| [isbn]3492247172[/isbn] | | Verlag: Piper ISBN: 978-3-492-24717-7 Seiten: 464 Ausgabe: Taschenbuch ET: 08.2006 Preis: € 8,95
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KurzbeschreibungSommer 741Ein prunkvoller Reisezug begleitet Bertrada auf dem Weg nach Saint Denis, wo Pippin, der Sohn Karl Martells, sie zur Hochzeit erwartet – doch er heiratet die falsche Frau. Jahre später wird diese Grafentochter dennoch zu einer der mächtigsten Frauen des Frühmittelalters. Dank ihres Muts und ihres diplomatischen Geschicks wird sie zur Königin und ihrem Sohn Karl eine kluge Ratgeberin. Doch verbirgt sich hinter »Berta mit dem großen Fuß« auch eine leidenschaftliche Frau, die sich für schwere Demütigungen fürchterlich rächt – und dabei mitunter auf die unkontrollierbaren Mächte der Magie zurückgreift...
Meine Meinung,,Die Königsmacherin" ist der Auftakt zu einer Trilogie über die Karolinger und hat mir ausnehmend gut gefallen. Nach nur wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen und konnte mich nur schwer der Geschichte um die Mutter Karl des Großen entziehen. Bertrada muss eine beeindruckende und willensstarke Frau gewesen sein. Schade, dass es so wenig historische belegte Fakten über sie gibt, denn zu gern hätte ich noch mehr über sie gelesen.
Die Handlung ist fesselnd und äußerst spannend erzählt. Martina Kempff versteht es, ihre Leser in eine andere Zeit und Welt zu entführen, ohne dabei auf Effekthascherei zu setzen. So werden nicht nur brutale Episoden, sondern auch Bettszenen auf ein Minimum reduziert und gerade einmal angedeutet. Der Rest bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, was ich unheimlich erfrischend fand. So hebt sich ,,Die Königsmacherin" doch deutlich von vielen anderen historischen Romanen ab, die derzeit den Markt überschwemmen. Vielmehr konzentriert sich die Autorin um eine ausgewogene Erzählung, die sich mit den wesentlichen und vor allem wichtigen Ereignissen in Betradas Leben und ihrer Familie befasst. Und das mindert den Roman keineswegs, im Gegenteil, in meinen Augen wertet dies den Roman durchaus auf.
Die Figuren sind nicht unbedingt alle ungeheuer facettenreich, aber das braucht es auch nicht, da es Martina Kempff trotz allem gelungen ist, durchaus glaubwürdige und lebendige Charaktere zu schaffen. Mich haben die Figuren überzeugt und in meinen Augen ist das die Hauptsache. Außerdem konnte ich recht schnell zu Bertrada und auch einigen Nebenfiguren eine Beziehung aufbauen und habe das ein oder andere Mal doch sehr emotional am Schicksal der Figuren teilgenommen.
Eine Karte, ein ausführliches und aufschlussreiches Nachwort, was an Bertradas Leben historisch belegt ist, sowie ein äußerst ergiebiges Glossar, Stammbaum, Personenregister und Quellenverzeichnis lassen jedes bibliophile Herz höher schlagen und runden den Roman perfekt ab.
Teil zwei und drei liegen schon bereit und ich bin gespannt auf die weiteren Romane von Martina Kempff und natürlich hoffe ich, dass sie an ,,Die Königsmacherin" anschließen können, die mir wunderbare und informative Lesestunden geschenkt hat.
Meine Bewertung[note2+]
Mensch Lannie, du bist heute aber fleißig! Das Buch ist gleich auf meine Wunschliste gewandert...
LG, Mobi
Mobi, war auch nötig, ich hab mit etwa 10 Rezis hinterher gehangen! :umfall: Und wenn ich mal nen Run habe, dann sollte ich das auch mal ausnutzen.... :->
LG
Lannie
Du hast heute 10 Rezis geschrieben?? :umfall:
Wow, echt nicht schlecht! Aber schlecht für meine Wunschliste... :->
LG, Mobi
Ne, ich kann Dich beruhigen. :-B Sechs Rezis hab ich heute geschrieben, zwei stehen noch aus und zwei weitere stehen an, sobald ich die beiden Bücher durchhabe. :->
LG
Lannie
Boah, aber 6 Rezis an einem Tag ist auch nicht schlecht... Du weißt schon was du meiner Wunschliste da antust, echt schlimm! :->
LG, Mobi
*lach* Na, sechs auf einmal werden es hoffentlich in naher Zukunft nicht mehr, so kannste ein bisschen aufholen. :->
LG
Lannie
Meine Meinung:
Hmmm, leider ein Buch, das mich von der ersten Seite an enttäuscht hat. Wenn die Hauptfigur auf den ersten 40 Seiten direkt vergewaltigt wird – auch wenn wir das glücklicherweise nicht hautnah miterleben müssen – so ist das an sich schon ein schlechter Start in ein Buch. Ich finde es schon schlimm genug, dass Bertrada überhaupt so naiv ist und sich völlig ungezwungen mitten im Wald ihrer Kleidung entledigt um im Bach zu baden. Mag ja sein, dass ich über div. Historische Romane von der Männerwelt des Geschichte und ihre Triebhaftigkeit eine schlechte Meinung hab, aber dennoch finde ich es naiv von ihr, gerade sie, die doch als Tochter eines Fürsten ein wenig auf ihre Tugend achten sollte, zumal sie ja zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Weg zu ihrem Zukünftigen ist...also nee, wirklich. Als sich dann noch herausstellt, dass es sich bei dem ,,Schurken" dann auch noch um Bertradas zukünftigen Ehemann Pippin handelt, hatte ich das erste Mal das große Bedürfnis, dieses Buch aus ungelesen aus meinem Bücherregal zu entfernen.
Alles in allem liest sich das Buch leicht und schnell weg, hat einen guten Lesefluss...was ich aber in meiner schlechten Meinung über das Buch auf die oberflächliche ,,Abarbeitung" der historischen Ereignisse rund um die Eltern Karls des Großen schiebe. Ich hatte während des Lesens so viele weitere Fragen, die für mich unbeantwortet blieben, auch mit hist. Nachwort der Autorin. Ich denke schon, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat für dieses Buch, aber leider kommt einfach nichts bei mir an. An sich finde ich diese Zeit und auch die Figur Bertrada (die Mutter Karls des Großen) hoch interessant und spannend, über die ich gerne über einen guten Roman mehr erfahren hätte. Allerdings ist es mir einfach nicht historisch, nicht ausführlich und intensiv genug. Mir fehlt einfach manchmal der Zusammenhang von einem Kapitel oder Absatz zum nächsten. Als würde war fehlen. Vieles geht mir einfach zu schnell. Es hätte mal mindestens 200 Seiten mehr benötigt, aber ich schätze ich bin da auch einfach ziemlich verwöhnt. Hinzu kommt, und das ist für mich mit der schwerwiegendste Grund für die relativ schlechte Bewertung, dass ich Martina Kempff die Geschichte einfach nicht abnehme. Ich kann ihr nicht glauben, dass sich die Geschichte von Bertrada so zugetragen haben könnte, auch wenn ich weiß, dass ich einen Roman lese und heutzutage NIEMAND weiß, wie es damals wirklich war.
Ebenfalls sehr verwirrend empfinde ich den Erzählstil der Autorin. An und für sich ist das Buch in der dritten Person Singular geschrieben, dann bekommen wir auf einmal einen ellenlangen Abschnitt, wo man fast schon denken kann, jetzt wechselt Martina Kempff in die Ich-Form, weil wir da so lange und ohne klare Linie die Gedanken der Figuren hautnah verfolgen.
Dass ich bei all den Kritikpunkten keiner Beziehung zu den Figuren aufbauen kann, dürfte nicht weiter verwundern. Schade, ich finde dass das Buch ein spannendes Thema hat, aber es reizt mich einfach überhaupt nicht, diese Serie weiterzulesen.
Bewertung:
[note4+]