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Fantasy => Rezensionen => Thema gestartet von: Kathrin in 09. August 2012, 17:28:45

Titel: Kristen Cashore - Die Flammende
Beitrag von: Kathrin in 09. August 2012, 17:28:45
[isbn]3551582114[/isbn]   
Die Flammende
Kristin Cashore
Fantasy
Seiten: 510
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Preis: 19,90 Euro

Kurzbeschreibung:
Wer das Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen: Fire übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Zudem kann sie in die Gedanken anderer Menschen eindringen - nur nicht in die von Prinz Brigan. Wer ist dieser unnahbare Feldherr, und welche Rolle spielt er im Kampf um den Thron? Fire kann sich dem Netz aus Verschwörungen, das sich um sie herum entspinnt, nicht entziehen. Ebenso wenig wie dem Mann, der so widerstreitende Gefühle in ihr hervorruft ...

Meine Meinung
,,Die Flammende" ist der zweite Band der Trilogie von Kristin Cashore, auch wenn dieser Band eine Geschichte erzählt, die vor den Ereignissen um Katsa, die Beschenkte, spielt. In diesem Band spielt Fire die Hauptrolle. Wer dieses Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen, denn sie übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Denn sie ist ein Monster!

Genau wie in ,,Die Beschenkte" gefällt mir die Grundidee, die hinter den Monstern steht extrem gut – diese gefährlich-schönen Wesen aller Art, egal ob als Kätzchen, Greifvogel oder Mensch, die sich durch die unbeschreiblichen Farben ihres Fells, ihrer Federn oder Haare von ihren nicht-monsterlichen Artgenossen unterscheiden. Besonders gefährlich macht sie ihre Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen, zu kontrollieren und zu manipulieren, denn dadurch sind vor allem die Menschen für sie leichte Opfer. Neben ihrem Vater Cansrel ist Fire das letzte menschliche und auch einzig weibliche menschliche Monster.  Da Fire mit ihrem Vater miterlebt hat, zu welchen Grausamkeiten er fähig ist, hat sie beschlossen, keine eigenen Kinder zu bekommen. Um dies zu verhindern muss sie jedoch auf die Liebe zu einem Mann verzichten und ein zurückgezogenes Leben führen. Als Leser merkt man sehr schnell, dass dies für sie nicht leicht ist. Immer wieder drückt sie kleine Kätzchen oder Babies an sich und es wird deutlich, dass sie sich im Grunde ihres Herzen nach Liebe und Kindern sehnt. Dadurch hat sie alles Mitgefühl von mir und auch ihre Liebe zur Musik lässt sie mir sehr nahe kommen. Aber generell finde ich die Idee der Monster einfach nur grandios. Sie sind unheimlich, aber man will sie anfassen oder lieb haben, auch wenn man weiß, dass das gefährlich ist für einen selbst. Selbst  Cansrel, Fires Vater über eine gewisse Faszination in all seiner Bösartigkeit auf mich aus.

Aber es gibt auch einige Nicht-Monster in diesem Buch, die ich sehr gerne mochte, wie Tess oder Königin Roen und vor allem natürlich auch Archer, auch wenn von Anfang an klar ist, dass er nicht der Richtige für Fire ist.

Die Verbindung dieses Buches zum ersten Band über Leck finde ich etwas unklar mitunter und irgendwie macht die Figur des Leck hier kaum einen Sinn finde ich. Das macht sie nur, wenn man den ersten Teil kennt und auf Leck ein besonderes Augenmerk hat.

Alles in allem gefällt mir ,,Die Flammende" besser als ,,Die Beschenkte", da ich die Idee hinter den Monstern einfach noch eine Spur genialer finde und auch die Monster selbst wesentlich faszinierender finde als die Beschenkten. Der Erzählstil ähnelt natürlich dem ersten Band, auch wenn ich hier weniger oft daran denken musste, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Nichtsdestotrotz treffe ich auch hier auf heranwachsende Jugendliche, die ihre erste Liebe erleben und die ein oder andere Schwierigkeit mit dem Erwachsenwerden haben. Die Liebesgeschichte ist jedoch glücklicherweise sehr zart und sehr feinfühlig beschrieben, steht nicht unbedingt im Vordergrund und gefällt mir – trotz der jungen Protagonisten – erstaunlich gut. Ich habe mitunter kleinere Probleme mit der Sprache gehabt. Irgendwie hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass ein oder zwei Worte fehlten und diese fehlenden Worte mitunter den Sinn verzerrten. Das kann aber durchaus ein Übersetzungsproblem sein.

,,Die Flammende" ist ein Buch, dass sich für Jugendbuch-Liebhaber, die gerne auch Fantasy lesen, auf alle Fälle lohnt. Allein die Aufmachung ist schon traumhaft, weshalb ich das Buch auch dringend als Hardcover haben musste, auch wenn der Inhalt nicht ganz den Preis für ein teures Hardcover rechtfertigt.

Bewertung:
[note2]