Siglinde M. Petzl - Unsichtbar durch die Hölle

Begonnen von Esmeralda, 31. Juli 2023, 08:57:22

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Esmeralda

ZitatNürnberg 1939 - Energisches Klopfen an der Wohnungstüre. "Sie holen uns", stammelte Alisah. Frau Stern zerrte ihre Tochter zum Fenster. Ohne einen Augenblick zu zögern, sprang das Mädchen hinaus und landete unsanft auf dem gepflasterten Weg im Hinterhof. An diesem Tag sah sie ihre Mutter und die Brüder das letzte Mal ... Das Mädchen Alisah entkommt nur knapp der Deportation, doch als Jüdin schwebt sie ständig in Todesgefahr. Sie muss unsichtbar werden, um die Hölle auf Erden zu überstehen. Die ergreifende Geschichte der Holocaust-Überlebenden Alisah Stern.

Mein Leseeindruck:
Mit "Unsichtbar durch die Hölle" hat die Autorin Siglinde M. Petzl einen bewegenden Roman geschaffen, der die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust eindrücklich, berührend und in all seiner Grausamkeit schildert.

Mich hat dieses unheimlich gut recherchierte Buch zutiefst bewegt - und die (fiktive) Familie Giesinger, die die Jüdin Alisah Stern die ganzen Kriegsjahre über versteckt hielten, sind für mich die wahren Helden.

Auch wenn die Rahmenhandlung ansich fiktiv ist, so sind es die Gräueltaten der Nazis gegenüber der jüdischen Bevölkerung leider nicht. Manchmal musste ich das Buch auch mal zur Seite legen, weil ich derart aufgewühlt war; aber dennoch musste ich wissen wie die Geschichte weitergeht.

Alleine schon das Vorwort der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen und mir aus der Seele gesprochen: "Für die Verbrechen und Gräueltaten kann den nachfolgenden deutschen Generationen keine Schuld zugewiesen werden, aber wir alle haben die Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass sich so etwas nie mehr wiederholen kann.
Der Populismus und das zunehmende Aufkommen nationalsozialistischer Entwicklungen sind längst nicht mehr zu leugnen. Sie zeigen in aller Deutlichkeit die akute und gefährliche Lage, in der wir uns bereits befinden."

[note 2]
Life is too short to read bad books.