Aktuelles Lesefutter

Begonnen von Kathrin, 22. März 2007, 16:00:12

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

jaqui

Ich lese auch mal wieder einen historischen Roman:

Umberto Eco - Baudolino [isbn]3446200487[/isbn]

Inhalt: Eco erzählt die Geschichte des (fiktiven) Bauernsohns Baudolino aus dem Piemont, der um 1155 als Kind von Kaiser Friedrich Barbarossa aufgelesen wird und in den folgenden 50 Jahren überall dabei ist, wo Geschichte gemacht wird: Die historischen Ereignisse von Barbarossas Kämpfen gegen die aufständischen Städte der "Lega Lombarda" bis zu seinem Kreuzzug ins Heilige Land dienen Eco dazu, mit leichter Hand in die politischen und geistesgeschichtlichen Hintergründe dieser Epoche einzuführen, und ermöglichen ihm, originelle Antworten auf bisher ungelöste Fragen der Geschichtsschreibung zu geben.
Dabei entpuppt sich Baudolinos Lebensgeschichte, die er im Jahre 1204 selbst einem Geschichtsschreiber erzählt, als die blanke Lüge. Baudolino ist ein Hochstapler, ein Schelm, ein schlitzohriger Aufschneider -- das bestreitet er auch gar nicht. Denn mit seiner Fähigkeit, haarsträubende Geschichten zur Wahrheit zu erklären, will er selber in die Weltgeschichte eingegriffen haben: Er will die Stadt Alessandria erst erbaut und dann gerettet haben; er will aus taktischen Gründen die Heiligsprechung Karls des Großen erwirkt haben; er will eine einfache hölzerne Trinkschale zum Heiligen Gral erklärt und damit Barbarossa zum Kreuzzug veranlasst haben. Dass Baudolinos Berichte von seinen ruhmreichen Tricks, Intrigen und Lügen mit Vorsicht zu genießen sind, ist klar -- ein Lügner lügt auch dann, wenn er von seinen Lügen erzählt.

Meine Meinung: Bisher finde ich das Buch ganz gut, ich habe den jungen Baudolino kennen gelernt, der zum ersten Mal Friedrich I. begegnet und zum anderen den alten Baudolino der den Geschichtsschreiber Niketas bei der Eroberung Konstantinopels trifft. Mal sehen wie es weitergeht.

Nach einer positiven Leseerfahrung (Der Name der Rose) und zwei eher negativen Erfahrungen (Die Insel des vorigen Tages und Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana) bin ich sehr erstaunt wie gut mir das Buch gefällt.

Katrin

Lannie

Heute beginne ich endlich damit!   :funkey: :funkey: :funkey:

[isbn]3785723814[/isbn]

Unbeschwert verlebt Sayyida Salima bint Said, die Tochter des Sultans, ihre Kindheit und Jugend auf der Gewürzinsel. Ihr Halbbruder Majid bringt ihr Reiten und Schießen bei, heimlich lernt sie Lesen, Schreiben und fremde Sprachen. Als die junge Frau dem wohlhabenden deutschen Kaufmann Heinrich begegnet, kommen sich zwei Welten näher. Die beiden verlieben sich und schon bald erwartet Salima ein Kind. Für eine muslimische Prinzessin ist ein uneheliches Kind jedoch undenkbar. Eine Heirat mit einem Ungläubigen kommt allerdings nicht in Frage. Als Ausweg bleibt nur die Flucht: Sie muss ihr Leben aufgeben, ihren Namen, ihr Vermögen. In Heinrichs Heimatstadt Hamburg hofft das junge Paar glücklich zu werden. Doch was erwartet Salima in dem kalten, fremden Land, das ihrer Heimat so weit entfernt ist?
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

nirak

@ Katrin :winken:

Ich bin mal gespannt, wie dir das ganze Buch dann so gefällt, bei mir steht es nämlich auch im Regal und wartet darauf, das ich es lese :->

lg nirak

Kathrin

Und ich habe gerade den zweiten VErsuch mit Pauine Gedges Pharao gestartet. sorry, nirak, dass ich mich diesbezüglich nicht gemeldet hab, aber ich wollte grad mal eine kleine LR-Pause haben und Du bist ja meine ihc grad eh in einer, oder?

[isbn]3499123355[/isbn]

lg
kathrin
Rock the Night!

nirak

Hallo Kathrin :funkey:

Ja, da hast du recht, zum einen lese ich Stolz und Vorurteil von Jane Austin und eine zweite Runde fängt Morgen an.
Ich bin mal gespannt wie der Pharao dir gefällt, wenn ich es schaffe, werde ich ihn nach den beiden Runden lesen, aber eigentlich will ich auch noch den König von Ingrid Ganß diesen Monat lesen, wie gut, das ich ab nächste Woche eine Woche Urlaub habe. :->

lg nirak

Grisel

#830
Ich hatte auf einmal heftige Lust auf "mein" Mittelalter und bin schließlich bei "Knights of the black and white" von Jack Whyte gelandet. Leider leider leider findet aber auch der die historischen Templer langweilig und hat lieber ein Buch über die verschwörungstechnischen Hintergründe geschrieben. Ob ich in diesem Leben noch mal einen "normalen" Templerroman finde?  :meckern:

Es liest sich zwar ganz nett bisher und ich bin gespannt, wie er die letztendliche Gründung des Ordens darstellt, aber vom Mittelalter scheint der gute Mann nicht viel Ahnung zu haben. Als ich heute morgen gelesen habe, daß St. Omer auf Malta in VALETTA war, wußte ich echt nicht ob ich jetzt  :wieher: oder  :schrei: soll.
(Wir befinden uns hier Anfang des 12. Jahrhunderts und Valletta wurde 1566, also satte 450 Jahre später erbaut.)
Das übertrifft fast sogar noch die MALTESER die ich mal in einem anderen Buch im 13. Jahrhundert getroffen habe.

Ich weiß, die Diskussion über historische Romane und Anspruch an Authentizität ist so alt, wie historische Romane. Aber sowas darf IMO einfach nicht passieren. Ich bin im Gegensatz zu früher großzügiger geworden, aber bei sowas  :wah:.

Irgendwie schade, ich habe vor vielen Jahren zwei von Whytes Quasi-Artusbüchern gelesen und die in guter Erinnerung. Aber nach so einem Unsinn muß er mir jetzt zumindest verschwörungstechnisch was überzeugendes bieten, wenn schon nicht historisch. Das zu frühe Valetta ist ja nur das Tüpfelchen auf dem i. Und es mag kleinlich sein, aber ich finde, wenn man schon über Ritterorden schreibt, sollte man den Namen de la Valette schon mal gehört haben. Und ins richtige Jahrhundert packen könnnen.

Jetzt weiß ich wieder, warum ich fast keine Mittelalterromane mehr lese. Aber das ändert nichts daran, daß ich den Hunger danach immer wieder verspüre, wenn mir "meine" Zeit fehlt.

jaqui

Zitat von: nirak in 02. Juni 2010, 18:22:08
Ich bin mal gespannt, wie dir das ganze Buch dann so gefällt, bei mir steht es nämlich auch im Regal und wartet darauf, das ich es lese :->

100 Seiten noch, dann habe ich es geschafft und ich muss leider sagen: Gegen Ende verliert es immer mehr und mehr von seiner Faszination. Zu Beginn des Buches war ich angetan von der Geschichte und den historischen Fakten, aber nun kippt das Buch in eine Fantasiewelt hinein. Baudolino erzählt einem Mann in Konstantinopel seine Geschichte und berichtet von seinen Reisen in fremde Länder. Und hier wird es fantastisch. Er erzählt von Wesen und Orten die es nicht gibt, von Menschen mit einem Bein, welche ohne Kopf und Wesen die mit Einhörnern durch die Wälder laufen.

Im Moment ist das Buch nur mehr mühsam.

Katrin

nirak

Hallo Grisel :winken:

Ich lese ja fast ausschließlich historisches, aber ein wirklich guter Roman nur über den Templerorden ist mir auch noch nicht begegnet. Immer nur so ausschnittsweise, und wenn dann mal von den Templer die Rede war, dann immer nur über Einzelschicksale sowie in "Die Kreuzritter".

Zitat von: Grisel
Ich weiß, die Diskussion über historische Romane und Anspruch an Authentizität ist so alt, wie historische Romane. Aber sowas darf IMO einfach nicht passieren. Ich bin im Gegensatz zu früher großzügiger geworden, aber bei sowas 

Ich finde auch ein Autor sollte sich schon die Mühe machen, das wenigstens die Ortsnamen und deren Ekzitenz korrekt sind. Das ein Ort noch garnicht vorhanden ist darf einfach nicht passieren.

lg nirak

Grisel

Hi nirak!

Es gibt sie schon, die guten und/oder "normalen" Templerromane, aber sie sind Nadeln im Heuhaufen. Hanny Alders, Jan Guillou und Cecelia Holland fallen mir spontan ein. Martina Andrés Zeitreise-Templer waren auch fein, aber halt natürlich weit entfernt von einem Roman über entweder hundsordinäre Templer oder solche mit dezentem Geheimnis. Oder andere, die wiederum andere Aspekte haben, die sie als "normal" disqualifizieren.

Ich werde nie nie nie verstehen, warum die überlieferte Geschichte so viel langweiliger zu sein scheint, als die Gralgeheimnisverschwörungsgeschichten über sie. Ist schon eine schöne Ironie, denn es waren die Prieuré-Templer bei Berling, die meine Leidenschaft für den Orden ausgelöst haben, aber irgendwann habe ich mich an den Verschwörungsgeschichten sattgelesen und will eben einfach ganz normale Templer. Die ich wohl nie wieder kriegen werde.

Daß man sich mal bei einer Stadt um 450 Jahre vertut, OK, könnte man als "Tippfehler" verbuchen, aber ausgerechnet Valletta? Ne. Wie gesagt, ist für mich fast so schlimm, wie die Malteser im 13. Jahrhundert. Ich habe mich in einer der vielen, sinnlosen Diskussionen über historische Romane mal unbeliebt gemacht, weil ich gesagt habe, daß ich am liebsten ein historisches Lektorat verpflichtend machen würde. Aber da würde sowas nicht passieren.
Und, was die "ich lese nur aus Spaß und wenn ich Geschichte will lese ich ein Sachbuch"-Leute so gern mißverstehen, ich will ja keinem anderen vorschreiben, wie er/sie/es Bücher zu lesen hat, ICH lese sie auf meine Weise. Und jetzt weiß ich eben wieder, warum ich sie so selten lese. Es muß ja echt nicht 100 %ig richtig sein, jeder macht Fehler und schriftstellerische Freiheit etc., aber ein bißchen Ahnung sollte man echt haben von der Zeit, über die man schreibt.
Aber das ist das alte Lied. Verschwörer recherchieren bei Verschwörern und selten woanders. Die Entstehung des Christentums frei nach Lincoln/Baigent/Leigh konnte Whyte schön runterbeten, aber den Ersten Kreuzzug haben wir nur gestreift und der Streifen war schon eigenartig.

OK, ich stoppe mich jetzt wieder. Das Buch liest sich ja durchaus nett und ich werde es auch weiterlesen, aber verstehen werde ich das alles nie. Und wenn mich Whyte mit der verschwörungstechnischen Sicht auf die Ordensgründung nicht komplett umhaut, werde ich die weiteren Bände ignorieren.

Bye,

Grisel

Lannie

Ich beginne jetzt mit

Das Spiel des Sängers
Andrea Schacht

[isbn]3764503483[/isbn]

Burg Langel im ausgehenden Mittelalter. Seit dem gewaltsamen Tod des Burgherrn Eberhard ist die Lehensnachfolge ungeklärt. Ritter Ulrich von der Arken will die Burg nun neu vergeben. Eine erlauchte Gesellschaft findet sich ein; ein jeder der Gäste erhebt Anspruch auf das Lehen. Bis man sich einig wird, soll Minnesänger Hardo Lautenschläger des Abends mit seinen Künsten für Unterhaltung sorgen. Niemand ahnt, welches Geheimnis Hardo mit Burg Langel verbindet – und mit der holden, aber spitzzüngigen Engelin van Dyke, die an Hardos abendlichen Gesängen so gar keinen Gefallen zu finden scheint ...
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Lannie

Gestern habe ich also den zweiten Teil der Robin Hood-Trilogie, "Scarlet", von Stephen R. Lawhead begonnen, bin aber erst auf den ersten Seiten. Ich musste nämlich feststellen, dass vom ersten Teil, "Hood", fast nichts in meiner Erinnerung haften geblieben ist.  :rotwerd: Also hab ich mir das Buch nochmal vorgeholt und ein wenig quer gelesen, so dass ich heute mit "Scarlet" richtig loslegen kann. Auf Anhieb gefällt es mir schon deutlich besser als "Hood", da Lawhead sich bemüht, schon auf den ersten Seiten deutlicher zu werden, was den hist. Hintergrund angeht. Waren es in "Hood" immer die Ffreinc und der rote Wilhelm, sind es jetzt endlich auch mal die Normannen und Wilhelm der Eroberer, was das Lesen wirklich vereinfacht.  :->

[isbn]3404164253[/isbn]

Ein mutiger Mann kann nur einmal sterben Will Scarlet hat alles verloren, was er besitzt. Man hat ihn in den Kerker geworfen für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Ihm droht der Tod durch den Strang. Oder er soll den König der Wälder und dessen verschworene Schar von Geächteten verraten.Aber das wird Will Scarlet niemals tun. Britannien im 11. Jahrhundert. Die Normannen halten das friedliche Wales besetzt. König William hat den Baronen freie Hand gegeben, zu plündern und zu morden. Nur in den tiefen Wäldern regt sich noch Widerstand. Dort herrscht der geheimnisvolle Bran, den man den Rabenkönig nennt. Und die Rebellen haben bereits einen tollkühnen Plan geschmiedet, ihren Gefährten Will Scarlet zu befreien.Ein Fehlschlag würde sie das Leben kosten. Und ihrem Volk die Hoffnung auf Freiheit nehmen.
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Grisel

Da mich mein Whyte nicht wirklich überzeugt hat und ich immer noch ausgehungert bin nach "echten" Templern, habe ich mir nun meine liebe Holland geschnappt, "Jerusalem". Ich nehme mal an, daß das nun das dritte Mal ist.  :kopfkratz:
Schon lustig, nach Whyte war ich hart an der Grenze zu einer Lesekrise, weil ich mich für kein Nachfolgebuch entscheiden konnte, im SUB. Da wollte mir mein Unterbewußtsein wohl was sagen.  :->
Das Buch ist auch weit entfernt davon, makellos zu sein, aber ich liebe es einfach, weil es "normale" Templer mitten in der Zeit, statt Anfang oder Ende, hat. Und solche Bücher sind immer noch so selten, daß die wenigen existierenden als echte Schätze zu betrachten sind.

Lannie

Ich konnte es gestern nicht lassen und hab als Zweitlektüre Tereza Vaneks neuesten Roman begonnen und was soll ich sagen?! Es wird wohl zur Erstlektüre!  :-> Wunderschön flüssiger, anschaulicher Schreibstil, eine großartige, super symapthische Figur (Marie), und auch die Nebenfiguren überzeugen. Die Handlung ist interessant und spannend, der historische Hintergrund entspricht meinem Beuteschema, was will ich mehr? Ganz klar, mehr Lesezeit.  Nach knapp 80 Seiten kann ich das Buch jetzt schon jedem empfehlen.  :->

[isbn]3442472261[/isbn]

Mitte des 12. Jahrhunderts, nahe Paris: Die junge Marie wächst in einfachen Verhältnissen auf. Kurz nach dem Tod ihres trinkfreudigen Vaters erhält sie die Nachricht, sie sei die illegitime Tochter von Geoffrey VI, dem Bruder des englischen Königs Henri II, und wird nach England an den Hof gebracht. Es fällt ihr schwer, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, und um ihre Einsamkeit zu vertreiben, beginnt Marie schließlich, heimlich zu dichten. Als Königin Eleonore von Maries Gedichten erfährt, wird diese bald zu einer ihrer Lieblingsdamen. Aber Marie zieht nicht nur Bewunderung, sondern auch viel Neid auf sich ...
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Kathrin

Sehr schön Süße! Hab auch schon ein Auge auf das Buch geworfen. WErde Deine Kommentare hier oder auf der Couch (wohl eher) neugierig verfolgen.

lg
kathrin
Rock the Night!

uschi

@ Lannie - Wie gut, dass es schon auf meiner Wunschliste steht!  :->

Ich habe nun gerade zu folgenden Buch gegriffen, das mich schon einige Male so richtig zum Schmunzeln gebracht hat.

Nehmt Herrin diesen Kranz - Andrea Schacht

[isbn]3442371244[/isbn]

Kurzbeschreibung:

Die Fortsetzung von »Gebiete sanfte Herrin mir«

Während Köln sich für die Erntedankfeiern schmückt, hängt im Hauswesen derer van Doorne der Segen schief. Ausgerechnet zur bevorstehenden Weinlese erfährt Alyss, dass ihr Gatte Arndt den geliebten Weingarten verkauft hat, um Geld für seine undurchsichtigen Geschäfte in den Beutel zu bekommen. Alyss' Zorn entzieht er sich, indem er eilends auf Handelsfahrt geht. Nach seiner Abreise nimmt Alyss vorübergehend den sechsjährigen Kilian auf. Doch der goldlockige Sohn eines befreundeten Kürschners sorgt gleichermaßen für Unruhe: ein veritabler Satansbraten, der nur Unfug im Sinn hat.

Dann wird Kilian entführt. Und mit ihm zusammen verschwindet Alyss' Brautkrone, der wertvollste Bestandteil ihrer Mitgift. Wer steckt dahinter – und warum?

Hartnäckig und gewitzt lässt Alyss nicht locker, bis sie den Fall gelöst hat.

LG Uschi
Liebe Grüße
Uschi

Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)