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Krimi => Rezensionen => Thema gestartet von: Aurian in 19. März 2011, 23:49:57

Titel: Klüpfel/Kobr - Rauhnacht (Kluftingers 5. Fall)
Beitrag von: Aurian in 19. März 2011, 23:49:57
[isbn]978-3492259903[/isbn]

Kluftingers fünfter Fall
368 Seiten
Serie Piper

Inhalt
Eigentlich sollte es für die Kluftingers ein erholsamer Kurzurlaub werden, auch wenn das Ehepaar Langhammer mit von der Partie ist: Ein Winterwochenende in einem schönen Allgäuer Berghotel samt einem Live-Kriminalspiel. Doch aus dem Spiel wird blutiger Ernst, als ein Hotelgast unfreiwillig das Zeitliche segnet.

Meine Eindrücke
Eigentlich hörte sich alles ganz gut an. Eine Hommage an Agatha Christie klang wie eine gute Idee. Doch diese Idee fällt der überzogenen Darstellung der Protagonisten zum Opfer. Kluftinger und Langhammer werden aufeinander losgelassen und ich hatte das Gefühl, dass die Autoren auf Teufel komm raus Gags produziert haben. Das Ganze erinnerte mich stark an Slapstick oder an eine Comediesendung. Das ist jedoch nicht das, was ich lesen möchte, wenn ich zu einem Buch dieser Reihe greife.

Bisher habe ich den Humor der Bücher immer geliebt, aber hier kamen mir Kluftinger und Langhammer wie zwei Clowns oder kleine Jungs vor, die ihre bösen Späße miteinander treiben und versuchen sich gegenseitig auszustechen. Oder Kluftinger wird derart weltfremd dargestellt, dass es für mich schon nicht mehr glaubhaft lustig war. Seine Attacken gegen Langhammer sind teilweise richtig boshaft und gemein und passen irgendwie nicht zu dem Kommissar, den ich bisher kannte.

Trotz allem gab es auch wirklich witzige Szenen und Dialoge, wenn Kluftinger z.B. mal wieder mit seinem Freund dem Computer kämpft. 

Die Krimihandlung ist gemächlich, wenn Kluftinger nach und nach die Zusammenhänge aufdeckt. Doch das hat mich nicht gestört, da Kluftingers Ermittlungen selten sehr spannungsgeladen sind.   

Das war das erste Buch dieser Reihe, das ich fast abgebrochen hätte.

[note3]
Titel: Re: Klüpfel/Kobr - Rauhnacht
Beitrag von: Kathrin in 27. Dezember 2013, 13:39:32
Meine Meinung:
,,Rauhnacht" ist der fünfte Fall für den Allgäuer Kommissar Kluftinger und wieder haben sich das Autoren-Duo Klüpfel / Kobr etwas Neues für unseren Lieblingsermittler einfallen lassen. Nachdem er bereits Teil einer Task Force unter der Leitung des BKA war bzw. auch zusammen mit einer Frau einen Fall lösen musste, so hat er in diesem Fall einen ganz besonders geliebten Helfer an seiner Seite – seinen persönlichen Intimfeind Dr. Langhammer, der zum Dr. Watson für unseren ,,Sherlock Holmes" wurde. Oder sollte ich Kluftinger vielleicht doch besser als Allgäuer ,,Hercule Poirot" bezeichnen? Denn die Ermittlungen in diesem Fall, bei denen er ganz auf sich alleine gestellt ist – mit Ausnahme der Langhammer'schen Hilfe – erinnern sehr an die guten alten Agatha Christie-Krimis. Was aber keineswegs negativ gemeint ist – ganz im Gegenteil, ich finde es toll von den Autoren, dass sie sich von Fall zu Fall immer etwas Neues einfallen lassen. Da bin ich doch gespannt, was das Besondere an den nächsten Fällen sein wird, denn das ich die Reihe weiterlesen werde steht außer Frage.

In diesem Roman sind es weniger die Fettnäpfchen, in die der Kommissar so gerne tritt, sondern vor allem die Feindschaft zwischen Langhammer und Kluftinger immer wieder zum Lachen. Dem einen oder anderen Leser mag das zu übertrieben, Kluftinger zu extrem, zu weltfremd geraten sein, aber ich glaube nicht, dass ich in den anderen Kluftinger-Fällen so viel gelacht habe, wie hier in ,,Rauhnacht". Und dabei waren auch die anderen Fälle immer zum Brüllen komisch. Für mich steht fest, je mehr ich über Klufti lachen kann, desto besser. Wenn ich Spannung will, dann lese ich Kriminalromane von anderen AutorInnen. Klufti und seine Fälle haben mich schon öfter aus Leseflauten herausgeholt und sind für mich – egal zu welches Tages- oder Jahreszeit – immer ein voller Genuss. Hoffentlich gehen den beiden Autoren niemals die Ideen aus!

Bewertung:
[note1]