Hiobs Brüder - Rebecca Gablé

Begonnen von Lannie, 17. Oktober 2009, 17:01:24

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Lannie

[isbn]3431037917[/isbn] Verlag: Ehrenwirth
ISBN: 978-3-431-03791-3
Seiten: 907
Ausgabe: Hardcover
Preis: € 24,99
ET: 10.2009

Kurzbeschreibung

England 1147

Eingesperrt in einer verfallenen Inselfestung, fristen sie ein menschenunwürdiges Dasein, weil sie nicht zu den Kindern Gottes zählen: Simon hat die Fallsucht. Edmund hält sich für einen toten Märtyrerkönig. Regy ist ein Mörder und so gefährlich, dass er an einer Kette gehalten werden muss. Losian hat sein Gedächtnis und seine Vergangenheit verloren. Ausgerechnet Letzterem fällt die Führung dieser sonderbaren Gemeinschaft zu, als eine Laune der Natur ihnen den Weg in die Freiheit öffnet. Er bringt die kleine Schar zurück in die "wirkliche" Welt, wo Hunger, Not und Rechtlosigkeit herrschen. Auf ihrer Reise gelangt er zu erschreckenden Erkenntnissen über den Mann, der er einmal war. Und gerade als er einer Frau begegnet, mit der ein Neuanfang möglich scheint, beginnt Losian zu ahnen, dass er die Schuld an dem furchtbaren Krieg trägt, der England zugrunde zu richten droht...

Meine Meinung

Lange habe ich – und wie viele andere Fans - auf den neuesten Roman von Rebecca Gablé gewartet und diesen Monat war es endlich soweit, ,,Hiobs Brüder" erschien. Ich habe in der Wartezeit ganz bewusst keine Leseprobe des Romans angerührt und habe somit ganz unbedarft das Lesen begonnen. Das einzige was ich über das Buch wusste, es solle mehr die Sozialgeschichte Englands beleuchten und im 12. Jahrhundert angesiedelt sein.

Bereits nach den ersten Sätzen war klar, dass mich zumindest stilistisch und sprachlich keine Überraschungen erwarten würden. Vom Schreibstil her ist ,,Hiobs Brüder" vom ersten Moment an ein typischer Gablé. Man taucht unmittelbar in die Handlung ein, erfreut sich an der Sprache und dem Aufbau des Romans. Es ist und bleibt einfach ein Genuss Rebecca Gablés ,,Stimme" zu lauschen und in ihre Welt einzudringen, sich fallen zu lassen und sich ganz der Geschichte hinzugeben.

,,Hiobs Brüder" unterscheidet sich gerade in der ersten Hälfte von den übrigen historischen Romanen Rebecca Gablés. Die Geschichte ist nicht so eng an die Geschicke der historischen Persönlichkeiten geknüpft, wie man es von der Autorin gewohnt ist und damit beschreitet sie durchaus neue Wege. Wege, die mich hundertprozentig überzeugt haben. Der Fokus liegt auf den Gefährten, der Gemeinschaft. Den Männer, die von der Inselfestung fliehen können und sich auf den Weg durch ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes England machen, um sich selbst und ein sicheres, lebenswertes Leben zu finden. Gerade diese Handlung hat mich unglaublich fasziniert und mitgenommen. Mich in einen Strudel der Gefühle gezogen, mich nicht mehr losgelassen und viel zum Nachdenken gebracht. Es war sowohl aufregend als auch erschreckend, mehr über das Leben im mittelalterlichen England zu lesen. Darüber, wozu Menschen in ihrer Angst und Unwissenheit fähig sind, zu welchen Grausamkeiten aber auch zu welcher Güte. Besonders gefreut hat mich, dass die Autorin dabei nicht nur Christen, sondern auch Juden einbezogen hat. Ungefähr ab der Hälfte des Romans wandelt sich die Handlung und Rebecca Gablé scheint auf altbewährte Weg zurück zu kehren. Die Geschichte ist enger mit dem historischen Hintergrund verwoben und die Figuren geraten in die gefährlichen Abgründe der Politik, erleben den Bürgerkrieg am eigenen Leib, treffen auf historische Persönlichkeiten. Fiese Ränke und Intrigen selbstverständlich inbegriffen. Rebecca Gablés Geschichte ist komplex, in ihrer historischen Bedeutung ebenso wie in ihrer zwischenmenschlichen. Der historische Hintergrund ist, wie nicht anders zu erwarten war, perfekt recherchiert und ebenso akribisch wie gekonnt in die Handlung eingeflochten. Ich konnte den historischen Begebenheiten problemlos folgen und habe einen interessanten Einblick in einen weiteren Teil englischer Geschichte erhaschen können.
Spannend und unentrinnbar, humorvoll und ernst, fröhlich und deprimierend, schön und schrecklich webt die Autorin ihre Handlung. Man bleibt darin hängen wie eine Fliege im Spinnennetz. Es ist nicht möglich sich aus der Geschichte, um Selbstfindung, Freundschaft, Krieg und Leben zu befreien. Vergeblich sucht man des Nachts nach eine Stelle, an der man das Buch ruhigen Gewissens auf den Nachttisch legen kann, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Hier ist Selbstdisziplin gefragt, denn Rebecca Gablé entlässt ihre Leserschaft nicht einen Moment aus ihren schriftstellerisch so talentierten Fängen.

Die Figuren haben mich umgehauen, in erster Linie die Insel-Gefährten. Und dabei sind die Figuren auf den ersten Blick keineswegs die strahlenden Helden, sondern bedauernswerte, gedemütigte, furchtsame, von Selbstzweifeln und Ängsten gequälte Männer, die von der Welt ausgestoßen und isoliert um ihr Überleben kämpfen. Mit viel Liebe zum Detail hat Rebecca Gablé ihre Charaktere geschaffen und ich habe zu den Männern dieser Gemeinschaft eine sehr tiefe, emotionale Bindung aufgebaut. Es sind unglaublich originelle, realistische, lebendige und facettenreiche Persönlichkeiten, die der Leser auf ihrem Weg begleiten darf. Selbst zum bösartigen Regy hatte ich einen Draht, der mir manchmal selbst unheimlich war. Regy ist wohl eine der faszinierendsten, wenn auch nicht sympathischsten Figuren dieses Romans. Alle Gefährten haben in mir etwas zum Klingen gebracht und ich konnte mit ihnen leiden, hoffen und lieben.
Allerdings wandelt sich im Laufe der Handlung einer der Protagonisten von einem facettenreichen, interessanten und undurchschaubaren Charakter zu einer eher vorhersehbaren und ,,typischen" Helden-Figur. Ich muss zugeben, das gefiel mir nicht und daraufhin verlor diese Figur an Anziehungskraft und leider auch an Originalität.
Die Nebenfiguren  konnten mir nicht alle nah kommen, stehen sie doch deutlich im Schatten der Gefährten und es ist häufig spürbar, dass sie nur Randerscheinungen der Geschichte sind, wichtig, aber nicht übermäßig bedeutend.
Die historischen Persönlichkeiten hat Rebecca Gablé gekonnt in die Geschichte eingeflochten und aus ihnen glaubwürdige, lebendige Figuren geschaffen, über die ich unheimlich gerne gelesen habe, gleich ob gut oder böse. Es war faszinierend König Stephen und Kaiserin Maud zu begegnen, Thomas Becket bei einem Schwätzchen zu lauschen und Henry Plantagenets Vitalität zu spüren.

Wie nicht anders zu erwarten war, hat sich der Verlag wieder unheimlich viel Mühe mit der Gestaltung des Romans gegeben. Die Illustrationen passen perfekt zur Handlung, das Nachwort ist ausführlich und hat all die Fragen beantwortet, die ich mir beim Lesen gestellt habe. Im Einband des Buches befindet sich eine Karte, ein Personenverzeichnis der historischen Persönlichkeiten sucht man ebenfalls nicht vergeblich. Die Umschlaggestaltung finde ich zwar wunderschön, aber ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich es sehr schade finde, dass der Buchrücken nicht zu den anderen Romanen der Autorin passt.

Fazit

,,Hiobs Brüder" ist ein wundervoller, ergreifender Roman, über Menschen, die zeigen wie viel wert sie sind, obwohl sie in den Augen ihrer Mitmenschen derart wertlos sind, dass sie eingesperrt und ausgegrenzt gehören. Es ist eine Geschichte über Freundschaft vor dem historischen Hintergrund des Bürgerkrieges zwischen König Stephen und Kaiserin Maud, die mich unheimlich berührt hat. Spannend, humorvoll und glaubwürdig erzählt, mit faszinierenden, außergewöhnlichen Figuren. Ich habe die Gefährten - Simon, Losian, Godric, Wulfric, King Edmund, Regy und Luke - unheimlich gerne auf ihrem Weg begleitet und ich bin mir sicher, sie werden mir noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben.

Bewertung


[note1]
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Meike

Ach Lannie,
das hast du wirklich ganz ganz toll geschrieben  :schmusen:! Ich bin zwar noch mittendrin und freu mich noch sehr auf den Rest, aber schon jetzt kann ich eine Rezi quasi unterschreiben!!! Danke für die tolle Rezi!!!

Liebe Grüße,
Meike
"Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich"
Tschingis Aitmatov

Ich lese gerade:
"Seal Team 12 - Aus dem Dunkeln" Marliss Melton

Regina

Hallo Lannie,
ich war etwas unsicher bei diesem Werk, aber nach deiner Rezi hast du mich überzeugt. Werde aber auf die TB Ausgabe warten, da ich alle anderen Gable auch in TB habe.
Danke für deine tolle, ausführliche Rezi.
lg
Regina

Kathrin

Oh je Regina, da wirst Du aber vermutlich an die 2 Jahre warten müssen, bis das Buch als TB rauskommen wird. Meine Rezi wird wohl erst im Kalte-Markt-Urlaub geschrieben werden.

lg
kathrin
Rock the Night!

Kathrin

#4
Hallo zusammen,

ich wollte nur mal schnell auch hier Rezi-Thread zu Hiobs Brüder bekanntgeben, dass wir Rebecca Gablé für einen Chat am 03.11.2009 ab 20:30 Uhr gewinnen konnten. Der Chat wird im ganz normalen Bücherkisten-Chat stattfinden. Hier schnell als Link der Chat sowie die Hinweise zum Chat:

Chat

Chat Hinweise

Da es ein offener Chat ist und nicht allein auf ihren neuesten Roman "Hiobs Brüder" beschränkt ist, kann natürlich jeder mitchatten, der will: Ihr seid alle herzlich eingeladen. Allerdings solltet Ihr vorher vielleicht einmal kurz den Chat ausprobieren, ob er bei Euch auch funktioniert, nicht, dass es am 3.11. wg. technischer Probleme ein böses Erwachen gibt.

liebe grüße
kathrin
Rock the Night!

Kathrin

Und hier meine etwas längere Meinung zu HIOBS BRÜDER, ich hab es einfach nicht kürzer fassen können:

Als ich mir in den letzten Tagen nochmals meine Notizen zu Rebecca Gablés neuestem hist. Roman ,,HIOBS BRÜDER" durchgelesen habe, war ich im ersten Augenblick etwas überrascht, dass ich doch so viele positive Gedanken zu dem Buch hatte, denn im Nachhinein würde ich eigentlich sagen, dass mich das Buch etwas enttäuscht hat. Dabei habe ich das Buch von der ersten Seite an inhaliert  und schnell weggelesen und war vor allem in den ersten beiden Dritteln völlig hin und weg und ganz und gar tief in der Geschichte gefangen.

Die Geschichte beginnt damit, dass der junge Simon de Clare auf Grund seiner Fallsucht auf die Insel Whitholm, die Insel der Verdammten abgeschoben wird. Dort trifft er auf eine Gruppe von geistig und/ oder körperlich behinderter Menschen, u.a. die siamesichen Zwillinge Wulfric und Godric, einen Mann, der sich als König Edmund von England ausgibt, Regy einen wahnsinnigen Mörder und Kannibalen und Losian, der an einem totalen Gedächtnisverlust leidet und weder seinen Namen noch seine Herkunft kennt, gleichzeitig aber auch der Anführer der ,,Verdammten" ist. Ihnen gelingt die Flucht von der Insel während eines heftigen Sturms und fortan sind sie auf der Suche nach Glück, einer Zukunft und Losian speziell auf der Suche nach seiner Vergangenheit. Rebecca Gablé setzt uns hier eine tolle Figur nach der anderen vor die Nase und es fällt schwer einen Liebling herauszufischen. Ich liebe sie alle, ich mag Oswald, der das Down-Syndrom hat und Luke, der sich einbildet eine Schlange im Bauch zu beherbergen, die in beherrscht, und ich liebe die Zwillinge, die wunderbar mit ihrem Schicksal umzugehen wissen und absolut lebensfroh zusammen durchs Leben gehen und sich durch nichts einschüchtern lassen. Ganz besonders angetan haben es mir aber Kind Edmund, der mit seinem "Gebrechen" eigentlich total normal und klar und bei Sinnen zu sein scheint, wenn er nur nicht behaupten würde, er wäre King Edmund, der vor 300 Jahren gestorben ist. Außerdem war  Regy, der wahnsinnige, in Ketten gelegte Kannibale mein besonderer ,,Augenstern". Ich möchte ihm zwar mit Sicherheit nicht begegnen, denn Angst habe ich schon vor ihm, aber er ist superspannend und faszinierend als Figur, extrem unterhaltsam, hat einen bösen, schwarzen Charakter, aber  auch einen schönen bissigen schwarzen Humor. Er ist brutal und unheimlich, lässt es mir eiskalt den Buckel runterlaufen, aber er ist definitiv nicht auf den Kopf gefallen und scheint von Adel zu sein, was man an seiner Wortwahl und Sprache erkennt. Er weiß mit seiner Sprache und seiner Rolle zu spielen und Unbehagen und Angst bei den anderen auszulösen und das macht er  ganz bewusst. Er ist mit am lebendigsten für mich, sieht aus wie John Malkovich mit seinem irren Blick und hat die Charaktereigenschaften von Hannibal Lecter, ein Kannibale, unendlich schlau und die Wortgefechte, die er sich mit Losian liefert sind allererste Sahne.

Losian ist ein wunderbarer Gablé-Held mit einem zwiespältigen Charakter. Er ist mitunter äußerst unbeherrscht, kaltblütig, brutal, teilweise ist er mir richtig unsympathisch, an einer Stelle hasse ich ihn regelrecht für seine Ungerechtigkeit, ich bekomme Angst vor ihm. Aber gerade diese dunkle Seite gefällt mir gut an Losian, denn er würde sonst Gefahr laufen zum Überhelden zu werden! Simon de Clare spielt neben Losian, vor allem dann gegen Ende die zweite Hauptfigur und ich denke, dass das genau mein Problem mit dem Buch ist, wobei das nicht heißen soll, dass ich Simon nicht mag, er ist sogar ein richtiges Schnuckelchen und lässt sich nicht unterkriegen, trotz seiner Krankheit. Und gerade auch sein weiterer Werdegang und seine Zukunft als ,,der Geheimnisbewahrer des Königs" zeigen mir, wie viel Potenzial in Simon als Figur steckt. Deshalb find ich auch, dass es besser gewesen wäre, Simons Geschichte in Hiobs Brüder weniger ausführlich zu erzählen. Es wirkt ein wenig so, als ob sich die Autorin nicht entscheiden für eine der beiden Hauptfiguren konnte. In meinen Augen hätte es gut getan, wenn sie sich auf einen beschränkt hätte (Losian)  und sich für ihn mehr Zeit genommen hätte. Wenn Simons Rolle kleiner gewesen wäre. dann hätte er um so mehr eine Hauptfigur in einer (leider wohl nicht geplanten) Fortsetzung sein können, für die sie sich ja meiner Meinung nach das ein oder andere Hintertürchen  oder auch Scheunentor offengehalten hat. Und das gerade weil ich zum einen den späteren König Henry II, seine Frau Alienor und auch Thomas Beckett und zum anderen die ganze hist. Geschichte um diese Figuren und ihre Kinder so spannend finde. Doch, Simon in der Rolle als Henrys Berater und die  Freundschaft zwischen ihm, Wulfric, Godric und Thomas Becket, das wär's! ch meine, sie kann die ganzen hist. Figuren doch nicht einfach nur mal kurz in Erscheinung treten lassen und dann gibt's keine Fortsetzung??? Es folgt doch so eine spannende und tolle Zeit! Aber gut, das ist meine eigene Meinung und wer weiß, vielleicht überrascht uns Rebecca Gablé ja doch noch irgendwann.

Mit dieser Verlagerung von Losian zu Simon – wie auch teilweise schon vorher - wirkt Rebecca Gablé etwas gehetzt in ihrer Geschichte. Ich denke mit einer Zweiteilung der Geschichte von Losian und Simon in zwei dicke historische Romane hätte sie an der ein oder anderen Stelle ausführlicher und genauer sein können. Zum Beispiel das Buch über Geisteskrankheiten, das der Jude Josuah schreibt und seine Untersuchungsergebnisse bei unseren ,,Gefährten". Ich wäre auch gerne geschichtlich früher in den Krieg zwischen Maud und Stephen von Blois eingestiegen, überhaupt kamen mir die ,,Königs" etwas zu kurz, selbst wenn das von der Autorin wohl so beabsichtigt war, aber gerade das ist ja ihre große Kunst in meinen Augen, eine fiktive Geschichte mit der Historie zu verknüpfen. Genauso kommen mir aber auch Alienor, Henry und Thomas Beckett zu kurz, genauso wie zuvor Gloucester, der ein typischer aber unendlich faszinierender Gablé-Adliger zu sein scheint. Aber auch bei der fiktiven Geschichte geht mir einiges zu schnell, zum einen scheinen die vorhergesagten Probleme, die Losian mit seiner (zweiten) Ehe haben wird, doch nicht so schlimm zu sein, denn irgendwie werden die gar nicht großartig thematisiert bzw. läuft mir zu schnell zu glimpflich ab. Auch sein Kind aus einer früheren, nicht ehelichen Beziehung kommt mir zu kurz. Auch wenn dieses Buch im Gegensatz zu anderen hist. Romanen von ihr einen relativ kurzen Zeitraum umfasst (insgesamt nur an die 7 Jahre), so finde ich den Unterschied von der ersten Hälfte zur zweiten Hälfte doch sehr deutlich. Ich fand es zu Beginn klasse, dass sie auf ca. 400 Seiten erst wenige Monate hat ins Land streichen lassen, finde dafür in der zweiten Hälfte, dass sie deutlich gekürzt wirkt. Wenn sie in der Ausführlichkeit der ersten 400 Seiten weitergeschrieben hätte, dann wäre das Buch vielleicht um die 300 Seiten dicker geworden, aber das wäre ja für echte Gablé-Fans nicht weiter schlimm ;-) Ja, es wirkt leider so, als ob sie auf eine bestimmte Seitenzahl gepresst wurde oder sich selbst gepresst hat. Irgendwie war sie für mich einfach schon ausführlicher, selbst in einem größerem Zeitrahmen von 30 Jahren wie im Lächeln der Fortuna und das fehlte mir hier in diesem Roman an mancher Stelle.

Etwas enttäuscht war ich von der Gestaltung des Covers, das rein optisch leider garn icht meht zu den übrigen Hardcver passt. Das hätte nicht sein müssen! Allein von der Optik her war ich kurz davor ,,Hiobs Brüder" nicht in das Gablé-Regal zu stellen. Nur gut, dass dieses Manko durch das Personenregister, eine Karte und ein langes Nachwort halbwegs wettgemacht werden konnte.

Auch wenn ich hier teilweise etwas kritisch bin, so hatte dieser Roman doch auch wieder traumhafte Momente. Ich konnte weinen, lachen, bangen, habe mich fürchterlich über Losian aufgeregt, habe bei jedem Pferd den Ur-Waringham husten hören (und ich finde ich hatte wirklich tolle Ideen und Phantasien, wie der Ur-Waringham in diesem Roman hätte eingebaut werden können, z. B. als totaler Unsympathling :-) )und wurde mit des Rätsels Lösung um Losians Vergangenheit auf dem völlig falschem Fuß ertappt, nichtsdestotrotz hab ich hier in der Wohnung diesbezüglich Freudentänze aufgeführt. Extrem gut hat mir hierbei aber auch gefallen, dass Losian jetzt zwar weiß, wie er heißt, aber dennoch lange Zeit nicht damit umgehen kann, denn er kennt zwar seinen Namen, weiß aber trotzdem nicht wirklich wer er war. Seine Zerrissenheit, seine Gefühle bei seiner Heimkehr, aber auch die Erwartungen die seine Familie an ihn stellen kommen super rüber und seine Bedenken und Ängste diesbezüglich sind toll dargestellt. Auch Gablés genialer Sinn für Humor und gerade auch Situationskomik kommt immer wieder auf und hat mir vor Begeisterung echt jubeln lassen. Genial fand ich aber auch, dass ich mit dem ein oder anderen weniger sympathischen Charakter mitfühlen und mitleiden konnte, gerade auch was Losians erste Frau angeht: ich mag sie nicht, aber wirklich fair ist das Leben halt auch nicht zu ihr. Und dann gab es Szenen die unheimlich bedrückend, dramatisch, hoffnungslos oder traurig wirkten, andere wiederum waren einfach nur putzig!

Insofern ist auch dieser Roman von Rebecca Gablé mit kleineren Abstrichen wirklich empfehlenswert, toll erzählt und hatte teilweise eindeutig die Chance der beste Gablé aller Zeiten zu werden, nur leider eben nicht immer.

Bewertung:
[note2+]

lg
kathrin
Rock the Night!

Annette B.

Hallo Kathrin,

das ist ja etwas zwiespältig was du hier zu dem Buch schreibst. :kopfkratz: Keinen wirklichen Charakter in dem Buch zum verlieben...??? Alle Charakter mit einer gewissen unangenehmen Macke... ?? Das ist wirklich etwas neues bei RG. 
Ich habe das Buch hier im SUB und ich denke, ich werde es besser erst dann lesen, wenn ich bereit bin, mich auf etwas schwierige Charakter wirklich einzulassen. :flirt:
Vielen Dank das du dieses Thema hier in der Rezi so konkret angesprochen hast.
Liebe Grüße
Annette
Liebe Grüße Annette

Mobi

Hallo ihr beiden,

also ich muss sagen, dass ich mit den Charakteren überhaupt keine Probleme hatte, gerade Losian und Simon haben es mir wirklich angetan. Und gerade die 'schwierigen' Charaktere machen das Buch meiner Meinung erst richtig lesenswert, weil es was ganz Besonderes ist.
Ich muss Kathrin allerdings komplett darin zustimmen, dass das Buch gegen Ende gekürzt wirkt und einfach viel fehlt.

LG, Mobi

Kathrin

Hallo zusammen,

Zitat von: Mobi in 31. Dezember 2009, 13:52:40
also ich muss sagen, dass ich mit den Charakteren überhaupt keine Probleme hatte, gerade Losian und Simon haben es mir wirklich angetan. Und gerade die 'schwierigen' Charaktere machen das Buch meiner Meinung erst richtig lesenswert, weil es was ganz Besonderes ist.
Ist es so rüber gekommen als ob ich mit den schwierigen Charakteren meine Schwierigkeiten gehabt hätte? Das war überhaupt gar nicht so, ich fand es sogar gut, dass Losian so heftige Seiten hatte, der wäre sonst wie gesagt echt zum Superhero mutiert und das mag ich eigentlich gar nicht. Mir sind Helden mit Ecken und Kanten schon immer lieber gewesen.

Nichtsdestotrotz, Annette, wenn Du bei schwierigen Charakteren einen entsprechend bereiten Kopp zu brauchst, dann nimm Dir die Zeit für das Buch ruhig erst dann, wenn Dir wirklich danach ist. Aber nein, verlieben konnte ich mich in keinen der Figuren. Losian wäre nicht mein Fall gewesen. Für eine Romanfigur ist er mit seinen Macken genau richtig, aber ich weiß nicht, ob ich ihn als Partner haben wollte. Da bleibe ich Jonah Durham, Raymond of Waringham, John of Gaunt und natürlich Anborn treu. Losian ist es einfach nicht für mich, ich mag ihn, ich finde ihn spannend, aber ich wollte ihn nicht für mich. Und Simon ist auch ein Toller, aber der ist mir fast zu glatt, der hat schon ein wenig was von Robin und der war mir ja im Vergleich mit manch anderem RG-helden auch zu glatt, wobei ich natürlich auch Robin liebe.

lg
kathrin
Rock the Night!

Mobi

Hi Kathrin,

Zitat von: Kathrin in 31. Dezember 2009, 14:31:10
Ist es so rüber gekommen als ob ich mit den schwierigen Charakteren meine Schwierigkeiten gehabt hätte?

Hm, in der Leserunde nicht, aber hier so ein bisschen. Ich dachte jedenfalls, dass Annette das so aufgefasst hat.

Ok, dass du das mit dem Verlieben aufs echte Leben beziehst, hatte ich nicht so ganz kapiert. Als Romanfiguren finde ich nämlich sämtliche Charaktere echt toll, Simon und Losian sowieso und für ein Buch ist Regy perfekt  :teufel: (ich würde ihn aber auch nicht treffen wollen! *G*).
Wenn Charaktere so richtig zum Verlieben sind, das finde ich manchmal schwierig, bzw. sind sie mir dann oft zu langweilig. In Büchern hab ich dann doch lieber Helden mit Ecken und Kanten, aber im echten Leben braucht es dann doch nicht solche Extreme.

LG, Mobi

Kathrin

Zitat von: Mobi in 31. Dezember 2009, 18:11:11
Ok, dass du das mit dem Verlieben aufs echte Leben beziehst, hatte ich nicht so ganz kapiert. Als Romanfiguren finde ich nämlich sämtliche Charaktere echt toll, Simon und Losian sowieso und für ein Buch ist Regy perfekt  :teufel: (ich würde ihn aber auch nicht treffen wollen! *G*).
Wenn Charaktere so richtig zum Verlieben sind, das finde ich manchmal schwierig, bzw. sind sie mir dann oft zu langweilig. In Büchern hab ich dann doch lieber Helden mit Ecken und Kanten, aber im echten Leben braucht es dann doch nicht solche Extreme.
Ich find auch, dass gerade Losian ein toller Roman-Charakter ist, aber ich glaub er wär einfach nix für mich, da geb ich Dir recht, der wäre wohl zu extrem. Charaktere, in die ich mich verlieben könnte (Buchfiguren mein ich jetzt) sind mir aber meist gar nicht zu langweilig oder zu perfekt. Ashe, der wäre für mich wohl zu perfekt, Anborn aber nicht. Robin könnte mir zu perfekt sein, Raymond aber nicht. Sprich, die Charaktere, bei denen es mich in den Fingern jucken könnte, sind nicht die perfekten, die haben immer Ecken und Kanten.

lg
kathrin
Rock the Night!

Grisel

Ich habe das Buch vorhin (endlich!) beendet und muß leider sagen, daß es mich ziemlich enttäuscht hat. Ich hatte anhand der Inhaltsangabe einfach was anderes erwartet, einen größeren Schwerpunkt auf den von der Gesellschaft Ausgestoßenen.

Spoiler
Aber nach der Ankunft in Helmsby spielte das eigentlich überhaupt keine Rolle mehr, stattdessen hatten wir wieder mehr die klassische Gablé in einem historischen Umfeld, das für mich einfach schon zu oft romanhaft umgesetzt wurde, Stephen vs. Maude. Immerhin hat mich das bei der Stange gehalten, denn ich habe eine Schwäche für Henry II.
Aber war es wirklich so eine klassische Gablé? Eigentlich nicht, denn ich glaube mich zu erinnern, daß Gablé-Helden meist einiges auszuhalten haben. Alan jedoch nicht. Ab da, wo er sein Gedächtnis wiederfindet läuft alles für mich geradezu entsetzlich lanweilig glatt ab. Er schafft sogar das Kunststück einer Ehe mit einer Jüdin, mit der offenbar niemand ein Problem hat außer ein paar kleingeistigen Geistlichen. Gablé weiß ohne jeden Zweifel mehr über das englische Mittelalter als ich, aber das kaufe ich ihr einfach nicht ab, das ist mir zu unglaubwürdig.
Aber, selbst wenn ich es geschluckt hätte, gar so einfach hätte sie es Alan und Miriam auch nicht machen müssen. Aber Alan fällt alles in den Schoß. Selbst wenn er mal ein kurzfristiges Problem hat, wie den bösen Haimon, löst sich das alles auch relativ schnell in Wohlgefallen auf. Och! Langweilig!
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Ein wenig ausgesöhnt habe ich mich im letzten Teil mit dem Buch, weil mir Simon weit sympathischer war und weil wir hier wenigstens wieder mal in den gewohnten Gefilden mit interessanter Handlung waren, wie die Belagerung.

Spoiler
Das Ende mit der Ungewißheit über King Edmund fand ich charmant.
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Es bleibt jedoch leider dabei, daß das für mich bisher eine der schwächsten Gablés ist, was ich sehr bedauere. Kennt Ihr das, daß Ihr Euch wünscht, Ihr könntet ein Buch mehr mögen? So ging es mir hier.

Bitte, bitte, bitte, nächstes Mal wieder anders, liebe Gablé. Mehr Handlung, mehr Glaubwürdigkeit, mehr Herausforderungen für die Charaktere.

Kathrin

Vieles von dem, was Du im Spoiler geschrieben hast, Grisel, kann ich so bestätigen! Gerade was die relativ geringen Schwierigkeiten des Helden mit seiner jüdischen Ehefrau angeht. Auch ich fand dann so ab der Hälfte/ dem dritten Drittel, dass das Buch schwächen hat, denn wenn sie schon in ihr altes Schema zurückkehrt, dann auch bitte richtig. Mir wurde es dann letztlich zu wenig königlich, zu hmmm, die historischen Figuren kamen mir letztlich zu kurz und im Normalfall schafft RG es ja gerade diese extrem lebendig zu gestalten. Das war mir irgendwie alles zu ungenau. insofern kann ich auch deinen letzten Satz sehr gut nachvollziehen, wenn Du schreibst, dass man sich wünscht, ein Buch mehr mögen zu können. Ich finde es nach wie vor ein schönes Buch, aber nicht ihr bestes. Sie hat ein paar Highlights drin, aber bei ihr wünsche ich mir halt eigentlich das ganze Buch als Highlight und das war  es für mich auch nicht.

lg
kathrin
Rock the Night!

Grisel

Zitat von: Kathrin in 10. Januar 2010, 09:38:26
Gerade was die relativ geringen Schwierigkeiten des Helden mit seiner jüdischen Ehefrau angeht.

Ich denke mir halt auch, wenn sie das schon macht, dann hätte sie anhand der Konstellation ja die Schwierigkeiten aufzeigen können. Aber so? Jeder liebt Miriam, sie kann eigentlich problemlos weiterhin als Jüdin leben und der Glaube der Kinder ist ein running gag in der Familiie? Das einzige, was ihr  hierbei gut gelungen ist, ist Alans Kummer über die Exkommunizierung. Wenn sie ihn jetzt auch noch zum Atheisten gemacht hätte, hätte ich das wirklich übel genommen. So war er zumindest in der Hinsicht noch ein Mann seiner Zeit.

ZitatAuch ich fand dann so ab der Hälfte/ dem dritten Drittel, dass das Buch schwächen hat, denn wenn sie schon in ihr altes Schema zurückkehrt, dann auch bitte richtig. Mir wurde es dann letztlich zu wenig königlich, zu hmmm, die historischen Figuren kamen mir letztlich zu kurz und im Normalfall schafft RG es ja gerade diese extrem lebendig zu gestalten. Das war mir irgendwie alles zu ungenau.

Ich denke, das liegt daran, daß sich diese zwei Hälften, die Ausgestoßenen und die Schalthebel der Macht einfach nicht zu einem großen Ganzen zusammengefügt haben. Und wir haben IMO zu viel Zeit damit verbracht, dabei zuzusehen, wie es Alan gut geht.
Wie gesagt, entweder gleich ein anderer Zugang mal abseits der Mächtigen oder gleich klassisch, stets am Puls. Wofür sie ihre Helden ja eh strategisch günstig platziert hatte.
Deswegen hat mir die Sache mit Simon und der Belagerung wieder ganz gut gefallen. Außerdem fand ich seine Liebesgeschichte mit Philippa nett.

Zitatinsofern kann ich auch deinen letzten Satz sehr gut nachvollziehen, wenn Du schreibst, dass man sich wünscht, ein Buch mehr mögen zu können. Ich finde es nach wie vor ein schönes Buch, aber nicht ihr bestes. Sie hat ein paar Highlights drin, aber bei ihr wünsche ich mir halt eigentlich das ganze Buch als Highlight und das war  es für mich auch nicht.

Bei ihren historischen Romanen muß ich es leider ganz unten hinstellen. Wobei ich es extrem schade finde, daß ich ausgerechnet die beiden historischen Gablés, die mitten in "meinem" Mittelalter spielen, als die schwächsten betrachten muß. Mit Caedmon konnte ich mich auch nie wirklich anfreunden, obwohl ich "Das zweite Königreich" doch noch weit besser gefunden habe, als das hier.

Klar, gelesen hat es sich relativ von selbst. Nur ist mein Problem, daß ich, wenn mal der Wurm für mich in einem Buch drin ist, verleitet mich das nicht zum lesen und ich mache lieber anderes. Somit ist das tatsächlich die erste nicht verschlungene Gablé gewesen.

Aber gut, ich habe sie ja nicht umsonst bei meinen Auto-Buy-AutorInnen. Ich bin sicher, nächstes Mal wird es wieder besser klappen. Es lag für mich persönlich halt auch am historischen Hintergrund, der mich leicht langweilt, weil zu oft darüber gelesen. Wenn sie als nächstes wirklich über Bloody Mary schreibt, eine Zeit, über die ich praktisch nichts weiß, ist das sicher auch schon wieder was ganz anderes.

Immerhin ist Gablé immer noch die einzige Autorin, der ich freiwillig in die entsetzlichen Rosenkriege gefolgt bin. Und ich werde ihr auch zu den ungeliebten Tudors folgen. Oder wohin auch immer. Ein Rückschlag ändert nichts daran, daß ich sie leidenschaftlich gern lese. Meistens.  :->

Annette B.

Hier nun meine abschließende Meinung zu diesem Buch, nachdem ich lange darüber nachgedacht habe.

Meine Meinung:

Nachdem die Autorin das Wirken von William dem Eroberer in ihrem Roman ,,Das zweite Königreich" ausführlich beschrieben hat, richtet sie in diesem Buch ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Streit um die englische Krone zwischen König Stephen und Kaiserin Maud.

Wie immer in ihren historischen Romanen, hat Frau Gable` hier auch wieder einen akribisch gut recherchierten politischen Hintergrund gezeichnet. In diesem Punkt kann man sich auf diese Autorin verlassen und auch auf eine weitere persönliche Note kann man sich bei Frau Gable` verlassen, nämlich darauf das auch dieses Buch mit einem 15 jähr. Jungen beginnt, den ein unvorstellbar grausames Schicksal ereilt hat. In diesem Buch heiß der Junge Simon de Clare und er hat die Fallsucht.

Die Idee in diesem Buch aus den ,,ausgestoßenen und von der Kirche verdammten Menschen"  Helden zu machen hat mir sehr gut gefallen. Gleichzeitig zeigt Frau Gable` durch feinfühlige Szenen und Dialoge, wie diese verstoßenen Menschen eine verschworene Gemeinschaft bilden und so ihren Alltag meistern.

Der Thronstreit zwischen der Kaiserin Moud und König Stephen ist zwar fester Bestandteil der Handlung, aber im Vordergrund stehen die Abenteuer dieser kleinen Gruppe ausgestoßener Menschen.
Diese Abenteuer haben mich häufig sehr berührt und ich habe mit den Helden mit gelitten, wenn ihnen wieder einmal unrecht getan wurde. 
Überhaupt hat die Autorin in diesem Werk ihr Augenmerk sehr auf die Lebensbedingungen der Randgruppen in der damaligen Gesellschaft gelenkt. So wurde auch der Umgang mit den jüdischen Mitbürgern in der damaligen Zeit von ihr Thematisiert.
Die verschiedenen Charakter die sie dabei gezeichnet hat, sind alle sehr einfühlsam beschrieben worden.
Dieses Buch bietet viele Einblicke in den Alltag der armen Bauern, Fischer und Bürger der damaligen Zeit. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Auch wenn am Ende dann Intrigen und Machtgerangel in den Reihen der Landbesitzer zu einem befriedigenden Ende der Geschichte führen, so ist mir doch das Schicksal der Ausgestoßenen wesentlich länger im Gedächnis geblieben.
Ich fand das Buch wirklich spannend und der tolle Schreibstil dieser Autorin hat dann auch dazu geführt das ich es kaum aus der Hand legen konnte.

[note2+]
Liebe Grüße Annette