| [isbn]3453529928[/isbn] | | Die wundersame Geschichte der Faye Archer Christoph Marzi vermutlich soll es Fantasy sein Seiten: 384 Verlag: Heyne Preis: 14,99 Euro
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Inhalt:»Geschichten sind wie Melodien!« Mit diesen Worten verzaubert Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches: Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist, dieses Geheimnis zu teilen ...
Meine Meinung:Mit ,,Die wundersame Geschichte der Faye Archer" hat sich Christoph Marzi selbst übertroffen ... im negativen Sinn! Seine Romane sind im Laufe der Zeit nicht nur immer dünner, sondern auch immer schlechter geworden und jetzt ist es soweit: Das war (voraussichtlich) das letzte Buch des Autor, das ich gelesen habe, denn es war grottig schlecht und die größte Enttäuschung in meinem Lesejahr 2013.
Mica, der Besitzer des Buchladens, in dem Faye jobbt, sagt einmal ,,Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser." Ein schöner Gedanke ... aber die Seele dieses Buches – wenn es denn wirklich eine haben sollte – hat mich nicht gefunden, weshalb ich doch selbst auf die Suche gehen musste, aber weder im Erzählstil noch in der Geschichte oder in den Personen fündig geworden bin.
Der sprachliche Zauber, der mich LYCIDAS, LILITH etc. noch so begeistert hat, ist gar nicht mehr zu spüren. Weder erwachen die Szenen in meinem Kopf Kino zum Leben, noch kann ich die im Buch vorkommende Musik hören, wie seinerzeit in LYCIDAS mit ,,Heaven, I'm in heaven" oder in FABULA das unsäglich nervige ,,Yellow-Ribbon"-Lied. Und das liegt nicht nur daran, dass ich viele der verwendeten Stücke nicht kenne, auch wenn ich vielleicht im Gegensatz zu Marzi mit meinem Musikgeschmack zu mainstream bin. Einer der wenigen positiven Punkte ist die Auflistung der verwendeten Musikstücke und Lieder am Ende des Buches, wie ich es mir schon bei anderen Romanen von Christoph Marzi gewünscht habe. Eine CD mit diesen Stücken während des Lesens zu hören, hätte das Buch aber vermutlich nicht retten können, dafür war es auch inhaltlich zu schlecht. Das Buch ist für mich wie ein Lied ohne Melodie ... eben doch seelenlos!
Im Gegensatz zu früheren Werken toucht mich weder die Geschichte noch die Figuren. Ich bin eh schon kein New-York-Fan und vor Liebesromanen oder –geschichten laufe ich in der Regel schreiend davon. Von Christoph Marzi erwarte ich einfach andere Geschichte und andere Schauplätze. Ich will verschrobene oder skurrile Figuren und magische/ phantastische Welten und Geschichten, ich will Zauber und Magie und keine Liebesgeschichte in New York! Ich habe ja nix dagegen, wenn es zu einer schönen Geschichte auch eine Liebesgeschichte gibt, aber die soll nicht im Vordergrund stehen, sondern eher unauffällig sein und wenn es sie schon gibt, dann bitte mit mehr Gefühl! Hier ist einfach alles nur platt, allen voran Faye. Mit ihr kann ich einfach nichts anfangen. Sie geht mir tierisch auf den Senkel! Ich kann kaum glauben, dass sie schon 26 Jahre alt sein soll. Sie benimmt sich wie ein 15-jähriges Gör. Und auch die anderen Figuren sind nicht in meinem Gehirn haften geblieben. Wirklich ein Jammer, wenn ich da an die vielen wundervollen Figuren (auch Randfiguren) in der Uralten Metropole denke. Mag ja sein, dass die Figuren hier auch unter der Kürze des Romans leiden, aber ich kann es wirklich kaum glauben, dass dieser Autor auch die LYCIDAS-Reihe oder auch MALFURIA-Reihe geschrieben haben soll!
Es ist für mich nicht das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, Christoph Marzi müsse seine Geschichte unter extremem Zeitdruck auf zu wenige Seiten pressen. Aber bei diesem absolut überstürzten Schluss, der noch nicht mal eine Erklärung für das Zeitphänomen bzw. Alex' Doppelgänger gab, war ich einfach nur noch sauer auf den Autor! Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass er einfach keine gute Erklärung – egal ob phantastisch oder logisch - dafür gefunden hat und ihm einfach nichts mehr einfällt. Was seine Kritiker der ersten Stunde in ihrer Meinung bestärken mag, denn ihm wurde ja schon oft genug Ideenklau und Abkupfern anderer Romane vorgeworfen
Bewertung:[note5+]