen, hatte mich zwar gleich im neuen Forum registriert, komme aber irgendwie zu garnix mehr ...  :heul:

Schullektüre - das Lesen war ja meist garnicht mal das Schlimme, vielmehr das "in kleinste Einzelheiten zerpflücken, auseinandernehmen und hineindeuten", so nach dem Motto "was hat sich der Autor dabei gedacht, was will er uns damit sagen, wenn er diesen und jenen Ausdruck mehrfach verwendet hat"  :wah:

Lektüre, die mir gut gefallen hat, war z.B. Schiller "Maria Stuart", ein, zwei Theaterstücke von Ibsen, im Englischunterricht Jane Austen "Pride and Prejudice"; "Nathan der Weise" fand ich auch garnicht so schlimm; "Rose Bernd" von Gerhart Hauptmann war noch dran, "Des Kaisers neue Kleider" von ... fällt mir im Moment nicht ein; "Antigone", "Biedermann und die Brandstifter", und einiges an Gedichten und Balladen (z.B. Die Geister vom Mummelsee ... "vom Berge was kommt dort um Mitternacht spät, mit Fackeln so prächtig hinunter ..." - ich liebe Gedichte, vorausgesetzt ich muss sie nicht interpretieren  :zwinker:).

Gar nicht ausstehen konnte und kann ich dagegen Kafka, Brecht, Georg Büchner (Dantons Tod), Thomas Mann ("Tod in Venedig" und zwei andere Kurzgeschichten"), John Osborne "Blick zurück im Zorn", und Jeremias Gotthelf "Die schwarze Spinne"  :umfall:

Andere Klassiker habe ich dagegen mit Begeisterung und völlig freiwillig gelesen.

Liebe Grüße
Sabine

Wuschl*

So, nachdem ich jetzt ausgiebig in der Bücherei war *strahl*, auch von mir noch ein paar Schullektüren, die mir besonders haften geblieben sind.

Wobei ich natürlich erst mal - nachdem ich mich ja im anderen Thread als alter Lateiner geoutet hab *grins* - eine klitze-klitzekleine Korrektur anbringen muß

Zitat von: Susanne in 17. August 2007, 15:08:06
In Latein haben wir auch "Bello Gallico" gelesen und "Ciceros Reden gegen Verres" 

"De Bello Gallico" oder den "Bellum Gallicum" *Wuschlgscheithaferl* und Cicero's Werk ist natürlich "In Verrem".
Also, wenn Dir der Verres nicht gefallen hat, dann habt ihr eindeutig den falschen Lehrer gehabt. Das war bei uns in der Klasseso eine Art Schlüsselerlebnis, als unser Doktorchen uns erklärt hat, daß der Cicero schließlich ein typischer Italiener war und wir uns das mal vorstellen müßten, wie der bei der Gerichtsrede da auf- und abgehüpft ist. Bingo - und da war das Verständnis da.
Besonders bei der Stelle, an der Cicero sinngemäß den Geschworenen in seinem Plädoyer folgendes darlegt:
"Jedenfalls haben Verres und seine Geliebte... äh, ich meine natürlich Schwester!!... An der Stelle verhake ich mich ja jedesmal in meiner Rede!(...)"  :-)
Dann natürlich "De re publica", auch ein wunderbares Werk, und die "Ars amandi" von Ovid, wobei mir die eigentlich erst im Studium so richtig gefallen hat - in sder Schule mußten wir immer weiterblättern - genau bei den Stellen, die gerade interessant gewesen wären  :meckern:

In Französisch erinnere ich mich irgendwie nimmer so recht, außer an den Asterix "Tour de Gaule" (ohne Dopingspitzen *gg*)

Ganz widerlich fand ich die Animal Farm von G. Orwell, besonders die Stelle, wo das alte Pferd abgeholt wird  :heul: und auch das Tortilla Flat von John Steinbeck hat mich mehr als angeödet. Au ja, und der Death of a Salesman von Arthur Miller war auch so endsnervig, aber ich glaub den hab ich erst im Studium gelesen.
Prima fand ich dageegn den Macbeth im LK - alle hin  :teufel:

In Deutsch dagegen kann ich mich an einige sehr schöne Sachen erinnern: Deutschland, ein Wintermärchen von Heinrich Heine (ich liiiiiiiiiiiiiiiiiebe Heine!), Stiller von Max Frisch, Frau Jenny Treibl von Fontane und Die Leiden des jungen Werther von Goethen oder Romeo und Julia auf dem Dorfe von Keller (das fand ich ja ganz, ganz riesig!)
Aber auch an echte Nervigkeiten wie Die Hose von Sternheim, Das Gold von Caxamalka von Wassermann (ich mein, was interessiert mich denn der Kommunismus in Südamerika??) und eben Nathan der Weise *bäh*

Irgendwie müßte ich mal wieder meine Reklam-Sammlung durchforsten, was ich da noch an wieder-lesenswerten Spezialitäten ausgrabe  :zwinker:

Liebe Grüße,
Wuschl
uro nun luceo

Wuschl*

Zitat von: Nebelpriesterin in 17. August 2007, 13:59:06
Leider war nichts von Goethe oder Schiller dabei. Da fällt mir ein, dass mein Vater damals schon mokiert hat, dass keine Klassiker (also in seinen Augen Goethe und Schiller) mehr gelesen würden.

Lustig, da scheint es enorme Unterschiede zwischen den einzelenn Schulen zu geben. Mein Mann war beispielsweise auf einer bekannt links-eingestellten Schule, und ich auf einer durchaus konservativen (weißt, bei uns hat Gauweiler gesprochen, bei meinem Mann ein Vertreter des Gewerkschaftsbunds), aber beide in München.
Wir haben kaum Gemeinsamkeiten in unserer Schullektüre finden können. Das von meinem Mann war alles ausgesprochen modern und immer gerne einen Tick links (wie Brecht od Böll), wogegen es bei mir eher auf die konservative Klassik rauslif.

Zitat
Am schlimmsten war für mich jedoch Lektüre in Latein – Cornelius Nepos hieß der Kerl. Grusel, Schlachtgetümmel und ganz wichtig Schlachtanordnungen, dazu langatmige Beschreibungen. Was hat mich als Jugendliche interessiert, wie die Römer ihre Stiefel schnüren. Heute würde ich gerne den ,,Bello gallico" lesen können. 

Gallia est omnis divisa in partes tres... - Gallien im Gesamten ist in drei Teile geteilt. Es gibt ausgesprochen gute Übersetzungen von Cäsars Bellum Gallicum, wobei mich die Schlachten auch imemr gar nicht interessieren, sondern was Cäsar über die Kelten - unsere Vorfahren nämlich geschrieben hat. Schon Reklam ist da wunderbar lesbar.
Dazu hab ich übrigens grad einen wunderbaren Link gefunden - was es heutzutage nicht alles gibt! http://la.wikipedia.org/wiki/Gallia
Und Nepos... naja, ich fand ihn immer recht interessant, aber das hängt wohl sehr damit zusammen, wie einem der Stoff dargebracht wird und ob einen die Materie per se interessiert oder nicht.

Liebe Grüße,
Wuschl



Liebe Grüße,
Nebelpriesterin

[/quote]
uro nun luceo

Christiane

Hallo Steffi,

eine schöne Frage!! Ich bin gleich mal zu unserm 'Schullektüre - und Klassiker-Regal' und bin ganz erstaunt, was ich da so alles auf meiner Liste hab. So spontan wär mir vieles nicht mehr eingefallen. Und ich kann auch nicht mehr sagen was ich in welcher Klasse gelesen hab. Aber hier mal die Liste:

Deutsch:

  • Die Regentrude (Storm)
  • Der Schimmelreiter (Storm)
  • Andorra (Frisch)
  • Stiller (Frisch)
  • Die schwarze Spinne (?) - da hatte ich nächtelang Alpträume! Grauenhaft!!
  • Kleider machen Leute (Keller)
  • Minna von Banrhelm (Lessing)
  • Nathan der Weise (Lessing)
  • Das Fräulein von Scuderi (?)
  • Der Biberpelz (Hauptmann)
  • Faust I (Goethe)
  • dazu etliche Gedichte und Balladen

Englisch:

  • Lord of the flies
  • Animal farm
  • Jane Eyre (Bronte)
  • Candida (Shaw)
  • Pygmalion (Shaw)
  • Kidnapped (Stevenson)
  • Our Town (Wilder) - absolut zum gähnen!

Und bei uns ist es wie bei Wuschels daheim: Volker hat völlig andere Lektüren gehabt. Das war allerdings auch ein anderes Bundesland und daher noch verständlicher.

Ich muss sagen, dass wir sogar einiges gelesen haben das mir gefallen hat. Aber die Art wie wir die Bücher 'zerpflücken' mussten fand ich oft sehr langweilig und das hat mir das Lesen von 'Klassikern' im weitesten Sinn einigermassen verleidet.

Liebe Grüße,
Christiane
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Anna

#9
ja, die gute alte Schullektüre, da sind die ganzen Reclamheftchen und Bücher mit diversen Postits, Randbemerkungen und bunten Markierungen  :detektiv:

bei mir gings in der 7. Klassen mit Paul 4 und die Schröders los,

in der 8. weiter mit Kellermanns 'Kleider machen Leute' und dem Schiff Esperanza, von Hoerschelmann glaube ich mich zu erinnern.

In der 9. haben wir ne Zusammenfassung vom Herrn der Ringe gelesen, wobei die verbinden Kapitel, als die Zusammenfassungen daran das Beste waren und man nicht wirklich Lust auf die ausfürhliche Version bekommen hat, da nur die 'ereignislosen' Kapitel wiedergegeben wurden und die spannenden Passagen zusammengefasst worde sind - nichtsdesttrotz habe ich das 'Gesamtwerk' dennoch gelesen und liebe es!  :funkey:

So, dann gings in der 10. weiter mit Andorra von Max Frisch, Der Verdacht von Dürrenmatt und Maria Stuart, was mir persönlich unheimlich gut gefallen hat!

In der 11. haben wir uns mit Ödipus beschäftigt und ich habe das wohl für mich schlechteste Buch meiner Lesegeschichte gelesen, nämlich den Vorleser von Schlink... gruselig!  :ausrast: ach und Romulus der Große, den gabs in dem Jahr auch noch

danach hab ich Deutsch-LK gewählt und sämtliche Referendare haben ihr Lehrproben anhand von Lektüten bei uns gemacht, daher die Fülle
Goethes Faust 1
Fontanes Effi Briest
immerhin mal ein Fließtext :-)
Kabale und Liebe war abirelevant, hat mir sehr gut gefallen, zumal wirs uns noch im Theater angesehen haben und einige Szenen nachgestellt haben
Das Marmorbildnis Opfer eines Referandarenversuchs.. :-)
Wallenstein 1,2 und die Piccolomini ebenfalls abirelevant, falls noch nicht aufgefallen, ich habe während des Schiller-Jahres Abi gemacht  :doof:, und prompt kam der gute Wallenstein auch im Abi
Der Tod in Venedig von Mann und ich dachte immer, meine Sätz sind manchmal kompliziert...  :dong: übrigens auch fürs Abi..
Don Juan oder die Liebe zur Geometrie von FRisch schönes Buch! auch abirelevant, aber leider und wie zu erwarten nicht gekommen
so, was war denn da noch... genau, Deutsch und Anders, eine Sammlung von Essays und Sommerhaus, später, was wir noch gelesen haebn, weil wir ja noch 'Zeit' hatten..
außerdem mussten wir in Deutsch Bücher eigenständig aufbereiten und Referate drüber halten, bei mir warens zu der KLssiker-Reihe der Parzival und zu den aktuellen Romanen Der KNochenjäger (hab ich schonmal gesagt, dass ich Jeffery Deaver liebe  :funkey:)
nicht zu vergessen natürlich noch einen Gedichtband, nämlich Jahrhundertgedächtnis

so, dass waren die Deutsch-Lektüren, in Reli hab ich noch Märchen, Mythen, TRäume von Erich Fromm gelesen und in Englisch Jules Verne, Journey to the centre of the earth, wobei hier jeder ein anderes Buch hatte..

so, denke, ich habe an das meiste gedacht :-)
aber wo ichs grad lesen, de bello galico hab ich auch gelesen...

bei ein paar Autoren hat es zur Folge, dass ich sicherlich noch das ein oder andere von ihnen lesen werde, wie zum beispiel Frisch oder Schiller, um Schlink hingegen mache ich seither einen großen Bogen! Ach ja, und T. Mann ist auch eher gewöhnungsbedürftig  :teufel:

viele Grüße,
Anna

Tecil

Ach herje  :kopfkratz: ööööhmm,

da war:

Ich bin eine Wolke
Ein tolles Buch

Die Welle
Mußte man halt durch, erschreckendes Zenario

Das Parfüm
Habe ich freiwillig gewählt

Schlafes Bruder
Abibuch von Freundin, hat mich nachhaltig schwer beeindruckt.

So, das waren so die "Schul"Bücher - wobei ich auch damals meist eines dabei hatte wenn der Untericht zu eintönig wurde  :->

Für meinen Ex habe ich mal ne Abi Arbeit über
Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort
Geschrieben.

LG Tecil

DG7NCA

Hallo alle dies interessiert,

da ich noch keine 120 Tage dabei bin schreckt es mich nicht erst jetzt was dazu zu schreiben.

Also ich kann von Glück sagen das ich einen Hauptschullehrer hatte der auch uns "minderbemittelten" die Literatur näher bringen wollte. Dazu muss man aber sagen ich bin schon 30 Jahre aus der Schule  :-> :->

Also meine Pflichtlektüre, ich durfte es mir leider nie raussuchen, waren:

                    Wolfgang Borchert                   Draußen vor der Tür

                                                                 Das Tagebuch der Anne Frank

                    William Shakespear                   Romeo und Julia

                    Herrmann Hesse                      Das Glasperlenspiel

                   J. W. v. Goethe                       Die Leiden des jungen Werther

Also ich möchte mal sagen das war für eine 14 jährige Hauptschülerin deftige Kost. :zwinker:

Aber ich habe damals schon Bücher verschlungen, und das wusste mein Deutsch Pauker. Leider, und ich hatte dann die Arbeit mit den Referaten und Rezensionen. Was aber meine Deutschnote auf einen guten Stand hielt. :zwinker: :zwinker: :zwinker:


Lese z.Zt. immer wieder mal was von Sir Walter Scott.....gilt der auch als Klassiker? :zwinker:

Liebe Grüße    
DG7NCA/Carola


Jedes neue Buch
ist wie eine Reise
in ein neues Land!